Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: merkwürdiges  (Gelesen 286288 mal)

Black Ronin

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« Antwort #450 am: 21 Juli 2015, 16:11:42 »

Hm. Ich habe zwar einen Führerschein aber nie ein Auto gehabt. Und bin auch nie wieder eins gefahren. Und nu? Bin ich nicht Lebensfähig oder was?
Ausserdem kann man ja den Lappen machen, wenn man ihn wirklich braucht und nicht präventiv, für alle Fälle, falls man in 10 Jahren mit seine Familie ins blablabla. Kostet ja auch ein bisschen was.
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CubistVowel

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« Antwort #451 am: 21 Juli 2015, 17:29:24 »

Ausserdem kann man ja den Lappen machen, wenn man ihn wirklich braucht und nicht präventiv, für alle Fälle, falls man in 10 Jahren mit seine Familie ins blablabla. Kostet ja auch ein bisschen was.

Genauso habe ich es gemacht. Als ich mit 30(?) aufs Land zog (und ich meine richtig Pampa, nicht Tostedt, wo ich inzwischen wohne), habe ich halt sofort den Führerschein gemacht, weil es dort ohne nicht ging. Aber präventiv für vielleicht irgendwas in 10 jahren, wozu? Ich wohnte immer in oder am Rande einer Großstadt mit für mich ausreichendem ÖPNV. Mit Kindern hätte das wahrscheinlich anders ausgesehen, da ist man besser motorisiert.^^
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Taéra

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« Antwort #452 am: 21 Juli 2015, 18:06:07 »

Also ich wurde zum Führerschein machen zu meinem 18. von meinen Eltern geradezu genötigt. Ich bin in Lüneburg aufgewachsen und es war zu dem Zeitpunkt noch nicht klar, dass ich in Hamburg landen würde.
Ich habe es gehasst und nach dem ich den Lappen endlich hatte, habe ich das Fahren schnell wieder aufgegeben.
Nun bin ich (fast) 26 und bin seit etwa 7 Jahren kein Auto mehr gefahren. Es wird auch nicht so schnell vorkommen.
Gerne jammere ich auch mal, dass ich keines habe, aber selber fahren mag ich eh nicht... Höchstwahrscheinlich werde ich es irgendwann müssen, denn ich will auch wieder außerhalb der Großstadt wohnen und ich wünsche mir ja auch ne Familie. Aber bis heute bereue ich es, dass ich den Schein damals gemacht habe. Da wäre in zwei, drei Jahren auch noch mehr als genug Zeit für.
Ich bin der Ansicht, dass man -grade in HH- nun wirklich keinen Führerschein und keinen Wagen braucht. Allerdings sollte man niemals, absolut niemals, von jemanden erwarten, dass man dann Unterstützung findet, nur weil man sich diesen "Luxus" nicht leisten will. (Also insbesondere, wenn man ihn sich nicht leisten will, und nicht, wenn man es einfach nur nicht kann.)

Dass sich das Alter, wann man den Führerschein macht, nach hinten verschiebt, finde ich vollkommen in Ordnung. In Anbetracht dessen, dass sich das Ende der Schulbildung ja auch immer weiter verschiebt, finde ich das auch vollkommen nachvollziehbar.
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nightnurse

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« Antwort #453 am: 21 Juli 2015, 20:48:47 »

Hm, ist ja eigentlich schon alles gesagt.
Ich komm vom allertiefsten Dorf, da gab es nur wenige Jugendliche, die den 15. Geburtstag hinter sich brachten, ohne einen Mofa-Lappen zu machen, weil man unmotorisiert genau nie und nirgends hinkam (das ist da heute anders. Heute chauffieren auch da Mama und Papa.). Es war mir unvorstellbar, ohne Führerschein und damit ohne KfZ zu leben. Nun lebe ich seit geraumer Zeit in HH und habe seit ebenso geraumer Zeit kein KfZ mehr; zuweilen fehlt es mir sehr - aber 99,9% der Zeit geht es ohne.

Deshalb kann ich grade bei denen, die sich einen Lappen leisten könnten, aber nicht wollen, nachvollziehen, wenn sie einfach warten, bis sie wirklich einen brauchen.
Menschen, die ihre Freunde als Gratistaxi betrachten...sollten vielleicht keine Freunde haben ^^




P.S., ich bin froh, einen Führerschein zu besitzen und fahren zu können, wenn sich eine Situation ergibt, wo es nötig oder praktisch erscheint. Das möchte ich nicht missen. Siehe z.B. grade WGT: Bahnstreik, Fernbusse ausgebucht...ohne Lappen wären wir zu Hause geblieben mit unseren Karten für 258€€€
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Jack_N

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« Antwort #454 am: 21 Juli 2015, 22:50:12 »

ich kann es mir halt einfach absolut nicht mehr vorstellen ohne zu leben - sicherlich haben die 11 Jahre im Saarland auch dazu beigetragen, denn auch dort kommt man nach 20 Uhr außerhalb Saarbrückens exakt nirgendwo mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin.
Bin es halt gewohnt für eine Party immernoch etliche Kilometer abzuspulen und vor allem: Ich mag es die Möglichkeit zu haben in Absprache mit eventuellen Mitfahrern auch zu einem beliebigen Zeitpunkt aufzubrechen, anstatt auf Gedeih und Verderb den Fahrzeiten eines ÖPNV ausgeliefert zu sein.
Und solche Dinge wie Verspätungen im Zugverkehr wegen Polizeieinsätzen, die einen zu über 40 Minuten Wartezeit zwingen, sind das Letzte was man nach einer durchtanzten Nacht auf dem Heimweg noch braucht ^^

Irgendwie... kann ich mir halt nicht mehr vorstellen dass man ohne die Freiheit leben kann zu jeder Zeit einfach sich in sein Fahrzeug zu setzen und dorthin zu fahren wo man hinwill. Vollkommen ohne Planung, ohne irgendwelche Abhängigkeiten, meinetwegen auch ohne Sinn  ;D

@Nurse: siehe Deine WGT-Situation, sowas mein ich z.B., und mit Kindern potenziert sich das Ganze ja noch um ein Vielfaches was problematische Situationen angeht. Das sind die Momente wo ich mir dann denke dass es etwas sehr (bzw. zu) spät ist sich erst in solchen Situationen Gedanken drum zu machen dass ein Lappen ja ganz nett wäre.

Hamburg hat zugegebenermaßen einen guten ÖPNV, genau wie Berlin. Aber so oft wie ich in den letzten 3 Jahren aufgeschmissen gewesen wäre wenn ich mich rein auf diesen verlassen hätte um pünktlich, bzw. in einigen Fällen überhaupt zur Arbeit zu kommen...
Den Zeitpunkt für den Führerschein mit dem Ende der Schullaufbahn einher gehen zu lassen finde ich übrigens nicht unbedingt notwendig oder passend. Zumindest zu meiner Zeit hatte fast jeder vor Ablauf der Schullaufbahn den Mofa- und/oder PKW-Führerschein. Und es war vollkommen normal dann auch mal die Eltern irgendwohin zu fahren, so als Dank dafür dass sie das 18 Jahre lang vorher getan haben.
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Julya

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« Antwort #455 am: 21 Juli 2015, 23:24:25 »

Ich hab auch einen Führerschein seit ich 18 bin, habe mir aber mein erstes Auto grad vor zwei Monaten gekauft. Und das in Hamburg. :o
Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ich mir in nächster Zeit überhaupt eins würde kaufen müssen, denn bisher ging's immer ziemlich gut ohne. Seit drei, vier Jahren habe ich einen Roller, der schon viele Situationen vereinfacht hat, aber zu vergangenen Arbeitsstellen bin ich immer ganz gut mit den Öffies gekommen. Nun muss ich immer von Osthamburg nach Westhamburg und die Verbindung dorthin ist dermaßen blöd (U-Bahn, S-Bahn, Bus, Fußweg), dass ich mich nach über 16 Jahren für ein eigenenes Auto entschieden habe.
Auch ich bin auf nem Kaff aufgewachsen (1500 Leute), wo der letzte Bus in die nächstgrößere "Stadt" nachmittags um 15 Uhr fuhr und der letzte zurück ins Kaff um 18 Uhr... Grauenhaft. ::)
Ich bin schon so viele Autos gefahren, vom Smart über Mittelklasse und Sportwagen bis zum Kleinlaster und möchte die Freiheit der Möglichkeit auch nicht mehr missen.
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Eisbär

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« Antwort #456 am: 22 Juli 2015, 03:09:08 »

Fahrrad in Kombination mit ÖPNV reicht fast immer und fast überall. Alles darüber hinaus ist luxuriöse Bequemlichkeit auf Kosten der Umwelt.
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« Antwort #457 am: 22 Juli 2015, 09:30:42 »

Wie Du schreibst: fast.
Wenn ich zu meiner Oma aufs Dorf will, muss ich mir ein Auto nehmen, Busse fahren da nur zu Schulzeiten. Und mit dem Rad ist mir das einfach zu weit (Ja, schon ausprobiert).
Innerhalb Hamburgs bin ich lieber mit dem ÖPNV unterwegs, dann muss ich auch keinen Parkplatz suchen und kann Abends auch mal was trinken.
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Jack_N

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« Antwort #458 am: 22 Juli 2015, 09:44:23 »

Fahrrad in Kombination mit ÖPNV reicht fast immer und fast überall. Alles darüber hinaus ist luxuriöse Bequemlichkeit auf Kosten der Umwelt.

Sorry, auch wenn das jetzt böse klingt, aber das ist leider eine typische Großstädteraussage.
In dem Ort in dem ich bevor ich nach Hamburg zog gewohnt habe wäre ich nie mit dem ÖPNV zur Arbeit gekommen.
Das Gleiche gilt für 90% aller anderen Orte im Saarland.
Ich kenne auch Leute die in Hamburg wohnen, einen katzensprung von einr S-Bahn-Station entfernt, und die nicht mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren können da sie im schichtdienst arbeiten und z.B. zur Nachtschicht die S-Bahnen gar nicht (zurück) fahren. Davon mal ab dass sie dorthin, wo sie arbeiten, weder mit Bahn oder Bus hinkommen würden.

Wenn Du natürlich eine 30km-Strecke jeden Tag bei jedem Wetter mit dem Fahrrad absolvieren möchtest (wobei die mangels Fahrradwegen über die Elbe noch wesentlich länger wäre) und dabei entsprechend lang unterwegs sein magst: Respekt. Anders kann ich das nicht ausdrücken.

Ich fahre gern Fahrrad, auch wenn die Radwege in Hamburg teilweise echt bescheiden / nicht vorhanden sind. Aber für mich steht (leider) fest:
- ich kann auf dem Fahrrad keine größeren Einkäufe tätigen, die für einen 2-Personen-Haushalt mal eine Woche ausreichen. Ich müsste also öfter einkaufen -> Zeit, die ich anderweitig benötige.
- ich kann auf dem Fahrrad kein größeren Objekte transportieren, mal eben so umzugstechnisch Dinge bewegen oder Möbel heranholen ist nicht.
- ich komme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zeitunabhängig überall dort hin wo ich hinmöchte. Meinen besten Freund aus Schulzeiten kann ich mit ihnen fast gar nicht besuchen, eine Strecke würde über 2 Stunden dauern, zurück käm ich kaum noch.

Ja, vielleicht bin ich etwas sehr bequem geworden. Aber für mich gibt es eben aufgrund der Flexibilität die ich haben möchte keine anderen sinnvollen Alternativen, bzw. ich hab noch keine gefunden. E-Mobilität hab ich mir in verschiedenen Formen angeguckt, für die Stadt find ich den Twizy ganz nett, bin auch Tesla gefahren (Roadster und Model S), aber da schreckt der Grundpreis ab sowie die problematischen Lademöglichkeiten - entweder man hat n eigenes Haus mit Garage und kann die Wallbox installieren oder man braucht in der Garage nen eigenen Stromanschluß, und am normalen laden die Kisten quälend langsam. Immer zum Supercharger fahren zum Tanken ist auch nicht drin, das soll nur für Durchreisende sein, alle anderen Kunden bekommen schon entsprechende "Mahnungen".
Von der Umweltbilanz der Kisten durch die Batterieherstellung (und der Strom muss nebenbei auch erstmal irgendwie erzeugt werden) red ich da noch garnicht.

Aus Umweltsicht wünsch ich mir ein Fahrzeug welches mir den Komfort bietet den man inzwischen als Minimum erwarten kann verbunden mit der Fahrfreude der aktuellen Fahrzeuge und einer Infrastruktur die einfaches Tanken wie jetzt ermöglicht. Wasserstoff? Wär ne Idee, mal gucken wie sich die Brennstoffzellentechnik weiterentwickelt.
Bis das soweit ist fahre ich lieber Gebrauchtwagen und halte diese möglichst lange in Eigenarbeit auf der Straße. Ich lern dadurch was über die Technik, kann mir im Problemfall selber helfen und sorge dafür dass nicht unnötig Rohstoffe weggekloppt werden.

Also nochmal zusammengefasst: Wer meint dass Fahrrad+ÖPNV ausreichen der lässt geschätzt 60% der Fläche Deutschlands komplett aus. In meinem Freundeskreis sind etliche Leute die froh sind inzwischen mal 1,5mbit an Internetgeschwindigkeit zu haben und deren Arbeitsweg 40km bis zur nächsten größeren Stadt beträgt - ohne dass irgendeine Form von öffentlichen Transportmitteln dort fahren würde. Je nachdem welchen Beruf man gelernt hat muss man halt schauen dass man passende Arbeit findet, und die ist nicht immer da wo man sie gern hätte.
Aus einer Großstadt nicht wegziehen zu wollen und dann lieber auf eine Anstellung zu verzichten halte ich für gedanklich wesentlich "bequemer" als täglich mit dem KFZ zu pendeln.
Für meinen aktuellen Job bin ich z.B. 700km umgezogen.(Nein,Hamburg als Stadt hat dabei den geringsten Faktor gespielt, es hätte ebensogut jeder andere Ort werden können)
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Eisbär

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« Antwort #459 am: 22 Juli 2015, 12:22:05 »

Notiz an mich: das Wort "Kombination" ist anscheinend zu unbekannt.
Man kann auch Fahrräder mit dem ÖPNV transportieren oder bei regelmäßig zurückgelegten Strecken einfach mit dem einen Rad zur Starthaltestelle und mit dem anderen Rad von der Zielhaltestelle fahren.

Einkäufe, die weitaus länger als für eine Woche reichen, kann man auch mit dem Fahrrad machen. Stichworte dazu: Fahrradanhänger oder Lastenräder

Für das Geld, was man spart, wenn man aufs Auto verzichtet, kann man sich in den selten Fällen, wo man mal etwas sehr sperriges transportieren muss (IKEA, Waschmaschine etc), es auch einfach liefern lassen. Kostet eh nur ein Appel und 'n Ei. Wie man in einem Zeitalter, in dem immer mehr übers Internet einkauft, da nicht von selbst drauf kommt, ist mir schleierhaft.

Und für die wenigen Fälle, wo da alle Stricke reißen, reicht das Geld dann noch locker für ein Taxi.


Übrigens
Sorry, auch wenn das jetzt böse klingt, aber das ist leider eine typische Großstädteraussage.
Ja, natürlich ist es das. Denn wenn ich mal kurz aus dem Artikel, auf den Du Dich die ganze Zeit beziehst, zitieren darf:
Zitat
Besonders in Großstädten haben Jugendliche kaum mehr Lust auf den Führerschein. Nur noch jeder Fünfte legt kurz vor dem 18. Geburtstag die Fahrprüfung ab.


Übrigens sagen ADAC-Statistiken, dass die Hälfte aller mit Autos zurückgelegten Strecken unter 5km lang sind, 2/3 sind unter 10km lang. Wieso man da ein Auto benutzen muss, ist mir echt schleierhaft.
« Letzte Änderung: 22 Juli 2015, 12:29:47 von Eisbär »
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« Antwort #460 am: 22 Juli 2015, 13:52:09 »

Fahrrad in Kombination mit ÖPNV geht auch nicht bis zur Oma, paarmal gemacht, muss nicht sein (Zeit, Wetter). Nicht immer passt das Rad überhaupt in den Bus, der auf der Strecke unterwegs ist. Lass da noch ein, zwei Kinderwagen mitfahren, dann war's das mit Rad.

Innerorts ist das teilweise eine Zeitfrage. Was zu Fuß machbar ist, mache ich auch zu Fuß.
Innerhalb von Großstädten geht recht viel mit Bus und Bahn, allerdings ist man dann häufig länger unterwegs.
Und was Jack schon schrieb, bei Schichtdienst kannst Du das in etlichen Ecken vergessen, da nachts noch mit Öffis hin- oder weg zu kommen.


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sYntiq

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« Antwort #461 am: 22 Juli 2015, 14:03:17 »

Mal abgesehen davon dass dies eines der ganz, ganz wenigen Momente ist wo ich es schade finde dass hier nicht moderiert wird (Die Diskussion hätte evtl. durchaus einen eigenen Thread verdient): Worum geht es hier eigentlich gerade?
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Jack_N

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« Antwort #462 am: 22 Juli 2015, 14:24:55 »

@Eisbär: Zu den Stoßzeiten, zu denen ich z.B. zur Arbeit muss bzw. wenn ich sie verlasse, ist eine Fahrradmitnahme in der S-Bahn untersagt. Als ich mit Bahn und Rad meinen Urlaub letztes Jahr angetreten habe durfte ich auch feststellen dass es gar nicht so einfach ist im Voraus ein wirklich gültiges Rad-Mitnahmeticket zu lösen, zumindest wenn man mit einer normalen Tageskarte (z.B. Schleswig-Hosltein-Ticket) fahren möchte. Teilweise wird auch die Radmitnahme dort untersagt weil nicht jeder Zug darauf vorbereitet ist. In einem Radanhänger des Metronom ist es schließlich passiert dass eine Herde Kinder es lustig fand das gerade wiederhergestellte Rad hart gegen das Gestänge zu donnern. Wohlgemerkt Kinder, die kein Rad dabeihatten und damit eigentlich nix in dem Wagen zu suchen hatten.
Als ich die Mutter darauf ansprach wurde diese pampig, fragte mich ob Kinder denn wenige wert wären als mein Rad und rief dann per Handy ihre restliche Sippe auf komplett in den Fahrradwagen zu kommen um sich dort breitzumachen.
Sorry, aber auf so ein asoziales Verhalten hab ich langsam keinen Bock mehr, wenn ich mit der S-Bahn heimfahre (ich bin Dauerkartenbesitzer da auch ich denke dass man nicht jede Strecke mit dem Wagen zurücklegen muss) wirds mir so manches Mal schlecht wegen dem Geruch der mir aus den Wagen entgegenströmt und wegen der Fülle. Oft muss ich 1-2 Bahnen erstmal ziehen lassen damit ich überhaupt eine finde in die ich noch auf dem Heimweg einsteigen kann.


Und: Fahrradanhänger? Guter Witz, könnt ich hier nichtmal sinnvoll abstellen. Ohne PKW kein Stellplatz hier im Haus, damit auch kein Fahrradstellplatz, denn in den Keller passt es mit Anhänger nicht.
Das Liefern bei Ikea kostet afaik irgendwas bei 10% des Einkaufs bis zu einer gewissen Obergrenze des Warenwertes. Liefern wird von den Boten hier wie bei anderen Waren aber gern als "bis zur Bordsteinkante" verstanden. Meine Waschmaschine hab ich mir anliefern lassen bis in die Wohnung, das waren mein ich 40€ oder so. Sowas summiert sich auch über die Zeit. Wenn ich den Rewe-Lieferdienst in Anspruch nehme zahl ich auf Getränke ab einem gewissen Gewicht Zuschlag auf die Lieferung, zudem bekomm ich laufend Ersatzartikel und kann nicht spontan einkaufen sondern muss wieder planen.

Momentan kann ich sagen: Wenn morgen halt n Haufen Leute vorbeikommen fahr ich jetzt gleich ne Runde und hab in 30min alle Einkäufe die ich dafür brauch daheim.

Und dann halt Sachen wie Bereitschaft: Am Wochenende kann es sein dass ich für ne Veranstaltung hier auf Abruf bereitstehen muss. Da heisst es dann: so schnell wie möglich vor Ort sein und fixen was im Eimer ist. Dasselbe falls im Serverraum die Kühlung ausfällt, da hab ich ne maximale Reaktionszeit bevor die Kisten abrauchen und die Daten Schaden nehmen -bzw. das Einspielen eines Backups nötig wird was Zeit kostet.
Viele Berufe sind ja auch ohne Führerschein gar nicht ausübbar, bzw. ist dieser Voraussetzung für eine Anstellung. (Auch in der IT, wir müssen auch spontan mal zur Zweigstelle nach Düsseldorf rüber oder mal kurz ins Rechenzentrum gondeln - außerhalb jeglicher Planzeiten)

Ich kann verstehen wenn jemand sagt: Nein, ich kann mir das nicht leisten oder ich möchte keinen machen- und dann mit den sich daraus ergebenden Einschränkungen lebt. Aber ich kanns halt aus meiner Warte nicht verstehen wenn jemand die sich daraus ergebenden Einschränkungen einfach wegdiskutieren will.
Fakt für mich ist: Ohne Fahrzeug hätte ich weniger Zeit für andere Dinge. Und weniger Möglichkeiten andere Dinge zu tun.
Die einzige Frage die sich meiner Meinung nach stellt ist ob die zusätzliche Freiheit mir diese Mehrkosten wert ist.

(Mir persönlich gehts dabei noch um den Spaß am Fahren - denn genau das macht Autofahren mir: Spaß. Wenn man den Faktor außen vor lässt, und nur nach reiner Mobilität strebt, könnte man sicherlich zur Hälfte der Kosten die ich derzeit habe unterwegs sein. Andere rauchen, ich poliere den Lack und schraub am Töff damit es lange brav fährt. Wenn ich damit grad fertig bin schraub ich dann wieder am Fahrrad, das ist auch bald 20 Jahre alt und rollt noch bzw. wieder :) ).


Edit: Syn, geht grob darum dass es meiner Meinung nach schade bis alarmierend ist dass immer weniger Jugendliche den Führerschein früh machen bzw. generell die Quote der Führerscheinabsolventen rückläufig ist und ich so meine gewisse (negative) Erfahrung mit Leuten gemacht hab die eben keinen Lappen haben weil sie sich voll und ganz darauf verlassen dass ja jeder in ihrem Umfeld einen hat, Leute die halt auch ohne Führerschein nicht auf die spontane Transportmöglichkeit verzichen wollen die ein eigenes Auto mit sich bringt.
« Letzte Änderung: 22 Juli 2015, 14:27:33 von Jack_N »
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« Antwort #463 am: 22 Juli 2015, 16:16:24 »

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« Antwort #464 am: 22 Juli 2015, 18:09:14 »

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