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Peak Oil und die Folgen

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Kallisti:

--- Zitat von: colourize am 07 Juni 2012, 07:32:45 ---Zum Betreiben von LKW, PKW, Flugzeugen und Containerschiffen gibt es genau *garkeine* Alternativtechnologie als das Verheizen von fossilen Brennstoffen, die auch nur annähernd in den kommenden 10 Jahren zur Marktreife weiterentwickelt werden könnte.

--- Ende Zitat ---

Ja und wenn man andere Transportmittel vielleicht schaffen, erfinden, einsetzen würde/könnte/wird? Die anders "betrieben" werden können? Bestimmt gibt es doch da schon Ideen oder wird das sogar schon erprobt, entwickelt (ich meine nun nicht nur "Elektrofahrzeuge" - sicher nicht ;) und auch nicht Raps im Tank, sondern: was völlig ganz und gar Anderes/Neues)?

Und dann


--- Zitat von: colourize am 07 Juni 2012, 00:13:33 ---[...]

Wie sieht wohl eine Gesellschaft aus, die mit derart radikalen Veränderungen konfrontiert sein wird? Welche Folgen hat der zu erwartende Zusammenbruch des Systems für uns? Wie sieht wohl der Alltag in einer Welt aus, in der wenig bis nichts mehr von dem funktionieren wird, wie wir es momentan gewohnt sind?


--- Ende Zitat ---

könnte es vlt. sein, dass "der Staat" - im besten Falle "die Gesellschaft/en" selbst vielleicht doch Maßnahmen durchsetzt, die halt "einfach" doch gewisse Selbstbeschränkungen beinhalten? - Also genau: viel weniger verbrauchen, vor allem halt "wir so" (natürlich nicht die, denen es ohnehin am Nötigsten mangelt, diese brauchen mehr: von den Dingen, die überlebensnotwendig sind!). Eine Kultur des "sinnvollen, globusschonenden Verzichts" eine Kultur der "Verteilungsgerechtigkeit", eine humanistische und fürsorglichere Sicht auf die Welt bzw. ihre Bewohner - also genau der alte Slogan: global denken, lokal handeln. Mit aber logischerweise globalen Folgen - wie jetzt ja - negativ - auch schon längst.


Wenn die Menschen von alleine, aus Einsicht, Vernunft und Anteilnahme/Mitgefühl ... nicht dazu bereit sind, dann muss es halt doch vlt. einfach via Gesetze durchgebracht werden. Da allerdings haben wir wieder das Problem mit den Machtverhältnissen - dass "die Macht" ja nicht "das Volk", "der Staat", "die Politik" hat, sondern die Geldwirtschaft.

Warum aber wird denn hier dann nicht endlich wirklich "reguliert"? Siehe die arte-Sendung ...

Klar, so lange es halt noch irgendwie läuft und man selbst noch nicht Schmerz spürt, so lange drücken alle die Augen zu, stecken den Kopf in den Sand, winken ab ... - wie kleine Kinder, genau. Also muss es dann doch etwas "Übergeordnetes" geben (Gesetze), um vorzubeugen, dass der Kahn endgültig absäuft. ?



--- Zitat von: Black Ronin am 07 Juni 2012, 09:52:52 ---Du willst nen Tip? Klingt irgendwie naiv, ist allerdings nicht von mir . Ich habe es nur noch Diffus in Erinnerung, hab ich es im Geo gelesen oder wars der Spiegel ?
Jedenfalls ging es um genau das Thema von dem du sprichst.
Um es mal zusammenzufassen: Fang an, dir auf dem Land ein kleines Haus zu bauen, bestücke es mit Solarzellen, grab dir nen Brunnen, leg dir Beete an um Gemüse zu pflanzen und bau nen Zaun drum rum. oder eine Mauer. Autark leben, Selbstversorger sein .
Und fang heute damit an.
Der Artikel endete allerdings damit, das Professor sowieso ( Wie gesagt, ich habe das ganze nur noch unvollständig in Erinnerung ) auch nicht wusste, was zu tun sei, wenn es zu bewaffneten Verteilungskämpfen oder Plünderungen kommen sollte.


--- Ende Zitat ---


Das allerdings ist in der Tat keine Lösung, denn es können kaum "alle" aufs Land ziehen ... - woher der Platz ... für all diese?!? ... ... ... ! Das würde alles nur verlagern bzw. noch verschlimmern.


Was mir eine bessere Lösung scheint, ist eine andere Denke - eben wie es in einer anderen arte-Sendung (Philosophie, Thema "Fürsorge") schon anklang:

Es geht alles nur immer um eigene Interessen (von Wirtschaftsmächtigen, von Staaten, von Individuen ...), es fehlt an "Gemeinschaftssinn" der über BEZIEHUNGEN transportiert bzw. erlebt wird und praktiziert/gelebt werden kann bzw. könnte!

Es fehlt also ein "fürsorglicher Lebensstil" - der über den rein privaten Bereich hinausgeht und auch nicht nur durchprofessionalisiert stattfinden kann, sondern vor allem im Denken der Menschen verankert werden muss. Um in Folge anders mit Materie und also auch Natur umgehen zu lernen, zu können, zu werden.

http://www.arte.tv/de/Fuersorge---Fabienne-Brugere-ist-zu-Gast-bei-Raphael-Enthoven/6682948.html

Was hier nach Idealismus klingt, ist aber doch genau das, worum es geht, worauf es ankommt: wenn sich die Dinge ändern sollen! Weg vom Wachstums-, Fortschritts-, Expansions-, Einverleibungs-, Besitzdenken. Und das geht nur, wenn jeder, also gerade die wohlhabenden Menschen auf diesem Globus natürlich, sich selbst einschränkt - je nach bisherigem "Standard": erheblich: zurückfahren, abbauen: den Verbrauch von Material, Ressourcen, Energie und: Menschen.

Ich meine - eine kleine Gemeinschaft kann doch auch nur funktionieren, indem man selbst zugunsten dieser Funktionsfähigkeit "des Ganzen" Abstriche macht. Warum sollte sich das global damit anders verhalten?


Oder ganz einfach - eben: Wie sonst soll/kann es "anders" werden? ? Es gibt doch keine Alternative (so lange nicht Leute auf einen ganz anderen "außerirdischen" Lebensraum abhauen können und wollen)?


Black Ronin:

--- Zitat von: colourize am 07 Juni 2012, 10:35:43 ---So was ist natürlich der erste Gedanke, der sich einem so aufdrängt. Ich bezweifele allerdings ernsthaft, dass man alleine auf sich selbst gestellt lange durchhält...

--- Ende Zitat ---

Das bezweifle ich auch. Sollten die Zeiten rauh werden, dann könnte das schwierig werden.

Black Ronin:
Ach und Kalli: Das Jeder aufs Land ziehen usw.etc soll kann wird muss oder möchte hat niemand gesagt.
Den meisten von uns Stadtbewohnen fehlen entsprechende Fähigkeiten.

Das wie du vorschlägst die " Gesellschaft" oder auch die Menschen aus denen sie besteht freiwillig auf irgend einen Konsum/ Verbrauch/ Gewohnheit verzichten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Erzähl das mal einem Chinesen der sich grad das erste Auto seines Lebens gekauft hat. Und derer gibt es viele. Nicht nur in China.

SilentBob01:
also was Alternativtechnologien angeht, gibt es sicher schon eine ganze Menge theoretischer Ideen von denen einige auch schon ihre Leistungsfähigkeit in der Praxis zeigen können...
Nehmen wir mal die Brennstoffzelle - das Abfallprodukt ist reines H2O. Klar ist die Technik noch nicht 100% ausgereift und teuer, aber wie mit jedem Massenmarktprodukt werden die Kinderkranmkheiten in jeder Generation weniger...
meines Wissens nach, setzen Die die Dinger auch schon in der Raumfahrt ein und speisen das entstehende Wasser direkt in die Lebenserhaltung...

...und wenn der Druck nach neuen Technologien erst mal ein gewisses Maß erreicht hat (und ich denke mal, das wird noch der Fall sein, BEVOR ich meinen Hund vor den plündernden Horden verstecken muss), werden die HiTech unternehmen schon Ihre neuen Spielsachen auf den Markt werfen, um den Konsumenten auch weiterhin schon zu unterhalten...

Sapor Vitae:

--- Zitat von: colourize am 07 Juni 2012, 00:44:22 ---
--- Zitat von: Eisbär am 07 Juni 2012, 00:21:29 ---Schauen wir doch erstmal, wie schnell die viel zitierte Energiewende kommt. Vielleicht ist Öl in 30 Jahren ja gar nicht mehr so wichtig...

--- Ende Zitat ---
Ich bewundere wirklich Deinen Optimismus und Deine Fortschrittsgläubigkeit.

Die bisherigen Maßnahmen in Sachen "Energiewende" sind ein schlechter Witz. Es gibt kein Konzept, wie unser derzeitiger Energieverbrauch mit alternativen Energien auch nur annährend zu decken sei... geschweige denn der unserer Nachbarn. Naja, Schweden ist auf einem guten Weg, aber ansonsten sieht es ziemlich finster aus.

--- Ende Zitat ---
Vielleicht kein komplettes Konzept, aber geforscht wird durchaus. Bsp. Fusionsreaktoren. Ich könnte mir auch etwas in der Richtung Solarpanels im Weltraum vorstellen.

Die Frage ist halt, ob zuerst die anwendbaren Lösungen da sein werden oder der Zusammenbruch. Unser Problem ist ja irgendwie, dass wir offenen Auges den Karren Richtung Wand fahren ohne dass ein wirkliches Umdenken stattfindet, ohne dass unser momentanes System angezweifelt wird (zumindest größtenteils). Daher bin ich schon etwas skeptisch, ob wir kreativ und schnell auf neue Probleme reagieren werden oder nicht doch einfach am Alten festhalten, bis gar nichts mehr geht. Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass wir das mit der Energieversorgung irgendwie hinkriegen, sobald das Problem drängender wird. Soweit ich weiß, waren damals ebenfalls steigende Ölpreise der Auslöser für das Forschen an Solarpanels.

Aber woraus wir unseren ganzen Schrott herstellen, wenn kein Erdöl da ist, wüsst ich schon gern.

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