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Autor Thema: Brauchen wir Prostitution?  (Gelesen 69248 mal)

Kallisti

  • Gast
Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #180 am: 29 März 2012, 00:27:13 »

Kaffeebohne

... :)

Ja, naja, ein bisschen "schizophren" ist es schon - denn gelesen wurde es bereits, von daher kann ich da nichts "ungeschehen" machen/reseten. Statt dessen sollte ich vlt., wenn ich die Größe hätte, dazu stehen - andererseits war es einfach doch "unbesonnen", unter "emotionalem Einfluss" ... - und sowas muss dann nicht anschaulich vorgeführt werden. ? ;)

Ich mag das ja nicht so, wenn Sachen weggelöscht werden - besser, man lässt es stehen, bekennt sich dazu und sagt später was dazu, wenn einem danach ist, wenn man sieht, dass etwas falsch oder voreilig war oder man es falsch formuliert hat oder so oder sich auch irgendwann inhaltlich distanzieren möchte (von den eigenen Sätzen ...).

Besser als so ganz verschwinden lassen - und stattdessen sollte man halt vorher "mit Bedacht" ;) schreiben.  ::)

Aber wenn es um so einfach doch private Dinge geht, die eigentlich auch genau nur dorthin gehören - ins Private - kann man von diesem Grundsatz vlt. doch eine Ausnahme machen? ... Dachte ich mir so. ;)

Und ja, fühle mich jetzt durchaus besser als zuvor, wenngleich wie gesagt, da eigentlich immer noch genug steht (weiter vorne ja schon alleine das "Bekenntnis") und es nicht so ist, als hätte da nie was gestanden.  ::)

Naja. Genau. Galama.

Also is jez ja auch gegessen bzw. gelöscht.
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t_g

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #181 am: 29 März 2012, 09:48:31 »

(...)
Das ist immer nur schlimm, wenn es die anderen machen, richtig?

Es war vor allem der Zeitpunkt der mich bei t_g´s Spruch geärgert hat - nachdem ich mich hier bis schon unter die Haut ausgezogen habe, kommt sowas als Reaktion. Das fand ich einfach "unpassend". Unsensibel. Naja, aber jetzt wissen wir ja auch alle, dass ich ein "Sensibelchen" bin, das sich immer dann "anstellt", wenn es "drauf ankommt" ...
oh. Habe ich etwa nach xyz Seiten urtypischen Kallisti-Geschwafels den einen Beitrag überscrollt, der tatsächlich etwas substantielles zur eigentlichen Thematik beigetragen hatte? Wie konnte mir das bloß passieren? Oh, halt. Ich weiss es.
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RaoulDuke

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #182 am: 29 März 2012, 10:04:46 »

[...]
Das Peinliche ist viel mehr, sowas in einem Forum vor Fremden zu offenbaren. Das hat sowas zwischen Mitleid erregen/Kokettieren/Aufmerksamkeit auf sich ziehen - also es ist einfach völlig inakzeptabel.
[...]

Ich glaube, niemand ist Dir böse. Wie schon jemand sagte, es gehört Mut dazu, und wie ich finde nicht gerade wenig. Ich zumindest ziehe den Hut davor.

Trotz allem darf man aber wohl keine Katharsis erwarten.
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Kallisti

  • Gast
Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #183 am: 29 März 2012, 10:09:55 »

Raoul

... Danke.  :)

Aber worauf beziehst du die "Katharsis" jetzt?
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Kallisti

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #184 am: 29 März 2012, 10:28:58 »

... ok.
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Sapor Vitae

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #185 am: 30 März 2012, 19:54:08 »

Zur Zeit läuft der Film "Das bessere Leben" (Originaltitel: "Elles") in den Kinos. Da es um das Thema Prostitution geht, dachte ich, poste ich mal den Trailer.
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Es ist nicht notwendig, verrückt zu sein,
aber es hilft.

Kallisti

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #186 am: 30 März 2012, 23:31:11 »

... Ja wunderbar!: Ein Film mal wieder mit Juliette Binoche. :) Schade, dass ich den nicht im Kino sehen kann.  :(
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rotkehlchen

  • Gast
Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #187 am: 01 April 2012, 13:06:31 »

Brauchen wir Prostitution?

Es wäre interessant zu ermitteln, aus welcher "Notwendigkeit" heraus Prostitution entstanden ist. Ich glaube, hier kann man keine pauschale Aussage treffen, da es eine Vielzahl an historischen Hintergründen gibt, sowie ein breites Spektrum an ideellen Normen, die je nach Kulturkreis anders definiert werden. So gibt es Frauen in Indien, die sich im Namen einer Gottheit prostituieren und dafür Achtung erfahren.  Es gab Zeiten, da wurden Prostituierte hierzulande zwar durch eine vorgeschriebene Kleiderordnung stigmatisiert, aber dennoch zu bestimmten feierlichen Anlässen geladen. Es gibt die ein oder andere Kurtisane, die uns heute noch bekannt ist, weil sie sich durch den gezielten Einsatz ihres Körpers einen gewissen Geltungsbereich verschafft und Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen konnte. Eine Maiko konnte durch die Versteigerung ihrer Jungfräulichkeit erst den Titel der Geisha erwerben und sich die Gunst eines finanziellen Unterstützers sichern.

Mein Eindruck ist, dass die Prostitution für Frauen, insbesondere für jene, die in patriarchalisch geprägten Gesellschaften vor Beginn jeglichen emanzipatorischen Denkens gelebt haben, eindeutige Vorteile barg.

Sehen ich jetzt einmal von den Frauen ab, die von ihren Lebensumständen (z.B. Armut) in die Prostitution getrieben wurden, so mag es auch Frauen gegeben haben (gerade in den höheren Gesellschaftsschichten), die über Prostitution/"Geschlechtsverkehr als Mittel zum Zweck" eine aktive Gestaltung gesellschaftlicher/politischer Bereiche/Zugang zu Bildung erreichen konnten, die ihnen sonst verwehrt geblieben wäre.

Warum brauchen wir Prostitution heute?


Um es ganz profan zu sagen: "Sex sells". Ich schließe die Riege der Frauen, die in die Prostitution getrieben werden, einmal aus. Meine Gedanken orientieren sich nun an denen, die Prostitution aus eigenem Antrieb heraus betreiben.

 Unsere heutige Zeit bietet vielfältige (mediale) Darbietungsformen der "Ware Körper", die nicht zwingend tatsächlisch erfolgenden Geschlechtsverkehr mit einschließt. Nun hat sie vielfältige Möglichkeiten, sich anzubieten, ohne die klassischen Aufgabengebiete einer Prostituierten mit in ihr Tätigkeitsfeld aufnehmen zu müssen. Wo beginnt die Prostitution? Und selbst wenn sie sich dazu entschließt, den Schritt vom "optischen Darbieten" zum Körperkontakt zu gehen, kann sie wählen, in welcher Form das geschieht. (Clubs, Edel-Bordell, Straßenrand, Privaträume, Eskort-Service usw.)
Von daher würde ich sagen, dass Prostitution in der heutigen Zeit für Frauen viele Möglichkeiten zur Selbstbestimmung bietet.
Ist das moralisch verwerflich? Ich betrachte den Umstand, dass eine Frau über ihren Körper verfügen darf, in welcher Form auch immer, als zu ihren Grundrechten zugehörig, weshalb eine Beschneidung dieser "freien Verfügung" dahingehend moralisch verwerflich wäre (in meinen Augen), da sie die willentliche Prostitution gar nicht ausüben dürfte.

Vielleicht brauchen wir auch gar nicht die Prostitution als solche, sondern vielmehr überhaupt die Möglichkeit, sie ausüben zu können, um unseren Anspruch an die Persönlichkeitsrechte gerecht zu werden.

Welchen Nutzen haben wir von der Prostitution?


Die Libido ist fester Bestandteil unserer triebhaften Seite, dem "Es". Nun mag es Menschen geben, die ihre Wünsche nach körperliche Nähe nicht auf dem Wege der Partnersuche befriedigen können und davon profitieren (dies gilt besonders für Menschen mit einer Behinderung, für die es mittlerweile einen "eigenständigen Markt" an Prostituierten gibt. In einigen Ländern gehört die Befriedigung sexueller Bedürfnisse durch Prostituierte in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zur Sorge dazu)

Warum sind es scheinbar eher die Männer, die Prostituierte in Anspruch nehmen?


Ich schätze, dass es mit der biologischen Ausrichtung zusammenhängt - Frauen sind, soweit mir bekannt, eher daran interessiert, die Überlebenschance potentieller Nachkommen (und damit ihrer Gene) durch einen Partner, der an der "Brutpflege" beteiligt ist, zu erhöhen, wohingegen ein Mann, der viele Partnerinnen hat, die Chance auf eine weite Verbreitung seiner Gene wahrnimmt.


Übrigens glaube ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau aus eigenen Stücken den Weg einer Prostituierten einschlägt gestiegen ist, da die Hemmschwelle gegenüber sexuellen Inhalten durch mediale Überflutung deutlich herabgesetzt ist (man denke nur an Zeitungsartikel über Porno-Drehs unter Jugendlichen).


Alles in allem ein spannendes Thema  :)


Liebe Grüße

rotkehlchen











« Letzte Änderung: 01 April 2012, 13:10:56 von rotkehlchen »
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Kallisti

  • Gast
Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #188 am: 01 April 2012, 22:29:25 »

rotkehlchen

... ich fange mal von unten an:

Zitat
Warum sind es scheinbar eher die Männer, die Prostituierte in Anspruch nehmen?

Ich schätze, dass es mit der biologischen Ausrichtung zusammenhängt - Frauen sind, soweit mir bekannt, eher daran interessiert, die Überlebenschance potentieller Nachkommen (und damit ihrer Gene) durch einen Partner, der an der "Brutpflege" beteiligt ist, zu erhöhen, wohingegen ein Mann, der viele Partnerinnen hat, die Chance auf eine weite Verbreitung seiner Gene wahrnimmt.

Ich meine, so einfach ;) lässt sich das so pauschal ;) nicht abhandeln. Denn dann gäbe es keine weibliche Promiskuität oder?

Nein, es hat, wie ich bereits ausführlich darlegte, eher etwas mit dem Verständnis von Mann und Frau, mit Rollen zu tun und damit, dass Männer mehrheitlich offenbar weniger Probleme damit haben, sich Sex und damit auch die ausübende "zugehörige" Person (also Frau - in den meisten Fällen) zu kaufen -> zu nehmen. Eben: wie einen Gegenstand, den man käuflich nun mal erwerben kann - sie sehen es tatsächlich als Dienstleistung an - und können alles Drumherum ... offenbar nicht gut wahrnehmen oder nachvollziehen oder wollen es auch gar nicht: die Freier. Siehe, was ich dazu oben schrieb. ;)


Zitat
Welchen Nutzen haben wir von der Prostitution?

Die Libido ist fester Bestandteil unserer triebhaften Seite, dem "Es". Nun mag es Menschen geben, die ihre Wünsche nach körperliche Nähe nicht auf dem Wege der Partnersuche befriedigen können und davon profitieren (dies gilt besonders für Menschen mit einer Behinderung, für die es mittlerweile einen "eigenständigen Markt" an Prostituierten gibt. In einigen Ländern gehört die Befriedigung sexueller Bedürfnisse durch Prostituierte in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zur Sorge dazu

Hier sehe ich allerdings nicht die gestellte Frage beantwortet, welchen Nutzen "wir" (wer ist das?) von Prostitution haben, sondern nur, dass eine bestimmte "Gruppe" ggf. einen Nutzen davon hat - wobei immer noch zu fragen ist, ob der Nutzen den "Einsatz" rechtfertigt, "aufwiegen" kann ...

Denn nochmal: Prostituierte und ihre "Dienste" sind keine "Ware" und/oder "Dienstleitung" wie andere Waren und Dientsleistungen - warum: habe ich oben/vorne ausführlich dargelegt.  :)


Zitat
Warum brauchen wir Prostitution heute?

Um es ganz profan zu sagen: "Sex sells". Ich schließe die Riege der Frauen, die in die Prostitution getrieben werden, einmal aus. Meine Gedanken orientieren sich nun an denen, die Prostitution aus eigenem Antrieb heraus betreiben.

 Unsere heutige Zeit bietet vielfältige (mediale) Darbietungsformen der "Ware Körper", die nicht zwingend tatsächlisch erfolgenden Geschlechtsverkehr mit einschließt. Nun hat sie vielfältige Möglichkeiten, sich anzubieten, ohne die klassischen Aufgabengebiete einer Prostituierten mit in ihr Tätigkeitsfeld aufnehmen zu müssen. Wo beginnt die Prostitution? Und selbst wenn sie sich dazu entschließt, den Schritt vom "optischen Darbieten" zum Körperkontakt zu gehen, kann sie wählen, in welcher Form das geschieht. (Clubs, Edel-Bordell, Straßenrand, Privaträume, Eskort-Service usw.)

Nein, "sie" kann in den allermeisten Fällen gerade nicht wählen - siehe meine Quellen oben (60% der Prostituierten sind Migrantinnen und arbeiten "notgedrungen" als Hure ... ... ...). Und was sich so euphemistisch "Edel-Bordell" oder "Escort-Service" nennt, ist faktisch nichts anderes: Sex gegen Bezahlung/Geld. Und da haben Frauen weit weniger Möglichkeiten, die Regeln selbst zu bestimmen, Bedingungen zu stellen oder sich ihre Freier und die angebotenen "Leistungen" gar aussuchen zu können ...).

Allerdings ja, wie schon gesagt:

Prostitution ist es immer dann, wenn Sex nicht um des Sex willen von beiden (aus "Lust" ...) praktiziert wird (auf welche Art auch immer, das ist irrelevant - es muss nur beiden freiwillig und absichtlich und von beiden "gerne gewollt" bzw. gewünscht um Sex und/oder Emotionen und nicht um Geld gehen), sondern Sex gegen Bezahlung angeboten, "dargeboten", also: verkauft wird.

Und was an diesem deal für viele Prostituierte (wenn nicht eben doch alle) so schwierig ist: siehe wiederum oben von mir eingestellte Quellen (Stichworte: Intimität, Körper und "Geist" als Einheit, nicht trennbar, nicht abspaltbar - nur mit bestimmten Folgen, Selbstverleugnung usw.).

Allerdings kann für Frauen durchaus ein Unterschied bestehen, ob sie sich nur körperlich/sexuell "präsentieren" ("ohne Anfassen") oder ob es zu Körperkontakt kommt. Denn bei Körperkontakt kommt es einfach doch noch zu einer ganz anderen "Grenzüberschreitung" ... !

Hier muss die Frau "akzeptieren" und "schlucken", was/wer ihr vorgesetzt wird und was wer von ihr wünscht - egal, ob sie das selbst gerade (mit dieser Person so) möchte oder nicht. Sie wird bezahlt und hat somit ihre Leistung zu erbringen.

Bei nicht vorhandenem Körperkontakt kann diese Distanz doch sehr erleichternd sein, die Sache durchaus für die Frau "angenehmer", erträglicher, leichter zu bewältigen machen. Kann - muss nicht. ;) Auch hier kommt es sicher auch auf die Art der Selbstpräsentation und die Umstände ... an.


So.  ;)

Und dass Frauen früher mittels Prostitution Einfluss nehmen konnten und nahmen, ist unbestritten. Aber ist/war das der "richtige", der "frauenfreundliche", der zu präferierende Weg?!? - Hätte es nicht einen ganz anderen Weg geben sollen - einen: gleichberechtigten?! ?
Wobei mir ganz spontan der Name Olympe de Gouges in den Sinn kommt. ;)

Also: Schade, dass für Frauen früher (und heute) eine solche "Notwendigkeit" zur Prostitution bestand und besteht!

Und

Zitat
Von daher würde ich sagen, dass Prostitution in der heutigen Zeit für Frauen viele Möglichkeiten zur Selbstbestimmung bietet.
Ist das moralisch verwerflich? Ich betrachte den Umstand, dass eine Frau über ihren Körper verfügen darf, in welcher Form auch immer, als zu ihren Grundrechten zugehörig, weshalb eine Beschneidung dieser "freien Verfügung" dahingehend moralisch verwerflich wäre (in meinen Augen), da sie die willentliche Prostitution gar nicht ausüben dürfte.

moralisch verwerflich finde ich, wie auch bereits mehrmals gesagt ;) , vor allem das Denken und Selbstvertändnis der Freier, die durch ihre Nachfrage das Angebot erst ermöglichen, schaffen.

Wie gesagt: Wirklich selbstbestimmt sind die wenigsten ("Hobby"-) Prostituierten.

Und dass und warum Prostitution mit Menschenwürde (dieser Frauen) unvereinbar ist, findet sich auch bereits oben (in meinen Quellen). ;)
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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #189 am: 01 April 2012, 23:57:15 »

Nein, es hat, wie ich bereits ausführlich darlegte, eher etwas mit dem Verständnis von Mann und Frau, mit Rollen zu tun und damit, dass Männer mehrheitlich offenbar weniger Probleme damit haben, sich Sex und damit auch die ausübende "zugehörige" Person (also Frau - in den meisten Fällen) zu kaufen -> zu nehmen.
Nur weil Du das bereits geschrieben hast, macht es das ja nicht richtiger.
Ich denke, messies Theorie, das Frauen es i.A. einfach eher nicht nötig haben, für Sex zu bezahlen, läßt die Nachfrage nach männlicher Prostitution so ins Bodenlose sinken, daß es eben auch nur ein geringes Angebot gibt.
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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #190 am: 02 April 2012, 08:35:37 »

Und dass und warum Prostitution mit Menschenwürde (dieser Frauen) unvereinbar ist, findet sich auch bereits oben (in meinen Quellen). ;)

wobei erstmals über den Begriff "Menschenwürde" man streiten kann: was empfindet ein Individum als unwürdig?
Hängt sehr von Person, Lebensgeschichte und Herkunft ab
In Russland ist z. B einem Homosexuellen Hand zu geben gilt als extrem unwürdig und die Person, deren es passiert ist, als entehrt (den Politiker, die Herrn Westerwelle den Hand geben müssen, ausgenommen).

Ein Inder aus höhere Kaste wird eher sterben als einen Unberührbaren zu berühren
« Letzte Änderung: 02 April 2012, 08:39:01 von Black Russian »
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Kallisti

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #191 am: 02 April 2012, 11:15:59 »

@Eisbär, messie und BlackRussian

wenn ihr mir schon nicht glauben könnt (oder: wollt?) oder ich es mit meinen Worten nicht verständlich (genug) darzulegen vermag - vielleicht wird es dann durch Formulierungen "Anderer" nachvollziehbarer. Und hier nun eine explizit nicht feministische Quelle:

Zitat
Kritiker der Prostitution bemängeln neben den Gefahren der finanziellen und sexuellen Ausbeutung der Prostituierten (Zwangsprostitution) oder der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten unter anderem die auch mit ihrer öffentlichen Akzeptanz verbundene Sexualisierung der Gesellschaft, vor allem aber die Herabwürdigung des Intimbereichs der Person zu einer verfügbaren Ware. Die Käuflichkeit der sexuellen Dienstleistung laufe zumindest Gefahr, den Menschen selbst zu einem käuflichen Objekt zu degradieren. Hierin liege ein Verstoß gegen die Menschenwürde der Prostituierten und zugleich die Verletzung des persönlichen Achtungsanspruchs des Freiers, der eine Ware erhalte, wo er das Geschenk freier persönlicher Zuwendung erhalten sollte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution

(Hervorhebung: wie immer -> that´s my point you see?)

Wer das nicht verstehen kann, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Vielleicht kann aber doch ein Beispiel aus dem Bereich des Essens hier tatsächlich doch noch einmal bzw. eher verdeutlichen, was ich meine (so neulich schon in einer PN verwandt ;) ):


Stell dir vor, du sollst/musst etwas essen:

- obwohl du gerade keinen Hunger hast
- obwohl du auch nicht mal Appetit hast - schon gar nicht darauf (auf das, das man dir vorsetzt)
- dabei sollst du es aber "mit Genuss" verzehren - und so tun, als ob du dir nichts Köstlicheres vorstellen könntest, als wäre es total "lecker" und besonders gut ... ... ...
- und das, obwohl dir also sehr wahrscheinlich schon übel ist (Achtung: im übertragenden Sinne im Bild bleibend gemeint, aber kann so auch tatsächlich vorkommen!)

- und u.U. ekelst du dich zuweilen sogar vor der dir vorgesetzten "Speise"

Trotzdem (du also weder Hunger noch Appetit hast, es dich evtl. ekelt und dir dann auch einfach übel wird - weil du ja gar keinen Hunger hast!) musst du das Zeug runterwürgen - und dabei so aussehen, dich so verhalten ..., als könnte dir grade nichts Besseres passieren und als wolltest du wirklich genau das (diesen Fraß essen, zu dir nehmen) ... !

Und warum musst du so etwas völlig Sinnfreies, Widersprüchliches machen (essen, wo du weder Hunger noch Appetit hast und dir das Essen folglich auch nicht gut bekommen wird - was nicht zuletzt auch noch auf Art, Menge, Qualität ... des Essens ankommt!)? - Weil du dafür bezahlt wirst, weil der, der dir "das Essen vorsetzt" durch seine Bezahlung ein "Recht" darauf hat, dass du es gefälligst reinwürgst - egal: ob dir das grade passt und dir danach ist und es dir bekommt oder nicht!

That´s my point - you see?


Und was männliche Prostitution angeht, Eisbär - da haben wir nun mal auch das "Problem" bzw. den männlichen Vorteil (hierauf bezogen: eindeutig!!!), dass Mann nicht unbedingt "kann" (penetrieren vor allem): wenn er die Frau einfach "ätzend" findet, wenn sie ihn so gar nicht "anspricht", wenn er einfach nicht will (mit ihr) und infolge nicht kann! - Wie praktisch: für Mann. Somit kommt Prostitution mittels Penetration zumindest schon mal nicht für ihn "in Frage" - und damit verbundene Schädigungen/Negativfolgen auch nicht.

Und dann - ich kann mich nur wiederholen - sind Frauen da einfach anders drauf. Mehrheitlich können und wollen sie solchen durch Geld "erzwungengen" (!) Sex nicht - ich vermute: weil sie daran keinen "Spaß" haben. - Im Gegensatz zu offensichtlich vielen Männern.


Der wiki-Artikel zeigt auch sehr schön (mittels Streifzug durch die Geschichte) auf, dass und warum Prostitution heute wirklich "überholt" sein müsste bzw. könnte - weil diverse Gründe, die früher "dafür sprachen" bzw. herangezogen wurden (aufgrund gesellschaftlicher ... Umstände) heute zumindest in "Westeuropa" definitiv wegfallen.


Und dann sollte nicht zueletzt auch aus diesem Grund Prostitution tabu sein, da sie auch Ausbeutung ist, wenn man sich Folgendes vergegenwärtigt/klarmacht (!):

Zitat
Prostituierte und Stricher sind nach einer kanadischen Studie eine Hochrisikogruppe für psychische Störungen. Häufig findet man bei ihnen erhebliche Störungen. Viele Prostituierte leiden an psychischen Traumata, die in ihrer Vergangenheit und durch ihre Tätigkeit bedingt sind. In der Studie kam sexueller Missbrauch von Kindern bei 26–73 % vor. An körperlicher Kindesmisshandlung litt etwa die Hälfte der untersuchten Prostituierten. Auch sonstige potentiell Trauma auslösende Situationen sind häufiger bei Prostituierten zu finden als bei anderen Menschen.[11]

In Hamburg wurde bei 98 % der untersuchten Prostituierten mindestens ein traumatisches Ereignis in der Vergangenheit festgestellt. Bei 83 % fand sich bereits ein Trauma in der Kindheit (familiäre Gewalt 70 %, körperliche Misshandlung 65 %, sexueller Missbrauch 48 %). Während der Prostitution erfahrene Traumata fanden sich ebenfalls bei 83 % (körperlicher Angriff 61 %, Vergewaltigung 61 %, Bedrohung mit einer Waffe 52 %). 53 % erreichten einen Krankheitswert im Sinne einer posttraumatischen Belastungsstörung. Missbrauch und Abhängigkeit von illegalen Drogen fanden sich bei 74 %. Internationale Vergleichsstudien ergaben ähnliche Befunde.[12]


http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution


Vielleicht sollte man sowas per flyer jedem Freier (reimt sich) als "Zwangslektüre" vor (durch ihn) stattfindende "Sexdienstleistungs"-Inanspruchnahme "zumuten" - damit er sich wenigstens darüber im Klaren ist, was er da grade tatsächlich macht - und dann sehen, ob und warum es ihm (wenn) trotzdem scheißegal ist, eine solche Person (überwiegend: Frauen) für seine Zwecke zu benutzen.


messie hat sich hier übrigens nach meinem "outing" irgendwie gar nicht mehr geäußert ...  8)   ;)




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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #192 am: 02 April 2012, 11:22:20 »

Stell dir vor, du sollst/musst etwas essen:

- obwohl du gerade keinen Hunger hast
- obwohl du auch nicht mal Appetit hast - schon gar nicht darauf (auf das, das man dir vorsetzt)
- dabei sollst du es aber "mit Genuss" verzehren - und so tun, als ob du dir nichts Köstlicheres vorstellen könntest, als wäre es total "lecker" und besonders gut ... ... ...
- und das, obwohl dir also sehr wahrscheinlich schon übel ist (Achtung: im übertragenden Sinne im Bild bleibend gemeint, aber kann so auch tatsächlich vorkommen!)

- und u.U. ekelst du dich zuweilen sogar vor der dir vorgesetzten "Speise"


kenn ich eigentlich sehr gut, da mir sehr viel psychische Gewalt angetan wurde.
Irgendwann gewöhnt man sich daran

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Kallisti

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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #193 am: 02 April 2012, 11:27:00 »

 ::)

Black Russian

... was soll das aussagen?

Stell dir vor, du sollst/musst etwas essen:

- obwohl du gerade keinen Hunger hast
- obwohl du auch nicht mal Appetit hast - schon gar nicht darauf (auf das, das man dir vorsetzt)
- dabei sollst du es aber "mit Genuss" verzehren - und so tun, als ob du dir nichts Köstlicheres vorstellen könntest, als wäre es total "lecker" und besonders gut ... ... ...
- und das, obwohl dir also sehr wahrscheinlich schon übel ist (Achtung: im übertragenden Sinne im Bild bleibend gemeint, aber kann so auch tatsächlich vorkommen!)

- und u.U. ekelst du dich zuweilen sogar vor der dir vorgesetzten "Speise"


kenn ich eigentlich sehr gut, da mir sehr viel psychische Gewalt angetan wurde.
Irgendwann gewöhnt man sich daran




Nur weil du das kennst und dich daran vielleicht (vermeintlich) "gewöhnst" ist das dir oder wem auch immer sicher nicht "zuträglich", wünschenswert, nachahmungswert ... - oder? ?  :-\


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Re: Brauchen wir Prostitution?
« Antwort #194 am: 02 April 2012, 11:33:41 »

Nur weil du das kennst und dich daran vielleicht (vermeintlich) "gewöhnst" ist das dir oder wem auch immer sicher nicht "zuträglich", wünschenswert, nachahmungswert ... - oder? ?  :-\

Es ist einfach so, dass dei Grenze von "erträglichen" oder wurdigen/unwürdigen tatsächlich bei jedem Mensch anders ist, je nachdem wie ein Mensch behandelt/erzogen wurde.
Jeder hat seine Verdrängungs und Bewältigungsmechanismen

Du versuchst allen deine Meinung, dein Empfinden aufzudrängen.
Aber andere Menschen empfinden es eventuell anders.
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