Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)  (Gelesen 9750 mal)

Black Ronin

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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #15 am: 16 Februar 2013, 09:50:05 »

Eisbär: Aber es ght doch nicht um Rollenverteilung, sondern um Klischees, Unterdrückung und vor allem um den nebulösen Begriff" Sexismus"
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RaoulDuke

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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #16 am: 17 Februar 2013, 10:14:35 »

Naja, einige sogenannte "Rollenklischees" ergeben sich ja alleine schon aufgrund der unterschiedlichen Anatomie zwischen Mann und Frau. Der Mann ist im Schnitt nun einmal kräftiger als die Frau und demzufolge besser zum Jagen geeignet. Logisch, dass er es für seinen Stamm dann auch tut. Da die Frau zur Jagd dann nicht mitkommen kann, macht sie sich eben auf andere Art und Weise nützlich.
Dass die Kindererziehung lange ein weibliches Monopol war, verwundert auch nicht sonderlich. Es ist nun einmal die Frau, die dem Kind die Muttermilch gibt, also ist sie es, dessen Nähe das Kleinkind zwingend benötigt, wenn es Hunger hat. Auch das ist völlig losgelöst jeglicher Religion, es ist pure Logik.

Alles andere mag sozialisiert sein, diese zwei Punkte aber lassen sich nicht wegdiskutieren. Da hat Mutter Natur halt einfach schon für eine gewisse Rollenaufteilung gesorgt, die auch die Zivilisation bis heute noch nicht gänzlich verwaschen konnte.

OK, das mag sein, und auch...

Ich für meinen Teil denke, dass der Ursprung der Rollenverteilung tatsächlich ein biologischer ist und nur durch die Kulturen aufgegriffen, katalysiert und verstärkt wurde.
Dass die unterschiedlichen Rollen aber eine derartig unterschiedliche Wertigkeiten haben/hatten, ist tatsächlich ein Phänomen der beiden größten monotheistischen Religionen.
So war es z.B. bei  vielen Stämmen der Ureinwohnern Nordamerikas selbstverständlich gewesen, dass die Männer über Jagd, Krieg und Frieden entschieden. Aber kein Mann hätte es dort gewagt, seiner Frau in den Haushalt, Familienplanung und die Kindererziehung reinzureden. In dem Bereich war sie unangefochten die Chefin.

Hmm, hmm - also das finde ich alles schon irgendwie einleuchtend, aber bei einem Punkt steige ich aus:

Bei dem Punkt der Wertigkeit. Es scheint ja vielleicht naheliegend zu sein, dass sich jedes Geschlecht ein wenig mehr (oder vielleicht auch vollständig) dem Bereich widmet, für den es biologisch einfach besser ausgestattet ist. Aber was ich dann nicht mehr verstehe, ist, daraus eine Höher- oder Minderwertigkeit abzuleiten.

In vielen Regionen schient es zumindest so, als wären Frauen nichts oder zumindest weniger wert:

Woher kommt wohl das zahlenmäßige Unleichgewicht zwischen der Anzahl der weiblichen und der männlichen Chinesen?*
Wieso dürfen in manchen Regionen Frauen nicht einmal Auto fahren?
Wieso gelten vergewaltigungen von Frauen in manchen Gegenden mehr als ein Kavaliersdelikt?
Wieso haben Frauen in vielen Regionen noch nicht einmal das Wahlrecht? (bei uns auch erst seit 1919!)

... und umgekehrt:

Warum sind 95% der Gefängnisinsassen männlich?
Wieso wird bei streitenden Paaren in der überwiegenden Zahl der Fälle der Mann von der Polizei mitgenommen?
Warum müssen Väter bei Trennungen in der Regel die Kinder und das Geld rausrücken und anschließend um das Sorgerecht oder auch nur Besuchsrecht kämpfen?
Warum gibt es zwar bald eine Frauenquote für Führungspositionen, aber keine für die Müllabfuhr, Sicherheitsdienste oder die Bundeswehr?

Dieser letzte, wertende Schritt ist sozusagen der Schritt zu weit - und um diesen ranken sich ja auch allerlei "-ismen"...

*: Zum Link: Ja, der Link ist Propaganda, es gibt dazu aber auch seriösere Quellen. Habe nur gerade ein klein wenig Zeitmangel :)
« Letzte Änderung: 17 Februar 2013, 10:19:46 von RaoulDuke »
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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #17 am: 17 Februar 2013, 21:19:09 »

 wenn ich noch einmal höre "die Urmenschen haben so-und-so gelebt, deswegen sind Männer so und Frauen so".... Dem letzten Kenntnisstand nach haben "die Urmenschen" gar keine solchen Unterscheidungen gemacht, die haben als Sippe zusammen gelebt und alle Aufgaben nach Fähigkeiten geteilt. Zum einen, weil sie viel zu wenige waren, um sich so zu spezialisieren, und zum anderen, weil sie zu sehr mit dem überleben beschäftigt waren.
(siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/Sex_at_Dawn )

soweit ich es verstanden habe, ist das ganze Konzept mit "Männer gegen Frauen und Familie gegen den Rest der Welt" erst entstanden, als die Menschen sesshaft wurden und anfingen, sich in Landwirtschaft und Viehzucht zu betätigen. Klar: wenn es plötzlich was gibt, was einen Wert hat, dann muss man auch anfangen, Konzepte wie Eigentum und Erbe zu definieren. Und dann wird auf einmal auch wichtig, wie der Haushalt organisiert ist, und von welchem Vater die Kinder stammen.

Also, lasst die armen Urmenschen in Ruhe, die können nichts dafür.
 
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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #18 am: 18 Februar 2013, 06:40:43 »

Ich finde die direkte Diskriminierung eigentlich weit schlimmer als die systemimmanente *schulterzuck*

"Männer denken nur mit dem Schwanz."
"Die wollen immer nur das eine."
usw. und so fort ... oder ...
"Er hat mich angesprochen ... der will nur ficken."

Solche Denke, die wirklich weit verbreitet ist, empfinde ich als sehr abwertend und beleidigend.
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RaoulDuke

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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #19 am: 01 März 2013, 09:26:22 »

... und hier noch einmal ein schöner Artikel zum Thema "Frauen müssen zwangsläufig die besseren Menschen sein", gefunden in der Zeit, und wie so oft bei dieser Zeitung hervorragend geschrieben:

Miss Verstanden

"Frauen sind sanftmütiger, klüger, teamfähiger, ach, sie sind einfach die besseren Menschen. Unsere Autorin erklärt, warum das nicht stimmt."

Der erste Absatz:

---

Sind Frauen nicht nur schöner anzuschauen, haben sie auch den edleren Charakter? Dieser Frage muss man mal nachgehen in einer Zeit, in der viele glauben, Frauen könnten mit "weiblichen Tugenden" die Welt zu einem besseren Ort machen. Frauen gelten wie Hannelore Kraft und Angela Merkel als besonnene Politikerinnen, während Gerhard Schröder, der das Staatsbürgerschaftsrecht reformierte und die Eingetragene Lebenspartnerschaft für Homosexuelle einführte, nur noch "Testosteron-Kanzler" genannt wird. Das Deutsche Ärzteblatt schreibt, dass es Ärztinnen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen nicht um Geld und Macht gehe, sondern um "Sinnfindung". Professorinnen seien frei von Forschernarzissmus, glaubt die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken, sie forschten aus Leidenschaft für ihre Disziplin. Frauen hätten ein "nicht so großes Ego", sagt Beiersdorf-Personalchef Ulrich Schmidt, sie verbreiteten "positiven Teamgeist". Sie seien überhaupt die besseren Vorgesetzten, behauptet die Journalistin Wibke Bruhns, eine ehemalige Ressortleiterin, und verweist auf sich selbst. Frauen seien die besseren Hedgefonds-Manager, schreibt die FAZ, die besseren Polizisten, schreibt der Spiegel, die besseren Friedensvermittler in Krisengebieten, schreibt die Frankfurter Rundschau.

---

Ich sollte mal wieder die Zeit kaufen.
« Letzte Änderung: 01 März 2013, 09:29:07 von RaoulDuke »
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RaoulDuke

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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #20 am: 01 März 2013, 13:25:05 »

... und da saust der Artikel schon durch's Facebook.

Das bringt mich zu einer Frage: Wenn Frauen Feministinnen sein können, und das gesellschaftlich voll akzeptiert ist, was können dann Männer sein?

"Maskulinisten" klingt irgendwie schräg. Hat jemand einen besseren Vorschlag?
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PlumBum

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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #21 am: 07 März 2013, 20:40:36 »

... und da saust der Artikel schon durch's Facebook.

Das bringt mich zu einer Frage: Wenn Frauen Feministinnen sein können, und das gesellschaftlich voll akzeptiert ist, was können dann Männer sein?

"Maskulinisten" klingt irgendwie schräg. Hat jemand einen besseren Vorschlag?
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Eisbär

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Re: Die andere Sexismus-Debatte (eine männerfeindliche Gesellschaft)
« Antwort #22 am: 07 März 2013, 21:35:42 »

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