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Gelatine mit menschlicher DNS

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nightnurse:
Ich habe da ein paar Artikel gefunden, die vorhin schon in der Shoutbox auf, äh, Begeisterung stießen:

http://www.telegraph.co.uk/science/8743068/Do-you-fancy-a-jelly-baby-made-from-human-DNA.html

Herstellerinformationen: http://www.fibrogen.com/recombinantgelatin

Auf Deutsch habe ich das nur von Portalen wie web.de und 1&1 umgesetzt gefunden, aber da fehlen dann Informationen: http://home.1und1.de/themen/gesundheit/ernaehrung/7283gvo-gelatine-menschen-dna.

Kurz: Man überlegt, im Labor massenhaft Gelatine herzustellen aus Hefe, die so genmanipuliert wurde, daß sie menschliche DNS reproduziert. Anwendung zum Beispiel in der Nahrungsmittelindustrie.
Wobei zu beachten wäre, daß die Technik nicht neu ist:


--- Zitat ---In fact, human-derived gelatin is already in use by the pharmaceutical industry in the manufacture of certain pills and vaccines. More broadly, human genes are used by pharmaceutical firms in the production of insulin for diabetics, human growth hormone, and erythropoietin, which is used to treat anaemia.
--- Ende Zitat ---

(s. Telegraph-Link)(das ist der Teil, den die deutschen Webportale irgendwie übersehen haben  ::) )

Ich persönlich finde das jetzt nicht schlimmer als menschliche DNS, die mir Bäcker und Schlachter in Form von Hautschuppen ins Essen plazieren (eher sogar weniger). Es geht schließlich nicht um Soylent Grün, sondern um Petrischalenkulturen, für die irgendwann mal irgendwer eine Zellspende gegeben hat. Niemand musste dafür sterben und es kann angenommen werden, daß keine Antibiotika oder sonstige unerwünschte Substanzen in die Wur...Gelatine kommen.

Und was meint Ihr?

RaoulDuke:
Aber warum nur?

Ich fürchte, der Markt der praktizierenden Kannibalen, die sich nun als Substitut für strafrechtlich relevante Handlungen ein paar Gummibärchen reinschütten, ist doch arg klein?

Elis:
Also ich bin dafür. Dann könnte ich auch wieder Gummibärchen und Co. ohne Bedenken essen. Tierische Gelatine (Ausnahme wäre meine eigene Art) kommen mir nämlich nicht in meinen Körper.

Und das mit den Transposons...wenn man so will, dann sollte man alleine deswegen schon so gut wie das meiste sein lassen, was mit Biotechnologie zu tun hat. Denn man kanns eh nie hervorsagen, von wo ein bestimmtes Gen eventuell wo hineinspringt und was das für Auswirkungen haben könnte. Wenn man sich zu sehr damit befasst, dann wird man darauf kommen, dass die Dinger ne existentielle Bedrohung darstellen können, aber ich finde sie trotzdem Klasse. Insbesondere die im Mais, die kann man je nach Mutante und Transposon auch so schön sehen :)

Naja ich hab absolut nichts gegen Biotechnologie, was vermutlich mit meinem Beruf zu tun hat.

Multivac:
...wobei es ja eigentlich quatsch ist. wo gibt es ein beispiel aus dem nichtklinischen bereich, in dem durch nahrung gene/dna erfogreich weitergegeben wurden ?

wenn du jedoch gummibärchen mit menschlicher gelatine/menschlichem eiweiß ißt, entspicht das ja im prinzip kannibalismus, in dem sich cjd, kuru, bse und scrapie bei menschen, kühen, schafen und ziegen etc. entwickeln konnten.

nightnurse:

--- Zitat von: Multivac am 08 April 2013, 12:49:55 ---wenn du jedoch gummibärchen mit menschlicher gelatine/menschlichem eiweiß ißt, entspicht das ja im prinzip kannibalismus, in dem sich cjd, kuru, bse und scrapie bei menschen, kühen, schafen und ziegen etc. entwickeln konnten.

--- Ende Zitat ---

Hm, aber es geht ja eben nicht um Soylent Grün (komplette verarbeitete Menschen), sondern um Zellkulturen, die aus einer oder mehreren hoffentlich-vermutlich-möglicherweise durchgetesteten Spende/n gezüchtet wurden (kann man auf Prionen überhaupt testen? Guck ich später mal nach). Wie ich verstanden habe, produziert da irgendwelche Hefe menschliche DNS. Wäre das dann wirklich dasselbe wie "ganze Menschen essen", also, vom Infektrisiko?

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