Schwarzes Hamburg > Politik & Gesellschaft -Archiv-
Michael Moores Fahrenheit 9/11
Drachenkind:
Korrekt, triffst auch meine Einschätzung von Kerry sehr gut damit.
Deswegen argumentierte ich ja mal um aufzuzeigen was ein Bush Sieg für uns bedeutet.
So sehr liebe ich Amerika ja nun auch nicht, das ich denen das beste Wünsche. Die Reihenfolge ist Europa, Welt, Amerika :)
Moore selbst hat ja auch ein ambivalentes Verhältnis zu Kerry.
Schon für ihn, aber eher weil er halt der Gegenkandidat ist.
Die EU ist ein einzigartiges Projekt in der Menschheitsgeschichte. Das muss man sich ab und an vor Augen halten.
Was unser Hinterland angeht, da ist, bös' gesagt, wohl der Einfluss der Subventionsverteilung und der neue Abstimmungsmodus sicherlich bedeutsam.
Schließlich sind die Bevölkerungsreichen Länder Spanien, England, Frankreich, Italien, Polen und Deutschland. Da nehmen sich die paar Millionen aus Baltikum und andere nicht so aus.
Aber das gleitet grad zu sehr ab.
Soto Zaan:
Ich persönlich fand das Buch das dem Film zugrunde liegt deutlich besser, da dort die doch sehr seltsamen Verwicklungen der Familie Bush mit dem saudischen Königshaus besser geschildert werden. Außerdem würde mich mal interessieren, was dieser Moore denn jetzt so mit den ganzen Millionen macht, die er durch die Veröffentlichung seiner Bücher und Filme eingenommen hat. Er stilisiert sich ja selbst gerne zum einzigen Sprachrohr der Armen und Unterdrückten. Frag mich wieviel er von seinen geschäffelten Millionen für die arme, geknechtete amerikanische Unterschicht übrig hat...
messie:
--- Zitat ---Ich persönlich fand das Buch das dem Film zugrunde liegt deutlich besser, da dort die doch sehr seltsamen Verwicklungen der Familie Bush mit dem saudischen Königshaus besser geschildert werden.
--- Ende Zitat ---
Natürlich ist das Buch detaillierter. Aber darum ging es Moore in dem Film ja auch nicht, alles klein-klein aufzuzeigen: Er hat, das ist eindeutig zu sehen, den Film für das amerikanische Publikum gedreht.
Das bedeutet vor allem: Bloß nicht zu kompliziert. Die Amerikaner gehen für gewöhnlich ins Kino um unterhalten zu werden, das ist Teil ihrer Kultur. Also kann er keinen Autorenfilm drehen. So, wie er es letztlich gemacht hat, finde ich den Film sehr gut gelungen - er enthüllt, ohne allzusehr zuzuschwafeln. Es wird hier eben gerne vergessen, dass wir von vorneherein eine ganz andere Filmkultur gewohnt sind als die Amerikaner!
Und zu Drachenkinds provokanter These:
Soo doof ist sie im Prinzip nicht. Bush kennt man, er ist berechenbar geworden. Man weiß, was von ihm zu erwarten ist.
Einen Denkfehler gibts da aber doch:
Bush braucht Gegner. Gerade Moore hat sehr schön herausgearbeitet, dass er eigentlich nicht sehr klug ist, er auf einfache Feindbilder angewiesen ist. Wenn es die nicht mehr geben sollte, dann sucht er sie sich - und in Sachen Nordkorea oder schlimmer noch: China kann das leider auch gut zu einem Weltkrieg ausarten.
Kerry hingegen mag eine undurchsichtige Figur sein - aber es ist bereits jetzt zu sehen, dass er sehr viel klüger vorgeht. Weil er -meine Meinung- eben einfach klüger ist!
-Er bleibt in der Irakfrage so unkonkret, weil er bei einer eindeutigen Antwort Gefahr liefe, zu viele Wähler zu verlieren.
-Er schliesst das Mittel der Kriegführung nicht kategorisch aus, und das obwohl er viele Jahre als massiver Kriegsgegner in Erscheinung trat. Warum? - Weil viele Amerikaner sich als Weltmacht sehen die das Recht hat, Krieg zu führen. Also hält er in diesem Punkt vor der Wahl klugerweise die Klappe.
-Er greift Bush nicht direkt an. Er weiß, dass viele auch Bushs Konsequenz bewundern - also lässt er die Gegenseite die Schlammschlacht führen und sich selbst durch sie bekannter machen. Er braucht die amerikanische Bevölkerung "nur" auf seinen Lebenslauf hinzuweisen. Das ist ein kluger Schachzug, viel klüger als jede andere Strategie.
Alleine der Wahlkampf zeigt schon: Kerry ist klüger als Bush. Also wird er auf solche Dummheiten, baldige Atommächte wie Nordkorea nicht mal so eben pauschal zu verurteilen, gar nicht erst kommen. Geschweige denn, Länder als "Achse des Bösen" zu bezeichnen und sie damit fröhlich zum Aufrüsten anzuregen.
Und darum ist Kerry auf jeden Fall der bessere Kandidat.
bluediva:
living here in Minneapolis, a very liberal city in the USA, it seems as though Bush has no supporters, everyone i know loves Moore and his books and movies, we were all talking about the things he said before he said them and, most have been delighted to see someone put it out into the masses in the form of a movie, one of our goverment's most popular vehicle of propaganda. We forget living here in this urban area how many supporters Bush and his way of thinking have, it is so scary when you go to the suburbs, and rural areas how much pro-Bush-regime stuff you see - these people are totally brainwashed - it is so scary - they do nothing but watch tv - and they will all vote and Bush will win again - because the ones who do not support him cannot see the opposition for what it is - a real threat - and the liberals are lazy and have very little to really offer anyway, except for brains that is.
phaylon:
Sounds like "modern democracy", scnr.
p
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