In der vergangenen Woche habe ich eine kleine Urlaubsreise mit dem Zweirad gemacht. Darüber könnte ich nun in epischer Breite berichten, aber ich beschränke mich mal grob auf die Stationen:
1. Von Berlin nach Prag über wundervolle Landstraßen: Einfach toll, fahrerisch toll, besonders in der Tschechei, wo es wundervolle, geschwungene Landstraßen gab.
2. Von Prag in ein kleines Dorf in Österreich: Wunderbare, teils recht menschenleere Straßen von Dorf zu Dorf - und bei einer Übernachtung in einem sehr winzigen Dörfchen durften wir einer Tanz in den Mai-Feier nach den lokalen Sitten und Gebräuchen beiwohnen. Abgefahren gleich in mehrfachem Sinne.
3. Von Österreich nach Maribor in Slowenien: In dem erstaunlich modernen, angenehmen Land gab es wunderbare Straßen, tolle Übernachtungsmöglichkeiten und eine fantastische Futter- und Schlemm-Meile in Maribor. Die gigantische Fleischplatte wird auf jeden Fall in meiner Erinnerung verbleiben.
4. Über Slowenien ging es nach Kroatien, wo wir mehrere Tage verweilten, am Strand rumhingen und die Bars und Restaurants frequentierten. Teilweise waren die Straßen arg schlecht, was bei Serpentinen, Regenschauern, aufkommender Dunkelheit und teils extrem irre fahrenden Einheimischen nicht nur lustig war. Aber ein tolles Urlaubsland - ich war zum ersten mal dort, komme aber mit Sicherheit wieder.
5. Beim Rückweg war der erste und letzte Zwischenstop im Süden Österreichs - danach ging es bis Berlin direkt durch, auch wenn das einene gewissen Brutalitätsfaktor hatte und danach erst einmal Entspannung angesagt war.
Mit dem Motorrad Land und Leute entdecken ist irgendwie super - man ist fast so nah am Geschehen, als würde man alles mit dem Fahrrad erkunden, aber man ist viel schneller. Und wenn die Fahrt nicht nur von A nach B kommen ist, ist teilweise auch der Weg das Ziel, was alles so schön entspannt macht.
Es war allerdings auch körperlich ein ziemlich anstrengende Unterfangen, wenn man nur etwas mehr als eine Woche einplant. Nächstes mal muss etwas mehr Zeit dafür sein. Der eine oder andere technische Defekt an der Suzuki zog nämlich auch noch Stunden, und sowas ist unberechenbar, ebenso wie die Ersatzteillage. Als ein Highlight weiss ich jetzt, warum Starthilfekabel aus chinesischer Produktion mit einem Kaufpreis von umgerechnet 6 Euro so günstig sind - sie sind schlecht isoliert und man bekommt ordentlich eine gewischt, wenn man sie ohne dicke Handschuhe anschließt...
Ein Wort der Warnung noch: In manchen osteuropäischen Staaten, insbesondere in Tschechien und Kroatien, wurde teilweise sehr sehr herzhaft gefahren. Überholen in Kurven und an unübersichtlichen Stellen war an der Tagesordnung - also immer schön rechts halten auf der Fahrbahn. Zudem ist das Aggressionspotential im Straßenverkehr insgesamt deutlich ein anderes, da muss man sich erstmal akklimatisieren.