Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Utøya...und nun?  (Gelesen 15465 mal)

colourize

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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #45 am: 03 August 2011, 16:30:30 »

Nein im Ernst: Ich glaube schon, dass im Regelfall bessere Entscheidungen dabei rauskommen, wenn man mal mit ein paar Leuten drüber debattiert. Das ist nicht in jedem Fall so, aber ganz grundsätzlich wird ja anders abgewogen.

Naja, das Problem, was ich damit habe ist, dass Machthaber nun mal häufig Leute um sich scharren, die ihrer Meinung sind. Und somit wird aus einer Gruppe halt schnell doch schon fast wieder ne alleinige Entscheidung. Wenn ne Gruppe Nazis durch die Stadt rennt, und zusammen entscheidet, dem Typen, der da gerade lang geht, aufs Maul zu hauen, wird das ja nicht legitimer oder legaler, nur weil gerade 6 der Meinung sind, als wenn einer alleine wär und diese Entscheidung trifft.
Stimmt. Aber irgendwie find ich nicht, dass der Deutsche Bundestag mit ner Gruppe durch die Stadt rennender Nazis vergleichbar ist.
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Simia

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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #46 am: 04 August 2011, 11:35:17 »

War es aber sein Ziel den Islam aus Europa zu vertreiben oder den Links-Liberalismus zu schwächen, ging der Schuss nach hinten los.

Ich vermute, er hat es als eine Art symbolischen Akt aufgefasst, als einer, der den ersten Schritt gegangen ist und nun erwartet, dass seine imaginierten oder realen Gesinnungskameraden und Waffenbrüder seinem Exempel folgen und "die Sache" ihren Zielen näherbringen. Sein Krieg soll ja noch einige Jahrzehnte gehen. Ihm wird wohl klar gewesen sein, dass es nicht mehr und nicht weniger war als ein Betreten der Weltbühne mit einem möglichst entsetzlichen und blutigen Getöse ... "Seht her, die Ära des christlich-konservativen Widerstands hat begonnen".

Edit: Dass er paranoid ist und eine schwere narzisstische Persönlichkeitsstörung hat und wer weiß was noch, muss dazu ja kein Widerspruch sein. Aus seiner Perspektive hat das eben alles Hand und Fuß.
« Letzte Änderung: 04 August 2011, 12:01:16 von Simia »
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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #47 am: 04 August 2011, 11:47:10 »

Christlich-Konservativer Widerstand, oh man.
Die sollten mal ein wenig fundamentalistischer werden... Nein, im ernst, das sollten sie wirklich, dann hätten sie auch nicht mehr so einen Stock im Arsch. Aber vielleicht habe ich auch eine sehr spezielle Auffassung von der Frohen Botschaft. Ich meine, ihr wahrer Glaube ist ein rigider Traditionalismus und nicht der Glaube an die Vergebung der Schuld und an die Feindesliebe. Wobei es auch fraglich ist, wer eigentlich der "Feind" ist, denn niemand kann in das Herz eines Menschen sehen und niemand ist gut, ausser Gott. Aber ich bin schon still.
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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #48 am: 04 August 2011, 12:00:02 »

Das darfst Du einfach nicht so ursprünglich sehen und hinterfragen, damit ist kein (Kirchen-)Staat zu machen. Die "frohe Botschaft" selber ist zu unbequem, da muss man sich ja bewegen.
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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #49 am: 04 August 2011, 12:16:06 »

Bei manchen von denen habe ich den Verdacht, dass die noch nie eine Bibel in der Hand gehalten haben.
Frage mich, was die mit "christlich" eigentlich meinen?
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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #50 am: 04 August 2011, 12:22:14 »

Bei manchen von denen habe ich den Verdacht, dass die noch nie eine Bibel in der Hand gehalten haben.
Frage mich, was die mit "christlich" eigentlich meinen?

Die historische geistliche Infrastruktur. Aber auch einen Wertekanon, den viele "echte Christen" ebenfalls vertreten, Nächstenliebe hin oder her. Und mal ehrlich, so wirklich frei von Interpretierbarkeit ist die Bibel auch nicht. Da kann man auch schon mal aufs "falsche Pferd" setzen, selbst wenn man regelmäßig drin schmökert.
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Re: Utøya...und nun?
« Antwort #51 am: 04 August 2011, 12:34:13 »

Hatte die Diskussion neulich mit meinem (dogmatisch-)atheistischen Bruder. Der hat die Theorie aufgestellt, dass man eine beliebige Liste von Werten aufstellen könnte und zu allem etwas in der Bibel finden würde.
Das ging sogar so weit, dass er meinte, dass Sklaverei nach der Bibel eine gute Sache wäre.
Das Problem ist, er hat genau wie viele "christliche" Fanatiker, eine stark alttestamentarische Sicht auf das Christentum.
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