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Autor Thema: Bundes-Hotte tritt ab  (Gelesen 16801 mal)

messie

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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #60 am: 02 Juli 2010, 00:28:04 »

Na, vom Politischen her war es schon in Ordnung. Es war die erste Wahl "außer der Reihe", und die Brisanz spiegelt sich auch in der Übertragungsdauer wider.
Das ist ja auch noch das Bekloppte daran: Die Politiker wussten, dass sie mit der Aufstellung dieser Kandidaten polarisieren würden! Auch und gerade im Volk.
Das war ihnen aber sichtlich egal, weil - ich wiederhole mich - deren Aufstellung eh nur Parteitaktik war, ebenso wie die Wahlgänge selbst reiner parteitaktischer Logik folgte.
Leider.
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sober

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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #61 am: 02 Juli 2010, 13:40:28 »

Ich hab eigentlich von jedem mit bekannten Linke-Sympathisanten gehört, wie groß die Enttäuschung für "die eigenen Partei" ist, nachdem, was für einen Kindergarten sie da aufgezogen haben. Lexi scheint da bisher die einzige Ausnahme zu sein, weshalb ich sein Argumentation ebenso werte, wie das Palaber der Parteien nach der Wahl. :-P
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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #62 am: 02 Juli 2010, 19:06:47 »

Ich hab eigentlich von jedem mit bekannten Linke-Sympathisanten gehört, wie groß die Enttäuschung für "die eigenen Partei" ist, nachdem, was für einen Kindergarten sie da aufgezogen haben. Lexi scheint da bisher die einzige Ausnahme zu sein, weshalb ich sein Argumentation ebenso werte, wie das Palaber der Parteien nach der Wahl. :-P
Tjoa...so verschieden können eben Wahrnehmungen sein. Ich bezweifle auch, dass die von dir angesprochenen Sympathisanten das gesamte Wählerspektrum vertreten, welches Die Linke wählt. Aber sei es drum. Ich will dir ja net deine Meinung streitig machen. ;)

Das Ende vom Lied ist und bleibt - Wulff ist BP, während der Staatsanwalt gegen ihn ermittelt, und die SPD und Grüne können Linke-Bashing betreiben, obwohl Gauck rein rechnerisch nie 'ne Chance gehabt hatte. Alle sind Glücklich...oder doch nicht? Wer weiß wer weiß...wir werden sehen. :)
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messie

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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #63 am: 02 Juli 2010, 19:26:18 »

Zitat
die SPD und Grüne können Linke-Bashing betreiben, obwohl Gauck rein rechnerisch nie 'ne Chance gehabt hatte.

Tja, wie gesagt ... daran sind die Linken auch nicht unschuldig. Entweder sie stehen zu ihrer eigenen Kandidatin die ganze Zeit über, oder eben nicht.
Sie aber aussteigen lassen und dann doch nicht das kleinere Übel wählen, ist einfach feige. Enthaltung trifft es in dem Falle auch, es steht für "wir haben keine Meinung und machen nur unser eigenes Ding" und nicht für das Kompromisssystem des kleineren Übels, das Politik nun einmal ist.

Gauck hatte nie eine Chance. Stimmt. Weil "Mehrheit ist Mehrheit", und die lag eben bei der FDP und der CDU. Die SPD/Grünen haben aber aus dieser Situation das Maximum des Erreichbaren herausgeholt, und sie können den Gang in die 3. Wahlrunde zu Recht als Erfolg feiern.
Die Linken hingegen nicht. Denn am Ende stand ... kein eigener Kandidat mehr und eine Partei, die (bis auf drei Personen) sich lieber aus der politischen Meinungsbildung komplett raushielten.
Eine Partei, die jede Gelegenheit mitzugestalten verpasst und ganz bewusst nur die Stänker- ähh: Oppositionsrolle anstrebt, hat ihr Ziel verfehlt. Denn es sollte Ziel jeder Partei sein auch gut genug zu sein um regieren zu können, um dann auch endlich mal wirklich was zu bewegen.
Ist ja nicht so, dass sie die Möglichkeiten dazu nicht hätten.
Bekloppterweise nutzen sie sie nur nie.  ::)
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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #64 am: 06 Juli 2010, 16:55:21 »

Über die Grünen hat man früher auch immer gesagt, die wären nicht regierungsfähig. Erst als sie so ziehmlich alles auf dem Altar des Koalitionsvertrages geopfert hatten - außer dem Atomausstieg - waren sie es angeblich laut SPD. Bleibt die Frage, ob es die Partei jetzt besser oder schlechter gemacht hat. MMn eher schlechter. Die Linke soll jetzt - nach dem Willen von SPD und Grüne - den gleichen Weg einschlagen. Wenn sie diesen Weg gehen würde, würde sie sich selbst überflüssig machen.

Die Linke, so wie sie ist, wird aktuell der SPD immer das vorhalten können, was diese selbst seit Schröder nicht mehr ist und das war eine Partei der Gewerkschaften, Arbeitnehmer und sozial Schwachen. Das "S" hat sich die SPD in den letzten Jahren selbst abgewöhnt und nur deshalb gibt es die Linke in der heutigen Form doch überhaupt. Gauck war nur ein weiterer Schachzug, sich von den eigenen Wurzeln weiterhin Richtung CDU/FDP zu bewegen.
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messie

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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #65 am: 06 Juli 2010, 17:10:59 »

Zitat
Gauck war nur ein weiterer Schachzug, sich von den eigenen Wurzeln weiterhin Richtung CDU/FDP zu bewegen.

Nee. Gauck war ein Schachzug, um es CDU/FDP möglichst schwer zu machen! Was ihnen ja auch gelungen ist.
Im Übrigen, bei allem Geschimpfe auf SPD / Linke: Hat mal jemand überhaupt mal draufgeguckt, was die CDU da eigentlich machte? Jemanden aus ihren eigenen Reihen, auch noch einen Vollblutpolitiker, der bislang keineswegs als "Stimme für Deutschland" auftrat, auswählen, das ist doch für die restlichen Parteien noch mehr ein Schlag ins Gesicht.

Warum hätten sich da nicht einfach mal alle Parteien verständigen und einen Kandidaten aufstellen können, der auch in der Bevölkerung einen guten Ruf genossen hätte? Davon hätten in den ach so hochgelobten Umfragewerten alle Parteien letztlich davon profitiert.
Aber neiiin, es wurde mal wieder die nächste Gelegenheit für kleinkarierten parteitaktischen Streit genutzt.
Schade.
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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #66 am: 06 Juli 2010, 17:17:01 »

Zitat
Gauck war nur ein weiterer Schachzug, sich von den eigenen Wurzeln weiterhin Richtung CDU/FDP zu bewegen.

Nee. Gauck war ein Schachzug, um es CDU/FDP möglichst schwer zu machen! Was ihnen ja auch gelungen ist.
Joa, "auch" würde ich sagen.
Im Übrigen, bei allem Geschimpfe auf SPD / Linke: Hat mal jemand überhaupt mal draufgeguckt, was die CDU da eigentlich machte? Jemanden aus ihren eigenen Reihen, auch noch einen Vollblutpolitiker, der bislang keineswegs als "Stimme für Deutschland" auftrat, auswählen, das ist doch für die restlichen Parteien noch mehr ein Schlag ins Gesicht.
Nene, das ist max. n Schlag ins Gesicht des Herren Westerwelle, dass seine Lieblingsmutti jmd. vorgeschlagen hat, der mit homophoben Leuten ganz dicke ist. Abgesehen davon hat die "Obermutti" damit einen für sie gefährlicheren potentiellen Kanzlerkandidaten aus dem Weg geräumt. Alles rein parteitaktisch. Kein Schlag in das Gesicht der Parteien, sondern der Bevölkerung dieses Landes und die meisten blicken das noch nicht mal.
Warum hätten sich da nicht einfach mal alle Parteien verständigen und einen Kandidaten aufstellen können, der auch in der Bevölkerung einen guten Ruf genossen hätte? Davon hätten in den ach so hochgelobten Umfragewerten alle Parteien letztlich davon profitiert.
Aber neiiin, es wurde mal wieder die nächste Gelegenheit für kleinkarierten parteitaktischen Streit genutzt.
Schade.
Hier stimme ich wie bereits gesagt zu 100% mit dir überein. Ne kompetente Person als oberster Vertreter auf internationaler Ebene mit nem Gespür für die wirklichen Probleme in diesem Land wärs gewesen. Aber dann hätte Schwarz-Gelb ja jetzt einen, der ständig aufmüpft und das wollten sie halt nicht. ;)
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jenno

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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #67 am: 07 Juli 2010, 09:02:12 »


Warum hätten sich da nicht einfach mal alle Parteien verständigen und einen Kandidaten aufstellen können, der auch in der Bevölkerung einen guten Ruf genossen hätte? Davon hätten in den ach so hochgelobten Umfragewerten alle Parteien letztlich davon profitiert.
Aber neiiin, es wurde mal wieder die nächste Gelegenheit für kleinkarierten parteitaktischen Streit genutzt.
Schade.
Hier stimme ich wie bereits gesagt zu 100% mit dir überein. Ne kompetente Person als oberster Vertreter auf internationaler Ebene mit nem Gespür für die wirklichen Probleme in diesem Land wärs gewesen. Aber dann hätte Schwarz-Gelb ja jetzt einen, der ständig aufmüpft und das wollten sie halt nicht. ;)
[/quote]

moment....köhler ist doch gerade zurück getreten   ::)


Und ansonsten an alle die hier rumheulen: Wie kommt ihr überhaupt auf die Idee, daß der posten des Bundespräsidenten überparteilich zu besetzen ist? Es war von Anfang an in der Besetzung ein politsiches Amt. Nur haben eigentlich ale Bundespräsidenten spätestens in der zweiten Amtszeit verstanden, das sie das Staatsoberhaupt sind. Und warum erst in der zweiten Amtszeit? weil sie die sonst nicht erlebt hätte ;-)

Die Aufstellung von Gauck war natürlich ein fast brillianter Schachzug von Sigmar Gabriel..... wäre Merkel drauf eingestigen, als Gabriel ihr Gauck angeboten hat, dann hätte Gabriel spätestens nach der Wahl immer wieder in der Presse betont, das die SPD ihn ja auserkoren hat.

Und was die Linke angeht:  die NPD hatte auch 'nen Kandidate aufgestellt.



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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #68 am: 07 Juli 2010, 11:40:10 »

moment....köhler ist doch gerade zurück getreten   ::)
*lach* ahhhja...Köhler war alles, aber mit Sicherheit kein BP, der sich für die breite Bevölkerung einsetzte. Das er seinen Hut genommen hat, weil er keine Lust hatte, sich mit der Kritik gescheit auseinander zu setzen und zu dem wahren Wort aus seinem Mund zu stehen, kann man ihm anrechnen - muss man aber nicht. Köhler hat zudem ettliche Gesetze stumpf durchgewunken, die so nie hätten passieren dürfen. Da musste dann erst das BVG ran. Feiner BP war er.

Ich kann mich noch an seine Aussagen erinnern, bei denen er in die gleiche Kerbe gehauen hat wie seinerzeit Schwarz Rot und nun Schwarz-Gelb ala "wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt".

Zum Amt an sich: Wiki

Das Amt ist sehr viel mehr als der "Ehrenvorsitz" der Regierungsparteien/Regierung. Es wird aktuell eher dazu degradiert.

Natürlich, das Amt ist sicherlich nur noch ein Schatten seiner früheren selbst. Aber dennoch ist er nicht machtlos oder gar nur ne Galionsfigur. Dieses Amt strahlt aktuell immernoch so etwas wie Autorität aus. Nur was nützt diese, wenn sie einfach nur für das "Weiter so" oder "Die Reformen müssen einfach nur besser kommuniziert werden, weil so denken die dummen Bürger ja, wir wollen nur an ihr - ohnehin niedriges - Gehalt. Dabei ist es doch nur zu Ihrem Besten, dass auf sie weniger (statt mehr) im Monat zum Leben über bleibt." verschwendet wird?
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l3xi

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Re: Bundes-Hotte tritt ab
« Antwort #69 am: 10 Juni 2011, 10:34:07 »

So... Ein Jahr ist rum und Horst Köhler meldet sich zu Wort:

http://www.sueddeutsche.de/politik/horst-koehler-ueber-seinen-ruecktritt-horst-von-hohenstaufen-1.1107110

Zitat
Ein Jahr nach seinem Rücktritt beschwert sich Horst Köhler über die harsche Kritik, die damals an seiner Person geübt wurde. Doch das Problem waren nicht diese Attacken, das Problem war Horst Köhler selbst, der die Kritik als Majestätsbeleidigung empfand.
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