Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?  (Gelesen 32889 mal)

Kallisti

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #60 am: 01 Februar 2012, 23:20:36 »

Jaja, meinte ich doch auch: praktische lebenswichtige Gründe: "Streicheleinheiten" ...  8)  :D 

nee ernsthaft. Aber ob ein Autist das so geschnallt hat (dass er das vlt. doch braucht - die Hilfe etc. Anderer, auch wenn er es gar nicht will/wollte oder nicht zu brauchen glaubte - oder darüber überhaupt sowieso gar nich nachdachte)?

Und die, die zum Genpool beigetragen haben, wurden halt einfach von den Anderen durchgebracht.

Aber das is mir sowieso ne zu wilde Spekulation (das mit dem autistischen Genpool  ;D ).
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nightnurse

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #61 am: 01 Februar 2012, 23:23:53 »

Aber das is mir sowieso ne zu wilde Spekulation (das mit dem autistischen Genpool  ;D ).

So kann man das kurz und knackig zusammenfassen.  :)

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Multivac

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #62 am: 02 Februar 2012, 11:00:08 »

Ach, was so´n Autist ist, der kommt womöglich ein Leben lang ohne menschliche Gesellschaft aus.
Heute.
Aber in der Steinzeit™ waren die Lebensbedingungen doch ziemlich hart und wenn man niemanden hatte, der einem half, mit einem teilte und einen im Winter warm hielt, dann war man vielleicht ziemlich bald tot und dann trug man eben nichts zum Überleben der Spezies Mensch bei.
Mensch braucht(e) Gesellschaft nicht nur für die Psyche, sondern auch aus ganz handfesten und praktischen, lebenswichtigen Gründen.
Ich hab mal ein paar Wochen mit Autisten gearbeitet - Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie waren intellektmäßig normal, selbstreflektierend, kritisch und ihre Umwelt mitbestimmend und -gestaltend. Denen würde ich sehr wohl zutrauen, sich um ihr Überleben sorgen zu können - wenn auch in einer unserer Gesellschaft nicht angepaßten Norm.
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schwarze Katze

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #63 am: 02 Februar 2012, 11:55:32 »

- Haben wir dieselbe "erste Seite" gelesen? Ich zitier' mal eben kreuz & quer durch's Gemüsebeet:

Gemüsebeete! \o/
Und wir haben ganz offensichtlich die selbe Seite gelesen, lediglich nicht auf die gleichen Aussagen geachtet. :D
Hier mal mein Fokus:

"Auch ich war auf einer geschlossenen Station, wohin man mich mit Polizei"begleitung" brachte.
Ich war vorher dissoziiert auf eine Intensiv verlegt worden, kann mich aber an nichts erinnern.
Sehr unwürdige Behandlung, Fenster verschlossen, zunächst kein Ausgang."


Kunststück. Wenn man mittels Polizeieskorte in die Geschlossene gebracht wird, ist davon auszugehen, daß man nicht nach einer Viertelstunde auf dem Gelände rum schlendern darf. "One does not simply walk out of Mordor"


Und vor allem: entwischt ein Psychose - Patient und bringt sich um,  schlück eine schwerst borderlinekranke Patientien Rasierklingen und geriet damit ins Lebensgefahr oder sezt ein Junkie sich eine OD mit mitgebrachten Stoff (da es nicht gefilzt wurde), erwartet KH eine fette Klage.

Habe selbst in einem Krankenhaus in Verwaltung gearbeitet und kann mich an zwei solchen Klagen erinnern.

Geschlossene ist ein Sammelbecken für alle schwere Fälle querbett, die Ausnahme ist noch Ochsenzoll, dort gibt gibt es mindestens für Junkies eine eigene Akut-Station.
Deswegen ist es auch sehr ratsam, in Falle wenn die Probleme nicht so lebensbedrohlich akut sind, sich auf die Warteliste für eine "normale" offene Station zu setzen.
Solche Stationen unterscheiden sich sehr gravierend von geschlossene Klapse, aber auch die Warteliste auf eine solche Station kann lang sein
Um auf die Krisestation Ochsenzoll aufgenommen zu werden, wartet man 2 Monate, Bad Bramstedt Warteliste beträgt halbes bis einem Jahr
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nightnurse

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #64 am: 02 Februar 2012, 12:48:41 »

Ich hab mal ein paar Wochen mit Autisten gearbeitet - Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie waren intellektmäßig normal, selbstreflektierend, kritisch und ihre Umwelt mitbestimmend und -gestaltend. Denen würde ich sehr wohl zutrauen, sich um ihr Überleben sorgen zu können - wenn auch in einer unserer Gesellschaft nicht angepaßten Norm.

Und ich arbeite schon seit Jahren mit ganz anderen Autisten. Es heisst ja nicht umsonst "Autismus-Spektrum-Diagnose", da sind pauschale Aussagen über "die" Autisten ziemlich...schwierig.

Und denen mit genug Intellekt traue ich heutzutage absolut ein selbstgestaltetes Überleben zu.

Aber es ging ja grade um die Steinzeit (bzw generell Frühzeit der Spezies Homo) und darum, wie weit ein (erstmal: irgendein) Mensch da außerhalb der "gesellschaftlichen Norm" hätte überleben können und ob das dann wirklich dem Erhalt der Spezies so dienlich gewesen sein könnte und ob das wiederum der Grund dafür sein könnte, dass es noch heute Autisten gibt (was ich weiter oben zum Thema Vererbung gefragt hatte, kannst Du hier sicher am ehesten beantworten).

Zwar interessant, aber auch hochspekulativ.
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Multivac

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #65 am: 02 Februar 2012, 12:59:07 »

nun, ich denke mal, um pflanzen, beeren zu sammeln und hühner zu jagen braucht man nicht soviel intellekt, sondern einen für diese aufgabe funktionierenden instinkt/reflex, und als grundlage dessen ein paar entsprechende gene bzw. verdrahtungen im gehirn ('kollektives gedächtnis'). wurde sowas jemals untersucht ? der überlebenstrieb ist doch ein sehr sehr starker...
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nightnurse

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #66 am: 02 Februar 2012, 13:10:17 »

Ja, wohl wahr, aber es geht mir (inzwischen) gar nicht vorrangig um die Frage des Intellekts.
Wie schon gesagt: Was, wenn man sich verletzt, wenn man krank wird, wenn der Winter kommt? In solchen Situationen könnten die in Gruppen lebenden Menschen Überlebensvorteile gegenüber Einzelgängern gehabt haben.
Wofür ja auch sprechen könnte, dass Homo sapiens selbst in den schwierigsten Umgebungen immer in Gruppen vorkommt.
Und selbst, wenn es Populationen von sich nur zur Paarungszeit treffenden Einzelkämpfern gegeben haben sollte, wird sich schwer belegen lassen, ob und wie autistisch die gewesen sind.
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schwarze Katze

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #67 am: 02 Februar 2012, 13:14:18 »


Und ich arbeite schon seit Jahren mit ganz anderen Autisten. Es heisst ja nicht umsonst "Autismus-Spektrum-Diagnose", da sind pauschale Aussagen über "die" Autisten ziemlich...schwierig.


Das ist immer so bei psychischen Störungen, innerhalb eines Krankheitsbildes gibt es sehr unterscheidliche Ausprägungen.
Ein Sozialphobiker kann z. B. bei leichte ausprägung nur "schüchtern" auf die Menschen wirken, er wird damit zwar kein Party-Löwe, kann aber in einem Beruf, wo er z. B.  nicht so viel Kunendkontakt hat, grosse Erfolge verbuchen und überhaupt, ein normales Leben führen, mit Familie und Freunden.
Bei jemanden anderen ist Sozialphobie so ausgeprägt, dass er es nicht schafft, einkaufen zu gehen oder telefonieren, ist auf professionelle Unterstutzung in vielen Lebensaspekten angewiesen (z. B. betreutes Wohnen).

Genauso vehielt sich mit Borderline, zwischen leichte Ausprägung von Borderline (unsicherheit, instabile Selbstwert) und sehr schwere Form davon (dissoziationen, massive Selbstverletzungen, Hallutinationen u.s.w) liegen Welten. Leichte Borderliner werden von ihren Umwelt oft nicht als Borderliner wahrgenommen und kommen mithilfe von ambulante Psychotherapie klar, die schwersterkrankte Borderliner sind Stammgäste auf einer Akut-Station, können nur betreut wohnen und verbringen die grosste Teil ihres Leben in irgendwelchen Institutionen.
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Multivac

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #68 am: 02 Februar 2012, 13:42:18 »

Ja, wohl wahr, aber es geht mir (inzwischen) gar nicht vorrangig um die Frage des Intellekts.
Wie schon gesagt: Was, wenn man sich verletzt, wenn man krank wird, wenn der Winter kommt? In solchen Situationen könnten die in Gruppen lebenden Menschen Überlebensvorteile gegenüber Einzelgängern gehabt haben.
Wofür ja auch sprechen könnte, dass Homo sapiens selbst in den schwierigsten Umgebungen immer in Gruppen vorkommt.
Und selbst, wenn es Populationen von sich nur zur Paarungszeit treffenden Einzelkämpfern gegeben haben sollte, wird sich schwer belegen lassen, ob und wie autistisch die gewesen sind.
ja hase, ich denke auch, der mensch hat nur bis heute überlebt, weil es GNTM, ähm... soziales verhalten gibt. und die paar autisten dabei haben sicher nicht wesentlich gestört und trotzdem ihr schnuffelchen gefunden.
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nightnurse

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #69 am: 02 Februar 2012, 13:45:15 »

Ja siehst Du.
Davon rede ich doch die ganze Zeit. :-*
Aber DU musstest ja mit diesem Kram ankomen, der mir nun seit Tagen im Hirn rumschwirrt.  >:(
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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #70 am: 02 Februar 2012, 13:47:48 »

hier noch ein wirklich einfach geschriebener (für die autisten unter uns) lesenswerter bericht über die geschichte der diagnose und die möglichen ursachen von autismus:

http://aspergia.de/cms/download.php?cat=50_Downloads&file=oorschot-vererbung.PDF
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nightnurse

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #71 am: 02 Februar 2012, 18:18:44 »

... http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/evolutionstheorie-der-autistische-messias-1303711.html ...

Und hier mal der Artikel, azf den sich die FAZ in diesem Link bezieht: http://locusmag.com/2006/Features/Westfahl_HomoAspergerus.html

(auf Englisch)

- ich hab schon ne Beule am Kopf vor lauter Kopf -> Tisch, angefangen mit "Science Fiction fing an als aspergianisches Ausdrucksmittel" und aufhörend bei "Asperger ist der nächste logische Evolutionsschritt" (klar. Soziale Inkompetenz und Eigenbrötelei* ist das, was eine überbevölkerte Welt am dringendsten braucht.).
Und dann noch dieses "ich habe Gott geschaut"-Gefasel (nein, Gary Westfahl hat nicht Gott geschaut, seine Erleuchtung heisst: "Ich habe Asperger! Hallelujah! Alle meine Fragen beantwortet!").

Nein, ich höre jetzt auf. Aber leicht fällt mir das nicht  ;)



*edit: Ja, das war polemisch, schon gut.
Ich wüsste zu gerne, wie Herr Westfahl bei "zertifizierten" Aspergern ankommt, also solchen, die sich ihre Diagnose nicht selbst verliehen haben. Von denen viele ziemlich viel Zeit damit verbringen, Zwischenmenschlichkeit als Fremdsprache zu lernen (und das erfolgreich), während er sich zurücklehnt, die Hände über dem Bauch faltet und sagt "ich bin so, ich kann nicht anders und wer sich gestört fühlt, diskriminiert mich - dabei bin ich ein höheres Wesen".

« Letzte Änderung: 02 Februar 2012, 18:35:36 von nightnurse »
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RaoulDuke

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #72 am: 03 Februar 2012, 00:15:39 »

... http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/evolutionstheorie-der-autistische-messias-1303711.html ...

Und hier mal der Artikel, azf den sich die FAZ in diesem Link bezieht: http://locusmag.com/2006/Features/Westfahl_HomoAspergerus.html

(auf Englisch)

- ich hab schon ne Beule am Kopf vor lauter Kopf -> Tisch, angefangen mit "Science Fiction fing an als aspergianisches Ausdrucksmittel" und aufhörend bei "Asperger ist der nächste logische Evolutionsschritt" (klar. Soziale Inkompetenz und Eigenbrötelei* ist das, was eine überbevölkerte Welt am dringendsten braucht.).
Und dann noch dieses "ich habe Gott geschaut"-Gefasel (nein, Gary Westfahl hat nicht Gott geschaut, seine Erleuchtung heisst: "Ich habe Asperger! Hallelujah! Alle meine Fragen beantwortet!").

Nein, ich höre jetzt auf. Aber leicht fällt mir das nicht  ;)

Boah, das ist ja wirklich ein Artikel zum Aufregen. Das bedient mal wieder die Sehnsucht der Menschen, irgendwie außergewöhnlich und besonders sein zu können - irgendwie zu einer auserwählten uind besonders erleuchteten Gruppe zu gehören! Da bietet sich natürlich Aspie-Sein an, und sei es durch pure Behauptung: Man kann irgendwas ganz toll und ist irgendwie kreativ, ohne das spezifizieren zu müssen, darf total ab-nerden, ohne dass es einem zur Last gelegt werden kann, man ist halt so, und die Umwelt muss auch noch total auf einen Rücksicht nehmen. Und nebenbei ist man auch die nächste Stufe der Evolution, ein Übermensch!

Sowas ist das aller-aller-Letzte, nicht nur dass auf tatsächlich betroffenen rumgeritten wird (Leute auf dem Autismus-Spektrum tun mir ernsthaft leid, das ist wirklich kein Spaß - aber was ist das schon in dem Gebiet), sondern es muss auch gleich Übermenschen geben. Und Übermenschen, die nächste Stufe der Evolution, haben doch Sonderrechte und müssen sich von so unterlegenen Spezies wie homo sapiens nicht aufhalten lassen, nicht wahr Magneto?

[...]
Ich wüsste zu gerne, wie Herr Westfahl bei "zertifizierten" Aspergern ankommt, also solchen, die sich ihre Diagnose nicht selbst verliehen haben. Von denen viele ziemlich viel Zeit damit verbringen, Zwischenmenschlichkeit als Fremdsprache zu lernen (und das erfolgreich), während er sich zurücklehnt, die Hände über dem Bauch faltet und sagt "ich bin so, ich kann nicht anders und wer sich gestört fühlt, diskriminiert mich - dabei bin ich ein höheres Wesen".

Asperger-Syndrom, jetzt mit Zertifikat!
Ich glaube, wer ernsthaft mit sowas oder anderen, vergleichbaren Dingen zu tun hatte und mehr IQ übrig hat als eine Bratpfanne, könnte ggf. sehr sehr böse werden. Das ist Trittbrettfahren - ich glaube wenn es cool genug wäre, würden sich die Leute auch als Allergiker (ich bin ja so empflindlich!) oder Epileptiker (Shake it baby!) ausgeben, einfach um dabei zu sein.

Abgründe flackern da auf.
« Letzte Änderung: 03 Februar 2012, 00:19:49 von RaoulDuke »
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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #73 am: 03 Februar 2012, 09:49:37 »

Tja, Asperger klingt eben cooler als Sozialphobiker oder Ängstlich-Vermeidende Persönlichkeitsstörung

Aber es gibt noch schlimmeres: in einigen Kreisen ist es von einider Zeit "In" gewesen, Multiple Persönlichkeit zu sein. Es war richtig gruselig anzusehen, wie irgendwelche 16-jährige ohne irgendwelchen traumatischen Hintergrund krampfhaft versucht hatte, ihren pubertären Stimmungsschwankungen Namen zu geben "Es ist Lissy, die ist 5 und wütend"
« Letzte Änderung: 03 Februar 2012, 11:39:44 von Black Russian »
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Simia

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Re: Menschlicher Fortschritt durch psychisch Kranke ?
« Antwort #74 am: 03 Februar 2012, 11:12:10 »

Irgendwie "kaputt zu sein" war/ist ja in unserer geschätzten "Schwarzen Szene" auch in, mal mehr, mal weniger. Mit vermutlich ähnlichen Beweggründen, wie Raoul Duke sie nennt (Exklusivität, Distinktion). Früher waren's Depressionen, weil die einzigen Informationsquellen die Medien waren. Dann war Borderline "chic". Heute findet sich die gesamte ICD, wie mir scheint (also nicht nur Psyche, auch wenn man natürlich gern äußerst subtil durchschimmern lässt, dass es bestimmt irgendwas Psychosomatisches ist).

Zitat
Es war richtig gruselig, wie irgendwelche 16-jährige ohne irgendwelchen traumatischen Hintergrund krampfhaft versucht, ihren pubertären Stimmungsschwankungen Namen zu geben "Es ist Lissy, die ist 5 und wütend"

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vivere militare est
(Seneca) 8)