Schwarzes Hamburg

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Umfrage

aus aktuellem Anlass. Gebt ihr Geld für Böller aus? oder hasst ihr die knallerei ?

Wenn man Brot anzündet, passiert ja nix
- 4 (18.2%)
Einmal im Jahr, darf ich völlig LEGAL was in die Luft jagen !
- 1 (4.5%)
Feuerwerk ist Geldverschwendung
- 14 (63.6%)
Feuerwerk  \o/   ist mir aber zu teuer
- 3 (13.6%)
Jedes Jahr wieder gern !
- 0 (0%)

Stimmen insgesamt: 17

Umfrage geschlossen: 06 Januar 2013, 15:02:20


Autor Thema: Brot oder Böller  (Gelesen 13247 mal)

messie

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #15 am: 31 Dezember 2012, 10:13:28 »

Zitat
Was mir, wie einigen Vorpostern auch schon auffiel. Je schäbiger die Gegend, oder das Haus, desdo mehr Böllermüll liegt auf der Strasse. Ja komisch. Woher haben die das Geld. Müsste man mal jemanden fragen.

Hab ich mal. Da kam dann als Antwort "wir schenken uns zuhause zu Weihnachten nichts mehr, dann können alle mehr böllern, geht ab!" ;)

Ist natürlich nur eine Einzelmeinung, trifft's aber wohl ein wenig: Es ist wohl so ein "Man gönnt sich ja sonst nichts im Jahr, weil geht nicht" trifft "Geht ab!" - Ding. So nach dem Motto, das bisschen Freude im Leben könnt ihr (mit ihr ist dann wahlweise Staat, Obrigkeit, Polizei, Amt, whatever) uns nicht nehmen."

Dann doch lieber für das Geld lecker essengehn, wenn schon sich was gönnen.  ;D

Zitat
Was ich mir auch immer mal wieder vorstelle: Wie muss das wohl für jemanden sein, der einen Krieg mitgemacht hat? Alte Menschen, die vielleicht noch den zweiten Weltkrieg erlebt haben, oder Flüchtlinge aus Bosnien oder sonstigen Kriegsgebieten.

Ich glaube, das kann man nicht gut miteinander vergleichen. Die Lautstärke von einschlagenden Fliegerbomben ist dann doch noch eine andere. Zudem fragte ich mal meine Oma, wie ich mir das von der Lautstärke her vorstellen kann, sie sagte mir "weiß ich nicht. Wir waren immer vorher im Bunker" ... sie triggerten viel eher Geräusche, die sie an das frühere Warnsirenengeheul erinnerten.
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danny

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #16 am: 31 Dezember 2012, 11:03:00 »

Zitat
Zitat
Was ich mir auch immer mal wieder vorstelle: Wie muss das wohl für jemanden sein, der einen Krieg mitgemacht hat? Alte Menschen, die vielleicht noch den zweiten Weltkrieg erlebt haben, oder Flüchtlinge aus Bosnien oder sonstigen Kriegsgebieten.

Ich glaube, das kann man nicht gut miteinander vergleichen. Die Lautstärke von einschlagenden Fliegerbomben ist dann doch noch eine andere. Zudem fragte ich mal meine Oma, wie ich mir das von der Lautstärke her vorstellen kann, sie sagte mir "weiß ich nicht. Wir waren immer vorher im Bunker" ... sie triggerten viel eher Geräusche, die sie an das frühere Warnsirenengeheul erinnerten.

da weiß ich von meiner seligen oma anderes. die war an silvester immer sehr verstört und hat sich komplett verkrochen. nicht jeder hatte das "glück" bei einem angriff in einem schalldichen bonker zu sitzen. und bei den böllern, die heute gezündet werden kommen mir die kleinen chinacräcker gerade lächerlich vor. was da heute für ein plunder abgefackelt wird, das fällt ja eh schon fast unters kriegswaffengesetz.

Was mir, wie einigen Vorpostern auch schon auffiel. Je schäbiger die Gegend, oder das Haus, desdo mehr Böllermüll liegt auf der Strasse. Ja komisch. Woher haben die das Geld. Müsste man mal jemanden fragen.
Peng.

ohne vorurteile streuen zu wollen: same here.
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messie

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #17 am: 31 Dezember 2012, 11:15:47 »

Zitat
da weiß ich von meiner seligen oma anderes. die war an silvester immer sehr verstört und hat sich komplett verkrochen.

Ok, dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil  8)

Nein, ganz im Ernst, es fällt mir persönlich einfach schwer, Silvester mit Kriegszuständen zu vergleichen. Was ich da von zwei Generationen über mir alles erfahren habe, diese Angst, diese Hoffnungslosigkeit ... das lässt sich nicht in Worte fassen. Der Krieg kam zwar "nur" etwa 3 Jahre lang unmittelbar nach Deutschland, für viele waren sie aber die schlimmste Zeit ihres Lebens, mit dem Gefühl, dass dieses Grauen niemals enden würde. Hinzu kam, dass viele tatsächlich der Propaganda glaubten dass man unbesiegbar wäre und dass der Krieg ohnehin nicht lange dauern würde - so, wie Polen überrannt wurde, dachte man damals insgesamt, dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis der Rest ebenfalls aufgeben würde. Das Ganze dann kippen zu sehen schien so undenkbar, dass das noch zusätzlich zur Todesangst beitrug: Wenn die eigene unbesiegbare Armee einen nicht vor dem Tod von oben schützen konnte, was gab es dann noch ...? Als ich Erzählungen dieser Art zuhörte, war das Grauen mit Händen zu greifen.

Schade dass ich mich eben geirrt hatte - wenn die Böller von heute doch an den Krieg von gestern erinnern, dann fühle ich mit den Überlebenden. :(

Wie die Tiere da draußen damit klarkommen ist mir ebenso ein Rätsel. Flüchten die Vögel alle vorher aus den Stadtgebieten, aus einer intuitiven Ahnung heraus ...? Ich hoffe es.
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danny

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #18 am: 31 Dezember 2012, 12:52:49 »

messie, ich glaube nicht, dass du die kompletten begleitumstände eines krieges brauchst, um derartige erinnerungen und gefühle hochzuholen. bei vielen menschen, die traumata erlebt haben, reicht z.b. das geräusch einer zuschlagenden tür um sie in panik zu versetzen, andere halten es nicht aus, in einem fensterlosen raum zu sein usw.
wenn du ein trauma erlebt hast, reichen gewisse schlüsselreize, um ängste, panik und beklemmung auszulösen.

und bedenke, dass nicht nur die alten omis und opis einen krieg erlebt haben. es gibt gerade in hamburg genug flüchtlinge aus krisengebieten, die jünger sind als du und ich...
« Letzte Änderung: 31 Dezember 2012, 12:54:59 von danny »
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RaoulDuke

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #19 am: 31 Dezember 2012, 15:15:01 »

da weiß ich von meiner seligen oma anderes. die war an silvester immer sehr verstört und hat sich komplett verkrochen.

Mein Großvater hat dann immer das Haus verdunkelt und allen gesagt "Früher hat man nachts nie das Licht angemacht, das kann man von oben sehen." :(
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messie

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #20 am: 31 Dezember 2012, 15:33:51 »

da weiß ich von meiner seligen oma anderes. die war an silvester immer sehr verstört und hat sich komplett verkrochen.

Mein Großvater hat dann immer das Haus verdunkelt und allen gesagt "Früher hat man nachts nie das Licht angemacht, das kann man von oben sehen." :(

Oha. Ok ...
Unter den Umständen muss ich zugeben, dass meine Zeilen da oben recht taktlos rüberkommen können. Dafür entschuldige ich mich hier in aller Form und schließe mich Julyas und dannys Worten nun an.
Da hatte ich wohl in meinem Umfeld - und sie - einfach Glück, dass jene alten Menschen, die ich bislang zu Silvester erlebt habe, nicht so verstört waren.
Na gut, vielleicht zeigten sie es auch nicht immer ...

Und klar, Kriegsflüchtlinge mag ich dabei auch nicht vergessen. Ich habe keinen Krieg "live" miterlebt und finde es schlimm dass es so viele Menschen gibt, die es selbst erleben mussten. Für mich ist ein Krieg das Schlimmste, das einem Menschen oder Tier im Leben widerfahren kann.

Wobei das Böllern für Tiere auf jeden Fall alljährlich keinen Unterschied macht. Für sie ist es Krieg. Wie, hier von einigen geschrieben, für manche Menschen dann auch ... :(
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danny

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #21 am: 31 Dezember 2012, 15:49:34 »

Wobei das Böllern für Tiere auf jeden Fall alljährlich keinen Unterschied macht. Für sie ist es Krieg.

sorry, messie, aber es gibt noch so manche dinge, die menschen millionen tieren JEDEN einzelnen TAG antun, da sind ein paar knallers an silvester echt das kleinste übel...  ::)

scnr
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RaoulDuke

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #22 am: 31 Dezember 2012, 16:07:57 »

Mein Großvater hat dann immer das Haus verdunkelt und allen gesagt "Früher hat man nachts nie das Licht angemacht, das kann man von oben sehen." :(

Oha. Ok ...
Unter den Umständen muss ich zugeben, dass meine Zeilen da oben recht taktlos rüberkommen können. Dafür entschuldige ich mich hier in aller Form und schließe mich Julyas und dannys Worten nun an.
Da hatte ich wohl in meinem Umfeld - und sie - einfach Glück, dass jene alten Menschen, die ich bislang zu Silvester erlebt habe, nicht so verstört waren.
Na gut, vielleicht zeigten sie es auch nicht immer ...

Alles gut, ich glaube, das ist wirklich wie von Dir geschrieben... Das ist eben für unterschiedliche Personen ziemlich unterschiedlich verlaufen.

Mein Großvater lebte in Kiel. Die Stadt hatte 1942 eine Einwohnerzahl von über 306.000, nach dem Krieg 1945 waren es knapp unter 200.000, die Stadt war zu über 80% zerstört (Bild dazu). Dazu hat er noch zwei Weltkriege an der Front mitgemacht, das ist schon eine etwas spezielle Mixtur...

etwas offtopic: Was man da so an Geschichten gehört hat, immunisiert einen aber zeitlebens gegen "Lasst uns doch mal in den Krieg ziehen"-Sprüche. Manchmal kommt auch etwas Gutes aus so schlimmen Dingen.

Aber zurück zum Thema: Jetzt habe ich doch noch so ein paar Dinger gekauft, die man auf den Boden stellt und anzündet, und dann kommen bunte Sachen oben rausgeflogen. Mein Kleiner wird sich wegfreuen. :)
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danny

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #23 am: 31 Dezember 2012, 17:00:58 »

Aber zurück zum Thema: Jetzt habe ich doch noch so ein paar Dinger gekauft, die man auf den Boden stellt und anzündet, und dann kommen bunte Sachen oben rausgeflogen. Mein Kleiner wird sich wegfreuen. :)

das kann man ja auch pädagogisch ganz hübsch verpacken :)
für mich als kind damals war silvester auch immer total aufregend und spannend und um mitternacht hat papa mit mir auch immer ein paar knallers, ufos und raketen gezündet - das hat mir auf der einen seite sehr viel angst genommen, andererseits aber auch einen gesunden respekt vor feuer und pyrotechnik beigebracht.

ich wünsch euch auf jeden fall allen einen guten rutsch, passt auf euch und eure lieben auf und feiert schön!  :)
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Re: Brot oder Böller
« Antwort #24 am: 01 Januar 2013, 11:59:19 »

I adore a colorful rain sparkling above my head!!!!!!  :D
It one of the most wonderful days in a year!
It's like viewing of amazing slide-show or to the good pictures in a gallery!
I nothing can do with that, I like it!  ;D

sYntiq

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #25 am: 02 Januar 2013, 08:38:00 »

Ich bleib beim Brot. Böller schmecken mir einfach nicht so
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Re: Brot oder Böller
« Antwort #26 am: 03 Januar 2013, 12:31:33 »

und bei den böllern, die heute gezündet werden kommen mir die kleinen chinacräcker gerade lächerlich vor. was da heute für ein plunder abgefackelt wird, das fällt ja eh schon fast unters kriegswaffengesetz.
Seh ich genauso. Schlimm ist es, wenn die "Kinder" sich dann damit "bekriegen" - RL-Battlefield oder so. Keine Ahnung, wieso man nun Zeug anzünden muss, was im Anschluss dann wie ein Schuss aus einer großkalibrigen Waffe klingt. Vermutlich bin ich dafür aber einfach schon zu erwachsen und mir fehlt in dem Punkt die kindliche Naivität. Man hat ja selbst mit 16 auch Gullis "gesprengt" und fand das total cool. Heute fast völlig unverständlich.

Raketen sind ja wie bereits angesprochen nett anzuschauen, aber der Böller-Kram geht einfach gar nicht mehr.

Tiere ist auch so ein Ding. Aber da schüttel ich bei meinen Nachbarn eh immer mit dem Kopf. Als ob der Lärm vom Feuerwerk nicht langt, da muss die fette Anlage voll aufgedreht werden, damit der arme Hund so richtig Spaß hat.
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danny

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #27 am: 03 Januar 2013, 23:07:15 »

hier bei mir liegt immer noch überall der böllermüll... obwohl die stadtreinigung hier nun wirklich viel unterwegs ist...  ???

Als ob der Lärm vom Feuerwerk nicht langt, da muss die fette Anlage voll aufgedreht werden, damit der arme Hund so richtig Spaß hat.

offtopic aber trotzdem: ich finde es auch ganz schlimm, wenn leute ihre hunde mit zu irgendwelchen straßenfesten, zum dom oder sonstigen lauten festivitäten nehmen. für die tiere bedeutet das nur stress...
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Black Ronin

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Re: Brot oder Böller
« Antwort #28 am: 04 Januar 2013, 10:11:59 »

Hm... Also wenn meine (ex)Freundin ihre Anlage aufgedreht hat, legte sich einer ihrer Hunde immer direkt vor den Lautsprecher! 8)
Der war übrigens NICHT taub!
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The grey rain-curtain of this world rolls back
and all turns to silver glas
and then you see it
white shores... and beyond, a far green country under a swift sunrise