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ACTA, Urheberschutzrechte im Internet

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CubistVowel:

--- Zitat von: colourize am 31 Januar 2012, 11:31:17 ---
--- Zitat von: CubistVowel am 31 Januar 2012, 09:12:50 ---
--- Zitat von: danny am 30 Januar 2012, 20:56:29 ---cdu-bundestagsabgeordneter ansgar heveling heute im handelsblatt gastkommentar

--- Ende Zitat ---

Peinlich und entlarvend... Wie viele unserer "Volksvertreter" wohl so oder so ähnlich denken?
--- Ende Zitat ---
Nun ja... er ist von der CDU. Ich würde mal vermuten, dass nicht wenige Menschen in unserem Lande so oder so ähnlich denken - und konsequenter Weise auch Volksvertreter ins Parlament wählen, die so oder so ähnlich denken wie sie selbst. Meiner Meinung nach also kein Grund für Anführungszeichen. ;)

--- Ende Zitat ---

So gesehen...^^ Natürlich sind die Leute auch schon ganz schön weich geklopft durch die ständigen Parolen von den bösen Amokläfern/Attentätern aus dem Netz, den in Kinderpornos gefickten und gequälten Kindern, die man ja mit einer Internetzensur so prima schützen könnte, den Phishern und Fallenstellern, Volksverräter-Vergewaltiger-Staatsfeinden von Wikileaks, Döner-Mördern und natürlich den fiesen Raubkopierern... Da werden Ängste geschürt, statt Aufklärung zu betreiben, und jedesmal wird natürlich ganz uneigennützig nach mehr Überwachung gerufen. Offener Zugang zu echten Informationen untergräbt natürlich auch die Gleichschaltung der Medien, die viel zu oft alles unkritisch nachplappern, was aus diversen Ämtern an tollen Zahlen und Statistiken herausgegeben wird.

(Ich will damit übrigens nicht behaupten, dass es im Netz nicht viel Mist und Kriminalität gibt, aber ich will gefälligst selbst entscheiden, wann ich was auf welcher Seite ansehe, lese, höre... und Aufpasser will und brauche ich schon gar nicht.)

Und, hey, der brave Normalbürger hat ja auch "nichts zu verbergen", oder? Wer sich Sorgen über Überwachung und Zensur macht, muss doch bestimmt zu den o. g.  Bösewichtern gehören. Was interessieren mich die Aushöhlung der Verfassung, der Grundrechte, die zunehmende Ungerechtigkeit, Korruption und die Unterwanderung der Demokratie durch neoliberale Doktrinen? Solange ich vor meinem Glotzklotz sitzen und Fußball gucken kann, öffentlich Arbeitslose und Hartzer diffamieren und mit dem Auto noch schön auf der Autobahn rasen darf, ist doch alles nur Panikmache von hysterischen Neidern, Wut- und Gutmenschen... ::)



Black Ronin:
Mich würde mal interessieren, wer ACTA überhaubt angestossen und auf den Weg gebracht hat. Lobbyisten, Konzerne, Regierungen etc.
Das klingt alles so anonym.
Wer steckt denn genau dahinter? Und ich nehme mal an, das auch Personen/ Konzerne dahinterstecken, auf die man gar nicht gleich kommt.

colourize:

--- Zitat von: CubistVowel am 31 Januar 2012, 16:23:09 ---Solange ich vor meinem Glotzklotz sitzen und Fußball gucken kann, öffentlich Arbeitslose und Hartzer diffamieren und mit dem Auto noch schön auf der Autobahn rasen darf, ist doch alles nur Panikmache von hysterischen Neidern, Wut- und Gutmenschen... ::)

--- Ende Zitat ---
Gemäß dieser recht gelungenen Darstellung könnte es auch ein Problem für die Mächtigen sein, dass der Anteil an Leuten die vor der Glotze sitzen rückläufig ist. ;) Ich vermute auch, dass ACTA darauf gerichtet ist das Internet mehr nach dem Vorbild der "alten" Massenmedien zu gestalten, wo wenige Menschen den Content erstellen, den die Masse konsumieren soll. Der derzeitige Wildwuchs, der sich darin ausdrückt dass die User den Content selbst erstellen, ist hingegen aufgrund seines anarchischen Charakters für die bestehende Ordnung dann gefährlich, wenn das Ausmaß an sozialer Ungleichheit zu groß wird. Siehe "Arabischer Frühling".

Und auch bei uns in Europa steigt die soziale Ungleichheit und damit das revolutionäre Potential. Braucht man bloß mal nach Griechenland oder Spanien zu schauen. Oder in die Vorstädte von London oder Paris.



--- Zitat von: Black Ronin am 31 Januar 2012, 16:47:44 ---Mich würde mal interessieren, wer ACTA überhaubt angestossen und auf den Weg gebracht hat. Lobbyisten, Konzerne, Regierungen etc.
Das klingt alles so anonym.
Wer steckt denn genau dahinter? Und ich nehme mal an, das auch Personen/ Konzerne dahinterstecken, auf die man gar nicht gleich kommt.

--- Ende Zitat ---
Es handelt sich im Wesentlichen um gute Lobbyarbeit von Verwertungsgesellschaften (in Deutschland allen voran die GEMA, in den USA insb. RIAA und BMI). Hinzu kommen die bekannten Global Player der Film- und insb. Musikindustrie wie z.B. Sony/BMG, Warner Music Group, Universal Music, EMI etc.

Black Ronin:
Das ist doch schon mal eine Info. Obwohl ich glaube, das es da noch ganz andere Förderer gibt, die im verborgenen agieren. Nein, nicht die Freimaurer oder die Kreationisten.
Aber es wird sicher viele geben, denen es nicht Recht ist, das Informationen jeder Art im Netz verfügbar sind, wenn es um Macht, vertuschen von skandalen und Straftaten und vor allem um ( Ihr) Geld geht.
Wäre die Einhaltung der Urheberrechte oder wenigstens die Eindämmung dessen Missbrauchs das alleinige Ziel, fänd ich es Ok.
Aber es geht ja nicht nur um die notleidende Musikindustrie.

colourize:

--- Zitat von: Black Ronin am 31 Januar 2012, 17:30:29 ---Das ist doch schon mal eine Info. Obwohl ich glaube, das es da noch ganz andere Förderer gibt, die im verborgenen agieren. Nein, nicht die Freimaurer oder die Kreationisten.
Aber es wird sicher viele geben, denen es nicht Recht ist, das Informationen jeder Art im Netz verfügbar sind, wenn es um Macht, vertuschen von skandalen und Straftaten und vor allem um ( Ihr) Geld geht.
--- Ende Zitat ---
Mag sein, aber das ist spekulativ. Der ganze Entstehungsprozess von ACTA ist bislang ja eher wenig in den Medien reflektiert worden, was wenigstens eine Einflussnahme der ACTA-Lobbyisten auf die Massenmedien nahelegt - wenn nicht sogar eine Interessenkongruenz zwischen Massenmedien und ACTA-Lobby.

Letztlich finde ich diese Frage aber auch von nachrangiger Bedeutung. Entscheidender ist doch, wem ein solches Abkommen nutzen würde (Antwort: Wenigen) und wem es schaden würde (Antwort: Vielen).


--- Zitat von: Black Ronin am 31 Januar 2012, 17:30:29 ---Wäre die Einhaltung der Urheberrechte oder wenigstens die Eindämmung dessen Missbrauchs das alleinige Ziel, fänd ich es Ok.
Aber es geht ja nicht nur um die notleidende Musikindustrie.

--- Ende Zitat ---
Das Urheberrecht steht weniger zur Debatte, sondern eher das Verwertungs- sowie das Leistungsschutzrecht. Die bestehende Gesetzgebung ist m.E. aber alles andere als ein Dogma. Die bestehenden Regelungen sind dem "Digitalen Zeitalter" einfach nicht mehr gewachsen und sollten dringend reformiert werden - und zwar meiner Überzeugung nach nicht in die Richtung, dass die Verwertungsgesellschaften die Oberhand über die Informationsdistribution wiedererlangen, sondern in die Richtung dass wir mehr vor dem Zugriff derer geschützt sind, die aus der Monopolisierung von Information Kapital schlagen wollen.

Nun ist ACTA aber nicht nur darauf gerichtet, die bestehenden Verwertungs- und Leistungsschutzrechte zu internationalisieren, sondern vor allem erheblich auszuweiten. Dies würde zu einem noch weiteren Auseinanderklaffen zwischen den Rechtsnormen und dem, was die meisten Menschen als legitimes Handeln begreifen, führen.

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