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Autor Thema: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen  (Gelesen 17470 mal)

qIj-qul

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #60 am: 24 Mai 2011, 18:41:57 »

Schengen, also die Grenzen der EU, sind nicht ohne VISA zu übertreten.  Exakt diese Grenzen sind von mir gemeint. Alle EU-Länder die an Nicht-EU-Länder grenzen, schützen sich vor unerlaubten Eindringen. Und diese dort angrenzenden externen Länder sind verpflichtet darauf zu achten mit ihrer Exekutive, dass es keine Grenzverletzungen gibt.  Was ja nicht klappt, wie zu sehen ist!

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Kallisti

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #61 am: 24 Mai 2011, 19:32:48 »

Kallisti, diese Diskussion mit dir wird mir zu anstrengend und in wirtschaftlichen/fiskalischen Belangen zu realitätsfern. Ich bin raus.


Spambot

... na mehr als heiße Luft war dann ja nich ... - erst forderst du von mir Antworten, wenn ich sie liefere, gehst du nicht drauf ein, stellst Gegenfragen, antwortest auf meine Fragen nicht - ich schreib mir da jedes Mal ´n Wolf und dir wird es jetzt dann doch zu anstrengend?

 :D


Übrigens hätte ich doch wenigstens ganz gerne noch gewusst, bei welchen (N)GO´s du wann, wie lange und auf welche Weise tätig warst? - Das kann man in einem Satz ganz unangestrengt beantworten.



Eisbär


... na - ich wollte einfach mal ganz konkrete Zahlen haben - wieviele "Kosovo-Flüchtlinge" wann? - Wieviele "Spätaussiedler" - wann?
Und wieviele afrikanische Flüchtlinge aktuell?  - Also einfach nur mal so zum Vergleich ...   8)

Aber das ist wohl nicht möglich - zu anstrengend ...   ;)    ;D

Aha, damals war die Zahl der Flüchtlinge also überschaubar ... ?? - Die der Spätaussiedler eigentlich auch?  Und ein Ende war da also abzusehen - gerade bei Letzteren ?!?

Naja, ich frag nur ... ----- irgendwie werd ich ja doch den Eindruck nicht los, dass man Flüchtlinge - Menschen -  klassifiziert - in solche, die es "wert" sind, aufgenommen zu werden, Unterstützung zu erhalten (finanzielle sogar - wie war das mit "Begrüßungsgeldern"?) und andere, denen man beim Sterben zusieht - zusehen DARF! Ganz legal, ganz offiziell, ganz unbehelligt - ja also ehrlich mal - wohin auch mit all diesen Menschen, die da vor ihrem nicht abwendbaren Elend und Untergang fliehen! ?!?
Was können wir dafür, dass bei denen solche Verhältnisse herrschen!?

--- Und was können "die" dafür ? ? ? - Die einzelnen Menschen, die ihren korrupten, kranken, diktatorischen Regimen unterworfen sind, die ihrer Rechte beraubt werden, die oft wegen Hunger, Krankheit, Schwäche und mangelnder Bildung bzw. Information nicht mal ihre Rechte kennen und einfordern können! ? ! ?
« Letzte Änderung: 24 Mai 2011, 19:34:29 von Kallisti »
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Eisbär

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #62 am: 25 Mai 2011, 01:03:48 »

Schengen, also die Grenzen der EU, sind nicht ohne VISA zu übertreten.  Exakt diese Grenzen sind von mir gemeint. Alle EU-Länder die an Nicht-EU-Länder grenzen, schützen sich vor unerlaubten Eindringen.
Ja, das ist normal.
Zitat
Und diese dort angrenzenden externen Länder sind verpflichtet darauf zu achten mit ihrer Exekutive, dass es keine Grenzverletzungen gibt.
Sind sie das? Wieso sollten sie? Und was ist, wenn wie in besagtem Fall keine Grenze da ist, sondern die Hohe See dazwischen liegt? 
Zitat
Was ja nicht klappt, wie zu sehen ist!
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Das hat doch nichts damit zu tun. Es ist einfach nicht deren Job, unsere Grenzen zu schützen.


Eisbär


... na - ich wollte einfach mal ganz konkrete Zahlen haben - wieviele "Kosovo-Flüchtlinge" wann? - Wieviele "Spätaussiedler" - wann?
Und wieviele afrikanische Flüchtlinge aktuell?  - Also einfach nur mal so zum Vergleich ...   8)
Ok... einfach mal ganz simpel: potentielle Flüchtlinge aus dem Kosovo: 1,8 Mio, potentielle Flüchtlinge aus Afrika: 1 Mrd,

Zitat
Aber das ist wohl nicht möglich - zu anstrengend ...   ;)    ;D
Nein, es ist nur Dein Job auch mal realistisch zu bleiben und Dir ggf Zahlen selbst zu besorgen.
Zitat
Naja, ich frag nur ... ----- irgendwie werd ich ja doch den Eindruck nicht los, dass man Flüchtlinge - Menschen -  klassifiziert - in solche, die es "wert" sind, aufgenommen zu werden
Richtig, diese Unterscheidung gibt es. Und diese Unterscheidung machst Du auch oder läßt Du jeden ungebetenen Gast in Deine Wohnung?
Zitat
wohin auch mit all diesen Menschen, die da vor ihrem nicht abwendbaren Elend und Untergang fliehen! ?!?
Ja, genau, Kallisti! Wohin? Sag es! Wo sollen die alle hin?

Zitat
--- Und was können "die" dafür ? ? ? - Die einzelnen Menschen, die ihren korrupten, kranken, diktatorischen Regimen unterworfen sind, die ihrer Rechte beraubt werden, die oft wegen Hunger, Krankheit, Schwäche und mangelnder Bildung bzw. Information nicht mal ihre Rechte kennen und einfordern können! ? ! ?
Tja, die Ägypter, Tunesier und ein Großteil der Lybier zeigen, was sie dagegen tun können.
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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #63 am: 25 Mai 2011, 07:40:55 »

Ägypter, Tunesier, Lybier zeigen, sie wollen nicht ALLE zu uns auswandern und flüchten, sie wollen ihre Heimat behalten und das System und die Lebensumstände dort verbessern, menschenwürdig machen, demokratisch und auch wirtschaftlich attraktiv um Geld und Freiheit zu verdienen. Es ist das Land ihrer Väter und deren Väter. Das verläßt man nicht mal eben so! Lieber kämpfen sie für die eigene Freiheit! Je höher die Bildung desto lieber bleiben sie und kämpfen im eigenen Land um Verbesserungen.
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Kallisti

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #64 am: 25 Mai 2011, 12:32:26 »


Zitat
Zitat von: Kallisti am Mai 24, 2011, 06:32:48
Eisbär


... na - ich wollte einfach mal ganz konkrete Zahlen haben - wieviele "Kosovo-Flüchtlinge" wann? - Wieviele "Spätaussiedler" - wann?
Und wieviele afrikanische Flüchtlinge aktuell?  - Also einfach nur mal so zum Vergleich ...   Cool
Ok... einfach mal ganz simpel: potentielle Flüchtlinge aus dem Kosovo: 1,8 Mio, potentielle Flüchtlinge aus Afrika: 1 Mrd,


Nein, lieber Eisbär - genau da nämlich sitzt der Hase im Pfeffer! - Es geht eben NICHT um "potentielle", geschätzte, "gefühlte" Zahlen bzw. Flüchtlinge! Ich wollte ganz demonstrativ die tatsächlichen Zahlen. Und diese sollten - ganz bewusst und absichtlich - gerade nicht von mir kommen, sondern von euch - dir und/oder Spambot!

Ok, dann mal ein paar Zahlen von mir - anhand eines anderen Beispiels (Kanaren und Flüchtlinge):

Zitat
Die Inseln werden in den letzten Jahren vermehrt von Flüchtlingen aus Afrika unter sehr schwierigen Bedingungen, nämlich der Überquerung des Kanarenstroms als Teil des Golfstroms, mit kleinen Booten angesteuert. Bisheriges Rekordjahr war 2002 mit 9.929 Flüchtlingen, 2005 waren es noch nach Angaben des spanischen Innenministeriums 4.751. 2006 gab es einen Anstieg auf etwa 31.000 Migranten, wobei im September erstmals auch asiatische Flüchtlinge aufgegriffen wurden. Dieser enorme Aufwärtstrend setzte sich mit etwa 4.500 Einwanderern im ersten Halbjahr 2007 nicht fort.(...)


und:

Zitat
Der Einsatz der Frontex soll nach Verdoppelung der EU-Gelder ab 2008 permanenten Charakter bekommen. Die Grenzkontrollmission versucht, mit Hilfe verschiedener europäischer Patrouillenboote, unterstützt von Aufklärungsflugzeugen, das Ablegen von Flüchtlingsbooten an der afrikanischen, insbesondere der senegalesischen Küste, von der etwa die Hälfte aller Flüchtlingstransporte starten, zu verhindern. Es gibt eine Schätzung der Guardia Civil, dass zwischen dem 1. Januar 2006 und dem 21. August 2007 mindestens 1.260 Bootsflüchtlinge bei der Überfahrt von Afrika auf die Kanaren ums Leben gekommen seien.[12] Andere vermuten eine mehrfach höhere Opferzahl.


UND:


Zitat
Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus, denn die Kanaren werden jährlich von mehr als neun Millionen ausländischen Gästen besucht. (...)

Die weitaus meisten Touristen kommen aus Großbritannien, gefolgt von Deutschen, Holländern und Iren; davon reisten 3.410.165 nach Teneriffa, 2.713.728 nach Gran Canaria, 1.471.979 nach Fuerteventura und 1.618.335 nach Lanzarote.
Quelle:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kanarische_Inseln



Was das bedeutet: 

1. Sehr viele Flüchtlinge sterben bereits auf der Flucht. Einen zumeist qualvollen Tod.

2. Es ist verschiedenen Inseln offensichtlich möglich, MILLIONEN Touristen JEDES JAHR "aufzunehmen" und unterzubringen, aber NICHT: ein paar Tausend Flüchtlinge, bei denen es nicht um Urlaub, sondern um Leben oder Tod, um Zukunft oder nicht ... geht.

3. Ja, die Touristen lassen natürlich Kohle da und hauen auch wieder ab - was aber Fakt ist: es ist möglich so viele FREMDE Menschen auf so verhältnismäßig kleinen Inselchen unterzubringen, reinzulassen, über die Insel latschen (und sie vermüllen) zu lassen - aber bei Menschen in Not ist es dann also nicht möglich, sie wenigstens kurzfristig aufzunehmen und dann "zu verteilen" - EU-weit - was die meisten Flüchtlinge übrigens selbst wollen und vorhaben - weiter nach bspw. Frankreich ...



Wohin mit ihnen?:

Wie schon gesagt: Es ist völlig übertrieben, dauernd so zu tun, als wolle die Gesamtbevölkerung des afrikanischen Kontinents über Kurz oder Lang "bei uns" (in Europa oder gar Deutschland) einwandern !


Genau dieser Anschein soll aber offensichtlich erweckt werden - und genau das schürt ihr mit euren Sätzen.


Wie ich oben schon schrieb: Zum Einen muss zeitnah (!!!) vieles verändert werden, damit die Menschen in ihren Herkunftsländern bleiben und leben wollen und: können! - Dies findet nach wie vor nicht statt (politische, wirtschaftliche Veränderungen - wie sie bspw, von fian und oxfam vorgeschlagen werden - siehe die von mir oben eingestellten Links zu fian, oxfam ...).
Zum Anderen muss Flüchtlingen in Not geholfen werden, indem man sie zunächst mal aufnimmt, versorgt, betreut und sich um ihre möglichen Rechte kümmert/informiert (ob sie ein Bleiberecht haben ...). Auch das findet nicht statt.


Zitat
Zitat
--- Und was können "die" dafür ? ? ? - Die einzelnen Menschen, die ihren korrupten, kranken, diktatorischen Regimen unterworfen sind, die ihrer Rechte beraubt werden, die oft wegen Hunger, Krankheit, Schwäche und mangelnder Bildung bzw. Information nicht mal ihre Rechte kennen und einfordern können! ? ! ?
Tja, die Ägypter, Tunesier und ein Großteil der Lybier zeigen, was sie dagegen tun können.

(Eisbär)


DAS IST WIDERLICH !

1. Gab es auch tunesische Flüchtlinge (gibt es auch immer noch, so weit ich weiß) !!!
2. Bezahl(t)en sehr viele von ihnen (bspw. in Ägypten und Libyen) mit schweren Verletzungen (mit bleibenden Schäden) oder mit dem Leben für ihre friedlichen Demonstrationen ! ! ! - Ist dieser Preis nicht doch etwas zu hoch, Eisbär ? ! ?
und
3. Ist das erst ein Anfang - und noch lange lange nicht ausgestanden - auch in Ägypten nicht !!! - Was wird in Zukunft noch passieren: mit den Menschen dort?!? Was wird ihnen noch widerfahren, angetan ... ?!? Welchen Preis werden sie noch zahlen müssen!?!

Und Eisbär:
Was sollte eine Mutter wie ich mit kleinem Kind in solchen Ländern in solchen Situationen tun?: Beten, dass man ihre Kinder nicht erschießt, dass sie nicht "versehentlich" getötet werden, dass sie nicht krank werden oder mangelernährt sind oder bleiben müssen ... ? ? ? - Was ist mit all den Kindern dort, die das alles miterleben, die davon traumatisiert sind: ein Leben lang! ? ! ? ? ?


Nein, das ist nicht "zu emotional" - DAS IST DIE REALITÄT SO VIELER MENSCHEN - nicht nur in Libyen !


Zitat
Das verläßt man nicht mal eben so! Lieber kämpfen sie für die eigene Freiheit! Je höher die Bildung desto lieber bleiben sie und kämpfen im eigenen Land um Verbesserungen.
(qIj-qul)


... Genau. - Und wenn sie dabei draufgehen - so what! Das ist eben der Preis! - Nicht wahr? ? ? Und den würdest DU ganz bestimmt und zweifelsohne OHNE MIT DER WIMPER ZU ZUCKEN gleich heute auch zahlen - wenn du JETZT ein Libyer in Libyen wärst ... !



Bitte die Herren, suhlt euch weiter in eurer (klein)geistigen. scheinheiligen, selbstgefälligen Moral-Kloake - ich finde es nur noch widerwärtig abstoßend!



Hier mal noch ein paar Infos aus der Realität:

Zitat
(...)
Um so verlogener erscheint heute die Freiheitsrhetorik westlicher
PolitikerInnen, die angesichts der Migrationsbewegungen aus und über Nordafrika
einmal mehr das Bedrohungsszenario der Überflutung bemühen,
gegen die nun die europäische
Grenzschutzagentur Frontex in Stellung gebracht wird.
Die EU-Regierungen haben die nordafrikanischen Machthaber hofiert und gestützt und sich
in den letzten Wochen zögerlich bis bremsend gegenüber den Aufstandsbewegungen
verhalten. Dahinter stecken starke ökonomische Interessen, aber auch die gewachsene
Kollaboration in der Migrationskontrolle. Despoten wurden umso wichtigere „Partner“, je
effektiver sie als Wachhunde für ein vorverlagertes EU-Grenzregime fungierten.

Migrationsbewegungen aus Afrika sollten um jeden Preis eingedämmt werden.
Tausendfacher Tod und Leid nicht mehr nur auf See, sondern auch in den Wüsten und
Internierungslagern waren und sind die Folgen dieser schändlichen Komplizenschaft. Die
subsaharischen MigrantInnen, die aktuell in Libyen Opfer pogromartiger Hetzjagden
werden, sahen sich unter dem Gaddafi-Regime seit Jahren einer systematischen Entrechtung,
Willkür und Misshandlungen ausgeliefert. Die EU hat dem libyschen Diktator Millionen
gezahlt und Überwachungstechnik geliefert, eine ähnliche Kooperation gibt es mit dem
marokkanischen Machthaber, und bis vor kurzem auch mit dem tunesischen Regime.
Die
arabischen Revolutionen markieren jetzt das mögliche Scheitern dieses brutalen Ausgrenzungsprojekts
der EU im Mittelmeerraum.
Mit den gezielt medial gestreuten Befürchtungen über einen Kollaps der Migrationskontrolle
wird nun die weitere Verschärfung und Militarisierung des EU-Grenzregimes
legitimiert, verkörpert durch Frontex. Die europäische Grenzschutzagentur ergänzt und erweitert
die nationalen Kontrollsysteme, die seit Jahrzehnten auf Abschreckung und
Kriminalisierung der Migrationsbewegungen zielen.

(...)

MigrantInnen suchen Schutz oder ein besseres Leben in Europa. Sie wandern gegen ein
Reichtumsgefälle, das ganz wesentlich in den neokolonialen Dominanz- und Ausbeutungsverhältnissen
zwischen Europa und Afrika begründet liegt. In Europa muss sich der universelle
Anspruch auf Freiheit und Demokratie deshalb am Umgang mit denjenigen messen
lassen, die auf dem Weg der Migration gleiche Rechte einfordern. Frontex steht für den
Ausbau eines tödlichen Grenzregimes, für das in einer freien Welt kein Platz ist.
Der Tod an
den Außengrenzen könnte schon morgen Geschichte sein. Aber das ist politisch nicht gewollt.
Stattdessen führen die EU-Verantwortlichen einen regelrechten Krieg an den Außengrenzen.
Innerhalb der EU gehören Entrechtung und Abschiebung zum rassistischen Alltag, in dem
„Integration“ als Druckmittel der Anpassung und Ausbeutung in den Niedriglohnsektoren
benutzt wird. Doch dieser selektive Umgang mit Migration ist mit Widerständigkeiten und
Beharrlichkeiten konfrontiert, die das System der Ungleichheiten und Unfreiheiten immer
wieder herausfordern. Nicht zufällig findet in dieser bewegten Zeit ein dramatischer
Hungerstreik von 300 maghrebinischen MigrantInnen für ihre Legalisierung in Griechenland
statt. Und verstärkt flackern Bleiberechtskämpfe und migrantische Streiks quer durch
Europa auf, seit Sans Papiers – insbesondere aus Afrika – vor 15 Jahren in Paris mit der
Forderung „Papiere für Alle“ in die Öffentlichkeit traten.

Quelle:

http://www.borderline-europe.de/downloads/2011_03_08_freiheit-statt-frontex.pdf


(Hervorhebungen von mir.)


und hier:

Zitat
2010: Rückgang bei illegalen Migranten nach Spanien um 50 %
Die Zahlen zur Einwanderung in Spanien, sowohl der klandestinen als auch der legalen, gelten als Indikator für die Wohlbehaltenheit des Landes. Just heute hat der spanische Innenminister Alfredo Rubalcaba bekannt gegeben, dass es im vergangenen Jahr beim Zustrom illegaler Einwanderer an die spanischen Küsten einen 50-prozentigen Rückgang gegeben habe. Bezogen auf das letzte Jahrzehnt sei eine Abnahme um mehr als 80 Prozent zu verzeichnen. (Andalus Press)
Quelle wie oben


und hier:


Zitat
23.05.2011, Agence France Presse
Ex-Verfassungshüterin: "Mehr Rechte für Flüchtlinge!"
Die frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht, Renate Jaeger, hat mehr Bleiberechte für Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland gefordert. "Jemanden in den drohenden Hungertod zurückzuschicken, ist genauso schlimm, wie jemanden in einen Kerker zu schicken", sagte Jaeger bei der Vorstellung des Grundrechtereports 2011 in Karlsruhe. "Die Fixierung unserer Verfassung allein auf politisches Asyl ist nicht zukunftstauglich", fügte Jaeger hinzu, die auch Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte war. Zudem handele es sich bei den Betroffenen "um integrationswillige Menschen".
(selbe Quelle wie oben)


Hier noch etwas zu den aktuellen Zahlen:


Zitat
Bei dieser geplanten Änderung handelt es sich keineswegs um eine Reaktion auf realistische Szenarien. Letztes Beispiel: 34.000 Flüchtlinge sind seit Beginn des revolutionären Umbruchs in Nordafrika in den Schengenraum gelangt. 10.000 von ihnen wurden von der italienische Regierung mit Sondervisa ausgestattet. Ganze 65 haben sich nach Deutschland verirrt. So sieht der Ansturm aus Nordafrika aus, der von konservativer Seite herbeifantasiert wurde.
(Quelle: s.o.)


Hier etwas speziell für Spambot:


Zitat
Umso stärker engagiert sich die deutsche Regierung aber dafür, dass die Außengrenzen der EU abgesichert werden. Hier unterscheidet sich die deutsche Panikmache, die Rhetorik von der kommenden "Flut" und von der "Masseneinwanderung in die deutschen Sozialsysteme", nicht grundsätzlich von dem, was aus Kopenhagen zu hören ist.

Keine Hilfe auf hoher See

Längst hat die Abschottung der EU in Osteuropa und im Mittelmeerraum sich jeder Rücksicht auf die Menschenrechte der Flüchtlinge entledigt. Menschen in Seenot, die auf dem Schirm der Grenzschützer auftauchen, wird Hilfe verweigert - ein klarer Verstoß gegen internationales Recht. Es sind sogar Fälle bekannt, wo den Flüchtlingen auf hoher See Nahrungsmittel und Benzin abgenommen wurden, um sie zur Rückkehr zu zwingen.

Reaktionäre Regime in Anrainerstaaten dagegen erhalten Finanzhilfe, wenn sie Flüchtlinge abfangen, sie unter schrecklichen Bedingungen internieren und schließlich ohne Wegzehrung abschieben, wie im Fall von Gaddafis Libyen.
Dokumentiert ist der Tod Tausender Flüchtlinge.

Eine besonders üble Rolle spielt die Grenzagentur der EU "Frontex". Da sie über keine Kommando- und Kontrollgewalt bei der Überwachung der Grenzen verfügt, kann sie bislang bei Menschenrechtsverletzungen die Hände in Unschuld waschen - sie koordiniert ja nur. Nach eigenen Angaben stellt sie "Produkte, Projekte und Dienstleistungen" zur Verfügung. Welche Projekte? Sie wertet Erfahrungen aus, zum Beispiel die des Pilotprojekts, bei dem ein Sektor des Atlantiks überwacht wurde, um den Flüchtlingen den Weg von Afrika zu den Kanaren zu versperren. Diese Erfahrungen kommen dann den italienischen Grenzschützern vor Lampedusa und vor Malta zugute. Die Arbeit von Frontex ist intransparent, ihre Kontrelle durch das EU-Parlament wirkungslos.
(Quelle: s.o.)


und:

Zitat
Vorteil "illegaler" Arbeitskraft

Ob solche Projekte Realisierungschancen haben, ist fraglich. Fest steht indessen, dass dem hochgerüsteten Grenzregime zum Trotz genügend Arbeitskräfte den Weg in den Schengenraum finden, um die dortige real existierende Nachfrage zu befriedigen. Diese Nachfrage wird in dem Maße wachsen, in dem sich im Schengenraum die Alterspyramide weiter umdreht. Die "illegale" Arbeitskraft bietet für die europäischen Unternehmer den Vorteil, über vollständig rechtlose ArbeiterInnen zu verfügen, kraft deren Billigarbeit die Löhne gedrückt werden und die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften geschwächt wird.

Das ganze Ausmaß illegaler Arbeit erschließt sich aus dem zahlenmäßigen Umfang der Legalisierungsschübe, die in einigen Ländern des südlichen Schengenraums von Zeit zu Zeit durchgeführt werden. Wenn diese Einschätzung zutrifft, warum dann die Hochrüstung der Grenzen? Tatsächlich könnte man den Eindruck gewinnen, bei der Grenzüberwachung handle es sich um einen im hohen Grad selbstrefenziellen Prozess, der ohne Gegenüber auskommt und der nur von den angefachten Ängsten in den Schengenländern befeuert wird: erst das imaginierte Bedrohungsszenario, dann die Aufrüstung, dann ein neues Bedrohungsszenario, dann neue Rüstung, und so weiter.
Quelle:
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/europa-als-gated-community/




Spambot, jetzt darfst du dich wieder über den vielen eingestellten Text mokieren und über die angeblich so "unseriösen" Quellen natürlich auch - wie gehabt:

Damit du bloß nicht inhaltlich auf die Argumente, auf die Fakten eingehen musst - statt dessen behauptet man einfach, die Quellen seien untauglich, die Texte zu lang - und wenn das alles noch nichts nützt, stellt man als Ablenkungsmanöver einfach Gegenfragen - oder: zieht sich gleich ganz aus der Affäre, weil es ja "zu sinnlos" , "zu anstrengend" oder ich weiß nicht was ist.


Wie gesagt: Suhlt euch weiterhin in eurer ignoranten, arroganten zum Himmel stinkenden Selbstgerechtigkeit.
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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #65 am: 25 Mai 2011, 13:01:49 »

Kallisti:
Sehr schön!

Das Beispiel Kanaren ausgewählt. Gehen wir jetzt zu Lampedusa (4500 Einwohner):
http://de.wikipedia.org/wiki/Lampedusa#Politik

2003: 8000 Flüchtlinge
2004: 13000 Flüchtlinge
2005: 20.000 Flüchtlinge

Alleine dieses Jahr wurden die Zahlen bereits übertroffen.
Dazu kommen die Flüchtlinge, die von Marokko aus nach Ceuta fliehen.



Und konkret zu Deinem Vergleich zum Kosovo: http://www.freitag.de/wochenthema/1030-1030-06-07-roma-kasten Es waren mehr als 100.000, die inzwischen fast alle zurückgekehrt sind.


Und sich darüber aufzuregen, daß in Lybien Menschen sterben, weil sie für ihre Freiheit kämpfen, zeigen, daß Du nicht das geringste Verständnis für diese Menschen hast. Freiheit ist in der Geschichte immer teuer und mit vielen Opfern erkauft worden. Die einzige opferfreie Revolution war in der DDR 1989.

Und in Ägypten gab es verdammt wenig Opfer, im Verhältnis zu dem, was erreicht wurde. Aus Ägypten wird auch nicht massenhaft geflohen. In Tunesien gab es ebenfalls nur wenig Opfer. Anstatt aber jetzt dort mitzuhelfen, das Land neu aufzubauen und zu strukturieren, fliehen massenhaft junge Menschen. Und nein, für deren Flucht hab ich kein Verständnis, denn gerade jetzt bietet sich für die Tunesier eine Chance zum Neuanfang.

Ich finde es echt beschämend, wie Du die Opferbereitschaft von Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen müssen, mit Füßen trittst.
Ich bezweifel, daß Du in einer Diktatur den Mut und den Anstand hättest, aufzustehen und gegen jedes persönliche Risiko Dich zu wehren.
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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #66 am: 25 Mai 2011, 13:14:23 »

Ich finde es echt beschämend, wie Du die Opferbereitschaft von Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen müssen, mit Füßen trittst.
Wo tut sie das denn?  ???


Und sich darüber aufzuregen, daß in Lybien Menschen sterben, weil sie für ihre Freiheit kämpfen, zeigen, daß Du nicht das geringste Verständnis für diese Menschen hast. Freiheit ist in der Geschichte immer teuer und mit vielen Opfern erkauft worden.
Ich finde es auch schlimm, daß Menschen für die Freiheit sterben "müssen".
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Kallisti

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #67 am: 25 Mai 2011, 13:49:24 »

Eisbär


Zitat
2003: 8000 Flüchtlinge
2004: 13000 Flüchtlinge
2005: 20.000 Flüchtlinge
(Eisbär)


genau!: ein paar Tausend Flüchtlinge (die auch wieder gehen bzw. gegangen werden!) - im Vergleich zu:  MILLIONEN Touristen -> pro Jahr!


Zitat
Und sich darüber aufzuregen, daß in Lybien Menschen sterben, weil sie für ihre Freiheit kämpfen, zeigen, daß Du nicht das geringste Verständnis für diese Menschen hast. Freiheit ist in der Geschichte immer teuer und mit vielen Opfern erkauft worden.
(Eisbär)


Alter Schwede!  - DAS muss man sich echt mal verdeutlichen, was du da von dir gibst!:

Ich habe kein Verständnis für andere Menschen, weil ich ihren Tod im Kampf für ihre Freiheit als nicht hinnehmbar und diesen Menschen nicht zumutbar erachte!

Und sich dann - wohlstandsübersättigt, in Sicherheit und Freiheit lebend - hinzustellen und zu proklamieren, dass Freiheit eben nun mal "mit vielen Opfern" - übersetzt: MENSCHENLEBEN - "erkauft" worden sei ... - das ist der Gipfel der Hybris! DAS ist menschenverachtend, Eisbär!



Zitat
Ich finde es echt beschämend, wie Du die Opferbereitschaft von Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen müssen, mit Füßen trittst.
Ich bezweifel, daß Du in einer Diktatur den Mut und den Anstand hättest, aufzustehen und gegen jedes persönliche Risiko Dich zu wehren.


(Eisbär)

Wodurch und auf welche Weise, durch welche meiner Sätze "trete ich die Opferbereitschaft von Menschen, die um ihre Freiheit kämpfen müssen, mit Füßen" ? ? ?

Alleine: Opferbereitschaft .... - ganz ehrlich: da kann einem nur noch speiübel werden! - Was du da ablässt - geht gar nicht - GEHT GAR NICHT !

Und mir dann auch noch zu unterstellen, ich hätte weder Zivilcourage noch Anstand usw. (siehe deine Worte oben) - nein, auf solche Diffamierung, solche wirklich üble Nachrede und bösartigen Unterstellungen - sollte ich gar nicht reagieren.

Eisbär: Damit gehst du entschieden zu weit, überschreitest die Grenze des "Anstandes" (um bei deinem Vokabular zu bleiben) - und: des guten Geschmackes.

Eigentlich ist das vor allem: peinlich - für dich.
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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #68 am: 25 Mai 2011, 14:16:47 »

och Kinders, was schaukelt ihr euch denn blos nur so auf? Bringt das was???
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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #69 am: 25 Mai 2011, 14:28:07 »

Millionen Touristen mit tausenden Flüchtlingen vergleichen, ähhh ...

Touristen tun nur eines: Sie bringen bares Geld. Sie mieten Appartments, steigen in (teuren) Hotels ab, geben Geld ohne Ende aus, fahren teuer Taxi und - vor allem - hauen wieder ab, ohne den Staat, egal um welchen Staat es geht, keinen einzigen Cent. Selbst wenn sie krank werden, wird über die Auslandskrankenscheine (idealerweise) die Krankenkasse des Herkunftslandes dafür aufkommen.
Touristen schaffen Arbeitsplätze (Hotelangestellte, Kioske, Strandkorbbesitzer, etc. pp. ...), sie kosten keine.
Kurzum: Ein Land kann Touristen deswegen verkraften, weil sie die Volkswirtschaft ankurbeln und ihr nicht schaden.
Je mehr Touristen, desto besser für das Land! Da können es auch Milliarden sein (ok, dann würden wohl die Inländer irgendwann vor Genervtheit von Touristen auswandern  :D).

Bei Einwanderern sieht's genau umgekehrt aus.
Sie haben in der Regel nichts, rein gar nichts. Also kosten sie ein Land Geld, von der ersten Minute an die sie in dieses Land eingereist sind: Sie benötigen Essen (das sie nicht bezahlen können), Getränke (dito), eine Unterkunft (siehe eben) und so weiter und so fort.
Wenn Flüchtlinge sofort Arbeitsplätze erhalten würden, sähe es anders aus: Da erwirtschaften sie wieder etwas, dafür erhalten sie dann Geld, und gliedern sich in den Wirtschaftskreislauf wieder ein.
Aber wo sollen diese massenhaft Arbeitsplätze herkommen? Meistens können die Flüchtlinge die Landessprache nicht, haben nichts gelernt. Vor allem Ersteres ist ein riesiges Problem, denn wer die Sprache nicht kann, dem stehen nahezu alle Jobs nicht offen.
Kurzum: Jeder Flüchtling schadet der eigenen Volkswirtschaft und bringt die Sozialsysteme zum Bersten. Die meisten Sozialsysteme sind aber bereits am Rande ihrer Leistungsfähigkeit, siehe Deutschland hier, das hochverschuldet ist und dem selbst in Zeiten von HartzIV und sozialem Kahlschlag die Rentenkasse um die Ohren fliegt und vieles mehr.

Kurz gesagt: Es ist keine Frage des Wollens, sondern des Könnens. Würde man alle Flüchtlinge aufnehmen, ginge der Staat endgültig pleite - und seine Einwohner gleich mit. Die Armut würde rapide ansteigen, Elterngelder gestrichen werden müssen (weil schlicht das Geld dafür nicht mehr reicht), und vieles mehr.

Das ist der Hintergrund, weswegen die Politik eine Hilfe zur Selbsthilfe in den jeweiligen Ländern propagiert und Geld in Entwicklungshilfe pumpt: Damit die Länder selbst auf die Beine kommen und potenzielle Flüchtlinge dazu motiviert werden, in ihrem eigenen Land zu bleiben und aufzubauen.
In diesem Punkt gebe ich auch Eisbär recht: Tunesier die flüchten verpassen damit eine riesige Chance, ihr eigenes Land wieder aufzubauen und drücken sich vor dieser Verantwortung. Dabei können sie vor Ort immer noch am meisten erreichen, schließlich sprechen sie dort die Landessprache, kennen die Kultur des Landes. Wenn überhaupt sie Arbeit finden, dann im eigenen Land. Es ist nur logisch und auch folgerichtig, diese zurückzuschicken und ihnen zu sagen "zuhause habt ihr genau jetzt die Chance etwas aufzubauen, woanders habt ihr sie nahezu nicht, also macht das Beste draus!".

Es mag ein wenig merkwürdig vorkommen, unser Sozialsystem in die Waagschale zu werfen, da es uns doch so viel besser als denen geht. Dies aber funktionierte eben nur, weil bei uns noch verhältnismäßig wenige Personen dauerhaft arbeitslos sind. Wäre es anders, würde hier so ziemlich alles in recht kurzer Zeit massiv kippen.
Und ob du es so toll finden würdest, Kallisti, wenn dir das Elterngeld gestrichen werden würde, mit der Begründung "wir brauchen's für die Flüchtlinge" ... hm. Du musst ja auch von irgend etwas leben, oder etwa nicht?
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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #70 am: 25 Mai 2011, 14:37:37 »

In diesem Punkt gebe ich auch Eisbär recht: Tunesier die flüchten verpassen damit eine riesige Chance, ihr eigenes Land wieder aufzubauen und drücken sich vor dieser Verantwortung. Dabei können sie vor Ort immer noch am meisten erreichen, schließlich sprechen sie dort die Landessprache, kennen die Kultur des Landes. Wenn überhaupt sie Arbeit finden, dann im eigenen Land. Es ist nur logisch und auch folgerichtig, diese zurückzuschicken und ihnen zu sagen "zuhause habt ihr genau jetzt die Chance etwas aufzubauen, woanders habt ihr sie nahezu nicht, also macht das Beste draus!".
Das ist doch wohl nicht Dein Ernst?!  :o

Flüchten und alles zurücklassen (Familie, Freunde, Heimat) tun Menschen nicht "einfach so", weil sie sich vor irgendeiner Verantwortung drücken wollen. Sondern weil sie für ihr eigenes Leben im Heimatland keine Basis mehr sehen. Die Verantwortung sehen sie für ihr eigenes Leben, nicht für irgendein politisches System oder andere Umstände, die in ihrem Heimatland gerade der Stand der Dinge sind.
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messie

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #71 am: 25 Mai 2011, 14:55:29 »

In diesem Punkt gebe ich auch Eisbär recht: Tunesier die flüchten verpassen damit eine riesige Chance, ihr eigenes Land wieder aufzubauen und drücken sich vor dieser Verantwortung. Dabei können sie vor Ort immer noch am meisten erreichen, schließlich sprechen sie dort die Landessprache, kennen die Kultur des Landes. Wenn überhaupt sie Arbeit finden, dann im eigenen Land. Es ist nur logisch und auch folgerichtig, diese zurückzuschicken und ihnen zu sagen "zuhause habt ihr genau jetzt die Chance etwas aufzubauen, woanders habt ihr sie nahezu nicht, also macht das Beste draus!".
Das ist doch wohl nicht Dein Ernst?!  :o

Flüchten und alles zurücklassen (Familie, Freunde, Heimat) tun Menschen nicht "einfach so", weil sie sich vor irgendeiner Verantwortung drücken wollen. Sondern weil sie für ihr eigenes Leben im Heimatland keine Basis mehr sehen. Die Verantwortung sehen sie für ihr eigenes Leben, nicht für irgendein politisches System oder andere Umstände, die in ihrem Heimatland gerade der Stand der Dinge sind.

Naja, "aus der Verantwortung stehlen" ist sicher zu hart. Ich meine nur dass just in Tunesien die Chancen erheblich steigen dort etwas nun aufzubauen und um einiges größer sind, als sich z.B. in Italien etwas aufzubauen. Ok, vielleicht steigen sie gegenüber Italien in Frankreich, weil Französisch vergleichbar dem Englischen hier dort die erste Zweitsprache ist und die meisten sie beherrschen, ob sie aber da nicht dennoch vom Regen in die Traufe kommen, ist trotzdem die Frage.
In begrenztem Maße lassen sich Flüchtlinge aufnehmen, das ist sinnvoll und auch gut so. Aber ab einem bestimmten Punkt stößt jedes Land an seine (finanziellen) Grenzen.
Wie weit weg wir davon sind kann niemand genau sagen, vermutlich noch eine ganze Zeitlang nicht (Politiker übertreiben in diesem Punkt gerne, um rechts etwas an Stimmen abgraben zu können), aber dennoch ist auf Dauer "alle Flüchtlinge aufnehmen" nicht möglich. Also hilft es genauer hinzusehen und zu unterscheiden, wo es möglich ist zuhause etwas aufzubauen oder wo das Land so unten ist, dass man ihnen schlicht das Leben rettet durch die Aufnahme.

Tunesien steht für afrikanische Verhältnisse ausgesprochen gut da. Nicht nur dank des Tourismus, sondern auch von der allgemeinen Wirtschaftsleistung her.
Wenn es darum geht eine begrenzte Anzahl von Flüchtlingen aufzunehmen, dann ist man doch besser beraten jene aufzunehmen, denen es am schlimmsten geht (z.B. jenen aus Eriträa) als jenen, die aus eigener Kraft zuhause etwas aufbauen können, weil die Infrastruktur dort schon längst vorhanden ist.

Politische Flüchtlinge wiederum sind eine andere Baustelle: Hier geht es um die Flucht vor Repressalien seitens des Staates, und politische Flüchtlinge kehren überwiegend auch in ihr Land wieder zurück, wenn die Unruhen (respektive Kriege) vorbei sind. Siehe Kosovo. Jemand der jetzt z.B. aus Lybien flüchtet tut es im Zweifel um nicht totzugehen und nicht weil man denkt, im "goldenen Europa" wäre es besser als zuhause.
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Kallisti

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Re: Migration, Eu-Flüchtlingspolitik, Völkerwanderungen
« Antwort #72 am: 26 Mai 2011, 12:04:54 »

messie


welches Elterngeld? - Ich bekomme kein Elterngeld.


Zu dem Vergleich Touristen (-Zahlen) und Flüchtlinge hatte ich mich selbst oben schon geäußert (siehe dort).

Zu der Sache mit der Unterstützung in den jeweiligen Ländern habe ich mich auch bereits ausführlich geäußert und ist vieles den von mir eingestellten Texten bzw. Links (Organisationen) zu entnehmen (Lösungsvorschläge und Arten der richtigen/angemessenen Hilfe! finden sich wie schon gesagt auf den Seiten von borderline-europe, fian, oxfam, der Welthungerhilfe und anderen mehr - siehe im Internet ;) ).


Was aber einfach Fakt ist: Es gibt keine "Flut von Flüchtlingen" die "unsere Sozialsysteme zum Bersten bringt".
Es geht auch nicht darum, dass ein Land alleine sich der Flüchtlinge "annehmen" soll, sondern es eine EU-weite Angelegenheit ist bzw. sein bzw. werden müsste. (Statt dass einzelne - dann: mehrere!? - Länder ihre Schotten wieder dicht machen - wie Dänemark.)

Und es geht darum, dass es bereits in Europa jede Menge "illegal" arbeitende (ARBEITENDE !) Menschen gibt und die Staaten (und Wirtschafts-Unternehmen, auch Bauern ...) gerade diesen Zustand sehr gut und bequem für sich nutzen (weil "die Illegalen" völlig rechtlos sind - gewissermaßen "vogelfrei"!) - und diese Menschen - in ihrer Not, ihrer miserablen Situation - damit noch ausnutzen, daraus noch Profit schlagen!

Siehe die 3sat-Reportage kürzlich "Hauptsache billig" - in der zu sehen war, wie bspw. in Spanien dort "illegal" lebende und arbeitende Menschen neben den Gewächshausplantagen unter Plastikplanen "hausen" - gerade so wie in afrikanischen Slums! Sie sind halt so unendlich billige Arbeitskräfte! Das nimmt man gerne an und "hin", aber auf keinen Fall tut man etwas im Sinne dieser Menschen, man beutet sie und ihre prekäre Situation noch aus!

Siehe bspw. oben: die Texte, die ich zitiert habe (aus taz und borderline-europe). 
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