Schwarzes Hamburg > Kunst & Kultur -Archiv-
Kunst
nightnurse:
--- Zitat von: Designer am 01 Juli 2011, 12:27:38 ---Ich finde das Ganze hat so was pseudorebellisches.
--- Ende Zitat ---
- Du meinst, im Unterschied zu lebensgroßen Puppen im ÖPNV?
--- Zitat von: Designer am 01 Juli 2011, 12:27:38 --- Im Grunde machen die meisten Künstler ihre Werke nur für sich und für Kenner.
--- Ende Zitat ---
Das ist wohl so. Was wären das für Künstler, die ihre Werke nicht für sich machten? Wären das überhaupt Künstler? Und zwar kann man nicht ausschließen, dass es Künstler gibt, denen wurscht ist, ob jemand ihre Kunst versteht (Hauptsache, es wird gekauft, Verständnis wird überbewertet), aber ich unterstelle schon, dass die meisten auf ein, öhm, Publikum mit Kunstverständnis = Kenner hoffen.
edit: Es gibt natürlich auch diejenigen, die Kunst ausschließlich für sich selbst schaffen, aus innerem Bedürfnis heraus, denen es also auf gar kein Publikum und schon gar nicht auf Verkauf ankommt.
--- Zitat von: Designer am 01 Juli 2011, 12:27:38 ---... die Leute sind durch die jahrelange Überflutung mit Graffitis so abgestumpft, dass sie Streetart oft gar nicht bewusst wahrnehmen.
--- Ende Zitat ---
Wohl wahr, leider.
--- Zitat von: Designer am 01 Juli 2011, 12:27:38 --- Eine Idee die ich hatte war, dass man mannsgroße Puppen auf die Sitzplätze in der S-Bahn platziert. Das hat zwar noch keine direkte Aussage...
--- Ende Zitat ---
Wohl wahr, leider...
--- Zitat von: Designer am 01 Juli 2011, 12:27:38 ---..., aber könnte zu einem Bruch mit dem Alltag führen. Ich nenne so etwas Spooking.
--- Ende Zitat ---
Spooking ist also, wenn ich mich um 17:00 in die U-Bahn quetsche und mich darüber aufregen muss, dass irgendein Witzbold wertvollen Sitz- oder Stehplatz mit Schaufensterpuppen vollgeramscht hat, ohne damit etwas aussagen zu wollen, nur, um mich mal aus dem Rushhourstress rauszureißen? 0o
Das wird Begeisterungsstürme auch bei den Nicht-Kennern geben.
--- Zitat von: Designer am 01 Juli 2011, 12:27:38 --- ...Kunst, deren Hauptziel nicht allein der künstlerische Ausdruck ist, sondern die Menschen aus ihrem Alltag oder sogar aus ihrer Vorstellung von Realität herauszuholen.
--- Ende Zitat ---
Eigentlich ne gute Idee.
Viel Erfolg.
(nein, im Ernst)
P.S., wer ist eigentlich "die Masse" und "die Leute"? Du ja offenbar nicht, ich natürlich auch nicht und wenn Du mal rumfragst, sonst bestimmt auch niemand.
P.P.S., wenn ich drüber nachdenke ...fährst Du manchmal mit dem HVV Richtung Kiez? Am Wochenende? Da sieht man Dinge, deren Ziel nicht der künstlerische Ausdruck ist, die mich aber immer wieder aus dem Alltag und sogar aus meiner Vorstellung von Realität holen...aber sie nennen das nicht "öffentliche Kunst", auch, wenn es oft spooky ist... 8)
...tschuldigung, ich glaube, ich unterzuckere grade, es ist das Adrenalin, das spricht, ich geh was essen...
public final void:
--- Zitat von: ~ChaosPrinzessin~ am 28 Juni 2011, 23:52:33 ---(...) und eine bunte stadt ist deutlich schöner als eine sterile.
--- Ende Zitat ---
Hm, klassisches Problem der Verallgemeinerung. Ich musste gleich an den schon oben genannten Bauhaus denken: Hoch steril. Großartiger Scheiß!
Ich erinnere mich, mal einen Bericht über Tel Aviv als "DIE" Bauhaus-Stadt schlechthin gesehen zu haben: Das sah schon ziemlich cool aus!
Aber es ist wohl so wie immer: Die Mischung machts. Eine geziehlt platzierte "Fläche Buntes". Aber erzähl das mal "den Spayern" ;)
Ansichtssache:
--- Zitat ---Was wären das für Künstler, die ihre Werke nicht für sich machten? Wären das überhaupt Künstler?
--- Ende Zitat ---
Naja - wenn Kunst dazu benutzt wird, auf irgendetwas aufmerksam zu machen, z.B. als politisches Statement, ist das ja schon für die breite Masse (sprich: für nicht-Kunst Interessierte/keine Kenner) gedacht.
Designer, ich finde den Gedanken an sich gut, die Öffentlichkeit erreichen zu wollen, irritieren? zu wollen. Ich denke, das ist heutzutage sehr schwer. Aber das mit den Puppen verstehe ich nicht so ganz. Also, was die Intention dahinter ist.
Designer:
Das mit den Puppen war mehr ein technisches Beispiel, kein konkreter Vorschlag.
Aber Irritation ist mir schon wichtig, so lange diese eine bewusstseinserweiternde Wirkung hat.
Tags z.B. irritieren niemanden, auch wenn sie manch einen (mich z.B.) manchmal verärgern.
Wir sollten aufhören, die Rebellion im Allseitsbekannten zu suchen und anfangen etwas ganz Neues zu suchen und uns dafür auch nicht scheuen uns ganz alter Stilmittel zu bedienen.
Das Problem ist, dass wir zwar offiziell in der Postmoderne leben, aber diese eigentlich nie wirklich erreicht haben. Wir stecken immer noch in der Moderne fest. Unsere ganzen Werte und Normen, Tabus und der zeitgenössische Kitsch ist ein Produkt der Moderne, also ein Kennzeichen einer Epoche und kein ewiger Fortschritt, wie uns manchmal verkauft wird.
Wirkliche Revolution findet nicht mehr statt, weder im geistigen, kulturellen, noch künstlerischen Sinne.
Aber das wollte ich auch eigentlich nur mal anmerken. Fragt mich nicht, was man da machen kann.
nightnurse:
--- Zitat von: Ansichtssache am 01 Juli 2011, 17:04:39 ---Naja - wenn Kunst dazu benutzt wird, auf irgendetwas aufmerksam zu machen, z.B. als politisches Statement, ist das ja schon für die breite Masse (sprich: für nicht-Kunst Interessierte/keine Kenner) gedacht.
--- Ende Zitat ---
Ehm....ja...stimmt.
(Aber diese Künstler werden ja (hoffentlich) auch für sich arbeiten, aus Schaffensdrang oder wie immer man das nennen will, was Menschen treibt, Kunst zu schaffen)
(dann stellt sich mir die Frage, ob die nicht-kunstsinnige "breite Masse" versteht, was gemeint ist. Politische Plakatkunst, einerseits, ist oft allgemeinverständlich. Denkmäler, andererseits, können ziemlich abstrakt und unverständlich sein)
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