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Bananen, Kaffee, Blumen...

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Kallisti:
Krumm gewachsen und golden verdient

Die Banane ist die wichtigste Exportfrucht der Welt. Und Deutschland mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 14 kg eine Bananenrepublik. Bananen machen Laune - sie enthalten Stimmungsmacher, schmecken exotisch, sind billig. Bananen kommen als typische Kolonialware aus der Dritten Welt. Dort sind sie mehr als nur eine Geschmacksfrage.

Mehr als 11 Millionen Tonnen der gelben Frucht werden jährlich weltweit exportiert. Davon wird gut ein Zehntel in Deutschland verspeist. Diese Bananen kommen vorwiegend aus Lateinamerika. Diese Bananen kommen vorwiegend aus Lateinamerika. Dort werden sie überwiegend auf großen Plantagen angebaut. Dabei wird auf Mensch und Natur wenig Rücksicht genommen: die Mißachtung elementarer Menschenrechte, die Unterdrückung der Gewerkschaften und der Raubbau an der Natur prägen noch immer das Leben in der zona bananera:

“Um 4 Uhr brechen wir jeden Morgen zur Arbeit auf. Nur sonntags ist Ruhetag. Fast 13 Stunden sind wir auf der Plantage. Trotz der Chemikalien arbeiten wir oft mit nacktem Oberkörper, nur selten mit Schutzkleidung. Vielerorts sind Bananeros auch schon entlassen worden und jeder muß mit Repressalien rechnen, der sich gewerkschaftlich engagiert.”
Plantagenarbeiter
aus Costa Rica
Zum Alltag der Beschäftigten gehören mangelnde soziale Absicherung, Gefährdungen durch den Einsatz hochgiftiger Pestizide, Übergriffe der Plantagenbesitzer, sexuelle Belästigung der Arbeiterinnen oder die Behinderung von GewerkschafterInnen. Dazu hat die Rodung von Regenwäldern, der intensive Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sowie der sorglose Umgang mit natürlichen Ressourcen schwerwiegende Folgen für die Artenvielfalt auf den Plantagen und ihrem Umfeld.

Über Landesgrenzen hinweg üben große multinationale Unternehmen nahezu ungebremst eine marktbeherrschende Vormachtstellung aus. Chiquita, Dole, Del Monte und Fyffes kontrollieren lückenlos Anbau, Transport und Handel der krummen Frucht. Sie bestimmen die Preise, nehmen Einfluß auf Regierungen und setzen sich oft rücksichtslos gegenüber Mensch und Umwelt durch.
Doch ist das Schicksal der musa paradisiaca, dieser paradiesischen Frucht, auf Ewigkeit an jenen Teufelskreis gebunden?

Übersicht
   

Erstellt: 1. 10. 1999 | Letzte Änderung: 3. 6. 2000 | © BANAFAIR | Kontakt: Webmaster

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Quelle: http://www.banafair.de/kamp.htm

Kallisti:
Die Kaffeekrise - eine Folge unbegrenzter Wirtschaft       Webseite als PDF anzeigen      Drucken      Webseite an Freund/Freundin empfehlen
   

Bis 1989 wurde der Kaffeehandel knapp 30 Jahre lang (seit 1962) durch das Internationale Kaffeeabkommen reguliert. Um den Preis für Rohkaffee stabil zu halten, durfte jedes Land nur bis zu einer maximalen Menge exportieren. Nach dem Austritt der USA sowie Querelen um die Einhaltung des Abkommens und den Marktzugang für neue Kaffeeproduzenten zerbrach es im Jahr 1989.

Nach der Aufkündigung des Kaffeeabkommens steigerten die produzierenden Ländern ihre Exporte, allen voran Brasilien und Vietnam. Dessen Produktion wurde massiv von der Weltbank und auch der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Inzwischen ist Vietnam der weltweit zweitgrößte Kaffeeexporteur.

Grafik Kaffeepreise

Die Ausweitung der Produktion geschah vor allem mit den Robusta-Sorten, die eine geringere Qualität als Arabica-Bohnen haben und leichter angebaut werden können. Sie führte zu einem Verfall der Weltmarktpreise auf das real tiefste Niveau seit 30 Jahren. Gleichzeitig ist auch der Anteil des Preises, der den ProduzentInnen bleibt, gesunken.

Rund 25 Mio. KaffeeproduzentInnen sind weltweit von der Krise auf dem Kaffeemarkt betroffen (Schätzung laut ICO). Folgen: nicht mehr genug Geld für Essen, Kleidung, medizinische Versorgung, Kinder werden aus Schule genommen, LandarbeiterInnen verlieren ihre Stellen.


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Quelle: http://www.fian.de/

Kallisti:
Die Blumenkampagne - Menschenrechte für Blumenarbeiterinnen       Webseite als PDF anzeigen      Drucken      Webseite an Freund/Freundin empfehlen
   

Blumenarbeit ist Frauenarbeit: DeutschlandHungerlöhne, Unterdrückung freier Gewerkschaften und Gesundheitsgefahren durch einen massiven Pestizideinsatz - das sind einige der Probleme, welche ein Engagement für die Rechte von Blumenarbeiterinnen nötig machen. Denn wer sich vor Ort, zumal im wichtigsten Produktionsstandort Kolumbien, wehrt oder gar einer Gewerkschaft anschließt, wird schnell entlassen. Und die Blumen des Südens sind für den Norden bestimmt - KonsumentInnen und Blumenhandel stehen also in der Verantwortung.

FIAN koordiniert seit 1991 eine Blumen-Kampagne, in der Brot für die Welt und terre des hommes sowie zahlreiche internationale Organisationen und Gewerkschaften mitwirken. Wir unterhalten ein breites Netz an Kontakten zu Basisorganisationen in Afrika und Lateinamerika. Hieraus erwachsen auch immer wieder Brief-Aktionen zu lokalen Konflikten.

Blumenarbeit ist Frauenarbeit: KeniaNach langjähriger Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit hat die Blumen-Kampagne 1999 mit Importeuren und Floristen das Flower Label Programm auf Grundlage des Internationalen Verhaltenskodex initiiert. Wichtige Kriterien sind: Gewerkschaftsfreiheit, Festanstellung und Existenz sichernde Löhne, Verbot der Diskriminierung von Frauen sowie Schutz der Gesundheit und der Umwelt durch Reduktion des Pestizideinsatzes. Regelmäßig finden unabhängige Kontrollen statt. Und so zeigen sich mittlerweile in den FLP Betrieben konkrete Verbesserungen für annähernd 15.000 ArbeiterInnen!

Ein schöner Erfolg, der nur möglich war und ist durch das Engagement vieler Menschen vor Ort. Auch Sie können mitmachen: Wenn Sie Blumen kaufen, achten Sie auf das FLP-Siegel. Kaufen Sie Blumen in FLP-Läden. Erinnern Sie den Blumenhandel immer wieder an seine Verpflichtung für Menschenrechte und Umweltschutz und weisen Sie ihn auf das FLP-Siegel hin. Helfen Sie mit bei Veranstaltungen und Aktionen der Blumen-Kampagne.

Herzlichen Dank im voraus.

    * Die Kampagne
    * Verhaltenskodex
    * Flower Label Program
    * Blumenhändler
    * Beispiel Kolumbien
    * Beispiel Tansania
    * Beispiel Sambia
    * Was Sie tun können
    * Stimmen
    * Dokumente


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Quelle: http://www.fian.de/

Kallisti:
Soziale Rechte/Kampagne für 'saubere' Kleidung
Tchibos "neue Welt" auf wessen Kosten?

Tchibo verkündet: „Jede Woche eine neue Welt“ Damit werden die KundInnen angelockt. Jede Woche eine neue Welt? Nicht für die Näherinnen von Tchibo-Kleidung in Billiglohnländern. Für diese Näherinnen ist jeder Tag die alte Welt:

    * eine Welt gesundheitsschädlicher, menschenunwürdiger Plackerei
    * eine Welt der Unterbezahlung
    * eine Welt von bis zu 90 Arbeitsstunden an sieben Tagen in der Woche,
    * eine Welt der sexuellen Belästigung,
    * eine Welt der totalen Überwachung,
    * eine Welt der Unfreiheit, in der es den Arbeiterinnen nicht erlaubt ist, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

Um gegen diese Arbeitsbedingungne und Zustände zu protestieren, startete die CCC-Kampagne eine Aktion zu Tschibo:

    * Offener Brief an Tschibo von TERRE DES FEMMES und der CCC-Kampagne (PDF-Download, 12 Kb)
    * Was können Sie tun? Machen Sie mit bei der Protestbriefe- und Protestpostkartenaktion!
    * Die Kampagne für 'Saubere’ Kleidung – Clean Clothes Campaign -gegen hemmungslose Globalisierung - Hintergrundinformationen
    * Forderungen der CCC-Kampagne an Tchibo
    * Tchibo - Jede Woche eine neue Welt? Rechercheergebnisse über die Arbeitsbedingungen bei Tchibo-Lieferanten in Bangladesch
      (Download als PDF-Datei, 420 Kb, 16 Seiten)

 
Der Fall Urmi Garments, ein (ehemaliger?) Zulieferer von Tchibo

MunniAm 2. August 2003 entdeckte eine Aufseherin von Urmi Garments, einer Beklei-dungsfabrik, die Mitgliedskarte einer ihrer Arbeiter bei der Nationalen Gewerkschaft für Textil- und Bekleidungsindustrie (NGWF und meldete dieses sofort dem Produktionsmanager. Der Mann wurde zur Geschäftsleitung zitiert und dort über mehrere Stunden festgehalten. Die Polizei wurde hinzu gerufen, und diese setzte den Arbeiter im Verhör so unter Druck, dass er die Namen weiterer Gewerkschaftsmitglieder nannte. Mahfuza, Munni und rund 40 andere ArbeiterInnen wurden daraufhin ebenfalls bis Mitternacht eingesperrt und verhört.

MahfuzaMahfuza berichtet: „Bevor wir gehen durften, wurde uns mündlich unsere fristlose Kündigung ausgesprochen. Wir verlangten daraufhin eine uns gesetzlich zustehende Abfindung in Höhe von drei Monatslöhnen. Nach vier Tagen bekamen wir das Kündigungsschreiben, darin wurde uns aber nur unser Restlohn zugesprochen“. Die meisten Arbeiterinnen akzeptierten diese schlechten Kündigungsbedingungen, manche von ihnen fanden einen anderen Arbeitsplatz. Mahfuza und einige ihrer Kolleginnen wollten sich diese ungerechte Behandlung nicht gefallen lassen. Sie wandten sich an ihre Gewerkschaft, die in ihrem Auftrag eine Klage gegen das Management von Urmi Garments beim zuständigen Arbeitsgericht einreichte. „Bisher haben wir nichts erreicht“, sagt Mahfuza bitter. „Die Direktoren von Urmi Garments mussten einmal vor Gericht erscheinen und wiesen unsere Entschädigungsforderungen strikt zurück. Seitdem wird die Fortführung der Verhandlung immer wieder vertagt, und wir haben noch nicht einmal unser Restgehalt – geschweige denn eine Abfindung erhalten.“

Das Tschibo Unternehmen hat inzwischen geschrieben und dem Schreiben eine Kopie eines Briefes der Firma Urmi Garments beilegten. Darin behauptet diese, seit dem jahr 2000 nicht mehr für Tchibo zu produzieren. Hier steht die Aussage von drei Arbeiterinnen und einer Gewerkschaft (die ebenfalls einen unterzeichneten Brief schrieben) gegen die des Unternehmens.

Ansprechpartnerin für Rückfragen:

Gisela Burckhardt: Gisela.Burckhardt@web.de

Weitere Informationen zur Kampagne unter www.saubere-kleidung.de

Dr. Gisela Burckhardt
CCC-Deutschland/TERRE DES FEMMES

 
 

Weitere Informationen erhalten Sie auch per e-mail: mode@frauenrechte.de
 
© TERRE DES FEMMES e.V. • Postfach 2565• D-72015 Tübingen • Tel. 0 70 71/ 79 73-0 • Fax 0 70 71/ 79 73 22
01.02.2005


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Quelle: http://www.frauenrechte.de/

Kallisti:
... Das alles: nur mal so - zwischendurch ...   :?

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