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[t_g]

naja, ist halt wirklich vulgärer schmonsens und das einzige, worin die autorin fantasie hat, ist darin, sich endlos viele variationen von ekligen dingen auszudenken und darüber zu sinnieren, was man mit benutzten tampons anstellen kann. das papier nicht wert auf dem es gedruckt ist.

erinnert mich irgendwie an die Filmbeschreibungen von Hostel. "Boah, der ist so dermaßen derbe eklig, quasi jede Szene voll abartig und so und blasülzlaber.."

Thx, aber warum sollte ich mir ihn dann ansehen? 

Und genau den Effekt verspüre ich irgendwie auch bei Feuchtgebiete. Keine Lust, mir darüber ein Urteil zu bilden, weil mich die zahlreichen Ausführungen schon genug langweilen...

[messie]

Just Hostel werde ich mir trotzdem mal ansehen. Es gibt Filme die spielen mit Ekel dümmlich und andere, die spielen dermaßen konsequent mit Urängsten, dass sogar Ekelszenen genau dort hingehören. Hostel soll zu Letzteren gehören und die Spannungsschraube auch gehörig anziehen.

Aber hier geht's ja gar nicht um Filme. Und da stehen ja noch ein paar Worte hier von mir zu diesem hier aus:

mal ganz davon ab kann ich auch "extremly loud & incredibly close" von JSF sehr empfehlen!

Ich schrieb zuvor:

Das Buch lese ich gerade, bin zu ca. 60% durch damit, und kann nur sagen: Egal wie es ausgeht, es ist auf jeden Fall ein großes Buch!

Erstens, weil der Autor nicht eine gradlinige Geschichte erzählt, sondern jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählt wird und von einer anderen Person handelt.
Zweitens, weil es vollgestopft mit Ideen ist, die ich so noch nirgendwo sonst gesehen habe.
Eine leere Seite, mittendrin nur ein einziger Satz ... und man weiß genau was er bedeutet! Faszinierend.

Drittens aber vor allem, weil man von der ersten Seite an merkt, dass das nicht mal eine "so eben weglesen"-Lektüre ist, sondern da mehr dahintersteckt.

Inzwischen habe ich es durch und bin immer noch derselben Meinung: Wer ein mit Fantasie gespicktes Buch auf hohem sprachlichen Niveau lesen möchte, der ist hier auf jeden Fall richtig!
JSF gelingt es vorzüglich, nicht nur erfolgreich Brotkrumen zu legen auf dem Weg zur Erkenntnis wie alles zusammenhängt, sondern löst alle gestellten Rätsel, bis hin zu jenen, wer da teilweise eigentlich etwas geschrieben hat, perfekt auf.

Jede noch so kleine Merkwürdigkeit hat hier seinen Platz. Man bekommt als Leser einen Einblick in tief verstörte Seelen, von denen jede anders mit Verlust umgeht. Nicht jede Entscheidung ist hier richtig, und nicht alles geht so aus wie man es sich wünscht: Ein feelgood-Buch ist das hier wahrlich nicht.

Dafür aber endlich mal wieder ein Buch, das das Wort "Literatur" verdient. Hier ist kein Satz zuviel, keine Idee zu verwegen, keine Wiederholung unsinnig.
Es kann sein, dass nach Murakami dies der zweite Autor sein wird, von dem ich restlos alles lesen werde.

Jetzt aber zähle ich schon die Tage bis zur deutschen Veröffentlichung von "1Q84", dem 1300 Seiten starken neuen Werk von Murakami. 

[cocoon]

morton rhue: bootcamp
benjamin lebert: crazy
jakob arjouni: happy birthday türke

jugendbücher...

Hat jemand noch Lektüretipps für eine 9.Klasse (Deutsch)?
Schön wäre auch ein Buch, was sowohl Mädchen als auch Jungen anspricht.

[danny]

Hat jemand noch Lektüretipps für eine 9.Klasse (Deutsch)?

"damals war es friedrich" klick!
ein jugendbuch, was die geschichte der naziherrschaft für jugendliche auf eine unglaublich einfühlsame weise darstellt. mich berührt dieses buch heute noch, ich habe es bestimmt schon 5 mal gelesen...

"ben liebt anna" klick!
ein buch über die überwindung von gesellschaftlichen barrieren, toll geschrieben und, wie ich denke, genau richtig für die 9. klasse.

"geboren 1999" klick!
damals, als es veröffentlicht wurde, war es die geschichte einer zukunftsutopie, aber irgendwie ist das thema bis heute aktuell...

vielleicht ist ja was dabei, was dich anspricht

[messie]

Oha. "Damals war es Friedrich" hatten wir in der 4. Klasse gelesen ... und ja, das Buch ist grandios. Ich kenne kein Buch, das besser beschreibt, was an dieser "Judenaufräumung" im 3. Reich so schlimm war, und das dennoch gänzlich ohne mahnenden Zeigefinger auskommt. Es wurde einfach nur aufgeschrieben wie es passiert ist und keine Silbe mehr.

Wenn's um dasselbe Thema gehen sollte, würde ich "Vaterland" empfehlen.
Es ist ein Krimi der in einer Welt spielt, in der Hitler gewonnen hätte.
Warum für eine 9. Klasse? - Weil Krimis m.E. ebenfalls in die Schulbuchlektüre gehören, schließlich nehmen sie einen großen Raum in der belletristischen Literatur ein, und auch mal ein Buch dabei sein sollte das auch spannend ist und nicht nur lehrreich.
Lehrreich ist es ja trotzdem, da es m.E. kaum besser beschreiben kann, wie gründlich Dinge vertuscht werden können und wie selbstverständlich in einem Land eine repressive Diktatur werden kann, wenn sie nur lange genug das Sagen hat.

JSF (den ich in meinem letzten Beitrag so toll fand) ist auch gut als Schulbuchlektüre geeignet, das dann aber doch eher für einen Deutsch-Leistungskurs. Es ist einfach zu komplex.

In der 9. Klasse hatten wir damals Der Schatz der Sierra Madre gelesen. Das Buch war auch eine sehr gute Idee, zumal man im Anschluss daran den Film mit Humphrey Bogart ansehen konnte (den wir Schüler damals übrigens komplett verrissen hatten, weil wir allesamt das Buch viel besser fanden  ).

[cocoon]

danke an euch :-)

@danny: deine bücher kenne ich alle und habe sie selbst als jugendlice gelesen :-), finde sie für eine 9. klasse aber nicht mehr passend, außer evtl. geboren 1999 (aber eigentlich ist mir das auch inzwischen zu alt und zu plakativ), bueprint haben auch schon einige gelesen...

@messie: danke für die tipps, werde die bücher mal lesen.

crazy und bootcamp scheinen gut geeignet :-)

jetzt bräuchte ich noch einen schön fantasieroman und/oder ein schönes(neueres)mädchenbuch ...
ich werde nämlich verschiedene bücher lesen lassen...

[Simia]

Ich lese gerade m. o. w. wahllos durcheinander (alle zu empfehlen):

"Das Magische Messer" von Philipp Pullman

"Schwarzbuch Scientology" von Ursula Caberta

"Palpationstechniken und Diagnostik" von Leon Chaitow

"Das Durchschlaf-Buch - Die sanfte Schlafkur für dein Baby" von Anna Wahlgren

"Der Weg des Ninja" von Masaaki Hatsumi

Ich träum bestimmt mal sowas wie dass Lyra Belacqua sich an die Scientology wendet, weil ihr kleiner Bruder nicht durchschläft und sie allmählich fürchterliche Verspannungen und Haltungsschäden kriegt und am Ende muss sie von einem Ninja rausgeboxt werden. Oder so.

[Sarah_von_Krolock]

Ist schon ein Weilchen her, dass ich es gelesen habe aber ich kann jedem
"Die Bücherdiebin" von Markus Zusak empfehlen.

Es ist ein Jugendbuch und spielt in Molching, einen Ort zwischen Dachau und München während des Nazi-Regime.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht vom Tod der das Leben der kleinen Liesel Meminger beobachtet.
Zu Beginn, 1939, ist sie erst neun Jahre alt. Auf der fahrt nach Molching stirbt ihr jüngerer Bruder. Während der
Beisetzung fällt dem Totengräberlehrling das Totengräberhandbuch aus der Tasche, dem sich Liesel sofort annimmt.
Damit beginnt die Karriere der kleinen Liesel als Bücherdiebin.
Bei verschiedenen weiteren Gelegenheiten ´stiehlt´ sie weitere Bücher oder bekommt sie geschenkt, z.B bei einer
Bücherverbrennung rettet sie eines aus dem Feuer, lässt eines aus der Bibliothek des Bürgermeisters mitgehen oder
bekommt eines von Max Vandenberg, ein Jude den ihre neuen Zieheltern Hans und Rosa Hubermann verstecken.
Die Bücher spielen eine zentrale Rolle, jedes Buch steht für einen Abschnitt im Leben der Liesel Meminger und der Ergeignisse
die geschehen z.B. Die Menschen aus Lehm, Der Überstehmann, Ein Lied im Dunkeln, Mein Kampf.
Als der 2. Weltkrieg beginnt ändert sich für alle das Leben. Nach und nach wird das Essen knapper, so dass Liesel mit ihrem
besten Rudi von Obstbäumen klauen geht, der Naziterror verstärkt, so dass Max freiwillig irgendwann geht um den
Hubermanns den Terror nicht länger anzutun, die Keller werden überprüpft ob sie Bunkertauglich sind für Bombenangriffe, die
Juden werden durch den Ort nach Dachau geführt. Hans Hubermann ist als einziger nicht in der Partei, wird bald aus Molching
geholt um anderswo in bombardierte Gebäude zu gehen und nach Überlebenden zu suchen,
der Vater von Rudi wird nach Wien geschickt um im Krankenhaus, er ist ja schließlich Schneider, Wunden zu nähen.
Der Sohn einer Nachbarin kehrt irgendwann aus Stalingrad zurück, erzählt wie
sein Bruder in seinen Armen starb und nimmt sich bald darauf das Leben mit den Worten, er schämt sich zu leben.
Zwar wird die Geschichte vom Tod erzählt, jedoch auch mit der persepektive und Naivität eines Kindes:
<Ja, natürlich gingen sie ein Konzentrationslager. Sie sollen ja schließlich lernen sich zu konzentrieren.>
Und nicht versteht warum sie geprügelt werden wenn sie den Juden trockenes, altes Brot vor die Füße werfen wenn diese
durch den Ort marschieren.
Bald ist auch Molching selbst das Ziel von Bombenangriffen.

Ein Buch was ich nur jedem wirklich empfehlen kann, ein Jugendbuch, aber ich konnte es nicht aus der Hand legen!

Ebenfalls kann ich die "Max Liebermann Fälle" von Frank Tallis empfehlen.
Max Liebermann ist Psychoanalytiker. Spielen tun die Büchen in Wien um 1902/1903. Desöfteren hilft er seinem Freund
Inspektor Oskar Reinhard Mordfälle mithilfe der Psychoanalyse zu lösen. Sei es um Morde die nach Motiven der Zauberflöte
geschehen, Frauen die mit einer Hutnadel im Nacken ermordert werden oder ein Medium das in einem von Innen abgeschlossenen
Raum ermordet wird.
http://www.krimi-couch.de/krimis/frank-tallis-die-liebermann-papiere.html

[Kaffeebohne]

"Die Bücherdiebin" lese ich gerade, es ist wirklich ein tolles Buch! Ich habe irgendwo mal "für junge Erwachsene" gelesen, was ich passender finde als die Bezeichnung "Jugendbuch". Ich persönlich finde es irgendwie "zeitlos" oder "alterslos". Man fragt sich jedenfalls keinen Moment: "Sag mal, lese ich hier grad ein Kinderbuch?".

[public final void]

"Die Bücherdiebin"

Habe ich auf englisch gelesen, weiß also nicht wie "doll" die Übersetzungsleistung ist: Ich fand das Werk unterm Strich ziemlich ... weiß auch nicht ... hohl. Hatte mir auf Amazon das Intro durchgelesen und dachte "whoaaa geil", sah mich nach dem ersten drittel aber schwer enttäuscht, "würgte" mir den Rest dann aber doch noch rein. Dabei fand ich den Grund-Tenor alles andere als schlecht, mir ging vermutlich nur die vordergründige anglo-amerikanische Schreibe auf den Zeiger. Zusak scheint ausschließlich die im englischsprachigen Raum als "wahr" etablierten Meinungen bedienen zu wollen, hofft so auf "Glaubwürdigkeit".
Das ständige "Saumensch" hier, "Saumensch" da sei einem englischsprachigen Roman natürlich nachgesehen (wie haben die das eigentlich übersetzt?), nach meinem Geschmack ließ es aber ein etwas einfarbiges Bild zurück. Ein "ernstes Thema" alleine reicht imho nicht hin, das Resultat automatisch bedeutsam zu machen, The Book Thief ruht sich aber genau darauf etwas aus.

Das Buch hat ja ordentlich Beachtung gefunden und Preise erzielt. Vielleicht bin ich auch nur zu stumpf: Mir hat das Werk überhaupt nichts gegeben, außer einem "Schade, das hätte was verdammt gutes werden können" Vielleicht sehe ich das Ganze ja auch nur aus dem falschen Blickwinkel und The Book Thief ist tatsächlich ein grandioses Kinderbuch ... möglich.

Ich persönlich würde und werde es jedoch nicht erneut lesen

[Kaffeebohne]

Das ständige "Saumensch" hier, "Saumensch" da sei einem englischsprachigen Roman natürlich nachgesehen (wie haben die das eigentlich übersetzt?) (...)

Im Englischen heißt es "Saumensch"? So heißt es auch in der deutschen Übersetzung. "Ständig" auftauchen tut es nicht, wie ich finde. Vielleicht fällt es einem nur mehr auf, wenn der Rest englisch ist?

Bücher sind ja nun mal Geschmackssache, von daher find ich es jetzt nicht "hohl", wenn man mit diesem nichts anfangen kann. Ob es nun für Kinder so geeignet ist, wage ich zu bezweifeln, aber vielleicht unterschätze ich Kinder.

[public final void]

Japp "Saumensch". Die Mutter hat ja quasi nichts anderes gesagt.
Mit "hohl" meine ich jetzt auch nicht "dumm", bewahre. Ich meine viel eher "es hätte noch deutlich mehr rein gepasst" ... Auch nicht ganz richtig, "nur aufblasen" hätte das (aka "mein", rein subjektiv vielleicht) Ziel ja nun auch verfehlt. Ich würde mich gerne auf "vielschichtiger "einpendeln wollen. Das war doch alles recht unidimensional *find*

[seinschi]

Ernst Jünger - In Stahlgewittern

[messie]

Ich kann es kurz machen (ist ja auch schon spät ): Man mag von Reich-Ranicki halten was man will, er hat hier aber perfekt zusammengefasst, was das Buch "Gefährliche Geliebte" von Haruki Murakami so außergewöhnlich macht:

http://www.youtube.com/watch?v=sWk25aCjRnQ

Ich mag noch anfügen, dass dieses Buch von allen, die ich von Murakami las, das bislang emotionalste ist. Surreal ist hier nur in Träumen irgendetwas, hier geht es um das echte Leben! Und um eins, das uns zeigt, dass nichts sicher ist, solange uns nur Menschen begegnen, die wir nicht begreifen ...
Große Literatur, aber definitiv nichts für "feelgood"-Anhänger: Hier ist gar nichts gut, der Titel sagt es ja schon ... und dennoch klappt man das Buch mit einem "huuuh" zu, das nicht weniger aussagt, als dass man froh war, es gelesen zu haben.

Kein Wunder, dass dies Murakamis bekanntestes Buch ist.

[Lucien]

Momentan lese ich den Thriller Gottlos von Karin Slaughter
hie reine kleine Einführung....

Mitten in einem handfesten Streit machen Sara Linton und Chief Jeffrey Tolliver eine grausige Entdeckung. Eben noch haben die Gerichtsmedizinerin und der Polizist über Jeffreys Seitensprung und seine möglicherweise fatalen Folgen (eine lebensbedrohliche Erkrankung) diskutiert, da stolpert letzterer über das Ende eines Metallrohrs, an dem mit Hilfe eines Gummibands ein Drahtgitter befestigt ist. Sara und Jeffrey beginnen zu graben -- und stoßen auf ein sargähnliches Gebilde, in dem eine Tote liegt, die offenbar lebendig begraben wurde und unter unsäglichen Ängsten und Qualen gestorben sein muss.

Ihre Recherchen führen Sara und Jeffrey zu einer fundamentalistischen Sekte. Und sie erkennen, dass das tote Mädchen schwanger war. Aber wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, sie lebendig zu begraben? Wollte der Täter die Schwangere wegen moralischer Verfehlungen nur zu Tode erschrecken? Und gibt es gar vielleicht gleich mehrere, unabhängig voneinander operierende Täter? Denn immerhin starb das Opfer an einer Zyankali-Vergiftung, die ihr wohl von außen beigebracht worden ist. Dann verschwindet noch ein zweites Mädchen. Ein mörderischer Wettlauf mit der Zeit beginnt...