Wisst ihr, wie es sich anfühlt, wie es ist, eine Prostituierte zu sein - habt ihr eigene Erfahrungen gemacht (körperlich und damit verbunden: psychisch) - habt ihr euch, euren Körper verkauft - und selbst wenn (dem so wäre, was es nicht ist, wie ich mir absolut gewiss bin - zumindest bei messie, Eisbär und BlackRonin):
Wisst ihr, wie es sich anfühlt, wie es ist, eine Prostituierte zu sein
Es IST etwas ganz anderes, ob ich freiwillig mit einer Person "meiner Wahl" sexuell aktiv bin (also: gerne!!! und mit einer Person, die ich selbst "ausgewählt" habe dafür und auch den "Zeitpunkt" selbst mitbestimmen kann - mich also nicht einfach so oft und lange "ficken lasse", wie eine mir fremde, von mir nicht für sexuellen Kontakt gewählte Person es aber möchte und bestimmt, gegen Bezahlung) - ob ich also auf diese Weise mit einer solchen "Person" sexuell aktiv bin oder nicht, sondern mir das stattdessen aufgedrückt wird: wann, wie, wie oft, wie lange, mit wem ... - gegen Bezahlung!
Was ist falsch an dieser dort enthaltenen Kritik und an den Forderungen:nach Beendigung von sexueller Ausbeutung, nach Beendigung von Verharmlosung der Prostitution als "normale Dienstleistung" und "Sexarbeit", der Forderung nach gleichberechtigter, freiwilliger Sexualität, sexueller Aktivität (die also auch jeweils freie Wahl des Sexualpartners beinhaltet wie auch selbst über Art, "Umfang" und Zeitpunkt des sexuellen Kontaktes bestimmen zu können - und es nicht abhängig von Bezahlung zu machen, nicht den eigenen Körper (und die Psyche!) für Geld zu verkaufen, verkaufen zu müssen - selbst wenn "freiwillig", so doch mehrheitlichnicht gerne, wie oben zu lesen ist! ...)??
Ganz im Gegensatz zu Konsens (freiwillige Vereinbarung über gleiche Rechte und Pflichten, H. S.), muss sich eine prostituierte Frau den extrem beschänkten Möglichkeiten, die sie hat, fügen. Ihre Fügsamkeit ist erzwungen durch die Tatsache, dass sie sich an die Bedingungen der Ungleichheit anpassen muss, Bedingungen, die die Käufer stellen, die sie bezahlen, damit sie tut, was jene wollen, dass sie es tut. Die meisten Frauen, die Raymond et. al. befragt haben, berichten, dass von "Wahl" betreffend ihren Eintritt in die Prostitutions-Industrie nur im Zusammenhang des Fehlens von anderen Auswegen gesprochen werden kann. Viele beschreiben Prostitution als ihre letzte "Wahl" oder als unfreiwilligen Ausweg, um zu überleben (Raymond et. al., 2001).In einer anderen Studie kamen 67 % einer Gruppe von Beamten (Gesetzesvollstrecker/law enforce-ment) zu dem Urteil, dass Frauen nicht freiwillig in die Prostitution gehen. Desgleichen glaubten 72 % der Befragten in Sozialdiensten nicht, dass Frauen freiwillig "wählen" in die Prostitutions-Industrie zu gehen (Raymond et. al. , 2001). Die Unterscheidung zwischen gezwungener und "freiwilliger" Prostitution ist nun gerade das, was die Prostitutions-Industrie propagiert, weil es der Industrie mehr gesetzliche Sicherheit und Markt-Stabilität bringt, wenn diese Unterscheidung dazu benutzt wird, Prostitution, Zuhälterei und Bordelle zu legalisieren.
Wenn prostituierte Frauen beweisen müssen, dass Gewalt eingesetzt wurde, um sie zu rekrutieren oder in ihren "Arbeitsbedingungen", dann haben nur sehr wenige Frauen die Möglichkeit, Gesetze zu Hilfe zu rufen. Folglich werden nur sehr wenig kriminelle Männer verfolgt. (Nie hat ein Gesetzgeber und eine Justiz verlangt, dass schwarze Sklavinnen erst beweisen müssen, dass sie in die Sklaverei gezwungen worden sind. Das ist zu absurd. H. S.) Frauen in der Prostitution müssen über ihr Leben, ihre Leiber und ihre Reaktionen immerzu lügen. Lüge ist Teil der "job"-Definition, wenn die Käufer auch noch fragen, " Hat es Spass gemacht?"Das ganze Gebäude der Prostitution beruht auf der Lüge, dass "Frauen dies mögen". Einige Über-lebende der Prostitution haben ausgesagt, dass sie Jahre nach Verlassen der Prostitution brauchten, um zuzugeben, dass Prostitution keine freie Wahl war, denn das Verleugnen ihrer eigenen Fähigkeit zu "wählen" bedeutet, sich selbst zu verleugnen. Es gibt keinen Zweifel, dass eine kleine Zahl von Frauen, sagt, sie wählten selbst in die Prostitution zu gehen, besonders bei öffentlichen Gelegenheiten, die von der Prostitutions-Industrie veranstaltet werden.
"Prostitution ist eine der am schlimmsten entfremdenden Formen von Arbeit: der Überblick (aus vier Ländern) zeigt, dass Frauen 'mit schwerem Herzen' arbeiten, 'sich gezwungen fühlen" oder 'Gewissensbisse haben" und eine negative Selbst-Identität haben. Ein grosser Teil sagte, dass sie "sex work"(sic) verlassen wollen, wenn sie könnten". (Lim, 1998)
10. Frauen in Systemen der Prostitution wollen nicht, dass die Prostitutions-Industrie legalisiert oder entkriminalisiert wirdIn einer Fünf-Länder-Studie über Frauenhandel äusserten die meisten der befragten gehandelten und prostituierten Frauen in den Philippinen, in Venezuela und den USA (3) mit grossem Nachdruck ihre Meinung, dass Prostitution nicht legalisiert und nicht als legitime Arbeit betrachtet werden soll; sie warnten davor, dass Legalisierung noch grössere Risiken und Schäden für Frauen von Seiten der jetzt schon gewalttätigen Käufer und Zuhälter mitsichbringen (Raymond et. al., 2002). Eine Frau sagte: "Auf keinen Fall. Es ist kein Beruf. Es ist Erniedrigung, und Gewalttätigkeit von Seiten der Männer." Nicht eine der Frauen, die wir befragten wollte, dass ihre Kinder, Familie oder Freundinnen Geld durch Eintritt in die Prostitution verdienen müssen. Eine andere Frau stellte fest: " Prostitution raubte mir mein Leben, meine Gesundheit, alles." (Raymond et. al., 2002)
"95 Prozent aller Prostituierten sind im Grunde Zwangsprostituierte", sagt Detlef Ubben. Der Leiter des Hamburger Fachkommissariats Menschenhandel weiß: "Wenn eine Frau erst mal in der Mühle der Prostitution drin ist, dann hat sie wenig Chancen, ohne fremde Hilfe da wieder auszusteigen."Hinzu kommen potenzielle Chefs, die von der "Vergangenheit" einer Bewerberin nicht eben begeistert sind. "Wenn dat den Frauen nicht so schwergemacht würde, würden 80 Prozent aussteigen. Die kotzt dat doch alle an!" weiß Rita nach neun Jahren Anschaffen. Eine kanadische Studie kommt auf eine noch höhere Zahl: 92 Prozent der Prostituierten würden aussteigen - wenn sie nur könnten.
Kallisti, wie würdest Du denn verhindern, daß es eine entsprechende Nachfrage nach Prostitution gibt? Nach allem, was ich so in dem Bereich mitbekommen habe, sind die meisten Freier Männer, die einfach mal reden wollen oder welche, die einen Wunsch haben, der ihrer Partnerin zu ausgefallen ist.Und mal ganz ehrlich: je mehr Prostitution als normaler Berufszweig betrachtet wird, umso einfacher ist es, in diesem Bereich die sicherlich vorhandenen Bereiche der unfreiwilligen Prostitution (sei es durch Notlage oder durch direkten Zwang) auszuschalten. Wenn es ausreichend freiwillige Prostituierte gibt, versaut das das Geschäft mit Zwangsprostitution.Und bei entsprechender Freiwilligkeit als selbstständiger Dienstleisterin oder als Angestellte mit genau den gleichen Rechten wie bei jedem anderen Selbstständigen oder Arbeitnehmer auch, kann die/der Prostituierte durchaus auch Kunden ablehnen.
Der alternative gesetzliche Weg: Kriminalisierung der Nachfrager/KäuferEs gibt keine Beweise dafür, dass die Legalisierung der Prostitution die Sache für die Frauen in der Prostitution besser macht. Es macht die Sache besser für Regierungen, die die Prostitution legalisieren und selbstverständlich besser für die Prostitutions-Industrie: beide streichen noch grössere Profite ein.Die populären Männerphantasien, dass in der Welt der Prostitution alles gut ist, wenn diese Industrie legalisiert bzw. entkriminalisiert wird, steht im Widerspruch zu den Beweisen dafür, dass die Erniedrigung und Ausbeutung von Frauen, die Schädlichkeit, Misshandlungen und Gewalttätigkeiten (und Morde! H. S.) in der staatlich geförderten Prostitution weiterhin erhalten bleiben. (Hervorh. H. S.)Die staatlich geförderte Prostitution saniert die Realitäten der Prostitution: Schlagartig wird schmutziges Geld sauber. Illegale, kriminelle Handlungen werden legal: Über Nacht werden Zuhälter verwandelt in legitime Geschäftsmänner und gewöhnliche Unternehmer; und Männer, die vorher nicht daran dachten, eine Frau für Prostitutionszwecke zu kaufen, denken nun, "Gut, wenn es gesetzlich erlaubt, wenn es keine Straftat ist, dann ist es in Ordnung".Regierungen, die Prostitution als "sex work" legalisieren, haben ein grosses ökonomisches Interesse an dieser Industrie. Folglich begünstigt das ihre zunehmende Abhängigkeit vom "sex sector". Wenn Frauen in der Prostitution als "Lohnarbeiterinnen" gelten, dann können Regierungen sich ihrer Ver-antwortung für die Beschaffung menschenwürdiger, dauerhafter Lohnarbeitsplätze - fur Frauen entledigen.Statt Frauen der staatlich geförderten Prostitution auszuliefern, müssen Gesetze der Räuberei der Männer, die Frauen für ihren Prostitutionsverkehr kaufen, Einhalt gebieten. Gesetzgeber springen all zu oft auf den Propaganda-Zug, weil sie denken, nichts sonst führt zum Erfolg. Aber es gibt eine politische, gesetzliche Alternative. Anstatt Prostitution zu sanktionieren, müssen Regierungen auf die Nachfrager zielen, die Männer kriminalisieren und bestrafen, die Frauen für Prostitutionsverkehr kaufen.Schweden hat in der Erkenntnis, dass es ohne männliche Nachfrager kein weibliches Angebot gibt, entsprechende Gesetze erlassen. Durch Denken jenseits des skandalösen Dogmas von der Legali-sierung hat Schweden erkannt, dass Prostitution eine Form männlicher Gewalttätigkeit gegen Frauen und Mädchen ist, und dass der Kauf von Frauen zu sexuellen Diensten kriminalisiert werden muss. Der Zusammenhang von Prostitution und Frauenhandel ist vom schwedischen Gesetzgeber erkannt: "Prostitution und Frauenhandel sind schädliche Praktiken, die nicht von einander getrennt werden können und dürfen: um den Frauenhandel tatsächlich abzuschaffen, müssen konkrete Massnahmen gegen Prostitution ergriffen werden" (Ekberg, 2003).Schwedens Gesetz gegen "Gewalttätigkeit gegen Frauen" (1997/98) verbietet und bestraft den Kauf von "sexuellen Diensten" (Schwedisches Regierungsbüro, 1998).Diese Politik zielt auf die männlichen Nachfrager nach Prostitution: "Durch das Verbot des Kaufs von sexuellen Diensten können die Prostitution und ihre schädlichen Folgen effektiver als bisher bekämpft werden". (Schwedisches Regierungsbüro, 1998)Die schwedische Gesetzgebung, die die Käufer kriminalisiert, beruht auf der Politik, dass "Prostitution kein wünschensertes soziales Phänomen ist" und "ein Hindernis für die Entwicklung zu Gleichheits-rechten zwischen Frauen und Männern" darstellt. (Regierungsbüro)
In einer anderen Studie kamen 67 % einer Gruppe von Beamten (Gesetzesvollstrecker/law enforce-ment) zu dem Urteil, dass Frauen nicht freiwillig in die Prostitution gehen.
"95 Prozent aller Prostituierten sind im Grunde Zwangsprostituierte", sagt Detlef Ubben. Der Leiter des Hamburger Fachkommissariats Menschenhandel weiß: "Wenn eine Frau erst mal in der Mühle der Prostitution drin ist, dann hat sie wenig Chancen, ohne fremde Hilfe da wieder auszusteigen."
Aber ich merke doch längst, wo der Hase im Pfeffer liegt: es kann nicht sein, was nicht sein darf ...
Männer wollen die Lüge glauben,
Ob diese Prostituierten ihren weiblichen Freundinnen vlt. doch etwas anderes erzählen als ihren männlichen "Freunden" ... ?
ZitatAber ich merke doch längst, wo der Hase im Pfeffer liegt: es kann nicht sein, was nicht sein darf ... Exakt. Nur, dass du die falschen Schlüsse ziehst: Es kann nicht sein, was nicht sein darf: Dass Prostituition abseits des Straßenstriches ein stinknormaler Beruf ist.
bei dem Satz muss ich doch einfach widersprechen. Prostitution ist KEIN stinknormaler Beruf und war es auch noch nie.