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Einmal von Christian von Aster

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Eisbär:

--- Zitat von: "AnnHoly" ---aber die von ihm genannten Preise bzw. der daraus resultierende Umsatz - um mal ein Beispiel zu nennen - sind so einfach nicht richtig.
--- Ende Zitat ---
Wenn sie das nicht sind, wie wären sie es denn? Und woher hast Du die Information?


--- Zitat ---Und wenn man den Text als Ganzes betrachtet, wird er der Realität und der hinter einem solchen Mag. steckenden Mühe einfach nicht gerecht ...
--- Ende Zitat ---
Auch da gibt es sicherlich qualitative Abstufungen.

Aber nach allem, an das ich mich so erinnere (ich habe auch schon mal das eine oder andere Magazin erworben) stimmt es doch inhaltlich sehr genau.
Die Dinger haben außer Bandwerbung und vor Tragik strotzenden Kontakanzeigen eigentlich nur die CD zu bieten.

AnnHoly:
Bevor ich nun weitermache und auch den letzten Tag des Wochenendes mit Arbeiten verbringe, zwischendurch noch kurz eine Antwort hierauf:


--- Zitat ---AnnHoly hat folgendes geschrieben:
aber die von ihm genannten Preise bzw. der daraus resultierende Umsatz - um mal ein Beispiel zu nennen - sind so einfach nicht richtig.

Wenn sie das nicht sind, wie wären sie es denn? Und woher hast Du die Information?
--- Ende Zitat ---


Es mag ja sein, dass der Herr von Aster für seinen Sampler-Beitrag EUR 1.300,00 zahlen musste. Das wird dann aber der Beitrag für die WGT-DVD des Zillo gewesen sein. Soweit ich weiß, gab es diese zum einen zusammen mit einer Zillo-Ausgabe und ist darüber hinaus noch heute allein zu erwerben. Die Auflage und somit auch die Produktionskosten etc. sind also wesentlich höher als bei einer übliche CD-Beilage. Da von Einnahmen von EUR 20.000,00 zu sprechen ist – nett ausgedrückt – unrealistisch. Und da ich Herrn von Aster doch noch für intelligent genug halte, es besser zu wissen, ist diese Aussage ausschließlich dazu gedacht, die Magazine offen zu denunzieren und ihnen Geldgier zu unterstellen.
Das kommt natürlich – vor allem in heutigen Zeiten, wo das Geld häufig knapp ist – bei einem Leser, der monatlich seine ca. EUR 5,00 für ein Magazin und noch mehr für mehrere bezahlen muss, erst einmal gut an und bekräftigt ihn in seinem Glauben, dass Mags. nur noch kommerziell etc. sind; nichtsdestotrotz ist diese Aussage aber falsch. Zum einen kosten übliche Sampler-Beiträge weniger (und sind für Newcomer-Bands, die zwar nicht vorrangig, aber mitunter dennoch vertreten sind, teilweise günstiger und manchmal gar kostenfrei) und zum anderen sollte man fairer Weise auch hier die Produktionskosten, GEMA-Gebühren etc. berücksichtigen, bevor man von großen Gewinnen spricht. Gleiches gilt für die Werbe-Einnahmen, die ohne großes Nachdenken darüber zwar groß erscheinen, aber doch ganz schnell den Kosten für die Herstellung eines Mags. weichen müssen. Frag mal bei einer Druckerei nach, was sie für den Druck eines über 100 Seiten starken Mags. mit entsprechender Papierstärke etc. haben will und multipliziere die Summe mit einigen Tausend. Ziehe dann noch die ganzen Vertriebs-/Transportkosten etc. ab, bezahle Layouter, Fotografen, Redakteure etc. und schau Dir dann an, was als tatsächlicher Gewinn noch übrig bleibt. Reich ist damit sicher noch keiner geworden.

Und zu Deiner zweiten Frage: Ich bin eine von denen, die Monat für Monat beinahe ihre gesamte Freizeit opfern und für wirklich wenig Geld den vermeintlichen Schrott mitproduzieren. Und das verdammt gern, denn es macht riesigen Spaß. Darüber hinaus erscheint mir die direkte Einflussnahme auf Artikel, Qualität etc. wesentlich sinnvoller als ewiges Gejammer über den Verfall derselben. Was natürlich nicht heißt, dass meine Beiträge – in den Augen eines Herrn von Aster etwa – nicht der gleiche Schrott sind, wie die Mags. als solche ...



--- Zitat ---Zitat:
Und wenn man den Text als Ganzes betrachtet, wird er der Realität und der hinter einem solchen Mag. steckenden Mühe einfach nicht gerecht ...

Auch da gibt es sicherlich qualitative Abstufungen.
--- Ende Zitat ---


Natürlich gibt es – bei Betrachtung des Gesamtergebnisses – immer qualitative Unterschiede. Das heißt jedoch nicht, dass nicht hinter jedem Mag. auch Leute stehen, die in ihrer Freizeit Stunden und Tage damit verbringen, zu recherchieren, Gespräche zu führen, Tapes abzutippen und einen – in ihren Augen – anständigen Text daraus zu formen. Und darüber hinaus noch Leute, die sich Tage damit beschäftigen, die richtigen Bilder dazu rauszusuchen, zu bearbeiten, das Ganze zu setzen, zu lesen etc. etc.




--- Zitat ---Aber nach allem, an das ich mich so erinnere (ich habe auch schon mal das eine oder andere Magazin erworben) stimmt es doch inhaltlich sehr genau.
Die Dinger haben außer Bandwerbung und vor Tragik strotzenden Kontakanzeigen eigentlich nur die CD zu bieten.
--- Ende Zitat ---


Mal abgesehen von den Kontaktanzeigen, die ich selbst ziemlich übel finde, die aber nicht von den Mags., sondern den Lesern stammen: Wenn man es genau nimmt, sind auch die Berichte über die Bands (von denen in einem Mag. etwa 45 – 50 vorhanden sind - mit dem entsprechenden, dahinter stehenden Arbeitsaufwand) nichts anderes als Werbung. Information und Werbung. Nichts anderes ist auch der Sampler-Beitrag des Herrn von Aster und als nichts anderes war er von ihm gedacht.

Die direkte CD-Bewerbung – da gebe ich Dir Recht – ist in der Tat etwas lästig. Soll heißen: Mir wären weitere Berichte und gern auch noch mehr über unbekannte Bands auch lieber, aber versuche mal, bei den heutigen Preisen ein Mag. ohne Werbung herzustellen. Das machst Du ein Mal und bist dann pleite. Es sei denn, Du bist Millionär und kannst – im Gegensatz zu den eben nicht schwerreichen Herausgebern der Musik-Mags. – Deinen Idealismus ausleben und ein Mag. herausbringen, bei dem die Finanzierung desselben keine Rolle spielt.

Es gibt immer Dinge, die man besser machen kann; nur sollte man dabei auch realistisch bleiben und darüber hinaus nicht völlig realitätsferne Unwahrheiten verbreiten ...

Zaphod:
Ich finde den Mann einfach genial. Er schreibt super, ist sympatisch, und so wie so trifft er immer den Nagel auf den Kopf. Nicht bloß mit dieser Geschichte über die kommerzialisierung der Gorhic-Scene.
Sehr zu empfehlen sind "Herr Arsch geht auf den Rummel" "der Schattenspieler"(die lieblingsgeschichte meines Vaters. Okay der kennt sonst auch nur 2 andere von ihm) auch noch zu empfehlen ist "Big Brother mit Noten" und eine Geschichte von der ich den Namen vergessen habe. In der geht es um eine Band die leider zu besoffen war, um aufm WGT auf zu treten. Stattdessen wird kurzfristig eine Mexikanische Band engagiert. Die später dann n kleines Massacker anrichten. Serh lustig geschrieben, mit wunderbaren Anspielungen auf die schwarze Scene.

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