Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Erdichtetes  (Gelesen 40311 mal)

Mentallo

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #90 am: 28 November 2015, 23:46:33 »

ich hab mit gedichten nix am hut. aber die hier treibt mir tränen in die augen. ^-^
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Black Ronin

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #91 am: 30 November 2015, 10:34:38 »

ich hab mit gedichten nix am hut. aber die hier treibt mir tränen in die augen. ^-^
Hab mich kurz erschrocken als ich das angeklickt habe.
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The grey rain-curtain of this world rolls back
and all turns to silver glas
and then you see it
white shores... and beyond, a far green country under a swift sunrise

Mentallo

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #92 am: 30 November 2015, 10:59:00 »

Hab mich kurz erschrocken als ich das angeklickt habe.

hm, buh? :P
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NoName

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #93 am: 25 Dezember 2016, 20:57:39 »

Weihnachtliche Liebesgedichte von Hörern der NDR 2 Radio-Sendung "Sweet, Soft and Lazy" vom 25.12.1988:

Andreas aus der DDR, für seine Freundin in Bremen
Nun sitz ich unterm Tannenbaum, weihnachtlich zieht es durch den Raum.
Zwar sind nun alle fröhlich froh und tauschen die Geschenke aus,
doch ich, ich fühl mich gar nicht so. Ich möchte raus aus diesem Haus
und einfach nur zu dir, ich weiß, dir geht's wie mir.

Frank aus Neumünster, direkt an den Weihnachtsmann
Lieber guter Weihnachtsmann, sag mir, was ich machen kann,
um Evelyn noch rumzukriegen, mit mir morgen im Bett zu liegen.
Ich schwör dir auch, ich bin ganz brav und streichel sie nur in den Schlaf.
Auf übermorgen, Weihnachtsmann, freu ich mich dann ganz unbändig,
dann bist du, weil's Fest vorbei, für Bravheit nicht mehr zuständig.

Martina und Uwe aus Worpswede
Dennis oder Sahra soll ich heißen. Klein und leicht komm ich zur Welt.
Und jeder wird sich um mich reißen. Mal sehen, ob's draußen mir gefällt.
Mein Papa, der ist so gespannt, daß er schon gegen die Tür gerannt.
Zur Weihnacht komm ich also zur Welt und Weh', ich treffe wen, dem's nicht gefällt.

Stefanie aus Meppen, für Beauty
Mittelblonder Lebkuchen, Hände wie aus Marzipan.
Rosinenaugen die mich suchen, komm zu mir mein Weihnachtsmann.
Lippen wie gebrannte Mandeln und ein Schokoladenleib.
Laß nicht lange mit dir handeln, brauchst du nicht ein Weihnachtsweib ?
Stell den Schlitten vor die Tür, Bescherung mach ich nur mit dir.

Johanna aus Vechta, für den "Verschmitzten"
Ein Engel schwebte wie im Traum ganz sacht um meinen Tannenbaum.
Er ließ sich leise flatternd nieder, ordnete sauber sein Gefieder
und klaute dann, mit einem Dreh, mitten vom Tannenbaum das B.
Da wurde aus dem reinen Engel - pardauz - ein kesser frecher Bengel.
Und schon nach ungewöhnlich kurzer Zeit, tat mir das nicht mal leid.
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NoName

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #94 am: 31 Januar 2017, 21:22:17 »

Und ob ich auch alt vom Wandern bin,
durch tiefes und durch hüglig Land,
so wird ich doch finden wohin sie ging
und küß ihre Lippen und nehm ihre Hand.
Und schreite hin durch sanft wogend Gras
und pflücke, als allzeit wärmend Wonne,
die Silberäpfel von dem Monde,
die goldnen Äpfel von der Sonne.

(William Butler Yeats, Auszug aus "Des wandernden Aengus Lied")
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nightnurse

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #95 am: 13 Februar 2017, 11:17:23 »

... aus dem 149 Gedichte umfassenden Zyklus "Im Banne der Irene" aus einer Gedichtkladde meines Urgroßvaters...
            
         
Bist du einmal ganz alleine
Sind die hübschen Vöglein fort
Versuchs mit mir, bin nur der Deine
Liebchen, harre auf Dein Wort.

Brauchst Du mich, lass es mich wissen
Bin ja stets in Deiner Näh
Wenn Dir fehlt ein Ruhekissen
Wenn Du hegst ein stilles Weh.

Gäb für Dich mein Allerbestes
Das ist keine Lüge, nein!
Wenn Du mich doch einmal testest
Wird das mein Bestreben sein.

Zum Tanze gehn oder spazieren
Wenn es nur zusammen sei
Gespräche führen, Musik hören
Es wird so traulich sein dabei!

Wär ich nur mit Dir alleine,
Du weisst es wohl, dann gäb es viel
Das ich gerne tät, Du Kleine
´s ist das reinste Zauberspiel.

Du wolltest es so-so nur lassen
Aus Angst, mit Liebe mich zu sehn
Doch ich denk´, Du musst es fassen
Ich lass Dich nie von mir gehn.

Nun sag ich Dir, komm, hör mich recht
Wie stark ist meine Liebe!
Und sei die Zeit auch noch so schlecht
- Als ob sie Zauber triebe.

Ich würde meine Zeit verschwenden?
Du gehst mir doch nicht aus dem Sinn!
Ich lass es nicht dabei bewenden
Zu Dir zieht meine Liebe hin!

Einst, nach Deines Sinnes Wende
Steh ich vornan in der Reih
Reich zur Probe mir die Hände
Liebchen, bin noch immer frei.



...falls jetzt jemand bis hierher gelesen hat, sei zugegeben, daß das nicht von Uropa ist. Beim Abtippseln seiner Gedichte fiel mir irgendwann auf, daß ich ein Lied kenne, das seine Irene-Problematik beschreibt und habe es auf Uropa getrimmt. Vielleicht erkennt es jemand wieder ^^



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Antw:Erdichtetes
« Antwort #96 am: 15 Februar 2017, 21:11:44 »

Nein, sag mal welches es ist. Und schön zu hören, daß Opa's Gedichte nicht vergessen sind. Ich wollte zwischendurch schon mal nachfragen, aber wenn du sie nun sogar abtippst... vielleicht für eine Eingabe bei einem Verlag oder nur so zur Vorsicht, falls sich die Kladde auflöst ?
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nightnurse

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #97 am: 15 Februar 2017, 21:39:52 »

Ò.ó also bitte. Bisschen mehr Einsatz. Ich wage zu behaupten, daß JEDER das Lied kennt. Jeder. Ok, jeder Ü30. An den ersten 2 Zeilen könnte man...wirklich.

Außer Dir haben sich noch andere Menschen positiv zu obenstehendem Gedicht geäußert (wenn auch aus anderen Gründen, ähem); da ich außerdem auf der Arbeit chronisch unterbeschäftigt bin, habe ich einfach mal angefangen, alles abzutippen. Zunächst mal ist das Ziel nur, damit demnächst die Verwandtschaft zu behelligen ^^. Es wäre sonst noch zu klären, wem heute das Copyright gehört ::)
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Antw:Erdichtetes
« Antwort #98 am: 05 März 2017, 22:35:11 »

Ich finde den Kontext für eine Veröffentlichung sehr ansprechend (obgleich mein Geschmack meistens nicht dem der Allgemeinheit entspricht):

- Die unglückliche, weil unerwiderte Liebe eines einfachen (?) Soldaten (?) kurz vor dem 1.WK
- Man könnte im Vor-/ Nachwort noch den weiteren Werdegang / Verbleib von Opa und Irene darstellen
- Mit "Im Banne der Irene" wäre der Titel auch schon klar
- Zum Layout: Auf "alt" getrimmt, so als hätte man die Kladde in der Hand, hätte was. Die Gedichte selbst könnte man auf der einen Seite in Opa's Original Handschrift (wirklich mit allen evtl. vorhandenen
   Klecksen, Streichungen usw.) und auf der anderen Seite in Druckschrift abbilden. Auch wenn die meisten Leute die Original Handschrift wohl nicht werden lesen können, würde man einen zusätzlichen,
   sehr persönlichen Eindruck vom Autor gewinnen.

Falls es tatsächlich mal eine Veröffentlichung (in irgendeiner Form) geben sollte, bitte Bescheid sagen, ich würde es kaufen. Und ja, auch anderen gefällts: Einer Freundin hatte ich Nr. 77 gezeigt, sie war sehr gerührt...
« Letzte Änderung: 05 März 2017, 22:43:29 von NoName »
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Antw:Erdichtetes
« Antwort #99 am: 06 März 2017, 16:33:57 »

<.<
Ich bin etwas erstaunt, daß andere Leute sich mehr Gedanken über Uropas Gedichte machen als ich selbst ^^ Du bist nicht der Einzige, der mir da Vorschläge macht und die gleichen sich auch noch O.o
Aus der Soldatengeschichte wird allerdings nichts, Uropa war freigestellt wegen kränklich. Weiteres von Irene müsste man auch erfinden, niemand heute weiss, wer sie war.

Wenn überhaupt, dann wird es ein Ebook  :-X, einfach, weil man sowas ohne eigene Kosten veröffentlichen kann.

P.S., Ich löse dann mal auf ::)
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Antw:Erdichtetes
« Antwort #100 am: 01 März 2020, 15:25:07 »

Das Kuß-Gedicht

Der Menschheit größter Hochgenuß
ist ohne Zweifel wohl der Kuß.
Ein Kuß ist, wenn zwei Lippenlappen
in Liebe aufeinanderklappen
und dabei ein Geräusch entsteht,
als wenn die Kuh durch Matsche geht.

Er ist beliebt, er macht vergnügt,
ob man ihn gibt, ob man ihn kriegt.
Er kostet nichts, ist unverbindlich
und er vollzieht sich immer mündlich.

Hat man die Absicht, daß man küßt,
so muß man erst mit Macht und List
den Abstand zu verringern trachten
und dann mit Blicken zärtlich schmachten.
Die Blicke werden tief und tiefer,
es nähern sich die Unterkiefer.
man pflegt dann mit geschloß'nen Augen
sich aneinander festzusaugen.

Jedoch nicht nur der Mund allein
braucht eines Kusses Ziel zu sein.
Man küßt die Wange und die Hände
und auch noch and're Gegenstände,
die ringsherum mit Vorbedacht
sämtlich am Körper angebracht.

Auch wie man küßt, das ist verschieden
Im Norden, Osten, Westen, Süden.
So mit Bedacht und mit Gefühl,
der eine heiß, der and're kühl.
Der eine haucht, der and're schmatzt,
als ob ein alter Reifen platzt.
Hingegen wiederum der Keusche
vermeidet jegliche Geräusche.
Der eine kurz, der and're länger,
den längsten nennt man Dauerbrenner.

(Von Gerrit Engelke, *1890 +1918)
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Alte Pizza

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #101 am: 04 Februar 2022, 16:23:36 »

Ich habe mittlerweile fast 4500 Gedichte geschrieben, alles handschriftlich. Allerdings schreibe ich versetzt, ist schwierig mit dem Reinstellen in Foren.
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Antw:Erdichtetes
« Antwort #102 am: 11 Mai 2022, 11:56:26 »

Uropa war Freiheitsdichter! Ha! Das kann ich auch!!!11 Damundherrn, ich arbeite an der Hymne zum S:O:A 2022, auch genannt "Operation Sandiger Säbel", hier haben Sie´s zuerst gelesen!

*räusper*

Wir standen am Bahnhof Husum
Wir hatten neun Euro bezahlt
Im Rucksack, da trugen wir Dosen
Und Westerland war unser nächster Halt.

Kommt mit, all Ihr Gruftis, nach Sylt, nach Sy-hy-hylt,
Kommt mit, auch Ihr Punker, nach Sylt, nach Sylt!

Und wenn die Bluetooth-Box später am Strand erklingt,
Ja, dann sind all wir Asis ganz still Ja so still
Weil ein jeder ganz schnell sein Dosenbier trinkt
Weil er abends wieder heimwärts fahren will.


\m/


(weitere Strophen vorbehalten bei wiederkehr geeigneter Geisteshaltung +.+)
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RaoulDuke

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #103 am: 17 Mai 2022, 06:38:34 »

Bumerang

War einmal ein Bumerang;
War ein Weniges zu lang.
Bumerang flog ein Stück,
Aber kam nicht mehr zurück.
Publikum - noch stundenlang -
Wartete auf Bumerang.

Joachim Ringelnatz
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RaoulDuke

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Antw:Erdichtetes
« Antwort #104 am: 13 September 2024, 10:05:47 »

The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveler, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that the passing there
Had worn them really about the same,

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads on to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I—
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Robert Frost
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