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DNA-Proben
Thomas:
--- Zitat ---Weil wir in einer Welt leben, in der durch die fortschreitende Digitalisierung aller Information die Kontrollmöglichkeiten über den eventuellen Missbrauch der Daten letztlich verschwinden werden. Ein wirklich wirksamer Datenschutz wird in Zukunft immer schwerer zu realisieren sein.
--- Ende Zitat ---
Und daraus folgt jetzt, das wir am besten alles fortschrittliche, was irgendwie mit Personendaten zu tun hat am besten sein lassen, weil es ein theoretische Missbrauchspotential gibt, oder was ?
--- Zitat ---Die Annahme, dass eine DNA-Datenbank - so sie einmal umfassend vorliegt - niemals "Zweitverwertern" zugänglich sein wird, ist an Naivität kaum zu übertreffen.
--- Ende Zitat ---
Naiv finde ich da eher diese (teilweise schon in Paranoia ausartende) Technikfeindlichkeit.LEGAL wird die Datenbank "Zweitverwertern" wohl kaum zugänglich sein, und gegen missbräuchliche Nutzung (z.B. von Versicherungen) kann man Gesetzte erlassen.Außerdem fällt mir außer den Versicherungen im Moment auch keine institution ein, die ein Interesse an DNA-Daten haben sollte, weil : Wozu ?
--- Zitat ---Der Nutzen der DNA-Datenbank wird uns nun am Beispiel Moshammer "schmackhaft" gemacht. Klar - wir können damit Kriminelle überführen. Das können wir aber auch ganz prima mit herkömmlichen Methoden. Im Fall Moshammer sind zig Fingerabdrücke des Täters gefunden worden (in der Wohnung sowie im Wagen). Politisch instrumentalisiert wird aber nun die DNA-Analyse als wirksamstes Mittel zum Fahndungserfolg.
Es ist doch ganz offensichtlich, dass uns hier ein sehr fragwürdiges Instrumentarium schmackhaft gemacht werden soll, um einen Schritt weiter in Richtung "totaler Überwachung" zu kommen.
--- Ende Zitat ---
Also ich höre nicht in zusammenhang mit Mooshammer zum ersten Mal von DNA-Datenbänken und ihrer möglichen Ausweitung, sondern war schon länger dafür.Mag sein, das man in Fall Mooshammer auch mit Fingerabdrücken zum Ziel gekommen wäre - das heißt aber nicht, das das automatisch bei allen anderen Fällen auch so ist.Ich kenne keine polizeilichen Statistiken, aber wie viele Fälle konnten erst mithilfe der DNA-Analyse gelöst werden ? Wollen wir da auch einfach mal drauf verzichten, weil mit Personendaten Schindluder getrieben werden könnte ?
--- Zitat ---Es ist doch ganz offensichtlich, dass uns hier ein sehr fragwürdiges Instrumentarium schmackhaft gemacht werden soll, um einen Schritt weiter in Richtung "totaler Überwachung" zu kommen
--- Ende Zitat ---
Das ist genau der Ansatz den ich anprangere : Zu allen neuen Techniken kommt erst mal ein "Siehste, wieder ne' neue Technik, mit der die Herrschenden ihre Bürger aushorchen wollen".Es wird unterstellt, das das alles sowieso nur gemacht wird, damit der Staat möglichst schnell an eine Stasi-ähnliche Bürgerdatenbank, auch auf biologischer Ebene kommt.Alle Möglichkeiten solcher Technologien hingegen werden souverän unter den Tisch fallen gelassen.Das ist platte, linke Propaganda und (wer hätte es gedacht) auch ziemlicher Humbug
Thomas:
OT:
Appropos Datenbanken : Ich glaube, gerade hat die Datenbank, auf der dieses Forum läuft ein Problem : Mein Eintrag ist der letzte des Treads, trotzdem steht in der Übersicht immer noch Colourize.
Edit : So, jetzt nicht mehr =)
Eisbär:
Ich sehe das ähnlich wie Kenaz.
Wenn irgendwo Mißbrauch einer Technik möglich ist, passiert das über kurz oder lang auch.
Ich bin weiß Goth kein Technikfeind, im Gegenteil. Aber ich denke, man sollte die Gefahr eines Mißbrauchs bzw. die Möglichkeiten dazu weitestgehend einschränken.
Mein Vertrauen in das System der Bundesrepublik und der sozialen und freiheitlichen Grundordnung ist jedenfalls bei weitem nicht mehr so groß wie das von Thomas. Leider.
Genügend Fälle zeigen, daß es eben auch hier von Korruption u.ä. wimmelt. Die Bananenrepublik ist also schon da.
Und meine Gene kommen vorerst in keine Datenbank.
Wer sind nach den Kriminellen die nächsten? Beamte? Soldaten Touristen in Dritt-Weltländer (inklusive USA) Seeleute? Damit man die immer und überall zweifelsfrei identifizieren kann?
Oder um zu gucken, ob die Person genetisch gesund genug ist, um auch verbeamtet zu werden?
Die Schritte sind klein und schneller gemacht, als man denkt.
Thomas:
--- Zitat ---Aber ich denke, man sollte die Gefahr eines Mißbrauchs bzw. die Möglichkeiten dazu weitestgehend einschränken
--- Ende Zitat ---
Natürlich sollte man das, keine Frage.Aber diese Einschränkung kann doch nicht (immer) bedeuten, das man das ganze einfach komplett sein läßt.
--- Zitat ---Und meine Gene kommen vorerst in keine Datenbank.
--- Ende Zitat ---
Gibt allgemein eine ganz einfache Vorgehensweise, damit das auch so bleibt : bleib sauber.Solange man nicht bei schwerwiegenden Verbrechen erwischt wird, kann man seine Gene auch ungespeichert für sich behalten.
Als hier schon genanntes Gegenbeispiel : Bei der Suche nach Mördern&Vergewaltigern wird gelegtlich auch mal ein ganzer Personenkreis bzw. ein ganzes Dorf zur DNA-Proben-Abgabe gebeten.Wollen wir das jetzt auch nicht mehr machen, weil ja theoretisch irgendein zwielichtiger Beamte insgeheim diese Daten speichern und missbrauchen könnte ?
--- Zitat ---Soldaten Touristen in Dritt-Weltländer (inklusive USA) Seeleute? Damit man die immer und überall zweifelsfrei identifizieren kann?
--- Ende Zitat ---
Auch hier wieder die Frage : Wozu ? Ist es den Aufwand der DNA-Daten-Sammlung wert, nur um zu wissen "Hey, guck ma', der Soldat, der war doch vor drei Jahren schon mal als Tourist hier" ?
--- Zitat ---Oder um zu gucken, ob die Person genetisch gesund genug ist, um auch verbeamtet zu werden?
--- Ende Zitat ---
Da gibt es dann zwei Möglichkeiten : Entweder so ein Test wurde illegal durchgeführt, was gerade im öffentlichen Dienst mehr als unwahrscheinlich sein dürfte oder ist völlig legal geschehen, aber dann dürfte es mittlerweile ein anderes politisches System in der BRD geben und dann sieht sowieso alles ganz anders aus.
olli:
mal ne ganz blöde frage: wie wäre es, wenn die daten in einer gen-datenbank per gesetz geschützt wären? wenn sie nur zu abgleichszwecken bei kriminalistischen ermittlungen benutzt werden dürften? würde das nicht vor den o.g. konkreten auswirkungen eines missbrauchs schützen? jetzt mal rein praktisch gedacht... auf welche weise sollten genetische daten dann noch missbraucht werden können?
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