Es ist nicht auf meinen Mist (alleine) gewachsen: die berechtigte, begründete Kritik an sowohl AD(H)S-"Diagnosen" und -Behandlung als auch an unzähligen, zunehmenden vermeintlich vorhandenen "Störungen" (sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen). Das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen.
Es gibt tatsächlich Menschen die behaupten, es gäbe das Aids-Virus überhaupt nicht, es wäre ja schließlich noch nie in einem Körper nachgewiesen worden, ergo gibt es AIDS überhaupt nicht, die Menschen würden an den Medikamenten gegen Aids sterben. Diese vertreten ihre Meinung ähnlich leidenschaftlich.
Immer mehr Kinder und Jugendliche werden in eine Therapie geschickt, sei es wegen einer Lernschwäche, Schlafstörung oder der sogenannten Aufmerksamkeitsstörung. Laut Kinderarzt Ulrich Fegeler sind viele auffällige Kinder aber einfach nur "anders" als die Norm. Das scheint für viele Lehrer, Erzieher und Eltern schwer erträglich zu sein. Schnell reduzieren sie Kinder auf ihre Symptome, die sie weg behandelt haben wollen. Im Interesse des Kindes natürlich, schließlich soll es in dieser Welt funktionieren....
Was ich aber tatsächlich behaupte, ist, dass AD(H)S eine erfundene Geschichte ist.
Ich bin nicht dahingehend ausgebildet und erfahren.
Meine Magersucht liegt mittlerweile 23 Jahre zurück! Und genau das schrieb ich im Forum auch (dass ich mit 14/15 magersüchtig war).
Wie gesagt: was Ritalin betrifft, da kann sich keiner der Befürworter auf irgendwelche Studien stützen. Bei HIV sieht das doch geringfügig anders aus. -- Was ein Vergleich!
ich behaupte nicht und will nicht behaupten, dass es gar keine "psychischen Erkrankungen" bzw. "geistige" gibt. Aber welche und wieviele das sind, woran man sie wodurch erkennen kann und wie man sie am besten (! - aus Patientensicht) behandelt, vermag ich nicht zu sagen. Natürlich nicht. Ich bin nicht dahingehend ausgebildet und erfahren. Was ich aber tatsächlich behaupte, ist, dass AD(H)S eine erfundene Geschichte ist. Und damit stehe ich nicht alleine da.
Eine Studie im Auftrag der Landeselternvertretung des Saarlandes kommt zu dem gleichen Ergebnis. Beim Vergleich von G8 mit G9 fiel auf, dass sich die Turbo-Abiturienten stärker überlastet fühlten. So gaben diese an, einen größeren Teil ihrer Freizeit zum Lernen und für Hausaufgaben aufzuwenden. Zudem nahmen mehr G8-Schüler Nachhilfe. Schließlich verweist die Studie auch auf die Gesundheit: Die G8-Schüler litten deutlich häufiger an Kopfschmerzen oder Übelkeit als die Abiturienten, die neun Jahre lang das Gymnasium besuchten.
Gibt es "ADHS" überhaupt?Eines ist natürlich unstrittig: Es gibt übermäßig aktive, unruhige, impulsive und unkonzentrierte Kinder. Die grundlegende Frage ist allerdings, ob diese Kinder an einer Krankheit "ADHS" leiden oder ob ihre Auffälligkeiten nicht doch sehr unspezifisch sind, d.h. viele unterschiedliche Ursachen haben können. Es stellt sich die Frage nach der wissenschaftlich belegbaren Existenz einer von anderen Störungen abgrenzbaren und spezifischen Krankheit namens "ADHS".Um es kurz zu machen: Der gegenwärtige Forschungsstand stützt nicht die Behauptung, bei "ADHS"-Kindern handele es sich um eine homogene Gruppe mit einer gemeinsamen und spezifischen neurobiologischen Störung. Es gibt keine spezifischen kognitiven, metabolischen oder neurologischen Marker für "ADHS", weshalb es auch keinen medizinischen Test für die Diagnose gibt. Es gibt auch keinerlei spezifische psychologische "ADHS"-Testverfahren. Die Diagnose besteht stattdessen in einer schlichten und stark kulturell-subjektiven Verhaltenseinschätzung. Es gibt sogar seit 30 Jahren offenkundige Schwierigkeiten, die Störung überhaupt eindeutig zu definieren.Ist "ADHS" eine Hirnfunktionsstörung?Es gibt keinen eindeutigen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass "ADHS" eine krankhafte Hirnfunktionsstörung ist. Man hat zwar bei Kindern mit der Diagnose "ADHS" vielerlei Veränderungen im Gehirn gefunden. Aber die Forscher bewegten sich bislang vergleichsweise so, als wenn sie die Gehirne von Verliebten untersuchten, alle möglichen erstaunlichen Veränderungen feststellten und dann als Ursache dieser Veränderungen eine Krankheit namens "Liebeswahn" festmachen würden.Bei keiner der bisher bei ADHS-Diagnostizierten gefundenen Veränderungen ist wissenschaftlich belegt, dass sie "ADHS" verursachen oder dass sie wirklich spezifisch für "ADHS" sind und nicht auch bei vielen anderen Störungen oder Verhaltensprägungen oder ganz normalen Charaktereigenschaften vorkommen. All diese unspezifischen Hirnveränderungen können nämlich auch lediglich Abbildungen bzw. Niederschläge von lebensgeschichtlichen Erfahrungen bzw. psychosozialen Umwelteinflüssen sein. Sie müssen keineswegs "angeboren", sondern sie können genauso gut durch Lebenserfahrungen erworben sein.Das menschliche Gehirn ist viel plastischer und in seiner Entwicklung von Erfahrung viel abhängiger, als die ADHS-Forschung bisher zur Kenntnis nimmt. Hirnbesonderheiten können körperlich-genetisch bedingt sein, sie können aber auch genauso erfahrungsabhängig sein oder aus einer Mischung beider Komponenten bestehen. Die ADHS-Forschung berücksichtigt bisher nur die eine Seite der Medaille, nämlich die biologisch-genetische. Man kann diese Forschungsrichtung deshalb zu Recht als "biologistisch" bezeichnen. Die starke Beeinflussung der Hirnentwicklung durch Lernerfahrung und Umwelteinflüsse gerade bei Kindern wird völlig ausgeblendet.Hirnbesonderheiten müssen außerdem keineswegs immer irgendwelchen Krankheitswert haben. Wenn man zum Beispiel die Hirne von langjährigen Londoner Taxifahrern nach ihrem Tode untersucht, findet man veränderte Hirnstrukturen. Waren diese Fahrer also krank? Nein, denn die Hirnveränderungen haben sich bei ihnen im Laufe vieler Jahre Fahrpraxis als Anpassung an die chaotische Londoner City herausgebildet.Die konventionelle ADHS-Forschung leitet aus dem gleichzeitigen Auftreten von Hirnbesonderheiten und Verhalten eine unerlaubte einseitig-ursächliche Beziehung ab, derzufolge die angeblich krankhafte Hirnbesonderheit das angeblich krankhafte Verhalten bedinge. Es kann aber auch umgekehrt sein. Oder es kann beides durch etwas Drittes, bisher vollkommen Unbekanntes bestimmt sein. Oder es kann sich weder um krankhafte Hirnbesonderheiten noch um krankhaftes Verhalten handeln. Dass "ADHS" eine Hirnfunktionsstörung sein soll, umschreibt also nur eine bisher unbewiesene und derzeit beliebte Forschungshypothese, keineswegs eine wissenschaftliche Tatsache.Ist "ADHS" genetisch bedingt?Die Mehrzahl aller bisher durchgeführten Genstudien zu ADHS blieb ergebnislos. Die Forschung hat zwar bei 4 Genen gewisse genetische Beteiligungen am "ADHS"-Verhalten gefunden. Aber diese Beteiligungen sind einerseits schwach, andererseits unspezifisch. Der Zusammenhang dieser Gene mit dem Verhalten ist unklar. Auf keinen Fall gibt es so etwas wie ein spezifisches "ADHS-Gen".Im Übrigen sind diese Forschungsergebnisse nicht aufregend, denn an allem menschlichen Verhalten sind unsere Gene irgendwie beteiligt, also auch an normalem Verhalten. Die wie auch immer funktionierende Beteiligung eines oder mehrerer Gene an einem bestimmten Verhalten beweist deshalb nicht dessen Krankhaftigkeit. Dabei weiss man noch fast nichts darüber, wie Gene an komplizierten und durch Lernerfahrungen stark mitgeprägten menschlichen Verhaltenskomplexen überhaupt beteiligt sind. Bei anerkannten psychiatrischen Störungen wie der Schizophrenie hat man nach vielen Jahrzehnten genetischer Forschung keine klaren Erkenntnisse gewonnen. Man kann deshalb die genetische Forschung bei einem so unscharfen Störungsbild wie "ADHS" bereits jetzt als Sackgasse bezeichnen. Die Behauptung, "ADHS" sei klar genetisch bedingt, ist also unzulässig. Auch sie stellt nur eine Forschungshypothese und keine Tatsache dar.Ist "ADHS" erziehungsunabhängig?Das behaupten heute auch eingefleischte "ADHS"-Anhänger nicht mehr. Sie räumen Erziehungseinflüssen mittlerweile immerhin einen modulierenden Einfluss in dem Sinne ein, dass diese Einflüsse im günstigsten Fall das Krankheitsbild mildern, aber angeblich nicht beseitigen können. Angeblich aber könnten solche Einflüsse keinesfalls "ADHS" verursachen. Auch für diese Tatsachenbehauptungen fehlen die wissenschaftlichen Belege. Die "ADHS"-Forschung hat sich mit diesen Fragen bisher so wenig beschäftigt, dass solche Aussagen völlig verantwortungslos erscheinen, weil sie die vielfältigen psychotherapeutisch-psychoedukativen Hilfsmöglichkeiten für Familien und Kinder blockieren und stattdessen allzu rasch auf die isolierte medikamentöse Behandlung einer angeblich organischen Störung abzielen.Aus der klinischen Verhaltensforschung bei Kindern weiss man allgemein schon lange, dass Erziehungs- und Umwelteinflüsse einen sehr starken, wenn nicht gar ausschlaggebenden Einfluss auf Verhaltensstörungen haben. Die Vermutung, dass es bei "ADHS" ebenso ist, liegt deshalb nahe, zumal viele Kliniker und Eltern bereits diesbezügliche Erfahrungen berichten können.Ist "ADHS" vererbbar?Angesichts der Unklarheit genetischer Ursachen stützt sich die Behauptung einer Vererbbarkeit meistens auf Familien- und Zwillingsstudien. Aus familiären Verhaltenshäufungen kann man aber kaum eindeutige Schlüsse auf Vererbung versus Umwelteinfluss ziehen, weil sich in einer Familie genetisch-vererbte Faktoren und psychosoziale Umwelteinflüsse untrennbar vermengen.Auch was Zwillingsstudien betrifft, sind die Aussagen keineswegs unumstritten, denn auch eineiige, gemeinsam aufwachsende Zwillinge teilen dieselbe psychosoziale Umwelt bei durchaus unterscheidbaren psychologischen Erfahrungen (auch Zwillinge haben voneinander unterscheidbare Geschwisterrollen), so dass auch hier die Aussagen über Vererbung versus Umwelt schwierig sind. Auch getrennt aufwachsende eineiige Zwillinge wachsen oft in sehr ähnlichen psychosozialen Kontexten auf, so dass Verhaltensgemeinsamkeiten auch bei ihnen auf die gemeinsamen Umwelteinflüsse zurückgehen können.Im Übrigen sagt auch die Häufung eines bestimmten Verhaltens bei Zwillingen noch nichts über dessen Krankhaftigkeit aus. Wenn beide Kinder z.B. rote Haare haben, sagt das wohl etwas über Vererbung, aber nichts über eine Störung. Auch die Tatsachenbehauptung einer Vererbung von "ADHS" ist also nicht eindeutig belegt und aus denselben Gründen verantwortungslos wie die Behauptung ihrer Erziehungsunabhängigkeit.Ist "ADHS" unheilbar?Da es, wie erwähnt, keinerlei medizinisch-organischen Marker für "ADHS" gibt, ist diese Behauptung medizinisch-organisch auch gar nicht belegbar. Wenn man "ADHS" aber als Verhaltensstörung betrachtet, ist sie durchaus heilbar, denn immer dann, wenn das gestörte Verhalten verschwunden ist und keine Verschiebungen des gestörten Verhaltens stattgefunden haben, läge "Heilung" vor. Und dass dies möglich ist, belegen inzwischen vielfältige therapeutische Erfahrungen von Klinikern und Eltern. Die traditionelle "ADHS"-Forschung hat sich mit dieser Frage bisher so wenig befasst, dass die Behauptung einer Unheilbarkeit nicht belegbar ist.Dass allerdings Psychopharmaka "ADHS" nicht heilen, sondern Wahrnehmung und Verhalten lediglich kurzfristig künstlich verändern bzw. dämpfen, versteht sich von selbst. Bei Absetzen des Medikaments stellt sich das "gestörte" Verhalten unverändert wieder ein. Die früher vorherrschende ausschließlich medikamentöse Behandlung, die heute bereits als ärztlicher Kunstfehler gelten muss, hat wohl aus dieser Beobachtung den Mythos einer Unheilbarkeit abgeleitet. Heute kann man aber davon ausgehen, dass "ADHS" psychotherapeutisch-psychoedukativ im selben hohen Maße heilbar ist wie alle anderen kindlichen Verhaltensstörungen auch.
Ähem. Du hast nun zwar viel geschrieben, aber Black Russians Frage nicht beantwortet. Oder waren Deine Kinder im Fernsehen?Und Du möchtest doch immer, dass Fragen direkt und deutlich und unverklausuliert beantwortet werden.*.*
Ach so - weil du mich direkt fragtest:Ich kann nur hoffen, dass - sollte ich in eine solche von dir geschilderte Situation kommen (mit meiner Tochter, mein Sohn is ja schon "durch" - is ja 18, wird dieses Jahr 19 - ganz ohne AD(H)S -> unglaublich ... und das, wo er doch von (so Einer wie) mir erzogen wurde ...!! ), ich dann so MUTIG und selbstsicher (!) bin wie die Eltern in den beiden Sendungen (bzw. in der einen vor allem) und mich nicht drücken lasse dahingehend, mein Kind mit Ritalin zu schädigen!Aber ja, es gab schon ein Mal bei ihr eine Empfehlung für Ergotherapie - ich habe es nicht mit ihr gemacht - und siehe da: alles, das als "förderbedürftig" galt, hat sich bei ihr nun ganz von selbst "noch in time" entwickelt - ganz ohne (Ergo-)Therapie!!!Sie konnte halt mit 4 noch nicht so gut auf einem Bein hüpfen (wie sie aber wohl hätte sollen), auch noch nicht so gut klettern und auch noch nicht Fahrradfahren. Aber mit 5 konnte sie all das. Ja, sie braucht einfach nur IHRE ZEIT!
Könnte auch einfach daran liegen, dass ich deine Texte gewöhnlich maximal überfliege, wenn ich sie nicht vollständig ignoriere. Den Vorwurf des selektiven Lesens kann ich somit nur bestätigen. It´s not an error, it´s a feature
Zitat von: Kallisti am 08 Februar 2012, 20:09:14Was ich aber tatsächlich behaupte, ist, dass AD(H)S eine erfundene Geschichte ist.Behaupte das mal.Ich vermute, daß die Ursache Deiner Behauptung darin liegt: Zitat von: Kallisti am 08 Februar 2012, 20:09:14Ich bin nicht dahingehend ausgebildet und erfahren.