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Autor Thema: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?  (Gelesen 25614 mal)

Multivac

  • Gast
Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« am: 25 Oktober 2011, 21:46:50 »

"Alzheimer existiert nicht – das zumindest behauptet eine Hamburger Biologin: Sie hält das Leiden für eine Folge von Arzneimitteln und falschen Therapien."

http://www.welt.de/gesundheit/article13664663/Gibt-es-womoeglich-gar-keine-Alzheimer-Kranken.html

find ich ziemlich spannend...
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Eisbär

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #1 am: 25 Oktober 2011, 21:56:59 »

"Alzheimer existiert nicht – das zumindest behauptet eine Hamburger Biologin: Sie hält das Leiden für eine Folge von Arzneimitteln und falschen Therapien."

http://www.welt.de/gesundheit/article13664663/Gibt-es-womoeglich-gar-keine-Alzheimer-Kranken.html

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Multivac

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #2 am: 25 Oktober 2011, 22:04:43 »

nun, nicht nur im artikel wird es beschrieben, auch von vielen ärzten habe ich gehört, daß deydrierung oder bestimmte medikamente gerade bei älteren leuten ähnliche symptome hervorrufen. eine eindeutige diagnose für alzheimer läßt sich übrigens erst definitiv durch hirnschnitte machen - es ist also bei einer lebenden person unmöglich, alzheimer zu diagnostizieren.
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Kallisti

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #3 am: 25 Oktober 2011, 23:44:06 »

Ja, ein interessanter Artikel!

Wenn ich das richtig verstanden habe, @Eisbär wird ja nicht bestritten, dass es Demenz (verschiedene Arten von Demenz(en)) gibt - die gibt es und die haben verschiedene Ursachen! - sondern, dass die eine bestimmte (vermeintliche) Demenz-Art: "Alzheimer" als solche angezweifelt und hinterfragt wird.

Und da finde ich die Einwände der Biologin im Artikel plausibel. Gerade wenn man sich mal besieht, was alles Ursachen für Demenz(en) sein können!

http://de.wikipedia.org/wiki/Demenz
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Eisbär

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #4 am: 25 Oktober 2011, 23:49:13 »

eine eindeutige diagnose für alzheimer läßt sich übrigens erst definitiv durch hirnschnitte machen - es ist also bei einer lebenden person unmöglich, alzheimer zu diagnostizieren.
Das zB ist falsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Alzheimer#Erkennen_der_Krankheit_durch_wissenschaftliche_Methoden
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messie

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #5 am: 26 Oktober 2011, 01:50:14 »

Also, dass Hirnschnitte eindeutig Alzheimer definieren, davon habe ich auch noch nichts gehört. Das werde ich mir mal vorknöpfen herauszufinden, was da die Experten zu schreiben ...

Wo die Dame definitiv recht hat ist, dass viel zu häufig "Alzheimer" draufgeklebt wird, wo vielleicht, und eben auch nur vielleicht, lediglich "Demenz" drinsteckt.
Der Unterschied ist recht groß: Während viele Krankheiten in Sachen "Demenz" heilbar sind, ist es Alzheimer nicht: Alzheimer gilt als unheilbar und stetig fortschreitend, während bei nahezu allen Demenzformen auch wieder vorübergehende (und dieses "vorübergehend" kann sehr lange dauern!) Besserungen dem Krankheitsbild entsprechen.
Das ist gerade für die betroffenen Personen selbst ein sehr entscheidender Unterschied! Wer darauf hoffen kann dass sich der eigene Zustand auch immer wieder bessern kann, der wird dem Ende des Lebens völlig anders entgegensehen als der Hoffnungslose - inklusive seltener gewählter frühzeitiger Selbsttötungen.

Dass es Alzheimer aber gar nicht gibt, das halte ich auch für recht gewagt: Sicher wird es viele Demente geben, die durch Überdosierung der Medikamente die Krankheit fördern, aber zu behaupten dass es alle betrifft ... naja ...
Da selten ein Dementer oder Alzheimer-Patient dieselben Medikamente erhält, ist eine Vergleichbarkeit hier nur rudimentär gegeben. Diverse Alzheimerpatienten lehnen auch eine weitere Medikamentierung ab, mit der Begründung dass sie ja eh nix auf Dauer bringen würde: Diejenigen sollte sich die Dame mal vorknöpfen, um ihre These zu erhärten!
Jene hat sie aber außen vor gelassen? Warum -nun ja- das bleibt Spekulation. ;)

Interessant ist ihre These dennoch. Bin mal gespannt, wie die Reaktionen auf ihre ja doch sehr provokante These ausfallen. :)
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Multivac

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #6 am: 26 Oktober 2011, 10:28:05 »

nun, ich denke das ließe sich sicher durch klinische studien bzw. metastudien wissenschaftlich überprüfen. dauern wirds ein paar jahre, falls sich dessen jemand annimmt, mal sehen, was rauskommt.

wegend er diagnose: guckst du z.b. hier:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11072696
"Diagnosis upon autopsy of patients suffering from Alzheimer's disease (AD) and other dementing disorders is required to confirm or reject the clinical diagnosis."

eine eindeutige diagnose für alzheimer läßt sich übrigens erst definitiv durch hirnschnitte machen - es ist also bei einer lebenden person unmöglich, alzheimer zu diagnostizieren.
Das zB ist falsch: http://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Alzheimer#Erkennen_der_Krankheit_durch_wissenschaftliche_Methoden
ja ? auch in deinem link steht:
"Definitiv bestätigt werden kann die Diagnose jedoch erst nach dem Tod des Patienten, indem eine feingewebliche Untersuchung des Gehirns durchgeführt wird.[41]"
« Letzte Änderung: 26 Oktober 2011, 10:29:36 von Multivac »
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Schattenwurf

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #7 am: 26 Oktober 2011, 18:12:58 »

owned durch Medienkompetenz XD

Ich hinterfrage auch gerne mal "feststehendes Wissen" ...
gerade bei Diagnosen wird recht schnell irgendein Stempel drauf gedrückt ...
ist vermutlich zum Teil der Marktwirtschaft geschuldet ...
ganz genau zu sein kostet halt auch mehr Geld
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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #8 am: 26 Oktober 2011, 19:52:02 »

FInd ich ähnlich gefährlichen Blödsinn wie die Verschwörungstheorie, es gäbe kein HIV und somit kein AIDS

ich auch.
Meine Tante ging nicht zu Ärzten, bekam auch keine Medikamente.
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Kallisti

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #9 am: 26 Oktober 2011, 21:55:08 »


Ich hinterfrage auch gerne mal "feststehendes Wissen" ...
gerade bei Diagnosen wird recht schnell irgendein Stempel drauf gedrückt ...
ist vermutlich zum Teil der Marktwirtschaft geschuldet ...
ganz genau zu sein kostet halt auch mehr Geld


immer noch - immer wieder - mit entsprechenden Folgen/"Diagnosen" (Stempeln) ...  Leider ja - ist es genau so! 


 >:(
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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #10 am: 27 Oktober 2011, 00:20:24 »


Ich hinterfrage auch gerne mal "feststehendes Wissen" ...
gerade bei Diagnosen wird recht schnell irgendein Stempel drauf gedrückt ...
ist vermutlich zum Teil der Marktwirtschaft geschuldet ...
ganz genau zu sein kostet halt auch mehr Geld


immer noch - immer wieder - mit entsprechenden Folgen/"Diagnosen" (Stempeln) ...  Leider ja - ist es genau so! 


 >:(

nun ja, mit Diagnosen wird kein Stempel aufgedruckt, sondern nur "dem Kind die Name gegeben"., damit man die Krankheit geziehlt behandeln könnte.

Eine Psychose braucht eine Art von Therapie und Medikamenten, eine Panikstörung ganz andere.
Wie soll man das ohne richtige  Diagnose behandeln?

Das Problem ist, dass einige  Diagnosen falsch gestellt wurden, z. B einem erwachsenen Patienten mit ADHS (primär) und Sozialer Phobie (sekundär) wird die Diagnose "Borderline" gestellt. Behandelt wird dann der Patient als Borderliner, was zu keinem Erfolg führt. Der Patient glaubt dann eine nicht therapierbar zu sein und gibt sich und die Versuche, sein Leben auf die Reihe zu kriegen, auf.
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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #11 am: 27 Oktober 2011, 00:40:19 »

BlackRussian

... sach ich doch - es werden entweder erst gar keine Diagnosen oder falsche gestellt - und um die richtigen (also: es genau nehmen wie oben von Schattenwurf angesprochen wurde ...) bemüht man sich nicht selten vor allem aus Kostengründen nicht (ärztlicherseits) - jedenfalls: Kassenpatienten gegenüber.
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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #12 am: 27 Oktober 2011, 08:54:17 »

BlackRussian

... sach ich doch - es werden entweder erst gar keine Diagnosen oder falsche gestellt - und um die richtigen (also: es genau nehmen wie oben von Schattenwurf angesprochen wurde ...) bemüht man sich nicht selten vor allem aus Kostengründen nicht (ärztlicherseits) - jedenfalls: Kassenpatienten gegenüber.

Eine richtige psychiatrische Diagnose zu stellen ist ziemlich schwerig, man kann die Seele ja nicht röntgen.
Oft ist ein Klinikaufenthalt nötig, um zu richtigen Diagnose zu kommen besonders bei Persönlichkeitsstörungen.

Und Privatpatient zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man von Fehldiagnosen gechützt ist. Öftermals werden gerade die Privatpatienten "überdiagnostiziert", um sie länger behandeln zu können.
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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #13 am: 27 Oktober 2011, 13:41:48 »

Mir stellt sich bei der Hypothese der Wissenschaftsjournalisten die Frage, wieso sie ihre angebliche Entdeckung nicht auf den üblichen Wegen publiziert. Normalerweise werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse über peer-reviewed Journals der wissenschaftlichen Gemeinde zugänglich gemacht. Ein populärwissenschaftliches Buch wird wohl kaum als Anlaß genommen werden, um Geld und Arbeit in eine wissenschaftliche Prüfung der Hypothese zu stecken.
Laut ihrem Xing Profil hat die Autorin nur 3,5 Jahre fachliche Berufserfahrung im Bereich Biologie/Medizin. Nicht wirklich vertrauenserweckend.
Kurz: Viel Marketing, sehr wenig Substanz.

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Multivac

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Re: Gibt es womöglich gar keine Alzheimer-Kranken ?
« Antwort #14 am: 27 Oktober 2011, 13:43:14 »

Mir stellt sich bei der Hypothese der Wissenschaftsjournalisten die Frage, wieso sie ihre angebliche Entdeckung nicht auf den üblichen Wegen publiziert.
das habe ich mich auch gefragt.
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