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DNA-Proben
messie:
Da muss ich wohl zugeben, dass ich zu ungenau formuliert hatte ... :oops:
eisbär hat´s besser gemacht:
--- Zitat ---Ich denke daher, daß es angebracht ist, die DNA-Probe von Verdächtigen bei Gewaltverbechen zu nehmen. Sollte es zu einer Verurteilung im Rahmen des Prozesses kommen, darf die Probe gespeichert werden, werden die betroffenen Personen freigesprochen, muß die Probe gelöscht werden.
--- Ende Zitat ---
Darum geht es mir: Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, sollte man ihn nicht nur per Fingerabdruck, sondern auch per DNA-Probe abgespeichert haben. Ich kenne nun nicht die gängige Praxis ob das mittlerweile in Deutschland ohnehin gemacht wird, aber mehr tut wirklich nicht not.
Thomas:
--- Zitat ---es gibt doch auch aktionen, bei denen z.B. in einem ganzen dorf alle männer eine dna-probe abgeben müssen, weil man einen vergewaltiger sucht. sollte man diese daten speichern, hätte man hunderte dna-proben von menschen, die noch nie kriminell tätig waren und könnte ev. schön missbrauch damit treiben....
--- Ende Zitat ---
Das ist ja etwas anderes, in diesem Fall bin ich auch dafür, die Proben&Daten nach Aufklärung der Tat zu vernichten, denn dauerhaft gespeichert werden sollten diese Daten ja NUR von Straftätern.
Kenaz:
--- Zitat von: "Thomas" ---
--- Zitat ---Der Unterschied zum Fingerabdruck: Aus dem Fingerabdruck kannst Du u.a. keine erblichen Krankheiten etc ablesen.
--- Ende Zitat ---
Richtig, aber das ist ja auch nicht das Ziel einer DNA-Datenbank und dafür wird sie wohl auch nicht genutzt werden.
--- Ende Zitat ---
- Tja. Eben: "[D]afür wird sie wohl nicht genutzt werden." - Genau an der Stelle, die Du mit dem unscheinbaren Wörtchen "wohl" markierst, liegt der Hund begraben: man weiß es eben nicht genau, und mein Vertrauen in die zuständigen Stellen hält sich offen gestanden in geordneten Grenzen, denn die Erfahrung lehrt uns nun mal: Womit Schindluder getrieben werden kann, damit wird früher oder später auch Schindluder getrieben.
Thomas:
--- Zitat ---Genau an der Stelle, die Du mit dem unscheinbaren Wörtchen "wohl" markierst, liegt der Hund begraben: man weiß es eben nicht genau, und mein Vertrauen in die zuständigen Stellen hält sich offen gestanden in geordneten Grenzen, denn die Erfahrung lehrt uns nun mal: Womit Schindluder getrieben werden kann, damit wird früher oder später auch Schindluder getrieben.
--- Ende Zitat ---
Da wir hier in der BRD und nicht in irgendeiner hinterwäldlerischen Bananenrepublik leben, halten sich meine Befürchtungen dahingehend in Grenzen.
Übrigens gefällt mir diese "Übervorsicht" aus Datenschützerreihen und anderen interessengruppen prinzipiell schon nicht : Ständig soll irgendetwas lieber NICHT gemacht werden weil vieleicht, eventuell, unter umständen, mit sehr geringer Warscheinlichkeit, theoretisch irgendein Mist damit gemacht werden KÖNNTE.
Egal ob DNA-Datenbanken, Rasterfahndung, Kameraüberwachung,etc.Und diese (in meinen Augen verschwindend geringe) Missbrauchsmöglichkeit soll Grund genug dafür sein, um auf all die (meiner Meinung nach deutlich überwiegenden) Vorteile einer Technologie zu verzichten ? Das kann es doch nicht sein.Warum wird bei allen neuen Möglichkeiten von einigen Leuten immer als erster und allein entscheidender Maßstab dahingehend geguckt, was man damit alles FALSCH machen KÖNNTE ?
colourize:
Weil wir in einer Welt leben, in der durch die fortschreitende Digitalisierung aller Information die Kontrollmöglichkeiten über den eventuellen Missbrauch der Daten letztlich verschwinden werden. Ein wirklich wirksamer Datenschutz wird in Zukunft immer schwerer zu realisieren sein.
Eine DNA-Datenbank liegt digital vor - ergo (sic!) sind prinzipiell beliebig viele Kopien erstellbar. Das Interesse ganz verschiedener Gruppen an der "Zweitverwertung" dieser Daten ist immens hoch.
Die Frage ist also: Wie viel blindes Vertrauen haben wir in unser System, in die Unbestechlichkeit der in dem System arbeitenden Menschen, sowie in den technologischen Vorsprung des BSI vor fremdfinanzierten Hackern weltweit...
Die Annahme, dass eine DNA-Datenbank - so sie einmal umfassend vorliegt - niemals "Zweitverwertern" zugänglich sein wird, ist an Naivität kaum zu übertreffen. Das hat nichts mit "Bananenrepublik" zu tun, sondern mit einem gesunden Misstrauen in die Fähigkeiten der Datenschutzbehörden und dem Wissen um ihre Fehlbarkeit.
Der Nutzen der DNA-Datenbank wird uns nun am Beispiel Moshammer "schmackhaft" gemacht. Klar - wir können damit Kriminelle überführen. Das können wir aber auch ganz prima mit herkömmlichen Methoden. Im Fall Moshammer sind zig Fingerabdrücke des Täters gefunden worden (in der Wohnung sowie im Wagen). Politisch instrumentalisiert wird aber nun die DNA-Analyse als wirksamstes Mittel zum Fahndungserfolg.
Es ist doch ganz offensichtlich, dass uns hier ein sehr fragwürdiges Instrumentarium schmackhaft gemacht werden soll, um einen Schritt weiter in Richtung "totaler Überwachung" zu kommen.
(Zum Thema Überwachungskameras sag ich jetzt mal nichts, das würde den Rahmen sprengen. Die Sachlage ist da aber ganz ähnlich.)
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