Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?  (Gelesen 4210 mal)

Multivac

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"Ein Alptraum aus dem Labor: Forscher haben eine hochgefährliche Variante des Vogelgrippevirus gezüchtet, die sich so einfach verbreitet wie ein Schnupfen. Jetzt will die US-Regierung die Veröffentlichung der Experimentdaten unterbinden, um Terroristen keine Bauanleitung zu liefern." "Die Ergebnisse zeigen, dass es viel leichter ist, das Virus in eine hochgefährliche Variante zu verwandeln, als man je zuvor gedacht hätte."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,805014,00.html

Ich würd ganz klar sagen, nicht veröffentlichen. Auch wenn die wiss. 'Freiheit' drunter leidet.
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Ali

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #1 am: 22 Dezember 2011, 09:59:04 »

Da es noch früh am morgen ist erwähne ich nur mal kurz die Mäusepocken, bei denen die Forscher auch lange überlegt haben,ob sie es veröffentlichen sollten, es dann aber doch getan haben. Da ich aber grad erst aufgestanden bin komen die erläuterungen, was da denn war, später irgendwann (nach frühstück und so)
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Multivac

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #2 am: 22 Dezember 2011, 12:32:26 »

*wart* *mit fühlerchen auf häuschen trommel* lalala....
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colourize

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #3 am: 22 Dezember 2011, 13:39:21 »

Ich erlaube mir mal Dürrenmatt zu zitieren: "Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden"
- und empfehle das Stück "Die Physiker" für jeden, der glaubt dass man durch das Nichtveröffentlichen bestehender Erkenntnisse Kontrolle über ihre Verwendung habe.
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Multivac

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #4 am: 22 Dezember 2011, 13:50:01 »

dürrenmatt war mir zu dürr... wwaahhaaaaahaaa...

sorry   8) ;D :o
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RaoulDuke

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #5 am: 22 Dezember 2011, 15:02:19 »

dürrenmatt war mir zu dürr... wwaahhaaaaahaaa...

Nicht zu matt? *wuhaha* Achtung Schlecht-Scherz-Wochen!
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RaoulDuke

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #6 am: 22 Dezember 2011, 15:04:55 »

Ich würd ganz klar sagen, nicht veröffentlichen. Auch wenn die wiss. 'Freiheit' drunter leidet.

Ich bin für veröffentlichen. Was einer entdeckt, kann auch ein zweiter entdecken, zumal die Information raus ist, dass es etwas zu entdecken gibt.

Und für diesen Fall wissen besser alle Bescheid und sind vorbereitet - irgendein irrer Terrorist hätte vermutlich eine andere Verwendung für seine Forschungsergebnisse, als sich an eine wissenschaftliche Zeitschrift zu wenden.

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messie

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #7 am: 22 Dezember 2011, 15:24:18 »

Soweit ich das verstehe, werden solche Bioviren überhaupt vorzugsweise deswegen gezüchtet, um Gegenmittel dagegen bereits präventiv herstellen zu können.
Die Logik erschließt sich mir zwar nicht so ganz -wieso überhaupt erst eine Waffe entwickeln, wenn das Ziel ist, sie wieder zu vernichten?- aber bitte, man steckt da ja nicht drin.  8)

Aus diesem Grund ist eine Veröffentlichung da nur konsequent: Dann können andere ebenso kompetente Forscherteams ebenfalls Gegenmittel entwickeln, weltweit. Das würde diese Biowaffe zumindest nicht mehr finanziell lukrativ machen, denn wenn alle eh ein Gegenmittel finden und herstellen, dann hat die Waffe selbst auch keinen Wert mehr. Wirtschaftsterroristen ist damit schon mal das Handwerk gelegt, und -ganz ehrlich- ich halte die für die weitaus gefährlichere Spezies als irgendwelche irren Gotteskrieger. Letztere wollen schließlich nur die anderen vernichten, nicht aber auch gleich noch das eigene Volk mit. Eine Pharmafirma die glaubt alles unter Kontrolle zu haben, "nur" Geld mit dem Gegenmittel verdienen möchte und deswegen so ein Viech auf die Menschheit loslässt, ist da für mich das realistischere Schreckensszenario.

Und dass nun ausgerechnet da wer aus den USA plötzlich ethisch denkt ... sorry ... auch da ist für mich das realistischere Szenario, dass sie selbst schon längst diese Erkenntnis erzielt haben und ihre "ultimative Waffe" nun den Bach runtergehen sehen, wenn auf einmal weltweit Forscher sich daran austoben. Wieder was Illegales aus ihrem Arsenal weniger. So etwas dummes aber auch. ;)
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sYntiq

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #8 am: 22 Dezember 2011, 15:36:45 »

Soweit ich das verstehe, werden solche Bioviren überhaupt vorzugsweise deswegen gezüchtet, um Gegenmittel dagegen bereits präventiv herstellen zu können.
Die Logik erschließt sich mir zwar nicht so ganz -wieso überhaupt erst eine Waffe entwickeln, wenn das Ziel ist, sie wieder zu vernichten?- aber bitte, man steckt da ja nicht drin.  8)
Soweit ich den Artikel verstanden habe ist sind die Mutationen die für die gefährliche Variante nötig sind so gering, dass der Virus auch problemlos auf natürlichem Wege entstehen kann. Dafür vorbereitet zu sein könnte Gold wert sein. ;)
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messie

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #9 am: 22 Dezember 2011, 16:02:12 »

Soweit ich das verstehe, werden solche Bioviren überhaupt vorzugsweise deswegen gezüchtet, um Gegenmittel dagegen bereits präventiv herstellen zu können.
Die Logik erschließt sich mir zwar nicht so ganz -wieso überhaupt erst eine Waffe entwickeln, wenn das Ziel ist, sie wieder zu vernichten?- aber bitte, man steckt da ja nicht drin.  8)
Soweit ich den Artikel verstanden habe ist sind die Mutationen die für die gefährliche Variante nötig sind so gering, dass der Virus auch problemlos auf natürlichem Wege entstehen kann. Dafür vorbereitet zu sein könnte Gold wert sein. ;)

Das Problem von natürlichen Viren ist aber ja, dass die Mutationen meist völlig unvorhersehbar sind. Sehr schön doch am H1N1-Virus zu sehen: Die Mutation zum "normalen" Grippevirus ist da doch nun wirklich extrem gering gewesen, aber dennoch dauerte es Monate, bis ein wirksames Gegenmittel dafür gefunden wurde! Also, selbst wenn man genau hierfür ein Gegenmittel entwickelt hätte - sobald das natürlich entstandene ein klitzekleines bisschen anders ist, geht die Arbeit ja trotzdem völlig von vorne los.

Das einzige das ich mir dazu vorstellen kann ist der Umstand, dass man aufgrund der gewonnenen Erfahrungswerte weniger Testreihen benötigen würde bei einem ähnlich mutierten Virus und man dadurch enorm Zeit einsparen würde. Wie realistisch das ist kann ich aber beim besten Willen nicht sagen. Ein bisschen spukt da bei mir im Kopf herum, dass Forscher mit so Gefährlichem auch einfach gerne forschen und der Grund, dann vorbereitet zu sein, nur zur Hälfte der eigentliche Grund ist: Denn würden sie zugeben müssen, dass der Nutzen dieser Forschung eigentlich unter 1% liegen könnte, würden sie ja damit auch ihre Arbeitsplätze los sein. Wären sie ja schön blöd wenn es so wäre und würden sie es dann auch noch sagen.

Ehrlichkeit stopft in solchen Zusammenhängen nun einmal keine Kindermünder. ;)
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Multivac

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #10 am: 22 Dezember 2011, 20:41:29 »

Soweit ich den Artikel verstanden habe ist sind die Mutationen die für die gefährliche Variante nötig sind so gering, dass der Virus auch problemlos auf natürlichem Wege entstehen kann. Dafür vorbereitet zu sein könnte Gold wert sein. ;)
das genom von h5n1 ist 13,5kb groß, d.h. es besteht aus 13.500 dna-basenpaaren. bis da mal zufällig die passenden mutationen alle gleichzeitig jeweils an der richtigen stelle entstehen, würde es wohl einige zeit dauern. wer hat hier ahnung von wahrscheinlichkeitsrechnung ? (ich komme auf 1 mal unter 6,05x10hoch24 ereignissen, das hieße wenn 200 viren vom typ h5n1 alle sekunde ne mutation reinkriegen würde, würde es 1 trilliarden jahre dauern, bis sie die passende kombination haben. da es aber mehr als 200 viren weltweit von dem teil gibt, mal angenommen 200 millionen, würde es immernoch 1 milliarden jahre dauern. aber meine rechnung ist sicher falsch  >:()
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Ali

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #11 am: 23 Dezember 2011, 07:39:18 »

Sorry, hatte gestern nach feierabend ganz vergessen hier nochmal die Mäuse reinzuhauen:

http://www.newscientist.com/article/dn311-killer-virus.html

(ist von 2001)
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sYntiq

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #12 am: 23 Dezember 2011, 08:32:15 »

das genom von h5n1 ist 13,5kb groß, d.h. es besteht aus 13.500 dna-basenpaaren. bis da mal zufällig die passenden mutationen alle gleichzeitig jeweils an der richtigen stelle entstehen, würde es wohl einige zeit dauern. wer hat hier ahnung von wahrscheinlichkeitsrechnung ? (ich komme auf 1 mal unter 6,05x10hoch24 ereignissen, das hieße wenn 200 viren vom typ h5n1 alle sekunde ne mutation reinkriegen würde, würde es 1 trilliarden jahre dauern, bis sie die passende kombination haben. da es aber mehr als 200 viren weltweit von dem teil gibt, mal angenommen 200 millionen, würde es immernoch 1 milliarden jahre dauern. aber meine rechnung ist sicher falsch  >:()
Hab gerade keine Lust dass alles nachzurechnen, aber: Es würde nicht zwingend eine Milliarde Jahre dauern. Es könnte ja auch sein dass die '"passende" Mutation am anfang der ganzen Mutationsketten entsteht, und nciht erst am Ende. :)

Aber egal. Ich schrieb ja "Soweit ich den Artikel verstanden habe..."

Generell sehe ich das eher wie Messie. Es wird u.a. einfach gern an gefährlichen Dingen geforscht.
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nightnurse

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #13 am: 23 Dezember 2011, 14:12:06 »

Es würde nicht zwingend eine Milliarde Jahre dauern. Es könnte ja auch sein dass die '"passende" Mutation am anfang der ganzen Mutationsketten entsteht, und nciht erst am Ende. :)


Lustig, ne, das hatte sogar ich als passionierte Mathematikniete schon als zentralen Haken an solchen Berechnungen verstanden.
Da, z.B., der atomare GAU statistisch gesehen nur alle 350000 Jahre eintritt, hätten wir nach Tschernobyl ja erstmal Ruhe haben müssen und nun wird es aber ganz bestimmt 700000 Jahre bis zum nächsten dauern...

Was die Virengeschichte selbst angeht, bin ich ambivalent...einerseits muss man es den Spinnern da draußen nicht unnötig leicht machen, indem man Details veröffentlicht, andererseits ist fraglich, ob man damit wirklich etwas erreicht, sie unter dem Deckel zu halten zu versuchen (die Spinner können sich ja auch eigene Gedanken zum Thema "apokalyptische Viren" machen und eigene Wege finden).
Schwierig.
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colourize

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Re: Wisseschaftliche Veröffentlichung Grundlage für mögliche Biowaffe ?
« Antwort #14 am: 23 Dezember 2011, 14:32:55 »

das genom von h5n1 ist 13,5kb groß, d.h. es besteht aus 13.500 dna-basenpaaren. bis da mal zufällig die passenden mutationen alle gleichzeitig jeweils an der richtigen stelle entstehen, würde es wohl einige zeit dauern. wer hat hier ahnung von wahrscheinlichkeitsrechnung ? (ich komme auf 1 mal unter 6,05x10hoch24 ereignissen, das hieße wenn 200 viren vom typ h5n1 alle sekunde ne mutation reinkriegen würde, würde es 1 trilliarden jahre dauern, bis sie die passende kombination haben. da es aber mehr als 200 viren weltweit von dem teil gibt, mal angenommen 200 millionen, würde es immernoch 1 milliarden jahre dauern. aber meine rechnung ist sicher falsch  >:()
Hab gerade keine Lust dass alles nachzurechnen, aber: Es würde nicht zwingend eine Milliarde Jahre dauern. Es könnte ja auch sein dass die '"passende" Mutation am anfang der ganzen Mutationsketten entsteht, und nciht erst am Ende. :)
Der statistische Erwartungswert bei n Kombinationsmöglichkeiten wäre, vorausgesetzt dass alle einzelnen Kombinationsmöglichkeiten gleich wahrscheinlich sind, dass per Zufall nach n/2 Versuchen die "richtige" Kombination getroffen wird.
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