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Vertrag zwischen der Stadt Hamburg und muslimischen Vertretern

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Eisbär:

--- Zitat von: Kenaz am 02 Januar 2013, 19:56:35 ---
--- Zitat von: Eisbär am 02 Januar 2013, 15:45:13 ---Ob Du dazu bereit bist, interessiert die Masse, die den Shitstorm über Dich ergehen läßt, dann herzlich wenig. Das liegt einfach nicht in Deiner Hand.

--- Ende Zitat ---

- Das ist mir klar. Aber es liegt in meiner Hand, damit umzugehen.

Dass Du übrigens solche Fragen von der potentiellen Publikumswirksamkeit her entscheidest, finde ich zum mindesten ... äh ... interessant. Bösere Zungen als ich eine bin würden so ein Vorgehen - möglicherweise! - opportunistisch nennen. Aber das ist Dir wahrscheinlich wumpe, gell?  ;D

--- Ende Zitat ---
Hey, es geht hier nicht um mich! Dass ich keinerlei Problem damit habe, auch gegen (vermeintliche) Mehrheitsmeinungen gegenanzustinken, ist nun wirklich kein Geheimnis.

Aber wenn ich sehe, dass sogar Menschen wie Möllemann oder Günter Grass mit dem Antisemitismus (mund)tot gemacht werden, verstehe ich jeden, der in einer Diskussion um dieses Thema sehr genau auf seine Wortwahl achtet.

Kenaz:

--- Zitat von: Eisbär am 02 Januar 2013, 20:57:06 ---Hey, es geht hier nicht um mich!
--- Ende Zitat ---
- Doch, Eisbär, es geht um Dich. Auch um Dich. Denn wenn das hier ...


--- Zitat von: Eisbär am 02 Januar 2013, 20:57:06 ---Aber wenn ich sehe, dass sogar Menschen wie Möllemann oder Günter Grass mit dem Antisemitismus (mund)tot gemacht werden, verstehe ich jeden, der in einer Diskussion um dieses Thema sehr genau auf seine Wortwahl achtet.
--- Ende Zitat ---
... wirklich Deine Meinung ist, dann ordnest Du Dich tatsächlich aus reinem Opportunismus unter. Und dann wart' mal ab, wo Du eines Tages aufwachst - ernsthaft. Vor ein paar Jahrzehnten haben sich die Leute auch nicht für träumen lassen, wie weit der Terror durch die Massen noch gehen sollte.

messie:
Also, angesichts dessen, was Grass passiert ist, kann ich dann schon mal nachvollziehen, dass sich andere künftig zweimal überlegen, ob sie öffentlich opponieren.
Grass konnte es ja zumindest egal sein, er muss nicht fürchten dass er nun öffentlich oder sonstwie nicht mehr existent ist. Er wird seine weiteren Bücher auch weiterhin verkaufen. Aber ein Politiker? Der ist doch sofort erledigt heutzutage, sobald er auch nur ein kritisches Wort über Israel sagt, und sei es auch nur über irgendetwas, das die israelische Regierung tat.

Ich würde es trotzdem begrüßen, wenn sie sich davon nicht beeindrucken ließen und ihnen ihre eigene, ehrliche Meinung wichtiger ist als der zu erwartende Shitstorm. Auch wenn ich, wie Eisbär, nachvollziehen kann, dass viele sich nicht für stark genug halten, um diesen Gegenwind auszuhalten.

RaoulDuke:

--- Zitat von: Kenaz am 02 Januar 2013, 21:14:09 ---[...] wenn das hier ...

--- Zitat von: Eisbär am 02 Januar 2013, 20:57:06 ---Aber wenn ich sehe, dass sogar Menschen wie Möllemann oder Günter Grass mit dem Antisemitismus (mund)tot gemacht werden, verstehe ich jeden, der in einer Diskussion um dieses Thema sehr genau auf seine Wortwahl achtet.
--- Ende Zitat ---
... wirklich Deine Meinung ist, dann ordnest Du Dich tatsächlich aus reinem Opportunismus unter. Und dann wart' mal ab, wo Du eines Tages aufwachst - ernsthaft. Vor ein paar Jahrzehnten haben sich die Leute auch nicht für träumen lassen, wie weit der Terror durch die Massen noch gehen sollte.

--- Ende Zitat ---

Aber ist es nicht so, dass man in einer solchen Situation dafür, dass man das richtige tut und sagt, was man denkt, damit rechnen muss, sofort in der öffentlichen Meinung exekutiert zu werden? Das Richtige zu tun ist hier der berufliche Suizid, und was Du so treffend als "Terror der Massen" bezeichnest, eine reale Gefahr.

Wenn alle, die eine dem Massenterror nicht genehme Meinung haben, sich selbst so ins Aus katapultierten, würden nur die übrig bleiben, die dem Zeitgeist nach dem Munde redeten. Es scheint mir vor diesem Hintergrund geradezu geboten, manchmal seine Meinung nicht zu sagen, damit man dort, wo eigene Meinungen noch erlaubt sind, eben noch aktiv werden kann.

Die entsprechenden Themen sind ja auch nicht nur auf das obige Tabuthema beschränkt. Man darf heute ja auch nicht mehr den Kapitalismus loben, eine Religion befürworten oder ablehnen, für Fast Food sein, Rauchen klasse finden und muss beispielsweise so etwas wie "Nahrungsmittelspekulation" verurteilen (Plakate in der U-Bahn gemahnen daran, auch wenn das inhaltich m.E. blankester Unsinn ist). An vielen Stellen herrscht eben Meinungsverbot per Tabu. Da hat man halt die Klappe zu halten und sich zu fügen, je nach schwere des Tabus eben um so deutlicher.

Kenaz:

--- Zitat von: messie am 02 Januar 2013, 22:10:43 ---Grass konnte es ja zumindest egal sein, er muss nicht fürchten dass er nun öffentlich oder sonstwie nicht mehr existent ist. [...] Aber ein Politiker? Der ist doch sofort erledigt heutzutage, sobald er auch nur ein kritisches Wort über Israel sagt, und sei es auch nur über irgendetwas, das die israelische Regierung tat.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: RaoulDuke am 02 Januar 2013, 23:43:15 ---Aber ist es nicht so, dass man in einer solchen Situation dafür, dass man das richtige tut und sagt, was man denkt, damit rechnen muss, sofort in der öffentlichen Meinung exekutiert zu werden? Das Richtige zu tun ist hier der berufliche Suizid, und was Du so treffend als "Terror der Massen" bezeichnest, eine reale Gefahr.

Wenn alle, die eine dem Massenterror nicht genehme Meinung haben, sich selbst so ins Aus katapultierten, würden nur die übrig bleiben, die dem Zeitgeist nach dem Munde redeten. Es scheint mir vor diesem Hintergrund geradezu geboten, manchmal seine Meinung nicht zu sagen, damit man dort, wo eigene Meinungen noch erlaubt sind, eben noch aktiv werden kann.
--- Ende Zitat ---

- Liebe Leute, ich muss mich doch sehr wundern. Lest Euch das, was Ihr da geschrieben habt, noch mal in Ruhe durch und dann versucht Euch mal an die Zeit zu erinnern, als Ihr so acht, neun, zehn Jahre alt wart und Euch zum ersten Mal gewundert habt, wie es "damals" eigentlich so weit kommen konnte - warum die Leute nicht schon "aufgestanden" sind und "den Mund aufgemacht" haben, als es begann, unschön zu werden. Heute besteht beileibe kein nennenswerter Anlass mehr - bzw. nur in den allerseltensten Fällen -, Anspruch auf eine Tapferkeitsmedaille zu erheben, bloß weil man "laut gegen Nazis" ist: das ist nun wirklich so was von Mainstream, da stimmt jeder mit ein. Courage & Aufrichtigkeit beweisen sich mittlerweile auf ganz anderen Spielfeldern. - Und wenn Ihr Euch das mal kurz ganz unvoreingenommen durch den Kopf gehen lasst - schwuppdiwupp habt Ihr 'ne Antwort auf Eure Frage von damals, als Ihr noch ein kleiner Steppke wart und alles so einfach aussah.  ::)

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