in der vielteilchen-physik ist es gleichwertig, ob viele menschen etwas sagen, oder man einem einzelnen (!) menschen lange genug zuhòrt. frùher oder spàter sagt er jeden mòglichen satz.also hòrt gut zu ...
woher soll ich wissen, was ich denke (wahrscheinlichkeitsverteilung), bevor ich hòre (messwert) was ich sage (messung legt quantenzustand fest)?
- Ich höre gut zu, liebe Sapphia, deshalb möchte ich Dich auch um eine nähere Erläuterung/Kommentierung des Gesagten bitten. "Früher oder später sagt er jeden möglichen Satz" impliziert für mein physikalisch reichlich unbelecktes Denken, dass wir es mit einer begrenzten, wenn auch seeehr großen Anzahl von Sprach-"Partikeln" (wobei hier noch zu diskutieren wäre, was genau die ausmacht) zu tun hätten, die bei einer unbegrenzten Zeitdauer irgendwann sämtliche mögliche Kombinationsmöglichkeiten durchgegangen sein müssen. Ist Dein Satz so gemeint? - Fänd' ich spannend, wenn auch einigermaßen problematisch ...
was ich ziemlich abgefahren finde ist die vorstellung einiger physiker, daß es einer außerhalb unserer welt stehender, übernatürlichen macht (gott) bedarf, die die möglichen wahrscheinlichkeitswellen unseres universums zum zusammenstürzen, also zur dekohärenz auf einen zustand bringt und damit unsere welt erst möglich macht.
Das ganze ist als Scherz gemeint und als unkonventioneller Denkansatz zu begreifen.
In der Physik versucht man, Vielteilchensysteme zu begreifen.Zum Beispiel geht es in der Thermodynamik um Myriaden von Atomen/Molekùle, die wir makroskpisch als Gas wahrnehmen. Im ersten Ansatz kann man sich dieses als Unzahl herumsausender Kugeln vorstellen, die aneinander abprallen. Niemand kann dieses System vollstaendig beschreiben.Dennoch kònnen wir makroskopisch Gesetzmàssigkeiten aufstellen ùber Gròssen wie Druck, Temperatur oder Entropie etc. pp.Um den Zusammenhang herzustellen, schreibt man von jenem Teilchen seine Freiheitsgrade auf, hier also drei Raumkoordinaten (x,y,z) plus drei Impuls/Geschwindigkeitswerte (px,py,pz). Bei N Teilchen hat man also einen Punkt im 6*N-dimensionalen Raum, dem sogenannten Phasenraum. Die Anzahl ist gròsser als z.B. 10^23, dem "Mol" in der Chemie.Mit der Zeit wandert dieser Punkt - sprich die vollstàndige Beschreibung des Systems - durch den Phasenraum. Diese "Wander"route nennt man Trajektorie.Dabei stellt man fest - das ist reine Mathematik - dass das alles gleichwertig ist zum einem einzigen Teilchen, dass frùher oder spàter ùberall "vorbei"kommt.Leider leider kann ich das selbst nicht mehr herleiten, da das alles schon 20 Jahre her ist.Weiterhin stellt man fest, dass das Volumen eines N-dimensionalen Kòrpers vollstàndig in seiner Oberflàche (N-1 Dimensionen) auftritt. Zum Glùck, obwohl kaum vorstellbar, denn es wàre schlimm, wenn sich alle Sauerstoffmolekùle irgendwo hàufen *hihi*
Ein anderer Ansatz:Erkenntnisse in der Physik nehmen oft ihren Anfang in "Gedankenexperimenten".Nehmen wir an, wir setzen einen Primaten an eine Schreibmaschine (ich folge dem Original, da gabs keine Computer). Der haut mit seinen Fingern irgendwie auf der Tastatur herum. Heraus kommt auf dem Papier irgendein Kauderwelsch. Wenn der Affe das aber genùgend lange macht, das làsst sich mathematisch beweisen, kommt jede beliebige Zeichenfolge irgendwann vor (ausser man nimmt eine Taste weg, erwartet aber, dass dieser Buchstabe auftaucht) - also auch "Hamlet" oder die "Bibel" oder ein bislang ungeschriebener Text.
Der Mensch mit seiner Alltagserfahrung tut sich schwer mit sehr grossen Zahlen, besonders dem Unendlichen *hihi*
Zum Trost: "Hamlet" kònnte vielleicht auch nach Milliarden Jahren nicht auftauchen.
Gibt es eigentlich Berechnungen über den Grad der Wahrscheinlichkeit, mit der beim Primatenchaosgetippe irgendwann die Bibel entsteht? Ich kann zwar nachvollziehen, dass es theoretisch drin ist, ich denke jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit praktisch gegen Null geht. Oder irre ich da?
Zitat von: Kenaz am 21 Dezember 2011, 18:25:50Gibt es eigentlich Berechnungen über den Grad der Wahrscheinlichkeit, mit der beim Primatenchaosgetippe irgendwann die Bibel entsteht? Ich kann zwar nachvollziehen, dass es theoretisch drin ist, ich denke jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit praktisch gegen Null geht. Oder irre ich da?Meiner Meinung irrst du da, der Beweis ist gegeben; denn wer sonst sollte dieses unsägliche Machwerk verfasst haben?
So etwas àhnliches wollte ich auch gerade einwerfen:ich àndere mein gedankenexperiment ein wenig ab:es ist nicht ein einzelnes wesen.sondern nach einer weile wird es abgelòst,z.b. von seinem/ihren kind.und schwupp-di-wupp, haben die primaten in weniger als 500 000 jahren alle genannten werke fertig.ha ha ha
Zitat von: CubistVowel am 21 Dezember 2011, 18:35:20Zitat von: Kenaz am 21 Dezember 2011, 18:25:50Gibt es eigentlich Berechnungen über den Grad der Wahrscheinlichkeit, mit der beim Primatenchaosgetippe irgendwann die Bibel entsteht? Ich kann zwar nachvollziehen, dass es theoretisch drin ist, ich denke jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit praktisch gegen Null geht. Oder irre ich da?Meiner Meinung irrst du da, der Beweis ist gegeben; denn wer sonst sollte dieses unsägliche Machwerk verfasst haben? - Sorry, aber diese "kritische" Bemerkung ist derart unqualifiziert, dass ich es mir spare, inhaltlich darauf einzugehen. Sie zeigt nur eins: dass Du keine Ahnung hast, wovon Du sprichst. Im übrigen missverstehe man mich nicht: ich habe rein gar nichts gegen fundierte Kritik an Religonen im allgemeinen und dem Christentum im besonderen. Dieser Primatenatheismus, der hier allerdings durchschimmert, ist mir denn doch ein paar Nummern zu primitiv.
LOL
Zitat von: Multivac am 21 Dezember 2011, 14:07:55was ich ziemlich abgefahren finde ist die vorstellung einiger physiker, daß es einer außerhalb unserer welt stehender, übernatürlichen macht (gott) bedarf, die die möglichen wahrscheinlichkeitswellen unseres universums zum zusammenstürzen, also zur dekohärenz auf einen zustand bringt und damit unsere welt erst möglich macht.Ich verstehe leider nicht, was Du sagen mòchtest. Ich tue mich schwer mit diesem Codex.Vielleicht soviel: Die Physik - oder allgemeiner alle Naturwissenschaften - macht keinerlei religiòse Aussagen. Sie macht ausschliesslich Beobachtungen zum Verhalten der Natur in Form von Experimenten.Sie ist Teil der menschlichen Neugier, hat aber weder den Anspruch, alles erklàren zu kònnen noch eine Ersatzreligion zu sein...