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Autor Thema: Die macht des Shitstorms - der tobende Mob  (Gelesen 12290 mal)

RaoulDuke

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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #15 am: 05 April 2013, 13:55:32 »

Ja, das ist das klassische Sci-Fi-Horrormotiv, aber eine KI kann nur im Rahmen ihrer Programmierung handeln, und wenn man ihr das Einhalten der Menschenrechte als unabänderliche Regel einbaut, dann kann das nicht passieren.

Das führt gleich zu einem anderen klassichen Sci-Fi-Horrormotiv, nämlich den Robotergesetzen. :)
« Letzte Änderung: 05 April 2013, 14:00:25 von RaoulDuke »
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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #16 am: 05 April 2013, 16:22:52 »

Eine KI hielte ich auch eher für verfehlt ...
würde es doch den Menschen von dem Druck zum geistigen Fortschritt "befreien" ...
man könnte ähnlich Systeme, welche keine Initiative ergreifen können, aber Vorschläge unterbreiten lassen,
dazu nutzen unsere Wirtschaft auf eine Bedarfswirtschaft umzustellen ...
eine Wirtschaft die die Grundbedürfnisse nach Wohnraum, Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung (+was ich vergessen haben sollte) erfüllt ...
auf möglichst effiziente und ressourcenschonende Art und Weise.
Alles was darüber hinausgeht, künstlicher Bedarf wie zb. I-Phones etc. können ja weiter von der Marktwirtschaft übernommen werden.

Aber eigentlich waren wir beim "Shitstorming" ...
wenn es von Fakten unterlegt ist finde ich das grundsätzlich gut ... Informationen sollten frei sein
"Fakten" sind aber so eine Sache ...
ich glaube es war in Bremen wo ein fälschlich der Vergewaltigung Verdächtigter gelyncht werden sollte?
Man sollte es evtl. auf Funktionen beschränken ... und nicht auf Menschen übertragen ...
also den Minister Xyz oder Dr. Xyz ... und nicht Herr Otto Normal.

Gerade in der Politik sehe ich nur Vorteile ...
Der Schäuble könnte heutzutage so eine Schwarzgeldnummer vermutlich nicht mehr aus sitzen. ^^

Das würde, in meinen Augen, dazu führen das Politiker einen gemäßigteren Weg wählen würden ...
oder es geschickter angehen ... je nachdem.
Ich denke das Menschen, die in absehbarer Zeit in die Politik gehen wollen,
ein ganz besonderes Augenmerk auf ihrer Doktorarbeit werfen.
Das steigert sicher die Qualität der Forschung ... oder reduziert zumindest den Mist der publiziert wird.
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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #17 am: 05 April 2013, 17:03:35 »

ich glaube es war in Bremen wo ein fälschlich der Vergewaltigung Verdächtigter gelyncht werden sollte?
Ich wußte ja, dass Geographiekenntnisse außerhalb der Grenzen Hamburgs bei Hamburgern ähnlich gut sind, wie die von US-Bürgern über Bereiche außerhalb der USA. Aber Bremen mit Emden zu verwechseln ist schon echt eine Hausnummer... ::)
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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #18 am: 05 April 2013, 17:21:45 »

Der Ort des Geschehens ist in diesem Zusammenhang doch völlig unerheblich.

Das damalige Geschehen selbst ist aber ein gutes Beispiel dafür, was einem - auch im 21.Jh. und auch in einer "Vorzeigedemokratie" - ganz real passieren könnte, wenn der Mob losmarschiert.
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nightnurse

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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #19 am: 05 April 2013, 19:39:09 »

Aber eigentlich waren wir beim "Shitstorming" ...
wenn es von Fakten unterlegt ist finde ich das grundsätzlich gut ...

Gerade in der Politik sehe ich nur Vorteile ...


Wohlbegründete und -formulierte Protestwellen gründlich informierter Bürger, die fundierte Kritik äußern - das könnte schön sein, aber das wäre per definitonem kein shitstorm mehr (sondern Science Fiction, ähem).

Echte Skandale sind im Fäkalsturm vielleicht nicht leicht auszusitzen (aber ich bin sicher, daß es Politiker mit genügend Sitzfleisch geben wird)(wer weit genug oben sitzt, braucht sich ja nur "einfach" mal nen Monat lang nicht um seine social media zu kümmern, könnte einem Schäuble doch egal sein, was auf seiner FB-Seite oder bei Twitter abgeht? Und nach n paar Wochen ist es vorbei; das ist sicher leichter, als die früher vorkommenden Waschkörbe voll Protestpostkarten im Sekretariat zu ignorieren).

Wenn man bei der Gestaltung der Regierungsarbeit, die ja oft genug aussieht wie Rumgeeiere, um nur keiner potentiellen Wählergruppe kurz vor irgendwelchen Wahlen auf die Zehen zu treten, auch noch darauf achten wollte, bloß keine Shitstorms zu entfesseln...dann klingt das für mich wie ein prima Rezept zur völligen Ineffektivität.



Sag mal...
Man sollte es evtl. auf Funktionen beschränken ... und nicht auf Menschen übertragen ...
also den Minister Xyz oder Dr. Xyz ... und nicht Herr Otto Normal.

Minister und Doktoren sind keine Menschen, sondern "Funktionen"?
Oder meinst Du, man  könnte/sollte trennen zwischen "die Bundeskanzlerin", "Dr. Merkel" und "Frau Angela Merkel" und falls ja, wie soll das gehen?
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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #20 am: 05 April 2013, 23:25:05 »

ich glaube es war in Bremen wo ein fälschlich der Vergewaltigung Verdächtigter gelyncht werden sollte?
Ich wußte ja, dass Geographiekenntnisse außerhalb der Grenzen Hamburgs bei Hamburgern ähnlich gut sind, wie die von US-Bürgern über Bereiche außerhalb der USA. Aber Bremen mit Emden zu verwechseln ist schon echt eine Hausnummer... ::)
Wenigstens die Himmelsrichtung hat gestimmt ;)

Nightnurse das mit dem Vox populi, vox Rindvieh hatten wir ... man kann da geteilter Meinung sein
Ich empfinde zum Beispiel eine Population von Lebewesen die ein System betreibt das die eigene Lebensgrundlage vernichtet ... naja ... als nicht sonderlich Weise.
Aber ich bin nicht das Maß aller Dinge ... unabhängig davon das ich Recht hab ^^
Wer also setzt den Maßstab für wohlbegründet und -formuliert?
Wann ist man gründlich informiert?
Möchtest du, mit deinem subjektiven Empfinden und Ansichten, diese Entscheidungen treffen?
Was darf es denn sein? Eine Öko-Diktatur? Kommunismus? Oder geht es eher in Richtung Nietzsche? Ein bisschen Eugenik? Darwin freien Lauf lassen?

Ich habe jetzt natürlich stark überzeichnet ... aber ich glaube es ist erkennbar wohin es führt, wenn man anderen Menschen ihre Wahrheit aberkennt.

Wenn man etwas scheiße findet ... egal ob man damit "recht" hat oder auch nicht ... sollte man das sagen dürfen.
Und wenn viele Menschen die gleiche Sache scheiße finden, und das sagen, nennt sich das Shitstorm.

Die Trennung von Funktion und Person funktioniert nicht?

Ich finde schon ... ein gutes Beispiel ist hier Guttenberg ...
er war Minister und hat bei der Doktorarbeit beschissen ... dafür gab es auf den Kopf
jetzt ist er kein Minister mehr ... und er wird in Ruhe gelassen *schulterzuck* ... zumindest solange er nicht versucht wieder in die Bundespolitik einzusteigen ^^

Hast du übrigens mitbekommen ... Dr. Sinumang Tao wurde kürzlich der Titel aberkannt ... hast du nicht mitbekommen?
Tjo der hatte auch keine Funktion ... also hat es niemanden interessiert. ^^
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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #21 am: 06 April 2013, 00:39:38 »

Wer also setzt den Maßstab für wohlbegründet und -formuliert?
Wann ist man gründlich informiert?
Möchtest du, mit deinem subjektiven Empfinden und Ansichten, diese Entscheidungen treffen?

Guck mal hier:

Aber eigentlich waren wir beim "Shitstorming" ...
wenn es von Fakten unterlegt ist finde ich das grundsätzlich gut

"Fakten" sind aber so eine Sache ...

Fakten sind also "so eine Sache", ein mit Fakten unterlegter Shitstorm aber grundsätzlich gut.
Man muss sich also irgendwie über die Fakten in Kenntnis setzen (das nennt man "informieren", und das sollte man doch sicher so gründlich wie möglich tun?), um dann (und das wäre, da man ja im Besitz von Faktenwissen wäre, "wohlbegründet") an einem nach Deinen Begriffen "guten" Shitstorm teilzunehmen.
Das war DEINE These.
DU wärest also an der Reihe, die Dinge zu erklären, die Du mich im obersten Zitat fragst. Was sind denn so die Maßstäbe, die Du an Fakten legst (wenn die doch "so eine Sache" sind) und wann hat man genug davon für einen "guten" Shitstorm? Möchtest Du mit Deinem subjektiven Empfinden und Deinen Ansichten diese Entscheidung treffen?

(Übrigens vermute ich, daß es einen Unterschied gibt zwischen "Fakten" und "persönlichen Wahrheiten", aber das nur nebenbei)



Wenn man etwas scheiße findet ... egal ob man damit "recht" hat oder auch nicht ... sollte man das sagen dürfen.
Und wenn viele Menschen die gleiche Sache scheiße finden, und das sagen, nennt sich das Shitstorm.


Aber wäre ja schon schön, wenn man von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen könnte, ohne das Gegenüber zu beschimpfen und unflätig zu werden, oder? Und nichts anderes wollte ich mit dem Ausdruck "wohlformuliert" zum Ausdruck bringen.


Die Trennung von Funktion und Person funktioniert nicht?
Ich finde schon ... ein gutes Beispiel ist hier Guttenberg ...
er war Minister und hat bei der Doktorarbeit beschissen ... dafür gab es auf den Kopf
jetzt ist er kein Minister mehr ...

Naja, es ist immer eine Person, die die Funktion innehat.
Daß Fehlleistungen von Personen, die Funktionen ausüben, nur in die Nachrichten kommen, wenn die betreffende Funktion als einigermaßen wichtig angesehen wird, ist...so banal, daß mir kein Adjektiv einfällt als "banal".

Aber Guttenberg ist jetzt nur noch eine von ihren Funktionen getrennte Person, also, tatsächlich, es geht  \o/

(Es klang im vorigen Post für mich nach Depersonalisierung, so, als seien Amtsinhaber keine Menschen. Deshalb die Nachfrage.)

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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #22 am: 06 April 2013, 15:05:01 »

Gut das du nachgefragt hast ... entmenschlichend habe ich es tatsächlich nicht gemeint =)

In den beiden ersten Zitaten wird ja deutlich das ich den Bezug zu Fakten relativiere ...
nicht nur das der Fakt an sich falsch sein kann, sondern auch die gezogene Schlussfolgerung der jeweiligen Person.
Dadurch wird es eine doppelt schwammige Sache.
Da ich mir aber nicht herausnehmen will jemanden seine Denkweise abzusprechen und/oder den Mund zu verbieten,
bleibt mir nur zu hoffen übrig das sich die Auswirkung, wenn alle Stimmen gesprochen haben, soweit ausmitteln das die Konsequenz nicht zu extrem wird.

Beispiele das "Fakten", oder sagen wir lieber "Wahrheiten", falsch sein können sind Legion.
Dies bedeutet das ich Shitstorms als gut empfinde, welche sich auf "Wahrheiten" stützen, die den "Wahrheiten" an die ich glaube möglichst nahe kommen.
Das ich sie als gut empfinde muss aber nicht heißen das sie gut sind.
Es beschreibt doch lediglich meine Sicht der Dinge.

Viel wichtiger aber noch als jeder Shitstorm ist mir,
das die Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt werden sollte,
bis sie einen Grad erreicht wo die Würde verletzt wird ...
erst hier findet die Freiheit in meinen Augen eine Schranke.

Lange Rede kurzer Sinn ...
ich beschreibe immer nur meine Sichtweise und mein Denken,
keinesfalls die Richtlinie an der die Welt genesen soll.
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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #23 am: 06 April 2013, 15:56:46 »

Ja, das ist das klassische Sci-Fi-Horrormotiv, aber eine KI kann nur im Rahmen ihrer Programmierung handeln, und wenn man ihr das Einhalten der Menschenrechte als unabänderliche Regel einbaut, dann kann das nicht passieren.

Hoffentlich sind die dann auch ausdrücklich und eindeutig genug formuliert.

http://wiki.lesswrong.com/wiki/Paperclip_maximizer
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It is concluded: Banquo, thy Soules flight,
If it finde Heauen, must finde it out to Night."

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Antw:Die macht des Shitstorms - der tobende Mob
« Antwort #24 am: 06 April 2013, 21:43:53 »

Kann es doch per se nicht ...
viele Dinge lassen sich nicht in Nullen und Einsen darstellen ... oder irre ich hier?

Ich denke aber auch nicht das sich Intelligenz über möglichst hohe Effizienz definiert.

Auch die Rolle die wir uns selbst, den Menschen, zuordnen wollen ist hier sehr wichtig.
Wollen wir tatsächlich die Drohnen einer KI-Königin sein?

Vielleicht ist es auch rein darwinistisch zu sehen ... der Mensch als Wegbereiter zur künstlichen Lebensform ...
der Mohr hat seine evolutionäre Schuldigkeit getan, der Mohr darf aussterben. ^^
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« Antwort #25 am: 06 April 2013, 22:01:54 »

Ja, das ist das klassische Sci-Fi-Horrormotiv, aber eine KI kann nur im Rahmen ihrer Programmierung handeln, und wenn man ihr das Einhalten der Menschenrechte als unabänderliche Regel einbaut, dann kann das nicht passieren.

Hoffentlich sind die dann auch ausdrücklich und eindeutig genug formuliert.

http://wiki.lesswrong.com/wiki/Paperclip_maximizer

Wie lustig, dass hier die Optimierung der Nutzenfunktion im Sinne der Maximierung des Erwartungsnutzens in eine Welt führt, in der es zu einer Intelligenzexplosion kommt, die einzig und allein dem Ziel dient, eben jenen Nutzen zu maximieren.

Setzt man anstelle der Paperclips den Begriff "Bruttonationaleinkommen" ein und statt "künstlicher Intelligenz" einfach "menschliche Intelligenz", passt das auch ganz gut zur Geschichtsschreibung der Menschheit. Da gab es von Stöckern und Steinen zu explodierenden Kernreaktoren ja auch so eine kleine Entwicklung.
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