Außerdem finde ich auch, wird "Kunst" in den Schulen nicht gut ans Kind gebracht. Es müsste viel "sinnlicher" sein (je nach Alter der Kinder, klar - also je kleiner, desto "sinnlicher", praktisch erfahrbarer) und viel mehr "Praxis" - bei Musik bspw. nicht bloß die Theorie zu lernen, sondern mehr mit den Kindern zu Veranstaltungen zu gehen (Kindertheater, Kinderoper, Kinderkonzert - verschiedener Musikrichtungen - so wenigstens viermal im Jahr, aber das wär auch noch zu wenig eigentlich) und die Kinder viel mehr selbst ausprobieren, machen zu lassen (Instrumente z.B. - was eben möglich ist - mit "Ungeübten") - sie auf diese Weise mehr zu interessieren und zu begeistern.
Sehr hilfreich wäre auch, nicht bloß immer nach wie vor nur die trockenen Fakten zu lehren, sondern Dinge aus dem alltäglichen Leben der Menschen (in den unterschiedlichen Epochen, der unterschiedlichen Komponisten, Maler ...) - eingebettet in den geschichtlichen und kulturellen Hintergrund (fächerübergreifend also) - und eben je nach Alter der Kinder entsprechend aufbereitet, angepasst, dargeboten. Ich hatte mal eine Geschichtslehrerin, die solchen Unterricht machte - und niemals davor und niemals danach fand ich das Fach Geschichte in der Schule so interessant wie bei ihr. Wahrscheinlich fordert das den meisten Lehrern aber zu viel ab (Zeit, Wissen, Engagement, Möglichkeiten?)?
Musik habe ich übrigens sehr früh abgewählt. Zum einen, weil man entweder NUR Kunst oder NUR Musik machen konnte und weil ich mir die Musik nicht noch weiter "verderben" wollte.
Das verhält sich zueinander wie Germanistik zum kreativen Schreiben. Ich will nicht wissen, wie viele Germanistikstudenten einen langen Hals machen, wenn sie checken, dass sie da eher mit Schere und Lupe rangehen sollen und nicht mit dem Füllfederhalter.
Zum einen, weil man entweder NUR Kunst oder NUR Musik machen konnte (...)
Ja, das is doch einfach auch wieder so eine "Unart" - sich für das Eine und damit gegen das Andere entscheiden zu müssen - so ein Blödsinn!Mit Sprachen doch genau so oder anderen Fächern - immer nur eins aus jeder Sparte erlaubt - angeblich im Sinne der "Allgemeinbildung" (??) - statt die Begabungen zu entdecken, wenn/wann sie sich zeigen und frühzeitig eben diese und die individuellen Stärken zu fördern, auszubauen zu ermöglichen, zuzulassen, zu erlauben - und so für weniger Frust, mehr Erfolgserlebnisse und mehr weiteres Interesse und Freude am Lernen zu sorgen.
Also wir hatten immer sowohl Musik als auch Kunst*. Und ich bin letztlich froh darum, da ich Musik sonst vermutlich abgewählt hätte. Ich weiss nicht, wie es hier ist, aber wir mussten im Musikunterricht auch singen und in einem gewissen Alter fand ich das ganz furchtbar. Das hat sich dann aber noch komplett geändert.