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NPD-Verbotsverfahren

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schwarze Katze:

--- Zitat von: Schattenwurf am 08 Januar 2013, 21:37:59 ---
und zwar die Verarmung(sangst) und Spannungsfelder durch Ungleichverteilung von Reichtum ...
ich behaupte mal dreist, umso größer diese sind, umso höher sind die nationalistischen Tendenzen bei Otto-Normal-Verbraucher.
Schafft man also soziale Sicherheit, beseitigt man einen guten Teil des rechten Spektrums.

--- Ende Zitat ---

Definitiv.
Obwohl natürlich auch die Bildung dabei eine Rolle spielt, ich behaupte mal dreist, dass gebildetere Menschen bei soziale Spaltung eher nach links driften als nach rechts.

colourize:
OT: Ich finde es sehr interessant diesen Thread zu lesen (wie auch manche andere Unterhaltungen hier im Forum sowie in der Shoutbox) und mir dabei vorzustellen, welche Rolle so manche der hier Mitdiskutierenden inne gehabt hätten, wenn sie 70 Jahre früher zur Welt gekommen wären. Klar ist wohl: nicht alle wären Sympathisanten der Résistance gewesen. 8)

RaoulDuke:

--- Zitat von: colourize am 09 Januar 2013, 10:15:48 ---OT: Ich finde es sehr interessant diesen Thread zu lesen (wie auch manche andere Unterhaltungen hier im Forum sowie in der Shoutbox) und mir dabei vorzustellen, welche Rolle so manche der hier Mitdiskutierenden inne gehabt hätten, wenn sie 70 Jahre früher zur Welt gekommen wären. Klar ist wohl: nicht alle wären Sympathisanten der Résistance gewesen. 8)

--- Ende Zitat ---

In gewisser Weise ist es vielleicht ja auch so, dass die faschistische Ideologie ihre ganze Tragweite erst einmal zur Schau stellen musste, damit jedermann offenbar wird, was für ein Monster sich dahinter verbirgt.


--- Zitat von: Black Russian am 09 Januar 2013, 08:17:01 ---Obwohl natürlich auch die Bildung dabei eine Rolle spielt, ich behaupte mal dreist, dass gebildetere Menschen bei soziale Spaltung eher nach links driften als nach rechts.

--- Ende Zitat ---

Da bin ich gar nicht so sicher. Warum muss eigentlich alles auf der Skala zwischen links und rechts stattfinden? Gibt es da nicht noch mehr Positionen?

Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der zunehmend apolitischer wird und bei dem Fragen über das Wesen des richtigen Systems von der so treffend von einem gewissen Ronald Reagan formulierten Erkenntnis abgelöst werden: "Government is not the solution to our problems, government is the problem."

Manche Menschen haben vom aristotelischen Staatsprinzip, nach dem der Staat die Aufgabe habe, die Erreichung des "guten Lebens" zu ermöglichen, einfach die Nase voll, und hätten den Staat lieber aufgestellt als eine Art "Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit" und Institution zur Bereitstellung öffentlicher Güter (Straßenbeleuchtung, Polizei etc.), und ansonsten habe der Staat bitte seine Bürger nicht zu behelligen, beispielsweise nicht mit Hartz IV-Zwangsmaßnahmen zu drangsalieren oder in Grund und Boden zu besteuern.

Ist das jetzt rechts? Ist es links? ... ich glaube, da wabern noch viele andere Positionen herum, die einfach nicht auf dieses simple Raster passen.

Kenaz:

--- Zitat von: colourize am 09 Januar 2013, 10:15:48 --- Klar ist wohl: nicht alle wären Sympathisanten der Résistance gewesen. 8)

--- Ende Zitat ---

- Findest Du diesen Kommentar nicht selbst ein bisschen peinlich? Im übrigen denke ich, Du würdest durchaus staunen, wer da faktisch dabei wäre. Und wahrscheinlich würdest Du noch mehr staunen, welcher der strammen Verbal-"AntiFaschisten" im Ernstfall NICHT dabei wäre ...

Im übrigen kommt endlich mal von dem unfassbar dämlichen Gedanken runter, dass politische Positionen etwas mit Intelligenz zu tun hätten. Das trifft ebenso wenig zu wie es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz und religiösem Bekenntnis gibt. Der Unterschied zwischen beiden ist ohnehin marginal.

Das Thema können wir übrigens gerne intensiv vertiefen, leider fehlt mir arbeitsbedingt gerade die gebührende Muße.

Edit - Abendliches P.S.: Die Beurteilung, ob und in wie weit eine politische Position "intelligent" ist oder nicht, geschieht immer vor dem Hintergrund bereits vorhandener persönlicher Überzeugungen, die quasi Glaubenscharakter haben. Die Frage, ob ich als summum bonum meiner Wertsetzung Gott, das Individuum oder die Menschheit annehme, ist auf rationalem, geschweige denn auf logischem Wege nicht zu erklären. Hier haben aber die grundlegenden unterscheidenden Merkmale "rechten" und "linken" Denkens ihre Wurzeln. Das "linke" Denken ist in seinen Grundzügen materialistisch, rational, progressiv, areligiös, ökonomisch und auf Inhalt hin orientiert, das "rechte" hingegen idealistisch, irrational/emotional, traditionalistisch, spirituell, unökonomisch und auf Form hin orientiert. Das ist freilich einigermaßen abstrakt gesprochen, nichtsdestoweniger lässt sich aus dem dermaßen umschriebenen, substanziellen Kern im Prinzip alles weitere ableiten. Die Entscheidung, welche von beiden Seiten man sympathischer findet, speist sich aus Quellen, die dem rational-logischen Denken nicht mehr zugänglich sind. Es verhält sich da ein bisschen wie mit den Kantischen Antinomien (Freiheit vs. Determination, Limitation vs. Unendlichkeit etc.): Aus systemimmanenten Gründen ist weder für die These noch für die Antithese ein Beweis möglich.

Von mangelnder Intelligenz kann man im Hinblick auf eine politische Position m.E. berechtigterweise nur dann sprechen, wenn ihre konkreten Handlungsvorschläge einer Problemstellung nicht gerecht werden, weil sie bspw. deren Komplexität nicht berücksichtigen. So gesehen kann man mit voller Berechtigung den Hauruck-Rechtsradikalismus einer NPD unintelligent finden. Dasselbe gilt freilich nicht minder für den blauäugigen Kuschelsozialismus einer LINKEN. Grosso modo taugt nichtsdestoweniger keiner von beiden Fällen als Indiz, geschweige denn als Beweis für die mangelnde Intelligenz rechten oder linken Denkens, sondern lediglich für bestimmte, primitive Ausdrucksformen derselben.

schwarze Katze:

--- Zitat von: colourize am 09 Januar 2013, 10:15:48 ---OT: Ich finde es sehr interessant diesen Thread zu lesen (wie auch manche andere Unterhaltungen hier im Forum sowie in der Shoutbox) und mir dabei vorzustellen, welche Rolle so manche der hier Mitdiskutierenden inne gehabt hätten, wenn sie 70 Jahre früher zur Welt gekommen wären. Klar ist wohl: nicht alle wären Sympathisanten der Résistance gewesen. 8)

--- Ende Zitat ---

Hand aufs Herz: ich wäre eine Mitläuferin, die ab und zu Flusterwitze erzählt.
Für Widerstand hätte mir definitiv der Mut gefehlt, als stramme Nazi könnte ich mich auch schlecht vorstellen, schliesslich war ich auch in UdSSR keine stramme Kommunistin.
Obwohl BDM hätte mir unter Umständen Spass gemacht, ist ja den Jungpionieren ziemlich ähnlich

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