[...] Ein aktuelles sowie m.E. sehr lesenswertes Interview zum Thema Rente/Altersarmut mit einem bekannten Sozialforscher ist auf Tagesschau.de unter dem Titel Rente ist keine Frage der Demografie zu finden.
Die Demografie fungiert als Mittel der sozialpolitischen Demagogie, weil eine Entwicklung als zwangsläufig dargestellt wird, die politisch gestaltbar ist. Wenn das Bruttoinlandsprodukt steigt - alle vorliegenden Prognosen besagen das - und wenn die Bevölkerungszahl gleichzeitig abnimmt, dann ist ein größerer Kuchen auf weniger Menschen zu verteilen. Für alle müsste genug Geld da sein. Es ist aber ungerecht verteilt, und zwar nicht zwischen den Generationen, sondern innerhalb jeder Generation.
[...] wenn die Arbeitsproduktivität steigt und damit der gesellschaftliche Reichtum - gerade von mir mit einem Kuchen verglichen - wächst.
... erinnert mich ein bisschen an den naiven Optimismus, der uns in alten SciFi-Szenarien entgegenschlägt, als man noch allen Ernstes davon ausging, man bewege sich qua technologischem Fortschritt auf direkter Einfallschneise ins Schlaraffenland.
Der Beweis in jüngerer Zeit ist das unser Sozialstaat zu Zeiten der Hippies nicht kollabiert ist.
Zitat von: Prof. Dr. ButterweggeDie Demografie fungiert als Mittel der sozialpolitischen Demagogie, weil eine Entwicklung als zwangsläufig dargestellt wird, die politisch gestaltbar ist. Wenn das Bruttoinlandsprodukt steigt - alle vorliegenden Prognosen besagen das - und wenn die Bevölkerungszahl gleichzeitig abnimmt, dann ist ein größerer Kuchen auf weniger Menschen zu verteilen. ... dann frage ich mich doch a): Ist dieser mirakulöse Kuchen, der da stetig weiterwächst und an alle verteilt werden soll, völlig unabhängig von irgendwelchen Bäckern zu betrachten? Der Kuchen wird also stetig größer, auch wenn der - um im Bild zu bleiben: des Backens mächtige - Bevölkerungsanteil stetig abnimmt? Das finde ich einigermaßen erstaunlich und bekäme es gerne mal erklärt. Und des Herrn Professors Einwand in diese Richtung, die Wachstumsperpetuierung des Kuchens könne auch mit wenigen - wie wenigen eigentlich? - "ohne Schwierigkeiten" gelingen, ...Zitat von: Prof. Dr. Butterwegge[...] wenn die Arbeitsproduktivität steigt und damit der gesellschaftliche Reichtum - gerade von mir mit einem Kuchen verglichen - wächst....
Die Demografie fungiert als Mittel der sozialpolitischen Demagogie, weil eine Entwicklung als zwangsläufig dargestellt wird, die politisch gestaltbar ist. Wenn das Bruttoinlandsprodukt steigt - alle vorliegenden Prognosen besagen das - und wenn die Bevölkerungszahl gleichzeitig abnimmt, dann ist ein größerer Kuchen auf weniger Menschen zu verteilen.
Wer profitiert von der Zuschussrente? Ausgezahlt werden soll sie an Rentner, die 40 Versicherungsjahre nachweisen können sowie 30 Jahre Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Wenn immer weniger Leute arbeiten, aber das dafür immer produktiver tun, sind wir ja nicht automatisch bei wachsendem Reichtum der Gesellschaft, sondern bestenfalls bei +/- 0.
Dem Rest kann ich dann wieder zustimmen; ich glaube auch nicht, daß vdL das Wohl der zukünftigen armen Rentner im Auge hatte und so weiter.
Mit besten Grüßen an die Generation Praktikum: Ihr bekommt alle nichts, denn das schafft Ihr nie.
Zitat von: nightnurse am 11 September 2012, 10:18:04Mit besten Grüßen an die Generation Praktikum: Ihr bekommt alle nichts, denn das schafft Ihr nie.- Aber an Deine eigene Rente glaubst Du? Schauschau.
Schon mal was von "Export" gehört?
ZitatWer profitiert von der Zuschussrente? Ausgezahlt werden soll sie an Rentner, die 40 Versicherungsjahre nachweisen können sowie 30 Jahre Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt haben.Mit besten Grüßen an die Generation Praktikum: Ihr bekommt alle nichts, denn das schafft Ihr nie.
Klingt (!) machbar. Hat aber garantiert Haken, die mir grade nicht ein- bzw. auffallen.
ZitatWenn immer weniger Leute arbeiten, aber das dafür immer produktiver tun, sind wir ja nicht automatisch bei wachsendem Reichtum der Gesellschaft, sondern bestenfalls bei +/- 0.Das glaube ich nicht so ganz ...wenn man sich mal umschaut zeichnet sich doch deutlich ein anderes Bild.Zum Beispiel war in der Generation meiner Großeltern ein Auto noch ein absoluter Luxus,oder unentbehrlicher Gebrauchsgegenstand.Ich kenne heute genug Leute und Familien die 2 oder mehr Autos haben ...Sommer- und Winterauto ... oder eines für die Frau zum Einkaufen etc.Ich denke schon das mit erhöhter Produktion ein wachsender "Reichtum" der Gesellschaft einher geht.
Auf der anderen Seite ist aber auch klar das wenn zb. bei VW die Mitarbeiter 10% mehr Autos bauen,sie keine 10% mehr Lohn bekommen. ^^
Da aber von dem Mehrgewinn auch gerne Leute (natürliche, aber vor allem juristische Personen) etwas ab haben wollen die nicht produktiv sind ... wie zb. Aktionäre ... Investmentfonds ... etc.fallen immer mehr Menschen "unten" aus dem System raus.
Ich würde also schließen ... Ja der Reichtum steigt im Durchschnitt ... aber nicht für alle. :>Das heißt das steigende Produktivität oder Reichtum unser Umlagerentensystem sicher nicht retten wird.