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Frag einen Eisenbahner

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SchwarzMetallerHH:
Ich meine mich zu erinnern, dass es eine Betriebsanweisung (o.Ä.) gibt, dass immer der hintere Stromabnehmer zu verwenden ist.
Selten aber doch ab und an sieht man aber doch, dass der vordere oben ist.

Und vor einigen Tagen habe ich sogar zwei Locks gesehen, die hatte 4 Stromabnehmer! 4!
An beiden Kopfseiten jeweils in beide Richtungen einer. Bei der 2ten waren sogar 2 oben.

Was hat es denn nun damit auf sich? Soviel Strom wird die ja wohl nicht ziehen, dass einer nicht mehr reicht.

http://www.bahnbilder.de/name/einzelbild/number/356996/kategorie/Deutschland~E-Loks~BR+186.html
Ok 4 hab ich geklärt: es gibt verschiedene Systeme von Abnehmern z.B. für Schweiz und Rest. Unterschied ist wohl die Breite der Schleifstücke.

Aber was hat es nun mit dem vorne/hinten auf sich?

CommanderChaos:
Grundsätzlich ist der hintere Stromabnehmer zu verwenden, damit dieser bei einem Schaden nicht den anderen auch noch zerstört. Befinden sich direkt hinter dem Triebfahrzeug Fahrzeuge mit offener oder empfindlicher Ladung, entzündlichen oder explosiven Stoffen etc., ist aufgrund von Funkenflug der vordere Stromabnehmer zu benutzen. Wenn nur ein Stromabnehmer streckenkompatibel ist (Ausland, Schleifstückbreite, wie du sagtest), kann es auch sein, dass der mal vorn ist. Unter bestimmten Umständen, abhängig von Geschwindigkeit, Stromabnehmerbauform etc., können bei Stromübertragungsproblemen (Eis am Fahrdraht) unter Umständen beide benutzt werden. Bin gerade nicht sicher, ob Fahrdrahtschwingungen durch Doppelbespannung das auch erlauben, ist so lange her, dass ich mit Wechselspannungslokomotiven zu tun hatte, eventuell war das auch eine Fehlbedienung.

Edit: Rechtschreibfehler

darkstar27:

--- Zitat von: CommanderChaos am 14 Juni 2013, 13:30:00 ---Grundsätzlich ist der hintere Stromabnehmer zu verwenden, damit dieser bei einem Schaden nicht den anderen auch noch zerstört. Befinden sich direkt hinter dem Triebfahrzeut Fahrzeuge mit offener oder empfindlicher Ladung, entzündlichen oder explosiven Stoffen etc., ist aufgrund von Funkenflug der vordere Stromabnehmer zu benutzen. Wenn nur ein Stromabnehmer streckenkompatibel ist (Ausland, Schleifstückbreite, wie du sagtest), kann es auch sein, dass der mal vorn ist. Unter bestimmten Umständen, abhängig von Geschwindigkeit, Stromabnehmerbauform etc., können bei Stromübertragungsproblemen (Eis am Fahrdraht) unter Umständen beide benutzt werden. Bin gerade nicht sicher, ob Fahrdrahtschwingungen durch Doppelbespannung das auch erlauben, ist so lange her, dass ich mit Wechselspannungslokomotiven zu tun hatte, eventuell war das auch eine Fehlbedienung.

--- Ende Zitat ---

Jupp, das ist in Ausnahmefällen erlaubt.

SchwarzMetallerHH:
Ich hatte da letztlich noch was aber eins ist schon wieder weg.  :-\

- beim anfahren der neuen Baureihen ruckelts ab und an mal ziemlich beim Anfahren.
Soweit ich weiß gibt es keine automatische Schlupfregelung der Antriebsachsen. Kommts es daher? Oder ist es vielleicht eine Überstromabschaltung?

- die Stelle weiß ich nicht mehr genau aber es gibt am Wagenkasten in der Nähe der/des Drehgestells Griffe zum ziehen, die sind an einem Draht aufgehängt.
Wassn das? Bremse? Entlüftung?

CommanderChaos:

--- Zitat von: SchwarzMetallerHH am 19 Juli 2013, 09:59:44 ---- beim anfahren der neuen Baureihen ruckelts ab und an mal ziemlich beim Anfahren.
Soweit ich weiß gibt es keine automatische Schlupfregelung der Antriebsachsen. Kommts es daher? Oder ist es vielleicht eine Überstromabschaltung?

--- Ende Zitat ---
Es gibt eine automatische Schlupfregelung, aber die musste sehr großzügig eingestellt werden, damit sich bei schlechten Verhältnissen der Zug überhaupt noch bewegt. Darum kann es beim Anfahren, wenn einige Achsen schleudern, zu stärkeren Erschütterungen kommen.
Was es auch sein kann: Stromschienenlücken, wenn ein Stromabnehmer defekt ist, dann reißt natürlich die Antriebsleistung sehr plötzlich ab. Überstromsicherung würde sich so auswirken, dass es ein paar Sekunden nicht weiter geht, weil die Schalter manuell (per Computerbefehl) wieder eingeschaltet werden müssen.


--- Zitat ---- die Stelle weiß ich nicht mehr genau aber es gibt am Wagenkasten in der Nähe der/des Drehgestells Griffe zum ziehen, die sind an einem Draht aufgehängt.
Wassn das? Bremse? Entlüftung?

--- Ende Zitat ---
Das ist der Lösezug. Damit kann man die Steuerventile der Bremsen entlüften und damit die Druckluftbremsen lösen. Ist nötig, wenn sie durch einen technischen oder einen Bedienfehler mit zu hohem Druck versehen wurden und die Bremsen sich deshalb nicht mehr vom Führerstand aus lösen lassen (oder bei gewöhnlichen Wagen: wenn man sie zB ohne Triebfahrzeug verschieben will und gerade keine 5 bar zur Hand hat).

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