Was mich aber auch stört ist dieser moderne, besonders aufgeklärte (fast linke) Blick auf Religion. Bitte nicht persönlich nehmen!Aber was ist eigentlich falsch daran sich auf die traditionelle Auslegung des Islams zu berufen? Wenn jemand an fundamentale Glaubensgrundsätze nicht glauben will, soll er es doch gleich ganz lassen. Warum muss man immer alles verschlimmbessern? Das stört mich auch an diesen modernen, liberalen Christen, die alles so verbiegen, dass es auch ja nicht dem Zeitgeist widerspricht.
Ausserdem sind die Islamisten gar nicht traditionell, im Gegenteil. Der traditionelle Islam ist noch relativ liberal. Der Fundamentalismus beruft sich auf die Ursprünge der Religion, wie sie vor der Entstehung der traditionellen Theologie war. Die Radikalen sind in hohem Maße reformistisch, aber in entgegengesetzter Richtung zu dem, was sich der Westen gerne wünscht.
Simia,Ich glaube du hast von den totalitären Inseln gesprochen, oder?Wollen wir mal ein Experiment starten und herausfinden, wie leicht oder schwer sich so eine Insel schaffen lässt?Natürlich unter der Vorraussetzung, dass wir das Experiment abbrechen, wenn die Sache aus dem Ruder läuft.Ich habe herausgefunden, dass das Element des Kampfes sehr wichtig bei solchen Systemen ist.Es wäre also von Vorteil, wenn es mindestens zwei Kontrahenten gäbe.
Das Experiment sollte sowohl virtuell als auch im Reallife stattfinden, kurz an allen Fronten.An deiner Redekunst sollte es zumindest nicht scheitern.Ein wenig Besessenheit ist schon von Nöten, da hast du recht.Was allerdings nicht nötig ist, ist eine persönliche Überzeugung. Es reicht wenn man auf andere überzeugend wirkt.Meine Gruppe, nennen wir sie "Team Blau", verschreibt sich der eurasischen Idee, bei der ein neues Volk mit Blick auf einen zukünftigen eigenen Staat konstruiert wird.Jetzt bräuchte ich ein Konzept, dass genau dem kritisch gegenüber steht und einen Gegenentwurf präsentiert. Das könnte genau so gut das selbe in schwarz sein, es muss nur in Konkurrenz dazu treten.
evil mirror universe
Ich habe das Gefühl, dass die meisten Leute heutzutage völlig ideologieresistent sind. Vielleicht ist auch mein Angebot nicht attraktiv genug, aber ich beobachte dieses Desinteresse auch in anderen Bereichen. Sie sind sogar so desinteressiert, dass es ihnen nicht mal die Mühe wert ist, sich von unliebsamen Ideologien zu distanzieren
Z.B. sind viele noch in den großen Kirchen, obwohl die meisten Leute die ich kenne, mit Religion nicht viel am Hut haben, wenn man sie drauf anspricht. Manche gehen zwar wählen, aber die wenigsten würden auf die Idee kommen, einer Partei beizutreten. Die volle Aufmerksamkeit gilt den "Grundbedürfnissen": Ausbildung, Arbeit, Partner, Essen, Schlafen, Saufen, Fernsehen, Kaufen und so weiter. Viele Leute sind agnostisch, nicht in dem Sinne dass sie nicht an Gott glauben würden, sondern dass ihnen alles scheiss egal ist. Ich würde das sogar Nihilismus nennen, aber nicht im Sinne einer philosophischen Weltanschauung, sondern im Sinne einer Abgewandtheit gegenüber jeglicher Philosophie.Ist der moderne Mensch nun völlig aufgeklärt oder doch nur völlig gleichgültig?
Mir passt einfach nicht dieser Trend, für den alle gesellschaftlichen Erneuerungen grundsätzlich super sind und alles Traditionelle tendenziell verdächtig ist.
Wir sollten aufhören, die Rebellion im Allseitsbekannten zu suchen und anfangen etwas ganz Neues zu suchen und uns dafür auch nicht scheuen uns ganz alter Stilmittel zu bedienen.Das Problem ist, dass wir zwar offiziell in der Postmoderne leben, aber diese eigentlich nie wirklich erreicht haben. Wir stecken immer noch in der Moderne fest. Unsere ganzen Werte und Normen, Tabus und der zeitgenössische Kitsch ist ein Produkt der Moderne, also ein Kennzeichen einer Epoche und kein ewiger Fortschritt, wie uns manchmal verkauft wird.Wirkliche Revolution findet nicht mehr statt, weder im geistigen, kulturellen, noch künstlerischen Sinne.Aber das wollte ich auch eigentlich nur mal anmerken. Fragt mich nicht, was man da machen kann.
Wirkliche Revolution findet nicht mehr statt, weder im geistigen, kulturellen, noch künstlerischen Sinne.Aber das wollte ich auch eigentlich nur mal anmerken. Fragt mich nicht, was man da machen kann.
Vermutlich projiziere ich meinen Ärger über die eigene Unvollkommenheit auf meine Umgebung.