Ich wundere mich etwas, daß hier (gerade hier?!) doch so wenig Menschen Kallistis Sichtweise teilen, denn ich finde das alles sehr nachvollziehbar, was sie schreibt.Auch wenn sie eine ungewöhnliche und nicht häufig vertretene Meinung zum "Thema Freitod" hat, ist sie (die Meinung) doch weniger radikal und einschränkend als ein striktes 'Nein'. (Sorry, daß ich 'sie' schrieb. Aber das passte grad besser, als eine direkte Ansprache, Kallisti )Ich finde solche Sätze wie "Es kann doch noch so viel Schönes kommen!" ziemlich abgedroschen und noch dazu völlig irrelevant, denn in dem Moment, in dem man stirbt, ist komplett alles, was danach kommen kööönnte, von absolut keiner Bedeutung mehr.Ein Leben nur um des Lebens willen hat doch genauso wenig "Sinn", wie ein (Rest)Leben voller Schmerz und Krankheit. Man muss schon gerne leben wollen.Da man, wie bereits geschrieben, seine Geburt nicht beeinflussen kann, ist das Recht auf den eigenen Tod für mich der Inbegriff der Selbstbestimmung und des eigenen Bewusstseins.
Ein Leben nur um des Lebens willen hat doch genauso wenig "Sinn", wie ein (Rest)Leben voller Schmerz und Krankheit. Man muss schon gerne leben wollen.Da man, wie bereits geschrieben, seine Geburt nicht beeinflussen kann, ist das Recht auf den eigenen Tod für mich der Inbegriff der Selbstbestimmung und des eigenen Bewusstseins.
Menschen, die sich zu einem (ihrem) Freitod entschließen und ihn auch tatsächlich durchführen (wollen), sind nicht einfach nur oder immer "krank" oder in einer "Krise" ... ... ... - ich denke: es ist eine "Art Mensch" und daher werden es auch nicht viele machen - weil es auch immense Überwindung kostet (letztlich doch) - auch den Suizidenten. Aber sein Sterbewunsch ist größer als sein Lebenstrieb.
Mit anderen Worten: Wenn jemand schon früh ernsthaft darüber nachdenkt bzw. sich selbst das Leben nehmen will, wird er es tun - irgendwann (sofern er nicht vor dem Nicht-Gelingen zu sehr zurückschreckt - er muss dann also eine der harten Methoden wählen - zwangläufig: noch immer so). Wenn also ein Kind im Alter von sagen wir 12 Jahren bereits sterben will (ganz unabhängig von den Gründen!), es dann aber noch nicht vollzieht, vollziehen kann (den Suizid) oder selbst doch noch Zweifel, Ängste, Unsicherheiten hat ... - wird dieser Mensch es sehr wahrscheinlich später im Leben dennoch tun.
Quote Mit anderen Worten: Wenn jemand schon früh ernsthaft darüber nachdenkt bzw. sich selbst das Leben nehmen will, wird er es tun - irgendwann (sofern er nicht vor dem Nicht-Gelingen zu sehr zurückschreckt - er muss dann also eine der harten Methoden wählen - zwangläufig: noch immer so). Wenn also ein Kind im Alter von sagen wir 12 Jahren bereits sterben will (ganz unabhängig von den Gründen!), es dann aber noch nicht vollzieht, vollziehen kann (den Suizid) oder selbst doch noch Zweifel, Ängste, Unsicherheiten hat ... - wird dieser Mensch es sehr wahrscheinlich später im Leben dennoch tun.Du meinst also, es ist oder wird zu einer Art Grundeinstellung? Ein Gedanke, den man nie wieder los wird?Nein, das glaube ich einfach nicht. Man hört immer wieder von Menschen, die das "überwunden" haben, teilweise auch nach Selbsmordversuchen, also denen es wirklich ernst damit schien.Aber das wurde ja auch schon öfter erwähnt...
Nein, ein Leben voller Schmerz und Krankheit hat (für viele) keinen Sinn, aber das hat hier auch keiner angezweifelt, oder? Es fällt mir persönlich nur etwas schwer, Kallistis Sichtweise zu verstehen, weil für mich das Leben wertvoll ist. So wertvoll, dass ich es nicht früher beenden möchte und die Gründe, die Kallisti beschrieben hat, eben für mich keine Gründe wären.Niemand spricht hier jemandem Selbstbestimmung ab, es ist aber eben nicht leicht nachzuvollziehen.
wie nightnurse schon sagte, kann auch da sehr wohl etwas schiefgehen - bei der Höhe muss man erst mal ein geeignetes Gebäude oder Bauwerk oder Fels ... finden, das also auch hoch genug und vor allem auch zugänglich ist (da gibt´s ja i.d.R. allerlei Vorkehrungen, die Suizid absichtlich ja vereiteln sollen ). Das dürfte dir aber doch auch bekannt sein oder?
*Finger hebt* Ich pathologisiere übrigens keineswegs die Sterbewilligen.Die Unbedingtamlebenbleibenwollenden allerdings auch nicht.
Zitat von: Ansichtssache am 20 August 2011, 19:23:42Nein, ein Leben voller Schmerz und Krankheit hat (für viele) keinen Sinn, aber das hat hier auch keiner angezweifelt, oder? Es fällt mir persönlich nur etwas schwer, Kallistis Sichtweise zu verstehen, weil für mich das Leben wertvoll ist. So wertvoll, dass ich es nicht früher beenden möchte und die Gründe, die Kallisti beschrieben hat, eben für mich keine Gründe wären.Niemand spricht hier jemandem Selbstbestimmung ab, es ist aber eben nicht leicht nachzuvollziehen.Dem kann ich mich nur anschließen. Für mich ist das Leben das wertvollste, was man hat. Ich hab nur das eine, und mit dem hab ich noch ne ganze Menge vor.Es klingt hier irgendwie durch, daß man - wenn man den Wunsch nach Suizid hegt - das auf jeden Fall durchführen wird. Es gibt aber auch nicht gerade wenige, die später glücklich sind, daß es NICHT geklappt hat, und daß sie die Chance hatten, ihr LEBEN in den Griff zu bekommen. Mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn Suizid so "romantisiert" wird. Ein Mensch, der diesen Weg wählt, hinterläßt andere Menschen, die dadurch schwer traumatisiert werden können. Ich (!) bin der Ansicht, daß man da auch eine gewisse Verantwortung anderen Menschen gegenüber hat, die man nicht "wegreden" kann.
Ach wo. Wenn man sich sowieso schon auf dem größtmöglichen Egotrip befindet, warum dann noch Rücksichten nehmen? Aber dann bitte vor den ICE springen, das stört von den einfachen Methoden wirklich die größte Anzahl an Menschen *Kopp schüttelt*Lies doch mal, was Kallisti so schreibt. (schaff ich zwar auch nicht immer... ) Zitat von: nightnurse am 20 August 2011, 14:16:02*Finger hebt* Ich pathologisiere übrigens keineswegs die Sterbewilligen.Die Unbedingtamlebenbleibenwollenden allerdings auch nicht.Hch, da muss ich schon wieder einschränken.Ich möchte Sterbewillige nicht pauschal pathologisieren - aber ich kann sie auch nicht pauschal für gesund erklären.Schließlich setzt sich nicht jeder hin und überlegt rational, ob er noch leben will und sollte und zieht dann eine trockene Bilanz. Und selbst, wer das tut...woher soll ich wissen, ob der gesund im Geiste ist? Ich kann das einfach nicht (und ich kann das nicht einfach) diagnostizieren. Also bleib ich mal wieder ambivalent.
Die Gebäude an die ich zuerst gedacht habe, waren der Bunker bei Feldstraße und einige Wohnblocks zwischen Schenefeld und Osdorfer Born, aber ich bin mir sicher, es gibt auch noch andere geeignete Gebäude. Zugegeben, die Fenster im Bunker sind nicht allgemein zugänglich, aber manch einem eben schon.Zur Sache:Es war hier wiederholt von Leuten die Rede, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte, sich für den Tod entscheiden.Ich bin mir nicht sicher, ob es das wirklich gibt. Der Überlebenswille ist ein Urinstinkt. Jemand der nicht mehr Leben will, ist für mich schon allein durch diesen Entschluss krank. Damit will ich nicht sagen, dass es "falsch" wäre, nicht mehr Leben zu wollen, sondern dass in einem solchen Fall eine Fehlfunktion der natürlichen Veranlagung vorliegt.Ich glaube Selbsttötung widerspricht dem Prinzip der Natur, des Lebenskampfes.Damit will ich aber niemandem das Recht auf einen selbstbestimmten Tod absprechen, aber ich finde bei einem so schweren Entschluss, grade wenn es irgendwann aktive Sterbehilfe geben sollte, sollte ein Sterbekandidat einer Therapie eine Chance geben (müssen). Ein einziges Beratungsgespräch halte ich da für unzureichend.
Das ist nun kein Vorwurf direkt an dich, Kaffeebohne - ich stelle nur immer wieder fest, dass man etwas schreibt, zu dem ich mich doch eigentlich ganz deutlich schon zuvor geäußert hatte. Dass das doch meinerseits bereits erläutert war - eigentlich auch unmissverständlich, wie ich finde. ?