Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 56526 mal)

Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #300 am: 30 August 2006, 19:59:04 »

noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..
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~noise~druide~

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Studiengebühren???
« Antwort #301 am: 30 August 2006, 20:07:09 »

Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!
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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #302 am: 30 August 2006, 20:09:07 »

Zitat von: "~noise~druide~"

ah so nach dem motto, stell dir vor es ist krieg und keiner geht hin?

Genau das dachte ich auch bei Lilyanars Beitrag.Vieleicht sollten in Zukunft auch alle Autofahrer einfach nur an der Tankstelle nicht mehr bezahlen, möglicherweise gibt es dann ja irgendwann Benzin umsonst ? Ich weiß, ganz andere Rahmenbedingungen, aber das "es müssen nur alle mitmachen, dann ist nichts unmöglich" ist das gleiche und scheitert nicht selten an der Realität.

Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?

Vermutlich Leute, die einfach zahlen und gut ist.Franky schrieb etwas von 1500 EUR/Jahr, das sind dann 125 EUR im Monat.Das halte ich nun nicht für ein Ding der völligen Unmöglichkeit.
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Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #303 am: 30 August 2006, 20:13:21 »

Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?
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~noise~druide~

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Studiengebühren???
« Antwort #304 am: 30 August 2006, 20:16:10 »

Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
noise druide, was bitte meinst du mit Streikbrechern?
Kriege sind im Übrigen genausowenig gottgewollt..


na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?


schaue zum post von thomas. ideen, scheitern an der realität. es gibt genügend beispiele, wo alle zusammensitzen und sagen, wir streiken. doch irgendwelche haben immer zweifel und machen dann fünf sekunden vor zwölf schlapp.

aber ich drück dir die daumen. wäre schön wenn du erzählst wie es ausging bei euch!
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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #305 am: 30 August 2006, 20:18:15 »

Zitat von: "Lilyanar"
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun.

Welche Möglichkeit ? Ich denke, die Studiengebühren sind beschlossene Sache, also kannst du die vermutlich genausowenig nicht zahlen, wie Steuern, Miete, etc.

(Kann man natürlich versuchen, aber früher oder später wird es dafür einen auf den Deckel geben, in welcher Form auch immer.)
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Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #306 am: 30 August 2006, 20:35:35 »

Zitat von: "Thomas"
[...] das "es müssen nur alle mitmachen, dann ist nichts unmöglich" ist das gleiche und scheitert nicht selten an der Realität.

Das wird sich bei der Tragweite der Aktion allerdings noch zeigen. 8)
Was ist denn so die Realität?

Zitat von: “Thomas“

Vermutlich Leute, die einfach zahlen und gut ist.Franky schrieb etwas von 1500 EUR/Jahr, das sind dann 125 EUR im Monat.Das halte ich nun nicht für ein Ding der völligen Unmöglichkeit.

 Wenn man so 150 Eier im Monat zum Leben (essen, trinken, Medikamente, Arztbesuche, Klamotten...usw. *haha*) hat(wenn Miete und monatlichen Grundkosten abgegangen sind), und dafür schon arbeiten muss, wird das reichlich schwierig davon noch 125 Eier abzudrücken – wovon denn bitte?
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Lilyanar"
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun.

Welche Möglichkeit ? Ich denke, die Studiengebühren sind beschlossene Sache, also kannst du die vermutlich genausowenig nicht zahlen, wie Steuern, Miete, etc.


Da werden ein paar Rechtsanwälte aber gänzlich anderer Ansicht sein. Studiengebühren sind verfassungsfeindlich – und nun komm mir nicht mit den tollen Gesetzen, die in den Landtägen gebacken werden - ich habe Jura als Nebenfach, und das Grundgesetz steht an aller oberster Stelle, vor allen anderen Gesetzen. Jeder Jurist wird Dir das bestätigen können. Geraten zwei Gesetze in  Konflikt, ist das Grundgesetz vorzuziehen. Wenn Du möchtest suche ich Dir nun ein paar einschlägige Paragraphen raus, auf die ich gerade anspiele. Wenn nicht, spar ich mir die Mühe, denn ich bin mir ganz sicher, Thomas, dass wir bei dieser Thematik ohnehin nicht auf den selben Nenner kommen werden und  ist deshalb für mich Energieverschwendung.

@’Möglichkeit’: Das werde ich, bevor das alles noch in der Mache ist nicht großartig (hier und so) breittreten. Wenn Du möchtest, können wir da per PN drüber schnacken. Es wird ohnehin bald einen großen Medienrummel geben, bis dahin schweige ich (teil-)öffentlich wie ein Grab.

Edit: kann mir mal wer sagen, warum hier nicht ordentlich gequotet wird obwohl ich richtig getippert hab? Oder hab das nicht? *grummel*
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Sapor Vitae

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Studiengebühren???
« Antwort #307 am: 30 August 2006, 20:37:20 »

Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
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na studenten die bezahlen werden!


Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?


schaue zum post von thomas. ideen, scheitern an der realität. es gibt genügend beispiele, wo alle zusammensitzen und sagen, wir streiken. doch irgendwelche haben immer zweifel und machen dann fünf sekunden vor zwölf schlapp.

aber ich drück dir die daumen. wäre schön wenn du erzählst wie es ausging bei euch!

Ich befürchte auch, dass es sich so verhalten wird. Und ehrlich gesagt, ich werde zahlen. Ich hätte einfach zu grosse Angst, dass ich Ärger kriege und meine Aufenthaltsbewilligung verliere.
Nichtsdestotrotz drücke ich ebenfalls die Daumen, dass genug Leute mitmachen.
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messie

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Studiengebühren???
« Antwort #308 am: 30 August 2006, 20:58:37 »

Die Idee, dass ALLE nicht zahlen, finde ich ausgesprochen begrüßenswert!  :twisted:

Allerdings sollte diese Kampagne noch mehr unter die Leute. Auch mehr Aufklärung betrieben werden. Denn: Es droht eben nicht gleich der Studienausschluss, wenn die Profs. genauso denken wie die Studierenden, dann macht man eben die Scheine direkt bei ihnen und lässt sie erst dann anerkennen wenn der Rechtsstreit seitens der Studenten gewonnen wurde.

Ich denke es kann funktionieren.
Wenn gut genug aufgeklärt wird.

Dass es "Streikbrecher" geben wird ist im übrigen völlig klar! Ich habe es in meinem Studienleben schon oft genug erlebt: Während des Streikes gegen die Eckpunkte des Hamburger Senats streikten ALLE - alle, bis auf die Juristen und BWLer. "Ich muss zu meiner Vorlesung, sonst verpass ich was." - "Ja, aber willst du nicht später auch keine Studiengebühren bezahlen und dagegen kämpfen?" - "Ist mir doch egal, bis dahin bin ich längst fertig. Deswegen muss ich ja jetzt in die Vorlesung, ja? Bitte, danke."  :roll:
Und diese Menschen - denen ihr eigener Arsch am wichtigsten ist und die sich eh von Mama+Papa durchfüttern lassen - wird es immer geben.

Und auch das was Lilyanar anspricht, sollte man betonen: Studiengebühren  durchliefen noch nicht die Nagelprobe der Verfassungsklage. Und solange das nicht passiert ist, sind die Gesetze die dazu gemacht werden erstmal fürn Hintern. Genauso übrigens wie der Numerus Clausus, der ist in den meisten Studiengängen absoluter Unsinn - was sich dann in zahlreichen erfolgreichen Studienplatzklagen jedes Semester von Neuem wieder zeigt. Ist also nicht so dass Gesetze gleich in Stein gemeißelt wären. Das sind sie nämlich in der Tat nicht.
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Lilyanar

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Studiengebühren???
« Antwort #309 am: 30 August 2006, 21:10:03 »

Zitat von: "Sapor Vitae"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
Zitat von: "~noise~druide~"
Zitat von: "Lilyanar"
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Tja, das wird sich noch zeigen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand freiwillig 500€+ Tacken abdrückt, wenn es die Möglichkeit gibt, dies nicht zu tun. Aber Du scheinst es ja genauer zu wissen..?


schaue zum post von thomas. ideen, scheitern an der realität. es gibt genügend beispiele, wo alle zusammensitzen und sagen, wir streiken. doch irgendwelche haben immer zweifel und machen dann fünf sekunden vor zwölf schlapp.

aber ich drück dir die daumen. wäre schön wenn du erzählst wie es ausging bei euch!

Ich befürchte auch, dass es sich so verhalten wird. Und ehrlich gesagt, ich werde zahlen. Ich hätte einfach zu grosse Angst, dass ich Ärger kriege und meine Aufenthaltsbewilligung verliere.
Nichtsdestotrotz drücke ich ebenfalls die Daumen, dass genug Leute mitmachen.


Tja, wenn genug Leute mitmachen behältst Du auch trotz nicht gezahlter Studiengebühren Deine Aufenthaltsgenehmigung...;)
Es wird öffentlich einsehbare Zähler geben, die zeigen wieviele Leute bereits boykottiert haben, dann sieht jeder, dass er damit nicht alleine da steht.

Und damit mich hier Niemand mißversteht: es geht nicht um den Semesterbeitrag sondern um die Studiengebühren, denn wir wollen ja nicht unsere Unigremien (ASta*haha, ich mich selbst boykottieren..auf die Idee bin ich noch garnicht gekommen  :crazy:* , Stupa, usw.), Semestertickt,etc... boykottieren. sondern Studiengebühren.
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Trakl

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Studiengebühren???
« Antwort #310 am: 30 August 2006, 21:19:47 »

Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Trakl"

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Doch, zum Teil schon.Solche Arbeitstiere sind es nämlich meistens, die Firmen gründen und nicht die Soziologiestudentin im 130. Semester.


Was bringt eine Firmengründung? Mal ehrlich: vor der Industrialisierung hat es nur Ich-AGs gegeben oder staatliche Manufakturen.
Die Kapitalgesellschaft war unbekannt!
Heute hat sie die meisten in unabwendbare Abhängigkeiten getrieben. Wo früher ein Handwerker selbst hergestellt hat, der Materialhersteller selbst an der Sache dran war, hat es noch Identifikation mit der Arbeit gegeben.

Und jetzt? Was nützt jemand, der eine Firma gründet, wenn er damit Leute arbeitslos und/oder abhängig macht?
Aber davon wollen wir gar nicht sprechen.

Ich spreche von Leuten, die workaholics sind - und so einer muss man sein, wenn man mit Studiengebühren die Regelstudienzeit schaffen will.

In den meisten Fächern ist bei einem solchen Studienmarathon sicher kein Platz mehr für Muße, in der die Kreativität (auch die Wissenschaftliche) wächst. Ganz zu schweigen von Zwischenmenschlichem.

Ich habe auch immer zusätzlich gearbeitet, aber auch Unterstützung bekommen. Bafög habe ich allerdings nie gesehen.
Wenn ich mir anschaue, wieviele "arme Arztsöhne" es gibt, weil die Eltern die Millionenkredite für die Luxuspraxis als Minus verbuchen können, obwohl monatlich erkleckliche Summen reinkommen, kommt mir noch eher das Kotzen.
Solche Mentalität ist es, die das staatliche Bildungssystem aushöhlt. Aber da sind wir ja selbst schuld, wenn solche Dinge möglich sind.

Zitat

Jemand, der so zu powern in der Lage ist, kann auch wirtschaftlich etwas bewerkstelligen.

Und doch gibt es Leute wie Einstein, die einen faulen Bürojob machen, 12 Stunden schlafen, und dann mit bahnbrechenden Dingen ankommen.

Alle die ich kenne, die extrem "powern", gönnen sich nichts, sind immer angespannt, können nie ruhig dasitzen und vor allem keinen Spaß haben.
Vorbilder sind die nicht.


Zitat

Und die Uni ist nun mal keine Chill-Out-Area für Leute, die ihren Weg noch nicht gefunden haben.

Den Weg noch nicht gefunden zu haben, ist meist ein Zeichen dafür, dass zu viele Wege offen stehen und spricht eher für mannigfaltiges Talent als für Faulheit.
Wer faul ist findet den Weg immer sofort: es ist der Weg des geringsten Widerstandes - das kann auch "Ausbildung - Job" bedeuten.
Du bist ja ein Beispiel dafür: faul (da Du ja am liebsten gar nicht arbeiten wollen würdest) und zielstrebig auf "einfachen Job mit viel Kohle"...:biglaugh:

Zitat von: "Trakl"
Und dann? Was haben wir? Einen Sozialkrüppel, der nur ackern kennt, keinen Spaß haben kann und vor allem: anderen, die es leichter hatten auch keinen gönnt.
Woher die zwingende Relation ? Kann nicht auch ein Trantütenstudent im Arbeitsleben (wenn er da landen sollte) ein herrschsüchtiges A*schloch sein ?[/quote]

Nur wenn er wie Killerqueen richtig beschreibt, seine Pfründe verteidigen will. Meist lebt er dies in der Elterlichen Firma aus.

Wer selbstkritisch seinen Lebensweg in Frage stellt, billigt auch anderen zu, dass sie zweifeln dürfen - und sich gegebenenfalls neu orientieren.

Wer dem Menschen diese Freiheit nicht zugestehen will, und selbst nicht so handeln will, dass diese Freiheit gewährleistet werden kann, der ist ein Feind des Menschen.
Die "Realität" muss als Grund dafür herhalten, um ungeniert zerstörerisch wirken zu können.
Das ist doch krank.
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~noise~druide~

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« Antwort #311 am: 30 August 2006, 22:04:59 »

Zitat von: "Trakl"
Zitat von: "Thomas"
Zitat von: "Trakl"

Wollen wir solche Menschen? Ich glaube nicht.

Doch, zum Teil schon.Solche Arbeitstiere sind es nämlich meistens, die Firmen gründen und nicht die Soziologiestudentin im 130. Semester.


Was bringt eine Firmengründung? Mal ehrlich: vor der Industrialisierung hat es nur Ich-AGs gegeben oder staatliche Manufakturen.
Die Kapitalgesellschaft war unbekannt!
Heute hat sie die meisten in unabwendbare Abhängigkeiten getrieben. Wo früher ein Handwerker selbst hergestellt hat, der Materialhersteller selbst an der Sache dran war, hat es noch Identifikation mit der Arbeit gegeben.


die nachfolgende argumentationsweise wirkt schon ausgebildet, jedoch mit einem kleinem teufelchen versehen.
wenn du die vorteile, vergangener zeiten beschwörst, dann verurteile sie nicht gleich wieder.

früher war bla bla, alles gut und heute gibt es blub blub, auch gut!
du kannst doch deine identifikationshandwerkelei betreiben. die ist auch begehrt und wird bezahlt. nur, solltest du dich auch relativ früh dafür entscheiden um auch glaubwürdig in deiner idenfikation wirkst.

zu den studenten, es ist bestimmt nicht bei jedem angebracht und fair diese gebühren einzuführen. ABER, für begabte, die sich sowas nicht leisten können, gibt es auch stipendien und andere möglichkeiten, gefördert zu werden.
die studierte elite, wird bestimmt nicht sonderlich leiden.
die frage ist doch, brauchen wir diese massen an studierten, die keine arbeit finden, weil sie nur DURCHSCHNITT sind, wegen dem ganzen SPASS und ICH WEISS NICHT WAS ICH MACHEN WERDE mentalität. natürlich gibt es immer wieder ausnahmen. jedoch werden die nicht untergehen, denn solche köpfe finden einen weg, mit wenig wiederstand. menschen die aber zielstrebig, seit jahren, einem ziel zuarbeiten, als faul zu bezeichnen, empfinde ich als dumm und vorurteilig.
jeder ist anders, in seiner art und seinen fähigkeiten. nur ist es vermessen hilfe zu erwarten, nur weil jemand zu einzigartig ist und in seiner individualität der meinung ist, das dies gerade gefördert werden muss.
für jeden studiengang gibt es mäzen, die nicht kinder von geldscheißern fördern.
wenn jemand meint er müsse das und das machen, dann soll er das. nur ist es auch seine menschliche pflicht, nicht andere dabei zu behindern oder sogar zu beeinträchtigen.
die leute, die sich alles in den arsch schieben lassen können, sind eh keine konkurenten für den normalstudenten auf dem arbeitsmarkt. die haben ihr stelle schon in dem moment, in dem sie das licht der welt erblicken.

und zu deiner hasstriade gegen ärzte oder anwälte oder,oder,oder. es
steht dir frei, das gleiche zu machen und dann deinen kindern den gleichen angeblichen vorteil zu verschaffen.

solange es neid gibt, wird es auch menschen geben, wie DICH.

zum glück gibt es viele, die nicht nur anders denken, sondern auch handeln. die sich organisieren und helfen.

zum beispiel gibt es menschen, die helfen ohne geldwert zu verlangen. es gibt menschen die fördern, weil sie der meinung sind, das leistung förderungswürdig ist. über solche sozialen netzwerke, kann viel erreicht werden.
und werde mal wach. das leben ist nicht fair und auf einem silbertablett.
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Killerqueen

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« Antwort #312 am: 30 August 2006, 22:36:54 »

Zitat von: "~noise~druide~"
das leben ist nicht fair und auf einem silbertablett.

Das mag ja sein und da passen sich die von Dir gepriesenen "sozialen Netzwerke" leider gleich mit ein.

Da darf man nämlich beispielsweise nur dann hin, wenn man einer bestimmten Konfession angehört, gleichzeitig ein bestimmtes, meist soziales Fach studiert und mindestens 10 Jahre Mitgliedschaft in einem gemeinnützigen Hilfsverein besteht... etc. Was kann jemand dafür, wenn er mit 10 Jahren lieber Lego baut als dem Roten Kreuz beizutreten? Soll man jetzt schon mit 10 Jahren wissen, was man werden will, um rechtzeitig fürs Stipendium vorzusorgen?
Die Forderungen sind so speziell, dass noch kaum jemand gefördert wird - und btw verfolgen auch diese Organisationen wiederum nur eigennützige Zwecke, indem sie sich ihr eigenes (Ehrenamts-)Personal heranzüchten. Das jedoch ist okay, denn schließlich zahlt man auf diese Weise den Einsatz quasi zurück, indem man ihn abarbeitet. Allerdings sind die Zugangsvoraussetzungen teilweise wirklich absurd unerfüllbar.

Das mit den Stipendien sagt sich immer so schön; aber wenn man sich je um eines bemüht hat, weil man wirklich bei aller Schufterei kein Geld mehr hat, sich mal ne Packung Nudeln zu kaufen, dann merkt man erst, wie wenige Stipendien es überhaupt gibt und wie wenig Hilfe man doch tatsächlich erwarten kann - nämlich so gut wie keine![/color]
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"My apologies, my pet cricket has restless leg syndrome." Mayor West (Family Guy)

I am green today
I chirp with joy like a cricket song. (Kira Willey)

Offizielle Ausrichterin das Bavaria Hedge Shears Massakers.

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« Antwort #313 am: 30 August 2006, 23:04:27 »

Zitat von: "Killerqueen"
Das mit den Stipendien sagt sich immer so schön; aber wenn man sich je um eines bemüht hat, weil man wirklich bei aller Schufterei kein Geld mehr hat, sich mal ne Packung Nudeln zu kaufen, dann merkt man erst, wie wenige Stipendien es überhaupt gibt und wie wenig Hilfe man doch tatsächlich erwarten kann - nämlich so gut wie keine![/color]


ok, das ist deine erfahrung. ich habe eine andere. und ja, warum sollte man einen fachfremden fördern?
ich bin in einem verein, der auch studenten fördert, jedoch muss er nautik studieren. seit neuestem haben wir auch einen techniker dabei. wird aber ne ausnahme bleiben.
wenn allo so denken würden, dann wäre es doch gut. habt ihr schonmal über ehemaligen stipendien nachgedacht? mein ehemaliges gymnasium, fördert, treffen von ehemaligen schülern. dabei werden tombolas gemacht und andere sachen. die eingenommenen gelder, werden für sozialschwache bereitgestellt, die sich zum beispiel schulbücher oder klassenfahrten nicht leisten können.
genau sowas, macht auch der fachbereich, von meiner ehemaligen hochschule.
das gibt es noch nicht so lange. es waren studenten wie wir, die meinten, da muss man was machen. und wir haben was gemacht.
ich kann geld, für brot für die welt spenden, aber ich kann nicht soviel spenden, das keiner mehr verhungert. jedoch kann ich und du und auch andere ja alle die wir hier sind, etwas dazu beitragen, dieses leid zu verringern.
nur muss irgendjemand anfangen.

es ist doch so.
solange die meisten nur meckern und nicht anpacken, wird sich eh nichts ändern.
von daher habe ich kein mitleid mit studenten, die sich auf behauptungen stützen, die sie kommen sehen, wenn das und das passiert. diese leute verdienen in meinen augen den untergang oder die niederlage.
denn das sind meist nur schmarotzer, die ihre felle wegschmimmen sehen.
es klingt härter als wie es aussieht. ich bin auch der festen überzeugung, das die zahl der studenten nicht deutlich abnehmen wird.

aber wie ich auch schon zuvor sagte, ich drücke den proteststudenten die daumen, denn es wäre in meinen augen ein schönes signal, wenn eine gruppierung, die einigkeit und überzeugungskraft nicht nur bereden, sondern auch zeigen kann, gegen einen regierungsbeschluss einen sieg davonträgt.

jedoch ist damit das problem der finanzforderung, seitens der hochschulen nicht vom tisch.
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Trakl

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« Antwort #314 am: 31 August 2006, 04:36:56 »

Zitat von: "~noise~druide~"
jedoch werden die nicht untergehen, denn solche köpfe finden einen weg, mit wenig wiederstand.

Stimmt. Auch ich bin bisher nicht untergegangen
Das hatte aber nicht nur mit mir zu tun. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte, wenn ich nicht die (vor allem moralische aber auch finanzielle) Unterstützung meiner Eltern gehabt hätte. Vermutlich hätte sich da aber schon frühzeitig ein anderer Weg abgezeichnet. Man weiß es nicht.

Zitat

menschen die aber zielstrebig, seit jahren, einem ziel zuarbeiten, als faul zu bezeichnen, empfinde ich als dumm und vorurteilig.


Es gibt da doch feine Unterschiede. Zum Beispiel gibt es Menschen, die haben schon als Kind eine besondere Begabung und Leidenschaft. Wenn die Eltern schlau sind, fördern sie die.
Das Kind macht, was es gerne macht und wird dann am Ende was. Zielstrebig und mit viel Einsatz. Das kommt allerdings von der Leidenschaft. Und die ist ja bekanntlich nicht anstrengende PLackerei.

Und dann gibt es Menschen, die nicht wissen, was sie wollen oder können. Und die teilen sich in zwei Lager:
Die einen können es sich eingestehen und verhalten sich entsprechend: sie orientieren sich erstmal.
Die anderen - oft unter Druck des Elternhauses - entscheiden sich für etwas. Und weil sie nicht unglücklich sein wollen, identifizieren sie sich damit - und glauben es irgendwann auch. Da wird fleißig geackert. Man will die Eltern ja nicht enttäuschen. Leidenschaft ist Fehlanzeige.
Und hier der springende Punkt, oft erlebt: dieses zweite Lager muss um sich nicht vor sich selbst zu blamieren die Leidenschaft anprangern. Denn Leidenschaft, diese höchste aller menschlichen Eigenschaften, verleiht Flügel, die das Fußvolk denen neidet, die sie kultivieren (dürfen).

Und wenn Du von Neid sprichst: was man nicht bekommen kann, das will man zerstören.

Auf die Arztsöhne mit Bafög bin ich nicht neidisch. Ich bin nicht neidisch auf jemanden, der sich mittels Tricks Vorteile verschafft.
Menschen, die mit ihren halblegalen Betrugsdelikten prahlerisch durch die Welt sich heucheln sind mir zuwider.
Das hat nichts mit Neid zu tun. Von mir aus können die das sogar machen. Die Anerkennung, die solche Menschen, wenn sie es denn geschickt anstellen, erfahren, die macht mich wütend.
Es ist nämlich nicht nur die Anerkennung von Trickserei und Betrug, sondern auch die Abwertung von ehrlich und hart arbeitenden Menschen.
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