Was ich sagen will: Ich meine, bestimmte Umstände haben ja zu einer bzw. in eine Störung geführt - ist es dann nicht angeraten, an den Umständen etwas zu verändern, weil somit auch der Leidensdruck nachließe?
(...) und den Mensch wieder "funktionstüchtig" zu machen (mittels Therapie).
Kallisti, du wirfst Ursache und Auslöser in einen Topf. Der Auslöser einer psychischen Störung kann in der Umgebung eines Menschen liegen. Die Ursache nicht. Mit dem Wegfall des Auslösers muß die psychische Störung nicht unbedingt verschwinden, da die Ursache im Menschen zu finden ist. Außerdem kann man manchmal eine psychische Störung auflösen oder zumindest mindern, auch wenn der Auslöser noch existiert.
Inwiefern liegt die Ursache immer im Menschen? Also hat man z.B. zu Angststörung eine genetische Disposition - wenn man dann irgendwann mal per Auslöser Überforderung eine Angststörung entwickelt?Übrigens hab ich grade gelesen, dass vor allem Sozialphobie bei Frauen häufiger vorkommt als bei Männern, dass das wiederum auch mit dem Rollen-/Selbstverständnis (aber halt auch dem gesellschaftlichen Rollenbild) zu tun hat und bei Frauen sogar mit den Hormonen - wenn zu wenig Progesteron, soll das auch irgendwie Ängstlichkeit (?) begünstigen können ...Also ist in dem Fall die Ursache bspw. die gestörte (??) Hormonsituation (z.B.) und der Auslöser (für Angststörung) dann die Überforderung (z.B.)?Und bei Depression - wie ist das da - was is da die Ursache? Immer also eine genetische Disposition oder wie? Und wie is das dann mit Epigenetik? Wenn also ein Trauma sich "im Gehirn festschreibt" und diese veränderte "genetische Situation" so dann sogar vererbt werden kann (in die nächste Generation - also bspw. von der Mutter aufs Kind)? Und wenn dann aber wiederum "positive" Einflüsse da auch was "epigenetisch" beeinflussen/verändern können ----> Woher weiß man denn, welche Ursachen es gibt bzw. individuell dann sind? Kann man das untersuchen - wie? Und macht man das auch? Oder wenn nicht: warum nicht (von finanziellen Fragen mal absehend)? Zu aufwendig? Aber sollte man nicht doch bei jeder Krankheit und "Störung" IMMER die genaue Ursache dafür kennen - nicht bloß den Auslöser? ?
Wenn der Patient die Fähigkeit erlangt, ohne Droge mit seinen unerwünschten Affekten klar zu kommen, wird der nächste Rückfall vielleicht erst in ein paar Jahren erfolgen.
Beispiel: Jemand ist alkoholabhängig (Symptome: Starkes Craving/Suchtdruck, Tremor, Organschäden an Leber und Pankreas, Schlafstörungen, Schwitzen, trocken Würgen). Der Auslöser war eine Beziehungskrise vor 15 Jahren. Zusätzlich stammt der Patient aus einer Trinkerfamilie und ist daher möglicherweise genetisch und sozial prädisponiert. Bei der Exploration stellt sich heraus, dass der Patient ein sehr niedriges Selbstwergefühl hat sowie unter mittelstarken Depressionen und einer Angststörung leidet. Als Ursache lässt sich die Selbstmedikation (Dämpfung) der unerwünschten affektiven Zustände (Depression, Angst) und der Wunsch nach Euophorie (Rausch) bestimmen. In die Therapie würde man nun, neben der Verstärkung des Abstinenzwillens und -verhaltens, ein Training zur Verbesserung des Selbstwertgefühls sowie eine Behandlung der Depression und der Angststörung integrieren. Wenn der Patient die Fähigkeit erlangt, ohne Droge mit seinen unerwünschten Affekten klar zu kommen, wird der nächste Rückfall vielleicht erst in ein paar Jahren erfolgen.Ich hoffe, dieses Beispiel veranschaulicht den Unterschied zwischen Auslöser und Ursache.
(...) Da die Ursachen psychischer Störungen sehr unterschiedlich sein können und die Erklärungsmodelle sich dann auch noch je nach Verfahren unterscheiden, lässt sich keine allgemeine Ursache für psychische Störungen benennen. Abgesehen von sehr wenigen Störungen, die sich über bildgebende Verfahren wie fMRT zumindest körperlich nachweisen lassen, werden die Ursachen von Störungen grundsätzlich über hypothetische Störungsmodelle erklärt. (...)
Dennoch, die Ursache einer psychischen Störung ist immer im Menschen zu finden. Auch bei einem Trauma. Da sind sich alle großen psychologischen Schulen (VT, TP, PA) einig.
Übrigens ist es bei Alkoholismus ja nicht selten so, dass es da bei vielen tatsächlich eine organische Schädigung gibt, die zur Sucht führt - eben: FAS/FAE. Und das wird so ja aber oft nicht erkannt oder benannt - da wird stattdessen auch oft "AD(H)S" diagnostiziert oder irgendwelche Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen ... aber letztlich sind das alles nur verschiedene Symptome/"Manifestationen" von: FAS! Das allerdings ja nicht behandelbar, schon gar nicht heilbar ist, weil es auf einem irreversibel geschädigten Gehirn beruht (Schädigung erfolgte durch Alkohol beim Embryo bzw. Fötus, also beim Ungeborenen bereits).
Black RussianVerstehe die Frage nicht. ?(Also die Leute bleiben ja in unterschiedlichen Entwicklungsstadien "hängen"/stehen - gibt da große Unterschiede - also "Variationen" - auch z.B. was äußerliche Erscheinung/körperliche "Veränderungen" angeht - das sieht man nicht allen Betroffenen an, einigen aber schon ... )
... Im Grunde is das ja eigentlich sowieso ne Binsenweiheit - dass "Störungen" ihre "Ursache" immer "im Menschen" haben - ja also wo(her) auch sonst? - Kommen ja nich irgendwelche Aliens und pflanzen einem das ein - oder doch vielleicht? Maaaaann Kallisti, hat das aber lange gedauert, jez ... ^^