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schwarzes altwerden.

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Chapta:
Ich war etwa 25 als ich dachte, ich müsste verflucht nochmal erwachsen werden, mich anpassen... vom verhalten her genauso wie vom aussehen...
Also entfärbte ich nach und nach meine Haare, wurde wieder blond.. Trug "Normalo"-Klamotten und versuchte mich wie jeder depp zu verhalten... 
Nun, was soll ich dazu sagen? -> Wattn scheiß!
Ich fühlte mich ewig nicht wohl, absolut fehl am platze... Meine klamotten blieben zwar "normal".. aber sie wurden schwarz.. schwarz .. schwarz..  Verschlimmert wurde diese Situation als ich nach Hamburg kam und in einer Drogeriekette arbeitete... Meine schmachtenden Blicke auf jeden Goth der reinkam taten sicher schon weh :P Wobei man ja doch erkennt, obs tatsächlich Grufties waren, oder die kurzzeit ausgeburten von Oomph! und Unheilig die plötzlich einen auf Kommerz machten und alle 14 jährigen dazu aufrief, in zerrissenen strumpfhosen die Welt unsicher zu machen.

 Heute, mit 31, habe ich erkannt, daß es nichts bringt sich zu verstellen. Wem die Szene fremd wird, ok! Es gibt genügend Szenen.. Eine davon passt sicher auch zu Dir :)
Wie schon einmal gut erkannt wurde, trifft es bei mir wie arsch auf Eimer: Einmal Gruftie -> immer Gruftie! OK, ich bin immer noch blond.. klamotten muss ich mir erst nach und nach wieder anschaffen, ABER..  Ich werde mit 70 noch durch die Gegend schieben und an meinem Rollator werden Handschellen hängen :D





Kallisti:
... Hm ja. Und heute, ich, mit meinen 38 Jahren ;) kann nur sagen, dass ich mich also tatsächlich immer weiter davon entferne, überhaupt noch verstehen zu können, warum man sich einer "Szene", einer Subkultur zugehörig fühlen möchte (!) und was eigentlich genau mit "mainstream" und "Normalos" gemeint ist, weil sich diese Begriffe bzw. was hinter ihnen (vermeintlich, angeblich) steht (was immer auch ja auf den jeweiligen eigenen Standpunkt/Blickwinkel ankommt: wer das wie interpretiert) je älter ich werde, umso mehr relativieren, fast auflösen.

Statt mehr Klarheit und Gewissheit, Einfachheit, Übersichtlichkeit ... also eher immer weniger - und immer mehr "Hinterfragen" und Relativieren. ;)


Man kommt doch zumeist irgendwann zu dem Schluss, dass man einerseits ein Individuum ist und als solches letztlich immer auf sich selbst alleine zurückgeworfen (auch wenn man mit anderen Gemeinsamkeiten teilt, ähnlich eingestellt ist ...).

Dass man andererseits aber letztlich auch immer nur ein winzig kleiner "Jemand" von Milliarden ist - die aktuell über den Erdball laufen ... und es zuvor bereits taten (als man selbst noch nicht da war) und es sehr wahrscheinlich auch noch viele geben wird, die es nach einem (nach dem eigenen Ableben) tun werden.

Und dass sich da so unglaublich viel wiederholt ... ... ... !

Ja, vielleicht ist das also schon ein bisschen die "Abgeklärtheit des Alters" lol. Vielleicht ist es die Erfahrungssumme, die "Routine", die "Gewöhnung", die Menge/Masse (an sich wiederholenden Eindrücken, Begegnungen, Erlebnissen, Erfahrungen, Beobachtungen, geschichtlichen Abläufen, gesellschaftlichen Vorkommnissen ...).

Vielleicht ist einfach auch die jugendliche Begeisterung/Euphorie wie auch "Entdeckungs-/Eroberungslust" mit den Jahren auf der Strecke geblieben. ?
Jedenfalls der Begeisterung, dem Interesse an anderen Dingen, Themen gewichen, die nun stärker im Vordergrund stehen als die Beschäftigung damit, ob, warum, wie (gut oder schlecht oder individuell oder kompatibel) man in eine bestimmte "Szene" oder "Subkultur" integriert ist, dazu gehört, Teil ist, "echt ist", anerkannt ist usw. und was diese eigene Zugehörigkeit ausmacht, prägt, worin sie sich manifestiert ...

Man sieht es vlt. mehr unter dem Aspekt, dass das nicht mehr so relevant ist - für einen selbst, im eigenen Leben.

Soll doch einfach jeder machen, wie er möchte, aussehen, wie er möchte etc. - so lange er andere damit nicht "belästigt", schädigt, unterdrückt ...

Was spielt es für eine Rolle, wer zu welcher Szene gehört:

Wenn sich doch innerhalb der "Kulturen" auch so vieles verändert, relativert - wenn also schon genannte "Spießigkeit" auch dort auffindbar ist, wenn Klamotten- und Musikgeschmack sich verändern (was ich eigentlich doch zumeist als ein Zeichen von einfach persönlicher "Entwicklung", Veränderung interpretiere - also als eigentlich positiv: dass man sich Anderem mehr öffnet, dass man Neues an sich heran und zulässt, dass man entdeckt, dass einem auch ganz Anderes doch "gefallen" ... kann, dass man auch mit Leuten aus anderen "Szenen" ... Gemeinsamkeiten hat usw.).


Wozu braucht oder will man denn dann aber die "Szenezugehörigkeit" noch bzw. wofür nützt oder "hilft" (?) sie einem, wofür steht sie, was macht sie eigentlich überhaupt (noch) aus? ??

Black Ronin:
Und wat willste dann eigentlich hier... Jeden Tag?

Kallisti:
Kannst du die Frage bitte mal etwas präzisieren? Ich sehe da nämlich grade keinen Zusammenhang zu meinem letzten post?

RaoulDuke:

--- Zitat von: Kallisti am 24 März 2012, 11:39:22 ---... Hm ja. Und heute, ich, mit meinen 38 Jahren ;) kann nur sagen, dass ich mich also tatsächlich immer weiter davon entferne, überhaupt noch verstehen zu können, warum man sich einer "Szene", einer Subkultur zugehörig fühlen möchte (!) und was eigentlich genau mit "mainstream" und "Normalos" gemeint ist, weil sich diese Begriffe bzw. was hinter ihnen (vermeintlich, angeblich) steht (was immer auch ja auf den jeweiligen eigenen Standpunkt/Blickwinkel ankommt: wer das wie interpretiert) je älter ich werde, umso mehr relativieren, fast auflösen.

--- Ende Zitat ---

Das scheint eine reine Standpunktfrage zu sein, Kallisti. Es bezieht sich nicht einmal auf irgendeine "Szene" - in so ein paar bin ich ja schon gelegentlich unterwegs, ohne mich jedoch einer davon mit Haut und Haar zu überschreiben - aber für mich wird der Abstand zu Mainstream und Normalos rapide größer und immer wahrnehmbarer. Damit ist allerdings der Abstand von mir als Person zu beidem gemeint.

Insofern ist es schön zu sehen, dass es da draußen noch mehr Menschen gibt, die weniger wie der Durchschnitt sind (Durchschnitt nicht einmal abwertend gemeint), sondern irgendwie anders, und manchmal eben mehr wie man selbst.

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