Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Studiengebühren???  (Gelesen 54593 mal)

Anonymous

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Studiengebühren???
« Antwort #15 am: 26 Januar 2005, 16:46:19 »

Zitat von: "Kortirion"
Der Bafög-Regelsatz beträgt im Mom. 466 €.

Nehmen wir mal an, man hat vorsichtig geschätzt folgende Fixkosten:

200€ Miete
110€ Semesterbeiträge (inkl Studiengebühren)
55€ Kranken- und Pflegeversicherung
~ 40 € GEZ, Telefon etc

=405 €

Dann hat man im Monat noch 61€ für Essen, Kleidung, Bücher/Lernmaterial und alles andere.

Na klar, man kann vom Bafoeg leben.


Semesterbeiträge zahlt man ein Mal pro Semester. Die meisten studenten sind bei ihren Eltern mitversichert, dh. zahlen keine Versicherungsbeiträge- Laut meiner Mitbewohnerin liegt der HÖCHSTSATZ in Niedersachsen bei 535 Euro bzw. 565 (oder so...) in HH.

Viele Studenten bekommen zusätzlich von den Eltern aufgerundetes Kindergeld... So als Info. Nicht das Thema hier, wollt ich nur mal am Rande erwähnt haben...

Egal ob nun bafög-Bezieher oder nicht, wir wollen alle keine Studiengebühren zahlen...  :wink:
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messie

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Studiengebühren???
« Antwort #16 am: 26 Januar 2005, 16:46:21 »

Und wieviel wäre das, wenn ich mal dreist fragen darf, chromebitch? - Kann ja auch sein, dass da jemand heimlich sponsored bei Mama+Papa ist - ist in diesem Fall keine Unterstellung, habe ich aber bei jenen die "gut über die Runden" kommen, oft genug erlebt, und darum frage ich.

Im übrigen: Meinereiner bekommt kein Bafög. Ich lebe von 665 Euro im Monat (Wohngeldzuschuss inklusive) bei Miete von 300 Euro. Da kommt dann noch Strom, Telefon, Krankenkassenbeitrag (bei mir: 100 Euro) hinzu. Zum Leben habe ich also 175 Euro monatlich. Es geht, funktioniert sogar mit Parties .. aber ich muss sehr genau rechnen.
Und ich denke: Vielen Studierenden wird es ähnlich gehen. Zumindest kenne ich eine Menge, denen es ähnlich geht.

Ganz abgesehen davon: Auch BAFÖG ist ein Modell zur Selbstverschuldung, da man ja die Hälfte davon zurückzahlen muss ... und das kann es ja nun wirklich nicht sein.

Studierende zahlen so schon genug: Für Bücher (die beileibe nicht billig sind), für Lehrmittel (im Laufe eines Studiums kommt Papier in Höhe des Michel zustande), für Praktika (denn für die meisten sieht man keinen Cent). Es ist also nicht so, dass der Steuerzahler von den Studierenden nix sieht - im Gegenteil, sie konsumieren i.d.R. alles was sie verdienen auch zwangsweise wieder. Gerade das ist etwas, wovon der Staat immer träumt .. daß man jeden Cent den man verdient, wieder ausgibt...

>edit< ok, die Frage da oben kann ich mir nu inzwischen wohl schenken... dennoch: Selbst mit Kindergeld ist es nicht genug, das macht Kortirions Rechnung trotz dessen immer noch klar.
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sober

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Studiengebühren???
« Antwort #17 am: 26 Januar 2005, 16:47:09 »

Hmm, nicht jeder Student studiert länger als er muss, aber jeder Student muss dieses Geld aufbringen.
Und das Argument: Wenns Papa/Mama Zahlt ist doch eh wurscht: ich kenn Familien mit mehr als 1 studierenden Kind.  Zudem weiss ich von mind. einer, die sich nichtmal die 1000Euro leisten könnte, die das Studium köstet dann im Jahr.
Daraus folgt: Bildung nurnoch für Reiche.

@Thomas: ich weiss ja nicht wie das so bei dir ist. Du verteufelst hier scheinbar das Studieren, weil es dich Geld kostet. Willst du wirklich auf die Berufe verzichten, die nur mit Studium gehen? Keine Ärzte mehr und so?

Ich muss übrigens dazu sagen, daß ich nicht Studiert habe, und seit meiner Zivildienstzeit Steuern zahle.
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Studiengebühren???
« Antwort #18 am: 26 Januar 2005, 16:50:37 »

Zitat von: "Kortirion"
Der Bafög-Regelsatz beträgt im Mom. 466 €.

Nehmen wir mal an, man hat vorsichtig geschätzt folgende Fixkosten:

200€ Miete
110€ Semesterbeiträge (inkl Studiengebühren)
55€ Kranken- und Pflegeversicherung
~ 40 € GEZ, Telefon etc

=405 €

Dann hat man im Monat noch 61€ für Essen, Kleidung, Bücher/Lernmaterial und alles andere.

Na klar, man kann vom Bafoeg leben.


ich denke, 200€ miete ist ziemlich tiefgestapelt.
und an semesterbeitrag hab ich soeben 185€ überweisen müssen!
ausserdem find ich die diskussion so langsam wieder reichlich daneben, da alles über einen kamm geschert wird. mit einer der ansicht "studenten sind alle scheisse" kommen wir hier jedenfalls nicht weiter.können wir uns vielleicht darauf einigen, dass wir hier nicht von langzeitstudenten aus faulheit reden?
ich denke, dagegen, dass langzeitstudenten nach zig semestern mal was an kohle obendraufpacken sollen, hat hier niemand etwas.

es gibt zusätzlich die leute, die ewig eingeschrieben bleiben, um den status zu behalten und vergünstigungen abzugreifen. find ich auch reichlich unsozial.
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Kortirion

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Studiengebühren???
« Antwort #19 am: 26 Januar 2005, 16:52:31 »

chromebitch: Die 110 € sind von 665€ im Semester (Beispiel Uni Lüneburg) bereits auf einen Monat heruntergerechnet.
Kindergeld etc. habe ich nicht miteinbezogen, da es darum ging, ob man von bafög leben kann.
Wer familienversichert ist, hats gut, voraussetzen kann man das aber nicht. Und verallgemeinern schon gar nicht.

Also kann man imho nicht allein von Bafoeg leben.

Nachtrag: Runa: Ja, die Miete ist sehr niedrig angesetzt, ich zahle auch bei weitem mehr, ich wollte nur dem "WG-Argument" vorbeugen und bin in der Schätzung lieber vorscihtig geblieben.
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messie

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Studiengebühren???
« Antwort #20 am: 26 Januar 2005, 16:57:34 »

Nun, die Rechnung ist von Kortirion wohl mit Bedacht so vorsichtig ausgefallen: Unter 300€ kommt man an Miete in HH sicher kaum aus, nicht einmal in WGs .. die Kosten für GEZ und Telefon sind auch zu niedrig gerechnet, weil das Angegebene eben gerade mal die Grundgebühren (!) deckt, die Semesterbeiträge sind auf den Monat (von 660 Euro für 6 Monate) runtergerechnet, und Strom- wie Nebenkosten (Müllgrundgebühr, etc.) sind ebenfalls nicht drin.

Wirklich entspannt leisten kann ein Studium bereits heute sich nur, wer:
a) noch zuhause lebt (und zwar das Gesamte Studium lang!),
b) nix zuhause bei den Eltern abgibt,
c) das Kindergeld von ihnen bekommt (das viele Eltern allerdings selbst brauchen),
d) von den Eltern unterstützt wird, und sei es nur darin, dass sie zuhause das Essen einkaufen ohne Geld dafür zu verlangen.

Alle anderen führen einen Lebensstandard, der knapp über der Mindestgrenze liegt.
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Kortirion

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« Antwort #21 am: 26 Januar 2005, 16:59:17 »

Zitat von: "messie"
Alle anderen führen einen Lebensstandard, der knapp über der Mindestgrenze liegt.


Und das trotz Arbeit neben des Studiums sofern der Umfang der Arbeit die Grenzen des legalen nicht überschreitet.
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Anonymous

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Studiengebühren???
« Antwort #22 am: 26 Januar 2005, 17:00:33 »

da kann ich nur herzhaft lachen  :lol:
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Kortirion

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Studiengebühren???
« Antwort #23 am: 26 Januar 2005, 17:03:00 »

Warum?

Wer Bafoeg bezieht darf im JAHR 4.206,62 Euro brutto dazuverdienen.

Das steigert natürlich das monatlich verfügbare Geld ganz erheblich.

Im übrigen fällt man auch sehr schnell aus der studentischen Krankenversicherung raus wenn man "zuviel" verdient, in dem Falle würden meine oben genannten monatlichen Fixkosten noch um einiges steigen.

Nachtrag:

Bafoeg+ max. 350€ legaler Nettoverdienst/Monat: 821€
Existenzminimum (gemäß steuerrechtlichem Grundfreibetrag): 638€

Und das, wenn man wirklich so viel wie eben möglich arbeitet. Im Schnitt betrachtet stimmt messies Aussage also.
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Thomas

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Studiengebühren???
« Antwort #24 am: 26 Januar 2005, 17:09:23 »

Zitat
Und das Argument: Wenns Papa/Mama Zahlt ist doch eh wurscht: ich kenn Familien mit mehr als 1 studierenden Kind. Zudem weiss ich von mind. einer, die sich nichtmal die 1000Euro leisten könnte, die das Studium köstet dann im Jahr.

Da hab ich mich vieleicht etwas unklar ausgedrückt : Mit sponsored by Mama&Papa meinte ich die Kinder reicher Eltern, bei denen die Studiengebührenfrage eh' keine Rolle spielt.

Zitat
@Thomas: ich weiss ja nicht wie das so bei dir ist. Du verteufelst hier scheinbar das Studieren, weil es dich Geld kostet

Nein, wie ich schon ganz am Anfang schrieb, halte ich sogar Studiengebühren wärend des Erststudiums für tlw. bedenklich, solange es zeitlich in einem gewissen Rahmen bleibt.

Ich habe nur etwas gegen vorsätzliche Faulenzer, die sich bis zur Rente auf Staatskosten durchs Studentenleben dröhnen.
Zitat
ich denke, dagegen, dass langzeitstudenten nach zig semestern mal was an kohle obendraufpacken sollen, hat hier niemand etwas.

es gibt zusätzlich die leute, die ewig eingeschrieben bleiben, um den status zu behalten und vergünstigungen abzugreifen. find ich auch reichlich unsozial.


Dem kann ich mich anschließen.

Außerdem bin ich der Meinung, das Studenten in ihren späteren Berufen generell über dem Standard stehen (was bezahlung, berufliche stellung und einkommen angeht).Daher sollten sie wärend des Studiums auch zeigen, das sie in der Lage sind mehr zu leisten als der Standard.Wer einfach&bequem durchs Leben kommen möchte, sollte eben nicht unbedingt studieren.Dies nur so am Rande.
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Studiengebühren???
« Antwort #25 am: 26 Januar 2005, 17:14:47 »

Tja...

Ist doch alles fürn Popo...

Mir geht's da wie Kortirion. Wenn ich nicht in den nächsten 12-18 Monaten fertig werden würde, bräuchte ich auch gar nicht anfangen mit studieren.

Einer der Gründe, daß ich noch nicht fertig bin, ist, daß ich mir manche Bücher, die dringend notwendig sind (und nicht in der Biblothek vorhanden) nicht leisten konnte.

Im Groben und Ganzen läuft meine aktuelle Situation (ohne Studiengebühren) schon darauf hinaus, daß ich mein Studium für mindestens ein halbes Jahr unterbrechen muß, um das Geld für die letzten 2-3 Semester zu verdienen.

Toll, ganz toll.

Sorry, Thomas, aber Studiengebühren vertreiben nicht nur Langzeitstudenten, sondern auch einfach die, die es sich nicht leisten können, aber die Begabung hätten.

In Österreich haben ca. 30% der Studenten nach Einführung von 360€ pro Semester als Studiengebühren ihr Studium abgebrochen. Das waren nicht nur Langzeitstudenten.
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Infos: www.nofuba.de

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« Antwort #26 am: 26 Januar 2005, 17:22:27 »

Zitat von: "Eisbär"
In Österreich haben ca. 30% der Studenten nach Einführung von 360€ pro Semester als Studiengebühren ihr Studium abgebrochen. Das waren nicht nur Langzeitstudenten.

Nachtrag: Und manche Säle der Wiener Universitäten sollte man immer noch nur mit Sturzhelm betreten, so wurde mir jedenfalls berichtet. Empfinde ich auch als wahrscheinlich.


p
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Studiengebühren???
« Antwort #27 am: 26 Januar 2005, 17:33:27 »

Zum Thema BAföG:
Vielleicht kann man sich in Göttingen mit dem Höchstsatz eine schöne Zeit machen, aber NICHT in Hamburg!
Ich bekomme den Höchstsatz, WEIL ich schon mehrere Jahre gearbeitet habe!
Das ist nämlich VORAUSSETZUNG dafür!
Abgesehen davon reche ich pro Jahr mit einem Schuldenaufkommen von ca 3500€.
Nach meinen laufenden Kosten (BAföG minus Miete(günstiges WG-Zimmer), Krankenkasse, Semestergebühren) habe ich pro Monat 220€. Für ALLES!  
Also mal schön die Finger stillhalten.

Und nein, ich mecker nicht über das BAföG ansich.
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Kortirion

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« Antwort #28 am: 26 Januar 2005, 17:36:10 »

Mentallo: Aber 220€ OHNE den Abzug der jetzt drohenden Studiengebühren für das Erststudium, oder?
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« Antwort #29 am: 26 Januar 2005, 17:37:24 »

Ja.

Edit: Ich habe also rund 50 Euro pro Woche. Und Leute fragen mich, warum ich mich nicht mit 10€ an einem Geburtstagsgeschenk beteilige.
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